ELF
Sedersen und seine Vertrauten machten sich sofort daran, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Während Rechmann nach Flandern fuhr, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen, reiste Karl Jasten in den Süden der Republik. Von ihrem Gewährsmann hatten sie erfahren, an welchem Ort die bewussten Container für Somaliland gefüllt wurden. Daher war es für ihn ein Leichtes, dem Weg der Ladung zu folgen und die von der Bundeswehr getroffenen Schutzmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen.
Die bestanden, wie er feststellen konnte, lediglich aus drei Männern in der Dienstkleidung der Deutschen Bahn, die sich nahe bei den bewussten Containern aufhielten und diese nicht aus den Augen ließen. Unbemerkt schoss er mit seinem Handy von dem Zug, den Containern und den Männern Fotos und schickte diese an Rechmann. Dabei brauchte er sich keine Sorgen zu machen, dass die Mobiltelefone jemanden auf ihre Spur führen könnten. Es waren Prepaid-Handys und die angeblichen Käuferadressen erfunden. Nach Abschluss dieser Aktion würden die Geräte in einer Müllverbrennungsanlage in Flandern verschwinden.
Nun galt es für Jasten, die Fahrstrecke des Zuges zu eruieren, und dafür musste er ohne Computer und ähnliche Hilfsmittel auskommen. Der kürzeste Weg hätte ein Stück durch Frankreich und dann durch Luxemburg geführt, aber Bahntransporte folgten ihrer eigenen Logik.
Jasten durchquerte Deutschland daher in einer Zickzackfahrt von Süden nach Nordwesten und bekam heraus, dass der Transport über Köln, Aachen, Verviers und Lüttich nach Antwerpen geleitet werden sollte. Diese Information war für Igor Rechmann Gold wert, der nun genau festlegen konnte, wo sie am besten in Aktion traten.
Als Nächstes wurde ein Kleinwagen mit Sprengstoff präpariert und mit einem gefälschten Autokennzeichen versehen. Dann hieß es warten, bis der Zug den Platz erreichte, an dem der Schlag erfolgen sollte.