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Der Samstagmorgen war frisch und klar, der goldene Sonnenball eingerahmt von den dunkelblaugrauen Flanken des Istacihuatl und Popocatepetl. Ein sanfter Südostwind trug den Duft von Kiefern und das Versprechen kühlen Wetters mit sich. Richard Drake stand auf dem Balkon des Hotelzimmers, überblickte die Stadt und atmete tief die frische Morgenluft. Im Norden spiegelten sich die Sonnenstrahlen in den Fenstern der neoaztekischen Mega-Strukturen, die einen großen Teil der Stadtbevölkerung beherbergten. Die Ostseiten der riesigen Pyramiden waren wie mit orangefarbenem Feuer übergossen, während an den Westhängen noch die Leuchtbalken der Flugsicherung im Sekundenabstand blinkten. Direkt unter Drakes Aussichtspunkt fächerten die Arbeitstrupps der Stadtgärtnerei mit ihren Pflegemaschinen über eine der vielen Grünanlagen aus. Auf halber Strecke zum Horizont begann sich ein Verkehrskreisel mit Fahrzeugen zu füllen, als Frühaufsteher ihren Samstagmorgengeschäften nachgingen. Als er zusah, wie Mexico City an dem Tag erwachte, der sein Hochzeitstag sein sollte, wurde Richard Drake bewusst, wie viel sich in achtundvierzig Stunden ändern kann.

Der Katalysator war natürlich Admiral Gowers Enthüllung gewesen, dass die Helldiver-Expedition Navigationsdaten für die Ryall-Hegemonie besaß. Im Anschluss an diese Eröffnung hatte sich die Stimmung im Kabinettsaal rasch gewandelt. Hatte sich vorher eine Atmosphäre von Argwohn und Misstrauen ausgebreitet, so erzeugte die unerwartete Aussicht auf Erkenntnisse über die Topologie der feindlichen Region einen völligen Umschwung. Admiral Gower hatte seine Erklärung kaum beendet, da wurde er schon mit Fragen über das Datenmaterial bestürmt. Als er sich weigerte, mehr zu sagen, schlug Koordinator Gellard vor, dass sie die Verhandlungen über die Vertragsbedingungen zum Abschluss bringen sollten, unter denen Alta und Sandar ihre rechtmäßigen Plätze im Interstellaren Rat einnehmen würden. In weniger als einer Stunde hatten beide Seiten eine vorläufige Übereinkunft erzielt. Das Oberkommando der Großen Flotte erklärte sich bereit, vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung mit den Planungen und Vorbereitungen für den Feldzug gegen Aezer zu beginnen. Die Kolonisten wiederum versprachen, dass ihr erster offizieller Akt als Mitglieder im Interstellaren Rat die Übergabe aller erbeuteten Daten an die Große Flotte sein würde.

Am Nachmittag desselben Tages fand die offizielle Aufnahme in den Interstellaren Rat statt. Damit waren Alta und Sandar wieder in die politische Organisation der Menschen-Hegemonie eingebunden. In Anwesenheit der übrigen Expeditionsmitglieder erhielten Graf Husanic und Stan Barrett ihre Urkunden, wurden von den Koordinatoren formell im Interstellaren Rat willkommen geheißen und unter stehenden Ovationen der eilig zusammengerufenen Vertreter aller Ratsmitglieder zu ihren Plätzen im Plenarsaal geführt. Am Ende der Zeremonie, die weniger als zwanzig Minuten in Anspruch nahm, vertagte sich der Rat durch Akklamation. Eine halbe Stunde später waren die Kolonisten an der Reihe, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen. In einem Hörsaal der Universität erläuterte Argos Cristobal vor einem Publikum von Regierungsvertretern, Marineoffizieren und Astronomen anhand von Topologiekarten des Faltraums, was die Helldiver-Expedition über die Ryall-Hegemonie in Erfahrung gebracht hatte, vor allem aber den Umstand, dass die Hegemonie einen einzigen, eng verbundenen Faltraumhaufen umfasste. Der Vortrag dauerte länger als eine Stunde und wurde von zahlreichen Fragen unterbrochen. Er endete schließlich mit der Verteilung von Speichertafeln mit Kopien der erbeuteten Ryalldaten.

Am Abend veranstaltete der Interstellare Rat einen Empfang zu Ehren der beiden neuen Mitglieder. Bei dieser Gelegenheit überraschte der Erste Koordinator alle Gäste mit der Nachricht von der bevorstehenden Eheschließung Richard Drakes und Bethany Lindquists. Im Nu sah sich das Brautpaar von Gratulanten umdrängt, und Drake war genötigt, eine kurze Dankesansprache zu halten, in der er alle Anwesenden einlud, an der Trauungszeremonie in der Kathedrale teilzunehmen. Die beiden folgenden Tage waren für Richard und Bethany anstrengend und lang. Drake teilte seine Zeit zwischen Sitzungen mit dem Planungsstab der Marine und der Abwehr von Blumenhändlern und Festveranstaltern, die »zum Selbstkostenpreis« Blumenschmuck, Ausstattung und Hochzeitsmahl zu organisieren anboten. Bethany und Ryssa Blenham verbrachten den ganzen Donnerstag mit Einkäufen für Bethanys Aussteuer, den Freitag mit dem Anpassen des Hochzeitskleides und einem mehrstündigen Besuch im Schönheitssalon. Infolge ihrer verschiedenen Zeiteinteilungen sahen Braut und Bräutigam einander erst am Freitagabend wieder. Der Anlass, der sie zusammenführte, war die Probe der Trauungszeremonie.

Wie die meisten spanischen Kolonialkirchen, hatte die Catedral Metropolitana zwei Glockentürme und war im Großen und Ganzen vom spanischen Barock geprägt, obwohl dreihundert Jahre der Aus- und Umbauten Beispiele späterer Architekturstile hinzugefügt hatten. Die Hochzeitsgesellschaft versammelte sich vor dem reich verzierten Altar del Rey, dem Altar des Königs, um Instruktionen für die Zeremonie des folgenden Tages zu erhalten. Admiral Gower sollte die Braut in die Kirche führen, während Phillip Walkirk als Drakes Trauzeuge diente. Die Unterweisungen gab ein junger Priester, der Assistent des Erzbischofs von Mexico City war. Eine Schwierigkeit entstand, als der Assistent des Erzbischofs entdeckte, dass die Heiratskandidaten Mitglieder der Kirche von Alta waren. Erst als ein Vergleich der Lehrsätze ergab, dass es in entscheidenden Bereichen keine abweichenden Glaubensinhalte gab, und nachdem Ryssa Blenham ihn beiseite genommen hatte, um die politische Bedeutung gerade dieser Hochzeit zu erklären, willigte er ein, die Trauung vorzunehmen. Darauf verlief die Probe ohne Probleme.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Drake, als sie beim Verlassen der Kathedrale an einem Gerüst vorbeikamen, das mit mehreren Holokameras und Mikrofonen ausgestattet war.

»Ich sagte Ihnen, dass die Leute sich für Ihre Hochzeit interessieren würden«, sagte Ryssa. »Sie werden die Zeremonie über einen der Unterhaltungskanäle ausstrahlen und rechnen für morgen mit einer Einschaltquote von einer Million – das ist keine große Zahl, verglichen mit den beliebtesten Sendungen, aber für eine einfache Hochzeit nicht schlecht.«

»Nicht erst seit heute frage ich mich, wie einfach diese Hochzeit sein wird«, erwiderte Drake.

Ryssa lachte. »Niemand soll uns nachsagen, dass wir uns nicht um unsere Besucher kümmern!«

Der Rest des Freitagabends wurde mit Planungen für die Hochzeitsparty, der Überprüfung der Gästeliste und der Vorstellung des Menüs verbracht. Als Drake endlich in sein Hotel zurückkehrte, war Mitternacht längst vorüber. Eine Stunde vor Sonnenaufgang wachte er auf, duschte und rasierte sich und trat auf den Balkon hinaus, um den beginnenden Tag zu begrüßen.

»Lampenfieber?«, fragte Phillip Walkirk in einem gut hörbaren Flüsterton. Er und Drake standen vor dem vergoldeten Altar del Rey und blickten über die Reihen der besetzten Kirchenbänke hin. »In Todesangst«, flüsterte Drake zurück. Die Geräusche von Hunderten gedämpfter Gespräche erfüllten das Kirchenschiff mit summendem Gemurmel. Die vorderen Bankreihen waren für Freunde der Braut und des Bräutigams reserviert – zumindest Leuten, die sie persönlich kannten. Vertreter des Interstellaren Rates und der Regierung kamen als Nächste, gefolgt von Offizieren der Großen Flotte und einem Vertreter der Stadtverwaltung. Die übrigen Plätze waren für die Öffentlichkeit frei und nach dem Prinzip »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst« besetzt worden. In der rückwärtigen Hälfte der Kathedrale verloren sich die Kirchenbänke im Halbdunkel. Für die Medienvertreter waren keine Plätze reserviert; mit ihren Kameras durchstreiften sie die Kirchenschiffe auf der Suche nach prominenten Gesichtern und günstigen Blickwinkeln. Immerhin trugen sie aus Respekt vor der Feierlichkeit des Anlasses die gleiche förmlich korrekte Kleidung wie die geladenen Gäste. Drake trug seine beste Ausgehuniform mit dem Orden von Sandar auf der Brust. Auch Phillip Walkirk war in Galauniform, und weitere altanische und sandarische Uniformen waren da und dort in den vorderen Bankreihen zu sehen.

Plötzlich verstummte die große Orgel. Sie hatte leise eine Anzahl ineinander übergehender Melodien gespielt, die Drake nicht erkannt hatte. Erwartungsvolle Unruhe ging durch die Menge, als Hälse gereckt und Köpfe gedreht wurden, um den Einzug der Braut zu sehen. Bei den großen Torflügeln des Portals entstand Bewegung, und der Priester, der am Vorabend die Probe geleitet hatte, schritt zielbewußt durch das rechte Kirchenschiff. Er blieb vor einem Steuerungskasten stehen, der unauffällig in einer Nische untergebracht war. Die Kronleuchter wurden langsam gedimmt, und eine Reihe von Punktlichtlampen hoch oben auf den Säulenkapitellen leuchtete auf. Staubpartikel schwebten in den gebündelten Lichtkegeln, welche den Mittelgang in strahlend weißes Licht tauchten.

Die Orgel setzte mit voller Kraft ein und dröhnte mit allen Registern durch den weiten Kirchenraum. Gleichzeitig entstand ein gewaltiges Scharren und Rascheln, als fünfhundert Besucher von ihren Sitzen aufstanden und sich zum Portal wandten. Zwei Blumenmädchen schritten langsam durch die geöffneten Flügel des Portals und verstreuten die Blütenblätter von Rosen. Ihnen folgte ein Dutzend Ehrenjungfrauen in identischen Organdykleidern. Dann wurde im rückwärtigen Teil der Kathedrale ein bewunderndes Gemurmel laut, überlagert von vereinzelten Zurufen, die dem Brautpaar ein langes Leben wünschten, und die Braut kam in Sicht.

Bethanys Brautkleid war aus weißer, irisierender Seide. Der weiße Spitzenschleier wurde von einer Mantilla im spanischen Stil gehalten, und die Falten des bodenlangen Kleides funkelten mit tausend winzigen Sternen. Eine vier Meter lange Schleppe vervollständigte das Bild, als Bethany langsam an Admiral Gowers Arm durch den Mittelgang schritt. Drake bemerkte seinen Vorgesetzten kaum. Wie alle anderen, so hatte auch er nur Augen für die Braut.

Der Gottesdienst wurde in spanischer Sprache gehalten, da der Erzbischof von Mexico City auf seine Würde hielt. Nachdem er Gottes Segen auf die Gemeinde herabgerufen hatte, verlas er die Worte der Trauungszeremonie auf Spanisch und machte eine Pause, um dem jüngeren Priester die Möglichkeit zum Dolmetschen zu geben. Drake fand, dass die so entstehenden feierlichen Pausen nichts Peinliches hatten, sondern die Feierlichkeit des Anlasses noch mehr betonten.

»Versprechen Sie, Richard Arthur Drake, Ihre Frau zu lieben, zu ehren und ... in guten wie in schlechten Zeiten ... bis dass der Tod euch scheidet?«

»Ich verspreche es.«

»Versprechen Sie, Bethany Patricia Lindquist, Ihren Mann zu lieben, zu ehren und ... in guten wie in schlechten Zeiten ... bis dass der Tod euch scheidet?«

»Ich verspreche es.«

»Kraft der Autorität, die mir von Seiner Heiligkeit, von den Behörden der Stadt und den Estados Unidos Mexicanos verliehen ist ... und im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ... erkläre ich Sie hiermit für Mann und Frau. Sie dürfen die Braut küssen.«

»Ich wünschte, es könnte immer so bleiben!« Bethany lag neben Drake am Strand von Acapulco und ließ sich von den Strahlen einer Sonne bräunen, die zu sehen sie nie im Leben wirklich erwartet hatte. Trotz der späten Jahreszeit und der kühlen Lufttemperatur wärmten die Strahlen ihr den Rücken und durchdrangen sie mit einem Gefühl vollkommenen Wohlbefindens.

»Ich auch«, sagte ihr frisch gebackener Ehemann, als er sie mit Sonnenschutzmittel einrieb. Ihre Hochzeitsreise ließ nichts zu wünschen übrig. Das Hotelzimmer mit Seeblick beschenkte sie jeden Abend mit prächtigen Sonnenuntergängen, und die Tage verbrachten sie am Strand und im kühlen Wasser der Bucht von Acapulco. Einen Tag tauchten sie vor der felsigen Küste, und am nächsten mieteten sie ein Segelboot und fuhren hinaus. Und an manchen Tagen begnügten sie sich mit Schwimmen und lagen im Sand. Abends konnten sie unter den Attraktionen des Nachtlebens einer Stadt wählen, die seit fast siebenhundert Jahren ein Anziehungspunkt für Touristen war.

Eine ganze Woche lang waren sie zwei sorglose junge Leute, die sich selbst genug waren. Sie aßen zusammen, schliefen zusammen, duschten zusammen und widmeten sich zusammen ihren Tagesaktivitäten. Es war, als sei der Rest des Universums zu Unwirklichkeit verblasst, und nur das Hier und Jetzt ihrer unbeschwerten Tage hatte reale Bedeutung. Als Drake am siebten Tag wieder am Strand saß und seiner Frau den Rücken mit Sonnenmilch einrieb, durchlöcherte er nach langer Überlegung den Kokon, mit dem sie sich umgeben hatten. »Weißt du, wir sollten an unsere Rückkehr nach Mexico City denken.«

»Müssen wir, Richard?«, fragte sie träge.

»Ich fürchte, wir müssen. Admiral Gower wird mich nicht ewig am Strand faulenzen lassen. Nicht, solange er die ganze Planungs- und Koordinationsarbeit mit dem Admiralstab der Großen Flotte leisten muss.«

»Ich denke, ein wenig Arbeit würde ihm nur gut tun.«

Drake lachte. »Das ist nicht die richtige Einstellung für eine Offiziersgattin, meine Liebe. Admiräle arbeiten nicht. Sie haben Leute, die das für sie tun.«

Sie schwieg so lange, dass er dachte, sie könnte eingeschlafen sein. Endlich sagte sie: »Wann willst du zurück, Richard?«

»Montag früh«, antwortete er. »Damit werden wir acht volle Urlaubstage haben.«

Sie seufzte. »Das ist mehr, als viele Leute in ihrem ganzen Leben bekommen. Aber ich hatte gehofft, wir würden mehr von der Erde sehen.«

»Ich denke, es wird sich später noch Gelegenheit für eine oder zwei Reisen ergeben«, erwiderte er. »Ich rechne damit, dass es mindestens drei Monate dauern wird, um die Einzelheiten des Angriffs auf Aezer auszuarbeiten.«

Bethany seufzte. »Immer wird es Planungen für einen Angriff geben, nicht wahr, Richard? Unserem Leben ist es beschieden, von Schlachten ausgefüllt zu sein – Vorbereitungen darauf, das Ausfechten und die Erholung davon.«

»Ich weiß nicht, ob es so ist«, widersprach er. »Sobald wir den Zentauren Aezer wieder abgenommen haben, sollte Alta ziemlich sicher sein. Und ich werde nicht ewig bei den kämpfenden Einheiten bleiben, weißt du. Eines Tages werden die Ärzte mich wegen mangelnder Beschleunigungstoleranz herabstufen. Nach ein paar Jahren hinter einem Schreibtisch werde ich dann in Pension gehen.«

Bethany schnaubte. »Was wirst du im Ruhestand tun?«

»Wir könnten uns auf dem Westkontinent niederlassen und eine Farm betreiben.«

Lange blieb das Rauschen der Brandung das einzige Geräusch. Endlich sagte Bethany: »Weißt du, woran ich manchmal denke, Richard?«

»An deinen Ergebenen, hoffe ich.«

Sie lachte. »Daran auch. Aber manchmal denke ich daran, wie schön es auf Corlis war. Dieses Tal, wo die Ryall ihr Bergwerk und die Verhüttungsanlage hatten, muss sehenswert gewesen sein, bevor sie die Vegetation abholzten. Wenn ich aufs Land ziehen würde, wäre eine solche Gegend das Richtige für mich.«

»Schade, dass Corlis zur Ryall-Hegemonie gehört.«

»Ja, schade«, sagte sie. »Ist es sicher, dass wir am Montag nach Mexico City zurückfliegen?«

Er nickte. »Ich glaube, es ist das Beste.«

»In diesem Fall möchte ich nach unserer Rückkehr mit Koordinator Blenham sprechen.«

»Worüber?«

»Er bot mir an, dass er mir einen Vernehmungsbeamten für Varlan leihen würde. Nun, da das Geheimnis gelüftet ist, werde ich ihn beim Wort nehmen.«

»Warum, in Gottes Namen?«

»Weil ich denke, dass ich auf unsere Reise von Goddard hierher Fortschritte mit ihr gemacht habe, aber meiner Sache nicht sicher bin. Ich möchte ihr einen Schuß von der Wahrheitsdroge geben, die sie hier entwickelt haben, um zu erfahren, was sie wirklich denkt.«

»Und wenn sie sich zu deiner Denkweise bekehrt hat?«

»Dann besteht Hoffnung, dass dieser Krieg irgendwann beendet werden kann«, antwortete Bethany. »Wer weiß, vielleicht können wir tatsächlich Frieden mit den Zentauren schließen.«

»Und wenn nicht?«

»Dann werden wir sie alle umbringen müssen, fürchte ich.«

Sie wanderten am Strand entlang und redeten, bis die Sonne untergegangen war, und kehrten erst in ihr Hotel zurück, als die Luft unangenehm kühl wurde. Drake sah zuerst die Botschaft mit dem roten Stempelaufdruck ›dringend‹ im Drahtkorb neben dem Telefon.

»Was ist es?«, fragte Bethany, als Drake den Umschlag aufriß und die Botschaft herausnahm. Er entfaltete und überflog sie.

»Von Admiral Gower. Tut mir leid, Liebes, aber wir müssen heute Abend noch abreisen.«

»Warum? Was ist geschehen?«

»Gower sieht Schwierigkeiten bei den Verhandlungen. Seine Verhandlungspartner haben sich in den letzten paar Tagen unverbindlich verhalten. Ein Gerücht in der Hauptstadt besagt, dass der Interstellare Rat den Plan zur Wiedergewinnung Aezers mit Mehrheit ablehnen könnte!«