35

Während Nora instinktiv nach ihrer Waffe griff, zerplatzte der Kopf der Klapperschlange in einer Wolke aus Gift und Blut. Nora blickte von der Schlange hinüber zu Smithback. Der Journalist war aschfahl im Gesicht, hatte aber seinen Revolver gezogen.

Der Mann kam mit betont langsamen Schritten auf sie zu. »Nur nicht nervös werden«, sagte er. »Ich hasse diese verdammten Klapperschlangen. Ich weiß zwar, dass sie Mäuse fressen, aber wenn ich nachts pinkeln muss, ist mir das egal. Da will ich nicht auf so eine Giftspritze treten.«

Der Mann sah sehr ungewöhnlich aus. Er hatte weißes, auf Indianerart zu langen Zöpfen geflochtenes Haar und trug ein rotes Tuch um die Stirn. Seine dünnen, staubigen Beine, die aus einer sauberen, aber abgenutzten und mindestens fünfzehn Zentimeter zu kurzen Hose hervorragten, steckten ohne Socken in nagelneuen roten Baseballstiefeln. Das Hemd des Mannes bestand aus fein gegerbtem, mit Glasperlen besticktem Hirschleder und um den Hals hing ihm eine Kette aus Türkisen. Was Nora aber am meisten faszinierte, war sein Gesicht. Es hatte etwas Ernstes und Würdevolles an sich, das in einem gewissen Kontrast zur Lebhaftigkeit seiner funkelnden, amüsiert dreinblickenden schwarzen Augen stand.

»Sie sehen aus, als kämen Sie von weit her«, sagte der Mann mit dünner, heiserer Stimme in jenem eigenartigen, ein wenig abgehackt und doch melodiös klingenden Tonfall, der für viele amerikanische Ureinwohner im Südwesten typisch ist. »Haben Sie in meinem Lager gefunden, wonach Sie suchen?«

Nora sah ihm in seine flinken Augen. »Wir haben in Ihrem Lager nichts angerührt«, erwiderte sie. »Wir sind auf der Suche nach den Leuten, die unsere Pferde getötet haben.«

Der Mann erwiderte ungerührt ihren Blick, wobei er seine Augen zu schmalen Schlitzen verengte. Seine gute Laune schien verflogen. Einen Moment lang befürchtete Nora, er könnte wieder seine Waffe ziehen, und spürte, wie ihre rechte Hand unwillkürlich nach unten zuckte.

Dann ließ die Spannung nach, und der Mann trat einen Schritt auf sie zu. »Es ist schlimm, wenn man ein Pferd verliert«, sagte er. »Ich habe kühles Wasser im Lager, und außerdem brate ich mir gerade ein Kaninchen mit Chili. Warum kommen Sie nicht einfach mit?«

»Gerne«, erwiderte Nora und folgte zusammen mit Smithback dem Mann die Felsen hinunter zu seinem Lagerplatz.

Er bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, sich zu setzen, und ging dann in die Hocke, um den Spieß mit dem Kaninchen zu drehen. Dann stocherte er mit einem Stock im Feuer herum und holte mehrere in Alufolie eingewickelte Chilischoten aus der Glut hervor. »Ich habe Sie kommen gehört«, sagte er, während er die Chilis zum Warmhalten auf einen Stein nahe am Feuer legte. »Und da bin ich auf den Berg gestiegen, um zu sehen, wer Sie sind. Hier draußen bekommt man nur selten Besuch, deshalb ist es nicht verkehrt, wenn man ein wenig Vorsicht walten lässt.«

»Sind wir denn so auffällig?«, fragte Smithback.

Der Mann bedachte ihn lediglich mit einem langen, kühlen Blick aus seinen schwarzen Augen.

»Aha«, meinte Smithback. »Dann waren wir wohl wirklich auffällig«

Der Mann grub eine Feldflasche aus dem kühlen Sand im Schatten der Felsen und reichte sie Nora. Sie nahm die Flasche schweigend entgegen und merkte erst, als sie trank, wie durstig sie eigentlich war. Der Mann warf ein paar Wacholderzweige aufs Feuer, bevor er das Kaninchen ein weiteres Mal wendete. »Sie gehören wohl zu den Leuten unten im Chilbah-Tal?«, meinte er und setzte sich Nora und Smithback gegenüber.

»Im Chilbah-Tal?«, wiederholte Smithback.

Der Mann nickte. »Das ist das Tal auf der anderen Seite des Bergrückens hinter uns. Ich habe einen von Ihnen neulich vom Grat aus beobachtet«, sagte er an Nora gewandt. »Und ich schätze, er hat mich auch gesehen. Und jetzt sind Sie hier, weil jemand Ihre Pferde getötet hat, und Sie glauben, dass ich es war.«

»Wir sind einer Spur gefolgt«, sagte Nora vorsichtig. »Und die hat uns hierher geführt.«

Anstatt ihr zu antworten, erhob sich der Mann und probierte mit seinem Messer, ob das Kaninchen schon durch war. Dann ging er wieder in die Hocke und sagte: »Mein Name ist John Beiyoodzin.«

Nora zögerte einen Augenblick, bevor sie erwiderte: »Entschuldigen Sie, wir haben vergessen, uns vorzustellen. Ich bin Nora Kelly, und das ist Bill Smithback. Ich bin Archäologin, und Bill ist Journalist. Wir befinden uns auf einer archäologischen Expedition.«

Beiyoodzin nickte. »Sehe ich für Sie aus wie ein Pferdekiller?«

»Ich weiß nicht, wie Pferdekiller aussehen.«

Der Mann dachte über die Antwort nach. Dann wurde der Blick seiner funkelnden Augen sanfter, und er schüttelte den Kopf. »Das Kaninchen ist fertig«, sagte er und stand auf. Er nahm den Spieß mit einer geschickten Handbewegung vom Feuer und schnitt zwei große Stücke Fleisch ab. Diese legte er auf zwei flache Sandsteine und gab sie Nora und Smithback. Dann wickelte er ganz vorsichtig, um die wieder verwendbare Alufolie nicht zu beschädigen, die Chilis aus und zog ihnen die Haut ab, bevor er sie seinen beiden Gästen auf die improvisierten Teller schob. »Leider kann ich Ihnen nur einen sehr bescheidenen Komfort bieten«, meinte er, während er für sich auch ein Stück von dem Kaninchen abschnitt.

Die Chilis waren so scharf, dass Nora das Wasser in die Augen schoss. Trotzdem aß sie ihre Schote ganz auf, denn der lange Ritt hatte sie hungrig gemacht. Auch Smithback verspeiste sein Essen mit großem Appetit. Beiyoodzin sah den beiden einen Augenblick lang zu und nickte zufrieden. Während der kurzen Mahlzeit sprach keiner der drei ein Wort.

Auch nachdem Beiyoodzin noch einmal die Feldflasche hatte herumgehen lassen, herrschte betretenes Schweigen.

»Hübscher Ausblick«, bemerkte Smithback schließlich. »Wie viel Miete zahlen Sie hier?«

Beiyoodzin lachte und warf den Kopf in den Nacken. »Die Miete besteht aus dem Ritt hierher. Von meinem Dorf aus sind es siebzig Kilometer, auf denen es keine Wasserstelle gibt. Nachts sieht man hier auf tausend Quadratkilometer kein einziges Licht.«

Die Sonne begann unterzugehen und verwandelte die bizarre Canon-Landschaft in ein pointillistisches Gemälde aus goldenen, dunkelroten und gelben Farbtupfern. Nora sah Beiyoodzin an und spürte, dass er mit dem Tod der Pferde nichts zu tun hatte.

»Können Sie uns bei der Suche nach den Pferdekillern vielleicht helfen?«, fragte sie.

»Das weiß ich nicht«, entgegnete Beiyoodzin nach einer kurzen Pause. »Was ist eigentlich der Zweck Ihrer Expedition?«

Nora zögerte. Sie war sich nicht sicher, ob Beiyoodzin lediglich das Thema gewechselt hatte oder ob seine Frage einen verborgenen Sinn hatte. Auch wenn er selbst die Pferde nicht getötet hatte, wusste er womöglich, wer es getan hatte. Sie atmete tief durch und spürte, wie verwirrt und müde sie war. »Das würde ich Ihnen lieber nicht sagen«, erwiderte sie schließlich.

»Arbeiten Sie im Chilbah-Tal?«

»Nicht direkt«, antwortete Nora ausweichend.

»Mein Dorf liegt in dieser Richtung«, erklärte Beiyoodzin und deutete nach Norden. »Es heißt Nankoweap, was soviel bedeutet wie >Blumen an den Wasserteichen< Ich komme jeden Sommer heraus in diese Gegend und schlage hier für ein, zwei Wochen mein Lager auf. Hier gibt es gutes Gras, jede Menge Feuerholz und eine saubere Quelle am Fuß der Mesa.«

»Fühlen Sie sich dabei nicht manchmal ein bisschen einsam?«, fragte Smithback.

»Nein.«

»Warum nicht?«

Beiyoodzin, den Smithbacks Direktheit zu irritieren schien, maß den Journalisten mit einem merkwürdigen, durchdringenden Blick.

»Ich komme hierher«, sagte er langsam, »um wieder zu einem Menschen zu werden.«

»Und was sind Sie den Rest des Jahres über?«, fragte Smithback. »Tut mir Leid«, beeilte sich Nora einzuwerfen. »Er ist Journalist und stellt ständig irgendwelche indiskreten Fragen.« Sie wusste, dass übermäßige Neugier bei den meisten Indianern als sehr unhöflich galt.

Beiyoodzin lachte bloß. »Das ist schon in Ordnung. Ich wundere mich nur, dass er mir kein Tonbandgerät unter die Nase hält oder mit einer Kamera herumknipst wie viele andere Weiße. Wie dem auch sei, den Rest des Jahres über hüte ich Schafe und führe Zeremonien durch. Heilzeremonien.«

»Dann sind Sie wohl ein Medizinmann?«, fragte Smithback unbeirrt.

»Ich würde mich eher als traditionellen Heiler bezeichnen.«

»Und was sind das für Zeremonien?«

»Eine davon ist die Vier-Berge-Zeremonie.«

»Tatsächlich?«, fragte Smithback interessiert. »Und wofür ist die gut?«

»Sie dauert drei Nächte, in denen man tanzt, schwitzt und heilende Kräuter zu sich nimmt. Die Zeremonie hilft gegen Traurigkeit, Depressionen und Verzweiflung.«

»Und bringt das was?«

Beiyoodzin sah den Journalisten an. »Natürlich bringt das was«, antwortete er ausweichend. Irgendwie schien ihn Smithbacks gesteigertes Interesse misstrauisch zu machen. »Allerdings gibt es immer wieder Menschen, bei denen unsere Zeremonien nicht wirken. Diese Fehlschläge sind ein weiterer Grund, weshalb ich hier herauskomme.«

»Dann ist das, was Sie hier machen, wohl so eine Art visionäre Pilgerreise?«, fragte Smithback.

»Wenn Sie den Umstand, dass ich hier draußen bete und manchmal auch faste, so nennen wollen, dann habe ich nichts dagegen einzuwenden«, sagte Beiyoodzin und deutete in die Weite der Landschaft hinaus. »Aber ich komme nicht hierher, um Visionen zu haben, sondern um spirituelle Heilung zu erlangen. Ich will mir

bewusst machen, dass wir nicht viel brauchen, um glücklich zu sein.

Das ist alles.«

Er setzte sich anders hin und blickte sich um. »Sie können hier in der Nähe übernachten, wenn Sie wollen. Platz ist ja genug.«

»Danke für die Einladung«, entgegnete Nora.

»Gern geschehen«, sagte Beiyoodzin. Er lehnte sich zurück, wobei er den Hinterkopf in seine gefalteten Hände legte. Schweigend beobachteten die drei, wie die Sonne hinter dem Horizont versank und die Nacht über das Canon-Land hereinbrach. Am Himmel war noch längere Zeit ein seltsam glühender Streifen Dunkelrot zu sehen, der nur langsam in tiefes Schwarz überging. Beiyoodzin rollte sich eine Zigarette, zündete sie an und zog hektisch daran, wobei er sie so ungelenk zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt, als rauche er zum ersten Mal in seinem Leben.

»Tut mir Leid, wenn ich erneut darauf zu sprechen kommen muss«, sagte Nora, »aber wenn Sie irgendwelche Vermutungen in Hinblick auf die Pferdekiller haben, würde ich das gerne wissen. Es wäre ja schließlich möglich, dass unsere Aktivitäten von irgendjemandem nicht gerne gesehen werden.«

»Ihre Aktivitäten«, wiederholte Beiyoodzin nachdenklich und blies den Rauch seiner Zigarette in die dämmrige Luft. »Sie haben mir noch immer nicht mitgeteilt, worin diese Aktivitäten eigentlich bestehen.«

Nora dachte einen Augenblick nach. Es hatte den Anschein, als würde Beiyoodzin ihr nur dann etwas erzählen, wenn sie ihrerseits mit ein paar Informationen herausrückte. Allerdings gab es keine Garantie, dass er ihr überhaupt helfen konnte. Trotzdem war die Frage, wer hinter dem Tod der Pferde steckte, so wichtig für sie, dass sie den Versuch wagen wollte. »Diese Informationen sind streng vertraulich«, sagte sie langsam. »Kann ich mich auf Ihre Diskretion verlassen?«

»Meinen Sie damit, ob ich Ihre Geschichte weitererzählen werde? Das werde ich nur dann tun, wenn Sie es wollen.« Er schnippte den Rest der Zigarette ins Feuer und begann sich eine neue zu rollen. »Ich habe viele Laster«, meinte er mit einem Blick auf die Zigarette. »Das ist ein weiterer Grund, weshalb ich hier draußen bin.«

Nora sah ihm in die Augen. »Wir graben eine alte Anasazi-Stadt aus.«

Beiyoodzin hörte mit dem Drehen der Zigarette auf, und einen Augenblick schien sein ganzer Körper wie erstarrt zu sein. Erst dann bewegten sich seine Hände weiter, als wäre nichts geschehen. Er rollte die Zigarette zu Ende und zündete sie an. Dabei sagte er kein Wort.

»Es handelt sich dabei um eine sehr wichtige Stadt«, fuhr Nora fort, »die unbezahlbare, einzigartige Artefakte enthält. Es wäre schrecklich, wenn diese Stadt geplündert würde, aber wir befürchten, dass man uns genau deshalb von hier vertreiben will.«

»Geplündert«, wiederholte er. »Aber haben Sie denn etwas anderes mit der Stadt vor? Wollen Sie all das, was Sie dort finden, nicht auch in irgendein Museum bringen?«

»Nein«, antwortete Nora. »Wir haben vor, das meiste an Ort und Stelle zu belassen.«

Beiyoodzin rauchte weiter seine Zigarette, doch wirkten seine Bewegungen auf Nora irgendwie befangen. Auch seine Augen hatten ihren Glanz verloren. »Wir gehen nie ins Chilbah-Tal«, sagte er langsam.

»Warum nicht?«

Beiyoodzin hielt sich die Hand mit der Zigarette vors Gesicht, so dass der Rauch zwischen seinen Fingern hervor qualmte. »Wie wurden die Pferde getötet?«, fragte er Nora mit verschleiertem Blick.

»Man hat ihnen den Bauch aufgeschlitzt, die Eingeweide herausgerissen und sie dann spiralenförmig angeordnet«, antwortete sie.

»In ihren Augen steckten Stöcke mit Federn an den Enden, und außerdem hat man ihnen runde Stücke aus dem Fell geschnitten.«

Noras letzte Worte hatten einen noch stärkeren Effekt auf Beiyoodzin als alles, was sie zuvor gesagt hatte. Aufgeregt warf er seine Zigarette ins Feuer und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. »Was waren das für Stücke?«

»Je zwei an der Brust und am Unterleib und eines an der Stirn.«

Der alte Mann sagte nichts, aber als Nora bemerkte, wie seine Hände zitterten, erschrak sie.

»Sie dürfen nicht in dieser Stadt bleiben«, sagte er leise, aber eindringlich. »Sie müssen so schnell wie möglich von dort verschwinden.«

»Warum?«, fragte Nora.

»Weil Sie sich in große Gefahr bringen, wenn Sie bleiben.« Beiyoodzin zögerte einen Augenblick. »Es gibt bei uns Geschichten über dieses Tal und auch über das andere, das... das Tal dahinter. Lachen Sie mich ruhig aus, ich weiß ja, dass Ihr Weißen nicht an dergleichen glaubt. Aber das, was man mit Ihren Pferden gemacht hat, ist Hexerei. Eine böse, abscheuliche Hexerei. Wenn Sie nicht sofort diese Stadt verlassen, wird diese Ausgrabung Sie alle das Leben kosten. Besonders jetzt, da sie... da sie euch gefunden haben.«

»Wer?«, fragte Smithback. »Wer hat uns gefunden?«

Beiyoodzins Stimme wurde noch leiser. »Die Hexer mit den Lehmflecken. Die Skinwalker. Die Wolfskin Runner.«

Nora spürte, wie ihr das Blut gefror. Rings um sie war es inzwischen völlig dunkel geworden.

Smithback neben ihr setzte sich anders hin. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte er, »aber haben Sie eben von Hexern gesprochen?«

In seiner Stimme schwang ein skeptischer Unterton mit, der dem Indianer nicht verborgen blieb. Er sah Smithback mit einem undurchdringlichen Ausdruck auf seinem vom Feuer nur schwach erhellten Gesicht an. »Glauben Sie an das Böse?«, fragte er.

»Natürlich.«

»Kein normaler Nankoweap würde jemals ein Pferd töten. Ich weiß nicht, wie man bei Ihnen Menschen nennt, die das Böse praktizieren, aber bei uns sind das Skinwalker oder Wolfskin Runner. Sie haben viele Namen und viele Gestalten - und sie stellen sich außerhalb unserer Gemeinschaft, indem sie das Gute in unserer Religion ins Gegenteil verkehren. Auch wenn Sie es nicht glauben: Die Skinwalker der Nankoweap gibt es wirklich, und das Chilbah-Tal hat für sie eine besondere Bedeutung. Die Stadt in dem Tal dahinter war einmal ein Zentrum für Hexerei, grausige Riten, Krankheit und Tod.«

Nora hörte kaum mehr, was er sagte, denn bei dem Wort »Wolfskin Runner« sah sie auf einmal wieder die pelzigen Gestalten vor sich, die sie in der dunklen Küche des alten Ranchhauses überfallen hatten und die später hinter ihrem Auto hergerannt waren.

»Ich zweifle nicht an dem, was Sie sagen«, antwortete Smithback. »In den vergangenen Jahren habe ich eine Menge seltsamer Dinge erlebt. Aber wo kommen diese Skinwalker denn her?«

Beiyoodzin blieb stumm, legte mit verschränkten Händen die Unterarme auf die Knie und rührte sich nicht. Die Stille, die folgte, dauerte mehrere Minuten an. Nora konnte die leisen, rupfenden Geräusche hören, mit denen die Pferde das Gras abfraßen. Schließlich ergriff Beiyoodzin, die Zigarette zwischen zwei Fingern und den Blick noch immer zu Boden gewandt, wieder das Wort. »Um ein Hexer zu werden, muss man jemanden töten, den man liebt. Jemanden, der einem wirklich nahe steht wie Mutter, Vater, Bruder oder Schwester. Man tötet diesen Menschen, um seine geheime Kraft zu bekommen. Wenn er beerdigt ist, gräbt man seine Leiche wieder aus und verwandelt seine Lebensenergie in das Böse.«

»Und wie geht das?«, flüsterte Smithback.

»Wenn ein Leben entsteht, fährt Liehet, die Lebenskraft, wie eine Art Wind in den Körper. Dabei bildet sich ein kleiner Wirbel, den man etwa mit einem Strudel im Wasser vergleichen kann. Dieser Strudel ist für die Spiralen an unseren Fingerspitzen und Zehen ebenso verantwortlich wie für den Haarwirbel am Hinterkopf. Dort schneidet der Hexer der Leiche die Haut ab, trocknet sie und macht eine Art Pulver daraus. Außerdem bohrt er sich aus dem Hinterkopf eine kleine Knochenscheibe, mit deren Hilfe er andere Menschen verfluchen kann. Wenn es sich bei der Ermordeten um seine Schwester handelt, vergeht sich der Hexer an deren Leiche und bereitet aus den dabei entstehenden Säften ein weiteres Pulver, das wir Alchibinlehhtsal nennen, das Leicheninzest-Pulver.«

»Gott im Himmel«, stöhnte Smithback.

»Ist das alles vollbracht, begibt sich der Hexer nachts an einen einsamen Ort, wo er sich nackt auszieht. Dann schmiert er Flecken aus weißem Lehm auf seinen Körper und legt Silber- und Türkisschmuck an, den er aus Gräbern gestohlen hat. Außerdem breitet er Wolfs- oder Kojotenfelle neben sich auf dem Boden aus und spricht gewisse Stellen aus dem Gesang des Nachtwinds verkehrt herum. Wenn er das alles richtig macht, springt eines der Felle vom Boden in die Luft und bleibt auf dem Hexer kleben. Sobald das geschehen ist, hat er die Kraft.«

»Was ist das für eine Kraft?«, wollte Nora wissen.

Beiyoodzin begann sich eine weitere Zigarette zu rollen. Der Ruf einer Eule hallte traurig durch das schier endlose Canon-Land.

»Unsere Leute glauben, dass die Skinwalker damit die Fähigkeit bekommen, sich lautlos wie der Wind durch die Nacht zu bewegen. Außerdem werden sie unsichtbar und können mit Hilfe von Zaubersprüchen Menschen aus weiter Entfernung töten.«

»Und wie soll das funktionieren?«, fragte Smithback.

»Dazu brauchen die Skinwalker etwas vom Körper ihres Opfers - das können beispielsweise Haare sein, aber auch Speichel oder Schweiß in einem Kleidungsstück. Wenn sie es haben, stecken sie es in den Mund einer Leiche und belegen dadurch ihr Opfer mit einem Fluch. Auf diese Weise können sie auch Pferde, Schafe, Häuser, ja Sogar Werkzeuge oder Maschinen verfluchen. Oder sie können die Frau oder den Mann des Opfers krank machen und auch dessen Kinder und Hunde töten.«

Abermals war der Schrei einer Eule zu hören, lauter und näher als zuvor.

»Hexer, die aus der Entfernung töten können«, murmelte Smithback. »Und sich lautlos durch die Nacht bewegen.« Er schüttelte den Kopf.

Beiyoodzin sah den Journalisten kurz mit seinen dunklen Augen an, denen der Feuerschein einen feuchten Glanz verlieh.

»Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen«, sagte Beiyoodzin nach einer kurzen Pause. »Es ist eine Geschichte, die ich schon lange Zeit niemandem mehr erzählt habe. Vor vielen Jahren, als ich noch ein Junge war, ist mir etwas Seltsames zugestoßen.«

Beiyoodzin zündete seine Zigarette an.

»Es war im Sommer«, fuhr er fort, während er langsam den Rauch ausblies, »und ich half meinem Großvater, ein paar Schafe hinauf nach Escalante zu bringen. Weil es eine Reise von zwei Tagen war, nahmen wir ein Pferd und einen Wagen mit. Wir schlugen unser Nachtlager an einem Ort namens Shadow Rock auf. Nachdem wir aus Buschwerk eine Koppel für die Schafe gemacht und das Pferd zürn Grasen angebunden hatten, legten wir uns schlafen. Gegen Mitternacht wachte ich plötzlich auf. Es war eine pechschwarze Nacht, in der man weder Mond noch Sterne sah. Alles war still, aber ich spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich rief nach meinem Großvater, doch er antwortete mir nicht. Also setzte ich mich auf und warf ein paar Zweige auf die Kohlen des Feuers. Als sie aufflammten, sah ich meinen Großvater.«

Beiyoodzin hielt inne und nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. »Er lag auf dem Rücken und hatte keine Augen mehr. Jemand hatte ihm die Fingerkuppen abgeschnitten, den Mund zugenäht und etwas mit seinem Hinterkopf gemacht.« Die Glut der Zigarette zitterte in der Dunkelheit. »Ich stand auf und warf den Rest des Holzes ins Feuer. Im Licht der Flammen sah ich unser Pferd etwa fünf Meter von uns entfernt auf dem Boden liegen. Seine Gedärme waren in einem Haufen neben ihm auf dem Boden getürmt, und die Schafe in unserer Koppel waren alle tot. Und das - all das - war geschehen, ohne dass ich auch nur das geringste Geräusch gehört hatte.«

Der glühende rote Punkt verschwand, als Beiyoodzin seine Zigarette ausdrückte. »Kurz bevor das Feuer nieder brannte, sah ich noch etwas anderes«, fuhr er fort. »Es waren zwei Augen, die rötlich aus der Dunkelheit leuchteten. Augen, sonst nichts. Sie blinzelten nicht, sie bewegten sich nicht, aber irgendwie spürte ich, wie sie näher kamen. Dann hörte ich ein leises, pustendes Geräusch. Staub wurde mir ins Gesicht geblasen, und meine Augen brannten. Ich fiel um und konnte vor lauter Angst nicht einmal weinen.

Ich weiß nicht mehr, wie ich es bis nach Hause schaffte. Dort bekam ich so hohes Fieber, dass meine Eltern mich schließlich ins Krankenhaus nach Cedar City brachten. Die Arzte sagten, ich hätte Typhus, aber meine Familie wusste, was mir wirklich fehlte. Einer nach dem anderen verließ mein Krankenzimmer, und bis auf meine Großmutter sah ich die ganzen nächsten Tage über weder meine Eltern noch irgendwelche Verwandten. Als sie wieder zu mir ins Krankenhaus kamen, hatte ich - sehr zum Erstaunen der Arzte übrigens - das Schlimmste überstanden.« Beiyoodzin hielt inne.

»Später habe ich dann erfahren, was meine Familie in der Zwischenzeit getan hatte. Sie war nach Shadow Rock zurückgefahren und hatte dort ein Lager aufgeschlagen. Bei ihnen war der beste Spurensucher des Dorfes gewesen, und der hatte eine Wolfsspur entdeckt, die von dem Ort wegführte, wo man meinen Großvater getötet hatte. Meine Verwandten folgten dieser Spur bis zu einer Hütte in der Wildnis östlich von Nankoweap. Dort fanden sie einen... Nun, ich schätze, dass man ihn wohl als einen Menschen bezeichnen musste. Es war Mittag, und er schlief. Meine Verwandten gingen kein Risiko ein. Sie erschossen den Mann im Schlaf. Es bedurfte vieler Kugeln, um den Hexer zu töten.«

»Woher wussten sie, dass er ein Hexer war?«, fragte Smithback.

»Neben ihm lag ein Medizinbeutel, wie ihn Hexer verwenden, mit ganz bestimmten Wurzeln, Pflanzen und Insekten darin. Außerdem fanden sie verbotene Gegenstände; Gegenstände, die für normale Menschen tabu sind und nur von Skinwalkern verwendet werden. Darunter war auch Leichenpulver. Und im Kamin sahen sie seltsame Fleischstücke, die dort zum Trocknen aufgehängt waren.«

»Aber ich verstehe noch immer nicht, wie...« Smithback sprach den Satz nicht zu Ende.

»Wer war dieser Mann?«, fragte Nora.

Beiyoodzin antwortete nicht sofort. Selbst in der Dunkelheit konnte Nora spüren, dass er sie durchdringend ansah.

»Sie haben gesagt, dass jemand Ihren Pferden an fünf Stellen Stücke aus dem Fell geschnitten hat«, sagte er. »Wissen Sie, was alle diese Stellen gemeinsam haben?«

»Nein«, sagte Smithback.

»Ich weiß es«, flüsterte Nora, die vor Angst einen ganz trockenen Mund bekam. »Es sind die fünf Stellen, an denen ein Pferd einen Wirbel im Fell hat.«

Es war jetzt völlig dunkel geworden. Über ihren Köpfen wölbte sich ein grandios leuchtender Sternenhimmel. Irgendwo draußen in der Ebene fing ein Kojote zu heulen an, dem sich rasch ein weiterer hinzugesellte.

»Ich hätte Ihnen das alles eigentlich gar "nicht erzählen dürfen«, meinte Beiyoodzin. »Daraus kann mir nichts Gutes erwachsen. Aber jetzt wissen Sie wenigstens, weshalb Sie so rasch wie möglich aus dieser Gegend verschwinden sollten.«

Nora atmete tief durch. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Mr. Beiyoodzin. Ich musste lügen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass mir das, was Sie uns eben erzählt haben, keine Angst macht. Es macht mir sogar schreckliche Angst. Aber ich leite nun eben die Ausgrabung einer Ruine, für deren Entdeckung mein Vater sein Leben verloren hat. Ich bin es ihm schuldig, dass ich die Sache zu Ende bringe.«

Beiyoodzin schien diese Information zu verwundern. »Ist Ihr Vater etwa hier draußen gestorben?«, fragte er.

»Ja, aber seine Leiche wurde nie gefunden.« Etwas an Beiyoodzins Art kam ihr merkwürdig vor. »Wissen Sie denn etwas über ihn?«

»Ich weiß überhaupt nichts«, antwortete Beiyoodzin und stand unvermittelt auf. Seine Erregung schien noch zugenommen zu haben. »Aber es tut mir trotzdem Leid für Ihren Vater. Bitte denken Sie über das nach, was ich Ihnen gesagt habe.«

»Wir werden es bestimmt nicht vergessen«, erwiderte Nora.

»Gut. Und jetzt lege ich mich aufs Ohr. Ich muss morgen früh aufstehen. Deshalb verabschiede ich mich jetzt gleich von Ihnen. Sie können Ihre Pferde unten am Fluss neben dem meinen grasen lassen, es ist genügend zu fressen für alle drei Tiere da. Und morgen nehmen Sie sich, was Sie brauchen zum Frühstück. Ich bin dann schon weg.«

»Das ist nicht nötig«, begann Nora, aber der alte Mann gab ihr und Smithback wortlos die Hand. Dann drehte er sich um und richtete seine Bettrolle her.

»Der hat uns soeben den Laufpass gegeben«, murmelte Smithback, während er zusammen mit Nora zu den Pferden ging. Nachdem sie den Tieren den Sattel abgenommen hatten, schlugen sie ihr eigenes Lager auf der anderen Seite der Felsen auf.

»Ein seltsamer Typ, dieser Beiyoodzin«, murmelte Smithback, während er seinen Schlafsack ausrollte. Die Pferde waren getränkt und angebunden und fraßen zufrieden das Gras am Flussufer. »Zuerst macht er uns Angst mit seinem Gerede über diese Skinwalker, und dann verkündet er plötzlich, dass Schlafenszeit ist.«

»Stimmt«, antwortete Nora. »Und zwar kurz nachdem ich auf meinen Vater zu sprechen kam.« Auch sie legte ihre Bettrolle auf den Boden.

»Er hat uns nicht gesagt, von welchem Stamm er ist.«

»Er dürfte wohl ein Nankoweap sein. Das Dorf ist nach dem Stamm benannt.«

»Einige der Sachen, die er erzählt hat, waren ziemlich schaurig. Glauben Sie eigentlich an diesen Hexenkram?«

»Ich glaube an die Macht des Bösen«, sagte Nora nach kurzem Nachdenken. »Aber dass diese Skinwalker die Menschen mit Leichenpulver verhexen sollen, geht mir doch ein bisschen zu weit. In Anbetracht dessen, dass es in Quivira Artefakte im Wert von vielen Millionen Dollar gibt, glaube ich eher, dass wir es mit Leuten zu tun haben, die uns mit faulem Hexenzauber ins Bockshorn jagen wollen, damit sie die Ruine ungestört plündern können.«

»Das mag sein, aber dann müssten die Täter einem ziemlich ausgefeilten Plan folgen, sich Wolfsfelle anziehen, Pferde töten und ausweiden...«

Smithback verstummte, und auch Nora sagte nichts. Weil sie in der kühlen Nachtluft plötzlich zu frösteln begann, rieb sie sich die Oberarme, um wieder warm zu werden. Sie konnte einfach keine vernünftige Erklärung für das finden, was ihr in dem verlassenen Ranchhaus zugestoßen war, ebenso wenig wie für das Verschwinden von Thurber oder die pelzigen Gestalten, die sie auf der Straße an der Ranch und vor ihrer Küchentür gesehen hatte.

»Woher weht eigentlich der Wind?«, fragte Smithback auf einmal.

»Wieso?«

»Weil ich wissen möchte, wo ich meine Stiefel hinstellen soll«, erklärte der Journalist. Im schwachen Licht der Sterne glaubte Nora ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erkennen zu können.

»Stellen Sie sie ans Fußende Ihres Schlafsacks, und drehen Sie die Spitzen nach Osten«, sagte sie. »Vielleicht schrecken Sie auf diese Weise ja die Klapperschlangen ab.«

Mit einem Seufzer zog sie ihre eigenen Schuhe aus und legte sich mitsamt ihrer staubigen Kleidung in die Bettrolle. Ein blasser Halbmond ging gerade hinter einem dünnen Wolkenschleier auf. Zwei Meter neben ihr zappelte Smithback in seinem Schlafsack herum und suchte nach der richtigen Position zum Einschlafen. Nora legte sich auf den Rücken und starrte hinauf zu den Sternen. Auf einmal war sie zu erschöpft, um noch weiter über Hexen und Skinwalker nachzudenken.

»Es ist schon seltsam«, sagte Smithback. »Irgendetwas stinkt hier ganz gewaltig.«

»Sprechen Sie von Ihren Stiefeln?«

»Sehr witzig. Nein, ich meine das Zeugs, das unser Gastgeber uns erzählt hat. Er verheimlicht uns etwas, dessen bin ich mir sicher. Aber ich glaube nicht, dass er etwas mit den toten Pferden zu tun hat.«

Hoch über ihnen war das leise Dröhnen eines Düsenflugzeugs zu hören. Nora sah ein blinkendes Licht, das sich über den samtschwarzen Nachthimmel bewegte. Als habe er ihre Gedanken erraten, sagte Smithback: »Da oben hocken sie jetzt in ihren bequemen Sesseln, lassen sich Martinis und gesalzene Mandeln servieren und versuchen das Kreuzworträtsel in der >New York Times< zu lösen.«

»Apropos >Times<«, sagte Nora, »wie lange schreiben Sie eigentlich schon für diese Zeitung?«

»Seit etwa zwei Jahren, nachdem mein letztes Buch erschienen ist. Ich habe mir extra frei genommen, um an dieser Expedition teilnehmen zu können.«

Nora stützte sich auf einen Ellenbogen und sah hinüber zu Smithback. »Warum sind Sie überhaupt mitgekommen?«

»Wie meinen Sie das?« Die Frage schien den Journalisten zu überraschen.

»So, wie ich es gesagt habe. Immerhin handelt es sich ja um ein schmutziges, unbequemes und gefährliches Unterfangen. Ich jedenfalls hätte es mir an Ihrer Stelle zweimal überlegt, ob ich dafür die Annehmlichkeiten Manhattans aufgegeben hätte.«

»Soll ich etwa wegen ein paar vermeintlicher Annehmlichkeiten die größte archäologische Sensation seit der Entdeckung von Tutanchamuns Grab verpassen?« Smithback drehte sich in seinem Schlafsack um. »Aber ich schätze, es ist mehr als nur das. Schließlich konnte mir ja niemand garantieren, dass wir überhaupt etwas finden würden. Um ehrlich zu sein, die Arbeit bei einer Zeitung kann manchmal ganz schön langweilig sein. Selbst wenn diese Zeitung >New York Times< heißt und jeder einen Kniefall macht, wenn sie sich herablässt, etwas über ihn zu schreiben. Aber wissen Sie was? Das, was wir hier machen, zählt viel mehr für mich: verborgene Städte entdecken, sich Geschichten von Mord und Hexerei anhören und dann unter dem Sternenhimmel zu liegen, zusammen mit einer schönen...« Er brach ab und räusperte sich. »Naja, Sie wissen schon, was ich meine.«

»Nein, das weiß ich nicht«, sagte Nora und wunderte sich, dass sie plötzlich eine gewisse Erregung verspürte.

»Zusammen mit einer Frau wie Ihnen, wollte ich sagen. Klingt irgendwie lahm, oder?«

»Wenn man es als Anmache betrachtet, dann schon. Aber trotzdem vielen Dank.«

Sie blickte hinüber zu Smithback, dessen Silhouette sich im Schlafsack nur schwach vom Nachthimmel abhob. »Und?«, fragte Nora.

»Und was?«

»In der vergangenen Woche haben Sie sich im Sattel den Rücken ramponiert, wären fast verdurstet und um ein Haar in einen Abgrund gestürzt. Sie wurden von einem Pferd angeknabbert und mussten sich vor Klapperschlangen, Treibsand und Skinwalkern in Acht nehmen. Sind Sie immer noch froh, dass Sie mit auf diese Expedition gekommen sind?«

Smithbacks Augen schimmerten sanft im Mondlicht, als er zu ihr herübersah. »Ja«, sagte er leise.

Nora erwiderte seinen Blick und tastete mit ihrer Hand in die Dunkelheit. Als sie die seine fand, drückte sie sie sanft. »Ich auch«, flüsterte sie.