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Daß Moriarty jetzt mit Margo allein am Tisch saß, ließ ihn noch verlegener werden, als er ohnehin schon gewesen war. »Nun?« half ihm Margo nach einer kurzen Stille auf die Sprünge.
»Also, ehrlich gesagt, ich hatte vor, mit Ihnen über Ihre Arbeit zu sprechen.« Er hielt inne.
»Wirklich?« Margo war es nicht gewöhnt, daß sich jemand für ihr Projekt interessierte.
»Nun, in weiterem Sinne zumindest. Die Schaukästen, die in der Ausstellung die Medizin primitiver Völker zeigen sollen, sind praktisch alle schon bearbeitet. Bis auf einen, in dem es um eine phantastische Sammlung von schamanistischen Pflanzen und Gegenständen aus Kamerun gehen soll, die aber leider noch nicht genügend dokumentiert ist. Hätten Sie vielleicht Lust, sie sich mal anzusehen?«
»Mit dem größten Vergnügen«, sagte Margo.
»Toll. Und wann?«
»Warum nicht gleich? Ich hätte gerade ein bißchen Zeit.«
Sie verließen die Cafeteria und gingen einen langen Kellergang mit gurgelnden Dampfrohren und mit Vorhängeschlössern verschlossenen Türen entlang. Auf einer der Türen stand: »Dinosaurier-Lagerraum 4 – Juraperiode«. Dinosaurierknochen und die meisten der anderen Fossiliensammlungen des Museums wurden im Keller aufbewahrt, weil die Decken der oberen Stockwerke das Gewicht der versteinerten Knochen nicht aushalten würden.
»Die Sammlung befindet sich im fünften Stock«, sagte Moriarty entschuldigend, während sie in einen Lastenaufzug stiegen. »Ich hoffe, daß ich sie wiederfinde. Sie wissen ja, was für ein Labyrinth diese Lagerräumen dort oben sind. «
»Haben Sie schon etwas Neues von Charlie Prine gehört?« fragte Margo ruhig.
Moriarty schüttelte den Kopf. »Nicht viel. Offensichtlich hält die Polizei ihn nicht für einen Verdächtigen. Aber ich glaube nicht, daß wir ihn bald wiedersehen werden. Dr. Cuthbert erzählte mir vor dem Mittagessen, daß er einen schweren Schock erlitten hat.« Er schüttelte den Kopf. »Was für eine schreckliche Geschichte.«
Im vierten Stock folgte Margo Moriarty einen breiten Gang entlang und eine Metalltreppe hinauf. Das Labyrinth aus schmalen Laufstegen, das einen Hauptteil des fünften Stocks ausmachte, befand sich direkt unter den langgezogenen, spitzen Dächern des Museums. Zu beiden Seiten der Laufstege lagen Reihen niedriger Metalltüren, mit denen die Lagerräume für die empfindlichen anthropologischen Sammlungen hermetisch verschlossen wurden. Früher hatte man regelmäßig ein giftiges Zyanid-Gas in die Räume gepumpt, um Ungeziefer und Bakterien abzutöten; heutzutage verwendete man subtilere Methoden zur Konservierung der wertvollen Exponate.
Auf ihrem Weg die Laufstege entlang passierten die beiden zahlreiche, an der Wand lehnende Objekte: ein mit Schnitzereien verziertes Kriegskanu, mehrere Totempfähle, eine Reihe von Trommeln aus geschlitzten Baumstämmen. Obwohl es im Museum über hunderttausend Quadratmeter Stauraum gab, wurde jedes auch noch so kleine Fleckchen in Treppenhäusern, Korridoren und den Büros der jüngeren Kuratoren genutzt. Von den fünfzig Millionen Präparaten und Gegenständen des Museums wurden immer nur jeweils fünf Prozent ausgestellt, der Rest wurde irgendwo gelagert und war nur den Wissenschaftlern und Forschern zugänglich.
Das New York Museum of Natural History besteht nicht aus einem einzigen Haus, sondern erstreckt sich über eine ganze Reihe von Gebäuden, die im Lauf der Jahre zu einer weitläufigen, weitverzweigten Struktur zusammengewachsen waren. Als Margo und Moriarty jetzt von einem Gebäude ins nächste traten, wurde aus dem schmalen Laufsteg ein Gang mit vielen Abzweigungen und höherer Decke. Durch eine Anzahl von schmutzigen Oberlichtern drang trübes Tageslicht herein und beleuchtete lange Regale, die mit Gipsabgüssen von Eingeborenengesichtern vollgestopft waren.
»Meine Güte, dieses Museum ist wirklich riesig«, sagte Margo, die auf einmal ein Schauder der Furcht überlief. Nur gut, daß sich der dunkle Keller, in dem die beiden kleinen Jungen den Tod gefunden hatten, momentan sechs Stockwerke unter ihr befand.
»Es ist das größte in der Welt«, sagte Moriarty, der eine Tür aufschloß, auf der in mit Schablone gezogenen Buchstaben Zent. Afrika D-2 geschrieben stand.
Drinnen knipste er eine nackte Dreißigwattbirne an. Als Margo in den winzigen Raum spähte, sah sie, daß er vollgestopft mit Masken, Schamanenrasseln, bemalten und mit Perlen bestickten Häuten war. Von ein paar langen Stöcken in einer der Ecken grinsten sie verschrumpelte Köpfe an. Moriarty deutete auf einige hölzerne Schränke.
»Die Pflanzen sind dort drin. Bei dem anderen Zeug handelt es sich um den üblichen Schamanen-Schnickschnack. Es ist eine schöne Sammlung, aber leider war Eastman, der Bursche, der die Sachen katalogisiert hat, nicht gerade einer der Sorgfältigsten, wenn es um gründliche Dokumentation ging.«
»Das ist ja unglaublich«, staunte Margo. »Ich hatte ja keine Ahnung –«
»Passen Sie auf«, unterbrach Moriarty. »Sie glauben ja gar nicht, was wir alles gefunden haben, als wir diese Ausstellung zusammenstellten. Allein hier in dieser Sektion haben die Anthropologen an die hundert Aufbewahrungsräume, und ich schwöre Ihnen, daß manche davon seit vierzig Jahren nicht mehr geöffnet worden sind.«
Moriarty wirkte hier auf Margo sehr viel selbstsicherer und lebendiger. Ohne sein Tweedjackett, mit ein paar Pfund weniger auf den Rippen und mit Kontaktlinsen statt der altmodischen Hornbrille, hätte man ihn direkt als gutaussehend bezeichnen können.
»Erst letzte Woche«, fuhr Moriarty fort, »fanden wir gleich nebenan eines der wenigen überhaupt existierenden Exemplare von Piktogrammschriften der Yugaghir, können Sie sich das vorstellen! Sobald ich die Zeit dazu finde, werde ich einen Zeitschriftenartikel darüber schreiben.«
Margo lächelte. Er war so aufgeregt, als hätte er eben das Manuskript eines bisher unbekannten Stückes von Shakespeare entdeckt. Dabei würde sein Fund, wenn’s hochkam, vielleicht ein Dutzend Leser des Journal of American Anthropology interessieren. Trotzdem fand sie Moriartys Enthusiasmus irgendwie erfrischend.
»Wie dem auch sei«, sagte Moriarty und schob die Brille auf der Nase nach oben, »ich brauche dringend jemanden, der mir dabei hilft, vernünftige Schaukastentexte für dieses Kamerun-Zeug hier zu schreiben.«
»Was, wollen Sie, daß ich tue?« fragte Margo, die momentan das nächste Kapitel ihrer Dissertation völlig vergessen hatte. Moriartys Begeisterung wirkte ansteckend.
»Passen Sie auf«, sagte er. »Ich habe die Rohfassung der Texte hier bei mir.«
Er zog ein paar Seiten aus seiner Aktentasche. »Da, sehen Sie«, sagte er und fuhr mit dem Finger über das Titelblatt, »hier steht, was wir im Idealfall mit diesem Schaukasten ausdrücken wollen. So etwas nennen wir ›Storyline‹. Sie müßten nun anhand dieser Storyline den Raum hier durchforsten und ein paar Ausstellungsstücke und Pflanzen für den Schaukasten heraussuchen.«
Margo überflog die Seiten. Die Arbeit kam ihr nun doch ein wenig zeitaufwendiger vor, als sie es sich vorgestellt hatte. »Wie lange, glauben Sie, wird das in etwa dauern?«
»Ach, so zehn, höchstens fünfzehn Stunden. Die Inventarlisten und ein paar erklärende Anmerkungen zu den Exponaten habe ich bereits. Aber die Sache eilt, denn die Eröffnung rückt immer näher.«
Margo dachte wieder ans nächste Kapitel ihrer Dissertation. »Geben Sie mir einen Augenblick Bedenkzeit«, bat sie. »Das ist doch ein ziemlich umfangreicher Job, und ich stecke mitten in meiner Dissertation.«
Die Bestürzung in Moriartys Gesicht ließ ihn direkt komisch wirken. Es war ihm nicht einmal annähernd in den Sinn gekommen, daß Margo vielleicht noch andere Dinge zu tun hatte. »Meinen Sie damit, daß Sie mir nicht helfen können?«
»Vielleicht kann ich es irgendwie dazwischenschieben«, murmelte Margo.
Moriartys Gesicht hellte sich wieder auf. »Toll! Wissen Sie was, wo wir nun schon mal im fünften Stock sind, kann ich Ihnen gleich noch ein paar andere Sachen zeigen, die wir hier oben haben.«
Er führte sie zu einem anderen Lagerraum und steckte den Schlüssel ins Schloß. Die Tür öffnete sich mit einem quietschenden Geräusch und gab den Blick frei auf bemalte Büffelschädel, Rasseln und Federbüsche. Sogar eine Reihe von Rabenskeletten lag da, deren Knochen mit dünnen Lederbändern aneinander befestigt waren.
»Mein Gott«, hauchte Margo.
»In diesem Raum lagert eine ganze Religion«, erklärte Moriarty. »Aber das ist noch gar nichts gegen die Objekte, die wir für die Ausstellung herausgesucht haben. Hier liegt nur das Zeug, das wir nicht genommen haben. Wir haben zum Beispiel eines der schönsten Sonnentanz-Kostüme, die es auf der ganzen Welt gibt. Und hier, sehen Sie sich einmal das hier an!« Er öffnete eine Schublade, die voller seltsamer Objekte war. »Das sind Original-Wachszylinderaufnahmen vom ganzen Sonnentanz-Zyklus. Jedes einzelne Lied. Aufgenommen 1901. Wir haben sie auf Tonband überspielt und werden damit den Sioux-Raum beschallen. Na, was sagen Sie? Wird doch eine tolle Ausstellung, oder?«
»Für genügend Aufregung im Museum hat sie ja bereits gesorgt«, antwortete Margo vorsichtig.
»In Wirklichkeit gibt es gar nicht so viele Kontroversen, wie die Leute immer behaupten«, erwiderte Moriarty. »Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum Wissenschaft und Unterhaltung nicht Hand in Hand gehen sollten.«
Margo konnte der Versuchung nicht widerstehen. »Ich wette, daß Ihnen diesen Ausspruch ihr Chef Cuthbert beigebracht hat.«
»Er hat immer die Meinung vertreten, daß Ausstellungen sich an ein breiteres Publikum wenden sollten. Und wenn die Leute zu dieser kommen, weil sie sich Geister und Kobolde und gruselige Show erwarten – dann werden sie das auch bekommen. Aber wenn sie wieder gehen, dann haben unsere Besucher viel mehr gelernt, als Sie vielleicht vermuten. Und außerdem wird die Ausstellung dem Museum eine Menge Geld einbringen. Was ist daran so schlecht?«
»Nichts«, antworte Margo lächelnd. Das Auslegen der Köder überließ sie lieber Smithback.
Aber Moriarty war noch nicht fertig. »Ich weiß, daß das Wort ›Aberglaube‹ für manche Leute einen schlechten Beigeschmack hat. Und es ist wahr, daß manche der Effekte, die wir in dieser Ausstellung bieten, ein wenig – sagen wir mal aufsehenerregend sind. Aber eine Ausstellung mit dem Titel ›Religionen der Eingeborenen‹ würde sich nun mal nicht so gut verkaufen, meinen Sie nicht auch?« Er blickte sie um Zustimmung heischend an.
»Ich glaube nicht, daß irgendwer etwas gegen den Titel hat«, sagte Margo. »Aber ein paar Leute hier haben meines Wissens den Eindruck, daß Sie nicht immer mit rein wissenschaftlichen Mitteln arbeiten.«
Moriarty schüttelte den Kopf. »Das sind doch bloß die verknöcherten alten Kuratoren und ein paar Spinner. Wie Frock, zum Beispiel. Bloß weil man die von ihm vorgeschlagene Ausstellung zum Thema Evolution auf Eis gelegt hat, läßt er nun kein gutes Haar an unserer Arbeit.«
Margos Lächeln verschwand. »Dr. Frock ist einer der brillantesten Anthropologen, die wir haben«, sagte sie.
»Frock? Dr. Cuthbert ist eher der Meinung, daß er ziemlich durchgeknallt ist – ›Der Mann hat nicht mehr alle Tassen im Schrank‹, sagt er immer.« Moriartys Imitation von Cuthberts schottischem Akzent hallte unangenehm laut durch die düsteren Korridore.
»Ich persönlich halte Cuthbert nicht für das Genie, das er in Ihren Augen ganz offensichtlich zu sein scheint«, sagte Margo. »Ich bitte Sie, Margo, der Mann gehört zur Spitzenklasse.«
»Nicht, wenn man ihn mit Dr. Frock vergleicht. Sehen Sie sich doch bloß mal den Kallisto-Effekt an. Das ist doch Forschung an der vordersten Front.«
»Hat Frock auch nur den Hauch eines Beweises für seine Spekulationen? Haben Sie vielleicht schon irgendwelche unbekannten Monster irgendwo auf der Erde herumlaufen sehen?« Moriarty schüttelte abermals den Kopf, wobei die Brille auf seiner Nase gefährlich nach unten rutschte. »Das Ganze ist nichts weiter als theoretisches Gewäsch. Sicher, auch die Theorie hat ihre Existenzberechtigung, aber sie muß durch Feldforschungen bewiesen werden. Und Frocks Adlatus, dieser Greg Kawakita, unterstützt ihn mit seinem Extrapolationsprogramm auch noch bei seinen Eskapaden. Ich schätze mal, daß Kawakita dafür seine eigenen Gründe haben dürfte – aber eigentlich ist es ziemlich traurig, einen großen Geist wie Frock auf so traurigen Abwegen sehen zu müssen. Sehen Sie sich doch bloß einmal sein neuestes Buch an. Fraktale Evolution? Schon der Titel klingt doch mehr nach einem Computerspiel als nach wissenschaftlicher Arbeit.«
Margo hörte mit wachsender Empörung zu. Vielleicht hatte Smithback mit seiner Meinung über Moriarty am Ende doch recht gehabt. »Nun, in Anbetracht der Tatsache, daß Dr. Frock meine Arbeit betreut«, sagte sie, »wollen Sie sicher nicht, daß ich Ihnen Ihre schöne Ausstellung durcheinanderbringe. Nicht, daß ich Ihnen am Ende auch noch zu viele fragwürdige Ansichten in den Text für Ihren Schaukasten einbaue.« Margo drehte sich um und ging raschen Schrittes aus der Tür und den Korridor entlang.
Moriarty machte ein schockiertes Gesicht. Er hatte gar nicht daran gedacht, daß Frock Margos Doktorvater war. Er rannte hinter ihr her.
»O nein, nein, so habe ich das doch nicht gemeint –«, stammelte er. »Bitte, ich wollte wirklich bloß – Sie wissen doch, daß Frock und Cuthbert nicht miteinander auskommen. Das muß wohl auf mich abgefärbt haben.«
Er blickte sie so entsetzt an, daß Margos Ärger schwand.
»Ich wußte gar nicht, daß die beiden solche Probleme miteinander haben«, sagte sie und blieb stehen.
»O ja, das reicht schon sehr weit zurück. Seit Frock mit diesem Kallisto-Effekt herausgekommen ist, ist sein Stern am Museum im Sinken begriffen. Jetzt ist er nur noch nominell der Chef seiner Abteilung, in Wirklichkeit hält Cuthbert die Fäden in der Hand. Aber ich kenne natürlich nur die eine Seite der Geschichte. Es tut mir sehr leid, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin. Wollen Sie trotzdem noch den Schaukasten für mich machen?«
»Aber nur unter einer Bedingung«, konterte Margo, »daß Sie mich jetzt wieder aus diesem Labyrinth hier herausbringen. Ich muß zurück an meine Arbeit.«
»Aber natürlich. Tut mir leid«, sagte Moriarty. Sein Fauxpas hatte seine frühere Schüchternheit erneut aufleben lassen, und während sie wieder hinunter in den vierten Stock gingen, war er still.
»Erzählen Sie mir doch noch ein bißchen mehr von Ihrer Ausstellung«, sagte Margo, die wollte, daß er sich wieder besser fühlte. »Ich habe gehört, Sie werden ein paar unglaublich seltene Stücke zeigen.«
»Sie meinen wohl das Material über den Kothoga-Stamm«, sagte Moriarty. »Nur eine einzige Expedition hat jemals Spuren von diesem Volk gefunden. Die Figur von Mbwun, dem mythischen Sagentier der Kothoga, ist – nun, sie ist ein Herzstück der Ausstellung.« Er zögerte. »Oder vielleicht sollte ich besser sagen, sie wird eines der Herzstücke werden. Noch befindet sie sich nicht in ihrem Schaukasten.«
»Tatsächlich?« fragte Margo. »Wieso warten Sie denn bis zur letzten Minute damit?«
»Das ist in der Tat ziemlich ungewöhnlich«, antwortete Moriarty. »Aber hören Sie, Margo, das, was ich Ihnen jetzt sage, muß wirklich unter uns bleiben.« Sie waren mittlerweile wieder bei den Laufstegen angelangt, und Moriarty sagte leise: »In letzter Zeit hat man sich auf höchster Ebene sehr für die Exponate der Kothoga interessiert. Damit meine ich Leute wie Rickman, Dr. Cuthbert – vermutlich sogar Wright persönlich. Es gab ziemliche Kontroversen darüber, ob wir das Material überhaupt mit in die Ausstellung aufnehmen sollten. Sie haben doch sicher dieses unsinnige Gerede gehört, daß ein Fluch auf dieser Figur liegen soll?«
»Nein, nicht direkt«, sagte Margo.
»Die Expedition, die das Kothoga-Material fand, nahm ein tragisches Ende«, sagte Moriarty, »und seitdem hat sich niemand mehr näher mit den Sachen befaßt. Sie befinden sich noch immer in ihren Originalkisten, die erst letzte Woche aus dem Keller, wo sie die ganzen Jahre über gelagert hatten, in einen sicheren Raum gebracht wurden. Seitdem hat niemand mehr Zugang zu ihnen, und ich konnte nicht einmal meine Ausstellungsstücke entnehmen.«
»Aber warum hat man die Sachen woanders hingebracht?« wollte Margo wissen.
Sie stiegen in den Aufzug, und Moriarty wartete mit seiner Antwort, bis sich die Tür geschlossen hatte. »Anscheinend hat sich jemand an den Kisten zu schaffen gemacht.«
»Wie bitte? Wollen Sie damit sagen, daß sie jemand aufgebrochen hat?«
Moriarty starrte Margo mit einem Ausdruck großen Erstaunens auf seinem eulenartigen Gesicht an. »Nein, das habe ich nicht gesagt«, entgegnete er.
Er drehte den Schlüssel um, und der Aufzug begann, sich nach unten zu bewegen.