Kapitel 36

Die Kreatur betrachtete Sten einen langen Moment durch ihre riesigen zusammengesetzten Augen. Sten rührte sich nicht und blieb bäuchlings auf dem Meeresgrund liegen. Drei Meter über ihm brachen sich die Wellen und klatschten donnernd gegen eine felsige Insel.

Das Tier hatte einen in drei Segmente unterteilten Körper, der mit harten, wiederum gegliederten Auswüchsen übersät war, die sich wie Stacheln in alle Richtungen reckten. Es sah feindselig aus, aber schließlich stufte Sten alles, was über einen Meter lang und mit zangenartigen Kiefern ausgestattet war, als unfreundlich ein. Besonders dann, wenn es sich ungefähr zwanzig Zentimeter vor seinem eigenen Gesicht bewegte.

Schließlich kam das, was als Gehirn dieser Kreatur durchgehen mochte, zu einer Art Lageeinschätzung: Du bist das größte Lebewesen in diesem Ozean. Nein, bist du nicht. Es gibt etwas, das größer ist als du. Es sitzt direkt vor dir. Du bist ein Raubtier. Du kannst alles in diesem Ozean auffressen. Nein, kannst du nicht. Du hast schon probiert, ein Stück von diesem Ding abzubeißen.

Deine Zangen haben kein Stück abgekriegt. Das ist eine ungewöhnliche Situation. Du steckst in der Klemme. Besser, du verdrückst dich irgendwohin, wo diese Kreatur nicht ist.

Der riesige "Trilobit", wie Sten ihn getauft hatte, ließ seine "Beinchen" flirren und huschte davon, verschwand im wogenden Treiben der Algen.

Sehr gut. Sten ging noch einmal die letzten Überlegungen durch, die er sich zurechtgelegt hatte, bevor ihn diese Kreatur erschreckt hatte. Der Gliederfüßler stellte keine Gefahr für Sten dar, schon gar nicht, weil Sten einen Raumanzug trug.

Aber wenn diese verdammten Scheren einem so dicht vor dem Visier herumschnappten, fiel es schwer, daran zu glauben.

Der Richtstrahl aus dem Anwesen der "Familie Shahryar", den sie beinahe verpaßt hätten, hatte die Victory noch tiefer in das schwarze Jenseits geführt, tiefer in den noch kaum erforschten Weltraum hinaus. Der Strahl traf mehrere hundert Lichtjahre lang weder auf ein Sonnensystem noch auf ein anderes Objekt.

Doch dann kam dieses Sonnensystem. Drei Planeten, ein Mond und eine Sonne. Kein totes System, wie die Relaisstation, die Kyes entdeckt hatte, die Relaisstation, die sich nach seinem Eindringen selbst zerstört hatte. In diesem System war das Leben gerade am Entstehen.

Sten hatte die Victory am äußeren Rand des Sonnensystems gestoppt, aus Angst davor, der kleinste Fehler könnte den dünnen

Verbindungsfaden kappen, wie es schon bei so vielen anderen zuvor geschehen war. Dann mußten sie die nächste dieser Luxusherbergen ausfindig machen und versuchen, Cinds Erfolg zu

wiederholen. Oder diesem einen Strahl hinaus ins Unbekannte zu folgen. Wahrscheinlich würde es kaum mehr als eine oder zwei Lebensspannen dauern, bis sie den Topf voll Gold am Ende dieses beinahe unendlichen geraden Regenbogens fänden.

Freston kehrte erneut zu seinem eigentlichen Metier, der Funkkonsole, zurück. Er hatte Sten garantiert, daß der Richtstrahl aus dem Herrenhaus genau auf den zweiten Planeten dieses

Sonnensystems traf.

Sten verfrachtete Freston, Frestons

Funkspezialisten, Hannelore La Ciotat und sich selbst auf die Aoife und koppelte La Ciotats Einsatzschiff erneut an den Zerstörer.

Langsam und vorsichtig näherte sich die Aoife dem Planeten. Eine wirklich noch sehr junge Welt.

Die Kontinente versanken ganz langsam, und überall breiteten sich flache Ozeane aus. Kambrisch, lautete die korrekte Beschreibung; jedenfalls hatte ihn Gind darüber aufgeklärt und ihm nahegelegt, eines schönen Jahrhunderts in seiner Freizeit den einen oder anderen Kurs in Geologie zu belegen.

Sie suchten intensiv. Mit bloßen Augen und mit allen möglichen aktiven und passiven elektronischen Ortungsgeräten. Es dauerte eine volle E-Woche, bis Freston auf etwas stieß. Er hatte einige merkwürdige Signale von der Küste empfangen. Dort unten war etwas, das künstlich zu sein schien. Doch sämtliche Oberflächenabtastungen, von Infrarot bis hin zu Radar, besagten, daß es sich bei dem Gebiet lediglich um eine der vielen felsigen Erhebungen dieser noch sehr sterilen Landmasse handelte.

Freston schlug vor, eine Sekunde lang einen Funkstrahl auf der Frequenz des Richtstrahls von der Aoife loszuschicken. Bei dem Versuch fing er mehrere Strahlechos auf. Seiner Theorie nach hatte man in diesem Gebiet eine oder mehrere Antennen in der Oberfläche des Planeten vergraben. Antennen, die sowohl empfangen als auch weiterleiten und zurücksenden konnten.

Sten dachte darüber nach. Der kleine Mond, den Cind untersucht hatte, war vor lauter Antennen, einem versteckten Unterschlupf sowie einer Energieversorgung und einem Vorratslager völlig ausgehöhlt gewesen. Der Imperator war zu gerissen, um stets die gleiche Art von Planeten für seine Relaisstationen auszuwählen, aber es sah so aus, als hätte er jeweils die gleiche Ausstattung dafür verwendet und die meisten dieser Stationen aus Sicherheitsgründen unter der Planetenoberfläche verborgen.

Oder unter Wasser.

Bei diesem Gedanken hatte Freston verächtlich geschnaubt -warum sollte man ein zusätzliches Störfeld, wie es eine Flüssigkeit darstellte, akzeptieren, ganz abgesehen von Ablagerungen, Krustentieren mit Klauen und allem anderen? Sten nickte. Richtig. Die Station - wenn es sich denn um eine handelte - lag bestimmt irgendwo an der Küste.

Dann präsentierte Freston triumphierend ein zweites Ortungsergebnis. Er hatte das ganze Gebiet ein paar Stunden nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal aufmerksam abgetastet und tatsächlich etwas entdeckt. Etwas, wonach man sonst eigens suchen müßte, und auch dann nur innerhalb eines sehr begrenzten Gebiets.

Die Felsen speicherten die Tageswärme sehr lange. Viel länger als die Luft. Das versorgte Freston mit einigen interessanten Bildern, besonders nachdem sie von einem phantasiebegabten Computerspezialisten vergrößert worden waren.

Hier ... das Abbild einer vergrabenen Antenne, deren Material die Hitze sogar noch länger hielt als die Felsen. Da drüben, eine rechteckige Form, ohne die Vergrößerung unsichtbar. Ziemlich groß sogar: Freston hielt das Gebilde für ein Hangartor, dessen Umrisse sich wegen der kühleren Luft abzeichneten, die durch die Türritzen drang. Und noch ein Stück weiter - Frestons Grinsen machte Anstalten, sich an seinen Ohren vorbeizumogeln und sich hinten im Nacken zu treffen - die Eingangstür. Für Menschen geschaffen.

Sten mußte nur zu diesem Eingang vordringen, herausfinden, wie sich das Schloß öffnen ließ, und voila.

Voilä, sagte Sten zynisch, und sich dann überlegen, wie groß die Bombe war, die hinter der Tür wartete. Freston schüttelte den Kopf. Man konnte nicht von ihm verlangen, daß er alles erledigte, oder? Schließlich war er nur ein unterbezahlter Captain.

Sten lachte und warf ihn hinaus. Dann setzte er sich hin und versuchte, den Rest des Plans auszutüfteln. Der Gedanke an eine Szene unter Wasser half ihm schließlich auf die Sprünge. Er ließ La Ciotat rufen, küßte Cind und machte sich auf den Weg.

Der Eintrittswinkel in die Atmosphäre und die Flugbahn des Einsatzschiffs entsprachen exakt dem Verhalten eines Meteoriten; zwar eines ziemlich großen, aber daran ließ sich nun einmal nichts ändern. Er ging knapp hinter dem Horizont nieder, in angemessener Entfernung von den

Erschütterungssensoren auf dem Kontinent. La Ciotat steuerte ihr Schiff dann unterhalb der Wasseroberfläche Richtung Ufer, wobei sie vor sich hin murmelte, daß sie als Kommandantin eines UBoots lieber als Delphin wiedergeboren werden würde - oder als Rykor.

Ungefähr einen Kilometer vor der Küste stieg ein Riff bis dicht unter die Oberfläche an. Sten befahl La Ciotat, das Einsatzschiff direkt vor dem Riff auf Grund sinken zu lassen.

Er verließ das Schiff durch die Luftschleuse und machte sich auf den langen Marsch zur Küste. In den Livies hätten sich die kleinen Antriebsdüsen des Anzugs bestimmt hervorragend mit dem Wasser und der Schwerkraft abgefunden, so wie sie es im Vakuum des Alls taten, und ihn rasant auf ein Rennboot zu seinem Rendezvous mit wem auch immer gebracht. Aber selbst wenn er den McLean des Anzugs voll aufdrehte, blieb Masse immer noch Masse. Sten tuckerte mit der stattlichen Geschwindigkeit einer Fähre zum Ufer, was ihm viel Zeit ließ, sich wie ein Tourist die Gegend anzuschauen.

Das Land, das sich darüber erhob, mochte kahl und reizlos sein, das Meer hier unten war es sicherlich nicht. Ganze Algenwälder, Dickichte aus Seetang, geringelte Nautilusschnecken. Und Trilobiten, von kaum sichtbar bis hin zu ... groß genug, daß sie Sten an mit Skorpionen gekreuzte Riesentausendfüßler denken ließen.

Als der Boden allmählich anstieg, drosselte er den Schub und schaltete schließlich ganz aus. Bei drei Metern Wassertiefe unternahm er den Versuch, seine Situation und - bevor er davonschwebte - den größten Trilobiten des Universums einzuschätzen.

Bis jetzt hatte noch kein lauter Knall angezeigt, daß er eine der versteckten Sprengladungen ausgelöst hatte, mit denen die Relaisstation garantiert versehen war. Na schön. Also lagen sie wohl noch auf der Lauer. Es wäre ihm wohler gewesen, wenn er wenigstens eine vage Vermutung über die Beschaffenheit dieser Vorkehrungen gehabt hätte. Sie konnten nicht hypersensibel sein schließlich lag es nicht im Sinne des Imperators, seine Ankunft dadurch zu verzögern, daß ein Relais plötzlich das Feuer eröffnete und ein Wärmesensor ansprang. Oder daß beim ersten kleinen Erdbeben ein Bewegungsmelder durchdrehte. Derartig trickreiche Geräte fielen manchmal ihrer eigenen Gerissenheit zum Opfer. Außerdem würde der Imperator bestimmt nicht endlos Zeit damit verbringen wollen, absolut diabolische

Einrichtungen zu entschärfen; schließlich hatte Sten schon miterlebt, wie der Imperator Puzzles wütend durch die Gegend geworfen hatte, und das nur wenige Minuten, nachdem er damit angefangen hatte. Damals, als ...

>Einfach nur damals, Sten. Schweif nicht ab.< Im Prinzip müßte es sich bei der Falle um etwas handeln, das dem Imperator keine große Hürde in den Weg legte, einen unbefugten Eindringling jedoch ohne viel Federlesens in tausend Stücke reißen würde, vermutete Sten. Ein Schloß mit Iris-Code? Mit Porenmusterüberprüfung? Wohl kaum, wenn man bedachte, daß das Gerät auch noch nach Jahrhunderten verläßlich arbeiten mußte.

Sten tauchte auf, watete aus der Brandung auf trockenes Land. Trockenen Fels. Nichts als Felsgestein in verschiedenen Grautönen bis hin zu tiefem Schwarz. Dunkler Sand an der Stelle, wo sich Wasser und Land berührten, ein Strand von knapp einem halben Meter Breite. Sten entdeckte etwas und kniete sich hin, vergaß seine Mission für einen kurzen Augenblick. Dort, von der Brandung umspült, war etwas Grünes. Leben. Eine Pflanze?

Algen? Er wußte es nicht. >Geh lieber wieder ins Meer zurück<, dachte er. >Du weißt nicht, was du da anfängst.<

Er erhob sich und marschierte zu dem Plateau, unter dem den Ortungsergebnissen zufolge die Station liegen mußte. Die Anzeigen seines Raumanzugs verrieten ihm, daß die Luft atembar war, wenn auch etwas arm an Sauerstoff. Trotzdem legte er den Anzug nicht ab. Wieder dieses Sicherheitsdenken. Er glaubte nicht, daß ein Infrarotsensor den Selbstvernichtungsmechanismus auslöste, doch der Raumanzug würde auf alle Fälle verhindern, daß ein solches Gerät den großen Knall verursachte.

Der Boden wurde eben. Sten kauerte sich hinter einen großen Felsbrocken, rief das Helmdisplay auf und zog die Karte zu Rate, die auf sein Visier projiziert wurde.

Dort drüben mußte die Tür sein. Eine solide Steinfläche. Sten bewegte sich so vorsichtig, wie es der klobige Anzug erlaubte, zur nächsten Deckung.

Noch dreißig Meter. Er zog das Fernglas über das Visier und untersuchte den Felsen Zentimeter für Zentimeter. Zweimal stutzte er, als seine Augen etwas sahen, das vielleicht dort war - vielleicht aber auch nicht.

Bei voller Vergrößerung betrug sein Gesichtsfeld nur knapp einen drittel Meter nach links und rechts.

Seine Augen bewegten sich auf der Suche nach dem getarnten Feind hin und her, hin und her, wie ein optischer Detektor, der ein Mosaik scannte.

Aha. Perfekt rund. Das gab es so gut wie nie in der Natur.

Ein Schlüsselloch.

Genau auf der Höhe in den Fels getrieben, auf der sich ein Schlüsselloch befinden sollte ...

vorausgesetzt, man war ein Wesen von ungefähr der Größe des Imperators.

Jetzt fehlte Sten nur noch der Schlüssel.

Er bewegte sich wie ein Gürteltier über die freie Fläche, in jeder Sekunde auf die alles vernichtende Detonation gefaßt. Nichts.

Er kniete vor dem Schlüsselloch nieder und öffnete eine kleine Gürteltasche. Noch auf der Victory war er nach einigem Nachdenken darauf gekommen, daß der Schlüssel wohl der einfachste Teil der Operation war. Der Imperator konnte schlecht herumlaufen und bei seiner Rückkehr zum Thron einen hochkomplizierten ultrakodierten Spezialschlüssel mit sich herumschleppen.

Jedenfalls hätte Sten so etwas nicht geplant, wenn er sich diese ganze paranoide Konstruktion ausgedacht hätte. Der Schlüssel mußte also etwas sein, das der Imperator zu gegebener Zeit leicht auftreiben und herstellen konnte. Außerdem durfte der Schlüssel nicht Teil eines exotischen Verriegelungssystems sein, das zur Zeit seiner Rückkehr vielleicht schon lange überholt sein würde.

Sten zog einen elektronischen Standard—

Schloßknacker aus Mercury-Beständen heraus.

Rund, was? Er fand ein Werkzeug in der richtigen Größe, koppelte es mit dem Analysator und schob den Knacker in das Loch, wobei er am liebsten die Finger als Schutz gegen den Knall in die Ohren gesteckt hätte, obwohl der Knacker aus völlig neutralem Imperium X gefertigt war. Der Analysator summte und verriet ihm, mit welchem Code die Tür geöffnet wurde. Sten löste die Verbindung zum Empfänger und steckte sie in den Sender. Dann drückte er auf den Übertragungsknopf ...

... und die Tür glitt auf. Sten taumelte erschrocken zurück und sah im gleichen Moment eine Rampe, die in die Dunkelheit hinabführte.

Sten wartete, bis sein Herz wieder zu schlagen anfing. Er nahm eine Taschenlampe aus der Gürteltasche, legte sich flach auf den Boden - man konnte nie wissen - und schickte den Strahl ins Innere des Ganges. Er blickte hinunter. Nur eine Rampe, sonst nichts.

Sten stellte den Lichtstrahl auf größte Streuung und machte sich an den Abstieg, Zentimeter für Zentimeter, jeder Schritt dauerte eine Ewigkeit, er bewegte sich so vorwärts, wie er es vor sehr, sehr langer Zeit auf Vulcan getan hatte ...

... und dann hatte er es.

Dachte er jedenfalls.

Dieser ganze Scheiß von wegen Infrarot-Detektoren, Distanzortungsgeräten,

Bewegungsmeldern, Sensoren aller Art ... das war nicht der Clou. Der Ewige Imperator war einmal Ingenieur gewesen. Ein guter. Deshalb war auch dieser Schutz nach einem einzigen Prinzip erdacht: so einfach wie möglich.

Stens Fuß trat jetzt vertrauensvoller auf dem Boden auf, und gleich wagte er den nächsten Schritt.

Und noch einen, und noch einen.

Die Tür hinter ihm klappte zu. Sten zuckte zusammen, aber er erschrak nicht übermäßig - er war sich jetzt relativ sicher, daß er recht hatte. Eine Deckenleuchte ging an. An der Wand befand sich eine Monitorkonsole, Standardausführung. Sie zeigte an, daß sich ein Umweltsystem ausgeschaltet hatte, das E-Normalbedingungen auf der Station schuf. Das Zahlendisplay auf der Konsole zeigte 0

an. Sten ging daran vorbei und sah gerade noch aus dem Augenwinkel, daß der Zähler auf l wechselte.

Das war es.

Vor ihm war eine Tür. Mit einem

Handflächensensor. Sten berührte ihn, und die Tür glitt auf.

Dahinter befanden sich Wohnräume. Klein, aber gut ausgerüstet.

Dahinter: noch ein Durchgang.

Sten ging hindurch und versuchte dabei, sich nicht zu hastig zu bewegen.

Der Raum war gewaltig. Voller Instrumente.

Funkgeräte und alle Arten von Kontrollapparaten.

Er hatte es geschafft! Er war im Innern der Relaisstation... und immer noch am Leben!

Wenn in den nächsten Sekunden nichts in die Luft flog, hatte sich Stens halb erahnte Annahme bewahrheitet:

Was war das einzige, was außer dem Imperator niemand wagen würde?

Allein hier aufzukreuzen. Das würde sonst keiner tun. Jeder, der schlau oder mutig genug war, so dicht zum Herz der Macht vorzudringen, kam mit Verbündeten oder Untergebenen. Er wußte nicht, wo sich der Sensor befand, ob in der Decke, im Fußboden oder in den Wänden. Es konnte einer sein, oder auch mehrere.

>Herrje<, dachte Sten, >wenn Kilgour nicht selbst unterwegs wäre... hätte ich ihn wahrscheinlich mitgenommen.< Selbst Mantis-Killer haben gerne eine Rückendeckung, und Sten und Alex waren schon viel zu lange befreundet.

Zähle eins... zähle zwei...

Und schon wäre dieser schimmernde Raum zu einem unkenntlichen Klumpen

zusammengeschmolzen.

Er ließ den Blick über die Schlüssel zum Königreich wandern. In diesem Raum gab es vier sekundäre Konsolen. Kontrollstationen, überlegte Sten. Drei von ihnen wiesen identische Anzeigen auf, die vierte besagte Null/Null. Das mußte die Station sein, die Kyes und seine Leute entdeckt und dann vernichtet hatten.

In der Mitte des Raumes stand eine große, runde Konsole. Anzeigen und Regler.

Sten sah sich alles sorgfältig an, ohne etwas anzufassen. Die meisten Schalter und Regler trugen keinerlei Beschriftung; das war auch nicht nötig, wenn der einzige, der sie bediente, derjenige war, der die Anlage entworfen hatte. Die wenigen Markierungen verrieten ihm jedoch, wozu diese Konsole grundsätzlich diente.

Das Ding vor ihm barg das Geheimnis des Universums. Sten verspürte einen Schauder.

Von hier aus konnte der Ewige Imperator seine

"Macht", seine Kontrolle über die ultimate Energiequelle, steuern; die großen Robotkonvois mit den AM2-Lieferungen zu den Depots seiner Wahl dirigieren; die Menge an AM2 für jedes Depot regulieren. Seine hier getroffenen Entscheidungen wurden von jeder der drei restlichen Relaisstationen wiederholt.

Und von hier wurden seine Befehle

weitergeleitet. Hinaus in ein anderes Universum.

Irgendwo dort draußen, irgendwo hinter den Sternen befand sich die Diskontinuität. Jetzt mußte Sten nur noch die Übertragungskoordinaten des Strahls von dieser Station herausfinden und sie Freston auf der Victory übermitteln. Mit dem Strahl aus der feudalen Villa müßte man die Diskontinuität mit einer einfachen Triangulation lokalisieren können.

"Na schön", flüsterte Sten, ohne sich dessen bewußt zu sein, daß er laut redete. "Na schön, du Ungeheuer. Jetzt ist alles vorbei."

Sten 8 Tod eines Unsterblichen
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