Kapitel 28
N-Space, Jahr Eins
Der Mann saß still in seinem Sessel und betrachtete die Farbe/Nichtfarbe durch etwas, das wie die Hauptluke des Schiffes aussah. Er war gebräunt und muskulös und hatte auffallend blaue Augen. Er trug ein weißes, enganliegendes Gewand und weiche weiße Pantoffeln. Schon seit vielen ...
Tagen?... Wochen? ... Monaten? hatte er flirrende Lichter betrachtet. Diese Bezeichnungen ergaben nur einen sehr verschleierten Sinn.
Der Anblick wurde ihm nie langweilig, nicht einmal dann, wenn ihm die Augen weh taten. Es war immer das gleiche Bild. Und doch anders. Formen und Muster, ständig in Veränderung begriffen.
Platzende Farbkleckse. Es war immer so tröstlich.
Aber heute nicht. Heute löste es nur Spannungen in ihm aus. Ein Verlangen. Die Geborgenheit der Kabine fühlte sich erdrückend an.
Ein Gedanke erwachte in ihm. Er spähte durch die Luke. Die Stimme hatte gesagt, das sei der Ort, an dem sich zwei Universen berührten. Eine Art Tor.
Ja, das wußte er. Aber wie hieß das ? Eine Antwort schlich sich in sein Bewußtsein: ... Diskontinuität.
Fazlurs Diskontinuität.
Er zuckte zusammen. Spürte, wie sich die Haare an seinen Unterarmen aufrichteten. Wo kam das her? Von der Stimme? Nein. Es kam von ...
Innen!
Der Mann erhob sich und ging mit kleinen Schritten zur gegenüberliegenden Kabinenwand.
Dort hing ein Spiegel an der Wand. Er blickte hinein. Sah das Gesicht. Zum ersten Mal kam es ihm ... vertraut vor. Als gehörte es nicht ... einem anderen? Ja. Das war's. Er strich mit der Hand über eine Wange. Noch einmal ... das Gefühl war so...
unglaublich... vertraut. Er blickte in diese Augen.
Sah die verschlagenen Fältchen in den
Augenwinkeln. Das Blau, das sich so rasch in ein kaltes Grau verwandeln konnte. Er lachte. Hörte, wie sich das Echo dieses Lachens im Zimmer brach.
Großer Gott. Das Geräusch war so herrlich.
Er berührte die Oberfläche des Spiegels, zeichnete mit zitternden Fingern die Umrisse des Spiegelbildes nach.
Beinahe hätte er geweint, weil er sich dort wiederfand.
Dann riß er sich zusammen. Er machte einen Schritt zurück. Stemmte die Hände in die Hüften ...
posierte allein für sich. Er betrachtete sein Spiegelbild lange und aufmerksam. Suchte nach dem kleinsten Anzeichen von Schwäche. Fand keines. Er nickte. Zufrieden.
Ein Gedanke sprang ihn an: Der immerwährende König.
Er zog die Stirn kraus. Wie lautete der Rest?
Damals, als ...
Er erinnerte sich. "Ich bin der Imperator", sagte er laut.
Er grinste sein Spiegelbild an.
"Der Ewige Imperator."