Kapitel 4

"Guten Abend, meine Damen und Herren, verehrte Zuschauer. Mein Name ist Pyt'r Jynnings.

Ich begrüße Sie zur allwöchentlichen Ausgabe von

>Nightscan<, dem Nachrichtenprogramm, das die entscheidenden Themen unserer Zeit unter die Lupe nimmt.

Heute abend werden wir uns in unserer Sendung ausschließlich mit dem Ereignis beschäftigen, das das Imperium gelähmt hat. Im Mittelpunkt dieser Übertragung steht eine entwaffnend einfache Frage

...

Sten: Verräter oder verkanntes Genie?

Zu meiner Rechten, Professor Knovack. Ein anerkannter Historiker des Imperiums und Kenner des parlamentarischen Machtpokers. Zu meiner Linken, Sr. Wiker. Ehemaliger Redenschreiber des Ewigen Imperators und zur Zeit Botschafter auf den Tahn-Welten.

Herr Professor, fangen wir bei Ihnen an. Wie würden Sie diese Frage beantworten?"

"Oh, er ist ein Verräter. Keine Frage."

"Was meinen Sie, Sr. Wiker?"

"Ich hätte es selbst nicht besser ausdrücken können, Pyt'r. Sten ist definitiv ein Verräter."

"Aha! Also Übereinstimmung! Und das ... äh ...

so schnell. Meine Güte. Gut, lassen Sie uns dann die andere Seite der Medaille untersuchen. Professor?"

"Ich war eben schon als erster dran."

"Haha. Da haben Sie recht. Gut, Sr. Wiker, was fair ist, muß fair bleiben. Nun, verraten Sie uns doch

... finden Sie, daß Sten ein verkanntes Genie ist?"

"Das ist eine interessante Frage, Pyt'r. Und ich habe mich darauf vorbereitet, die ganze Nacht darüber zu diskutieren ... wenn ich es muß."

"Gut. Sehr schön."

"Aber bevor wir das tun, müssen wir, glaube ich, über den Charakter dieses Mannes diskutieren."

"Oh? Haben Sie Sten gekannt? Persönlich?"

"Guter Gott, nein! Äh... ich meine... ich weiß so einiges über ihn. Und ich kenne mit Sicherheit Typen wie ihn."

"Bitte teilen Sie diese Einsichten doch unseren Zuschauern mit."

"Zunächst einmal muß hier gesagt werden, daß er sein ganzes Leben lang die Gunst des Imperators genossen hat. Gut, er hat auch einiges geleistet.

Wertvolle Dienste, wie manche sagen werden."

"Aber, würden Sie das auch sagen?"

"Ich denke, das bleibt... äh... zunächst unserer Interpretation überlassen. Wichtiger noch ist die Tatsache, daß er mit Ehrungen und Auszeichnungen förmlich überschüttet wurde. Somit sind diese Dienste - wie auch immer man sie charakterisieren mag -auf jeden Fall honoriert worden. Neben diesen Auszeichnungen wurde er auch noch mit großem Wohlstand belohnt. Dank seiner Freundschaft mit dem Ewigen Imperator."

"Wie reagieren Sie auf diese Statements, Professor Knovack?"

"Ich denke, dies ... dieser... Verräter näherte sich unserem Imperator in einem seiner seltenen etwas schwächeren Momente. Nach dieser gräßlichen Geschichte mit dem Privatkabinett. Und unser geliebter Imperator mißverstand seine Ambitionen als Liebe und Loyalität. Und nun scheint es ... als habe der Imperator ... eine Schlange an seinem Busen genährt."

"Sehr schön ausgedrückt, Professor. Ihr Ruf als Erfinder griffiger Schlagworte bestätigt sich ein weiteres Mal ... Haben Sie schon etwas anzumerken, Sr. Wiker?"

"Ich denke, wir vergessen diese armen Imperialen Soldaten, die Stens verräterischer und feiger Aktion zum Opfer gefallen sind. Besonders Admiral Mason.

Denken Sie nur an seine Familie! Denken Sie daran, wie viele Seelenqualen sie in diesem Moment ausstehen muß."

"Ein exzellenter Einwand. Ich finde, wir sollten alle für einen Moment innehalten. Wenn ich Sie alle um einen Moment des Schweigens bitten dürfte. Aus Respekt für Admiral Masons Familie und die Besatzung der Caligula ..."

Während die Vid-Kameras für die Billionen von KBNSQ-Zuschauern summten, neigten die drei Männer feierlich ihre Häupter.

Die Stimme des Regisseurs flüsterte in Jynnings'

Ohr. "Um Himmels willen, Pyt'r. Nicht schon wieder die Schweigenummer!"

Der Moderator flüsterte in sein Kehlkopfmikro:

"Halt den Rand, Badee. Du sitzt nicht hier vorne und mußt dich eine ganze Stunde mit diesen

Blödmännern abgeben."

"Gut, dann überleg dir schnell was, Kumpel. Wir haben noch fünfzig Minuten."

"Schneide einen Werbeclip dazwischen, verdammt."

"Du machst wohl Witze", meinte Badee.

"Welcher Kunde bucht schon mitten in einer solchen schwachsinnigen Sendung einen Werbeclip?"

"Wie war's denn mit dem >Spendet Blut -Spot?"

"Oh, Maaaann. Schon wieder eine Eigenreklame.

Okay. Wenn wir ihn auf der Liste haben, dann ...

Eins ... Zwei..."

In diesem Moment brach ein mobiler Rammbock krachend durch die Türen des Studios.

"Auf den Boden", brüllte Sten.

"Bewegt euren Arsch oder verliert ihn", donnerte Alex.

Jynnings, seine Gäste und das Livie-Team erstarrten für volle zwei Sekunden. Sten und Alex schritten über die Reste der geborstenen Doppeltür hinweg, die Willyguns im Anschlag. Hinter ihnen führte Cind ein Kontingent von Bhor und Gurkhas hinein.

"Das ist Sten!" stieß Jynnings voller Ehrfurcht hervor. "Und Kilgour." Sten fuchtelte mit der Waffe.

"Runter, sagte ich!" Er feuerte, und plötzlich zierte ein längliches Loch den Tisch des

Nachrichtenmoderators .

Jetzt setzte das große Abtauchen ein. Jynnings drückte seinen gewellten Schöpf gegen den Tisch.

Lediglich der Regisseur besaß die Geistesgegenwart, in sein Mikrophon zu flüstern: "Heilige Mutter ...

das ist unsere große Stunde! Laßt es weiterlaufen, ihr Trottel. Laßt es weiterlaufen."

Sten rückte vor und befand sich knapp außerhalb des Aufnahmebereichs. Zu seiner Rechten öffnete sich quietschend eine Notausgangstür. Sten sah Uniformen aufblitzen. Wachen. Sofort erzitterte die Luft, als Cind eine Salve in die Türöffnung jagte.

Schmerzensschreie. Die Umformen verschwanden.

Ein stämmiger Mann trat aus der Dunkelheit hervor. Er schwang eine schwere Beleuchtungssäule.

"Ooooh, da, Junge", sagte Alex und fing das Lichtgerüst mit einer Hand. Gab ihm einen Ruck.

"Du hast da einen kleinen Fehler gemacht." Der Beleuchter stolperte nach vorne. Alex ließ das Scheinwerfergehäuse fallen und zog den Mann vom Boden weg. Mit einer Hand. "Das entspricht nicht deiner Stellenbeschreibung, Mann. Du kannst froh sein, daß ich kein Märchenerzähler bin. Sonst hätte ich dir gleich 'ne Delle in deine armselige Hirnschale gedrückt."

Die Augen des Mannes quollen ihm aus dem Kopf. Alex schleuderte ihn weg. Ein lautes Krachen, als der Kerl irgendwo aufprallte und etliche Monitore kaskadenartig auf ihn niederprasselten.

Alex wandte sich wieder Sten zu. "Äh, ich denke, wir haben jetzt ihre Aufmerksamkeit, mein guter Sten... Die Show kann beginnen, Leute."

Sten sprang vor die Kamera.

"Verehrte Zuschauer", sagte er. "Mitbürger des Imperiums ... Mein Name ist Sten. Ich bin das Thema dieser Sendung. Ich richte mich via KBNSQ

live an Sie alle dort draußen ..."

Anders schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen, als er sah, wie Sten sich an das Imperium wandte. Der Mann, nach dem er suchte, sprach vom wichtigsten Sendezentrum von KBNSQ

aus, das sich nur eine halbe E-Stunde von der Erstwelt entfernt in einer Kreisbahn um den Planeten befand. Sein auf Propaganda zentriertes Bewußtsein erfaßte sofort die volle Tragweite des Coups, den Sten soeben gelandet hatte. Der Mann stand, bildlich gesehen, im Herzen des Bollwerks des Imperators und zeigte der mächtigsten Militärmacht der Geschichte den schlimmen Finger.

"... Der Imperator hat mich und meine Kollegen als Verräter gebrandmarkt", sagte Sten gerade. "Die Geschichte wird darüber richten, ob das der Wahrheit entspricht. Ebenso, wie die Geschichte den Imperator richten wird. Und ich kann schon jetzt versprechen, daß sie ihn streng richten wird. Mein Schicksal zählt nicht. Es ist euer Schicksal, an das ihr in diesem Moment denken solltet. Und das eurer Kinder.

Ich klage den Imperator an, euch verraten zu haben ... Sein Volk. Ihr arbeitet unter erbärmlichen Bedingungen, wohingegen er und die Seinen üppig aus dem vollen schöpfen. Ihr schuftet bei Kälte, bei Hitze, fast in Dunkelheit, wohingegen die Lieblinge des Imperators sich im angenehmen Licht von AM2

sonnen.

Der Imperator hat euch verraten. Nur eines von vielen Verbrechen. Ich werde diese Verbrechen in den nächsten Tagen detaillierter ausführen: Die Justiz der Sternenkammer. Die Inhaftierung, Folter und Hinrichtung von Personen, deren einzige Sünde es war, ihrem Imperator zu vertrauen ..."

Anders erholte sich und wandte sich seiner Adjutantin, Captain Lawrence, zu. Das Gesicht der Frau war zu einer Maske der Verwirrung erstarrt.

"Kratzen Sie die Flotte zusammen", bellte der Admiral. "Ich will ein Loch im Himmel sehen. Und zwar schnell."

"Aber ... die vielen Zivilisten auf der Station -"

"Scheiß auf die Zivilisten! Ich will diesen Mann tot sehen. Nun machen Sie schon!"

Der Captain machte sich sofort an die Arbeit.

Anders drehte sich wieder um. Sten sprach immer noch. Gut. Ich werde dich in der Hölle wiedersehen, du elender Drecksack.

Alex machte Sten ein Zeichen. Ein Finger strich quer über die Kehle. Höchste Zeit, sich aus dem Staub zu machen. "... Ich habe hier und jetzt nicht genug Zeit, das Sündenregister des Imperators vor Ihnen auszubreiten. Ich vermute, seine Flotte ist mittlerweile auf dem Weg hierher. Mir bleibt also nicht mehr viel Zeit. Nur eines noch:

Ich, Sten, erkläre dem Ewigen Imperator den Krieg. Und ich bitte euch alle dringendst, sich mir bei diesem Kreuzzug anzuschließen. Er hat euch nichts mehr gelassen, was ihr verlieren könntet. Zu gewinnen habt ihr jedoch eure ganze Freiheit!

Vielen Dank. Und gute Nacht."

Sten hob seine Waffe und verwandelte die Kamera in einen Klumpen geschmolzenes Metall und Plastik. Dann wurde die Station wieder und wieder durchgeschüttelt, als Stens Leute ihre strategisch plazierten Sprengladungen hochgehen ließen. Dabei wurden keine Unschuldigen in Gefahr gebracht. Es würde KBNSQ jedoch viele Monate und noch mehr Credits kosten, bis sie von hier aus wieder auf Sendung gehen konnten.

Sten stieß Jynnings mit der Schuhspitze an. Der Mann wimmerte und schaute mit vor Angst weit aufgerissenen Augen zu ihm hoch. Der Moderator war sicher, in das Gesicht eines Verrückten zu blicken.

"Danke, daß Sie uns Ihr Programm zur Verfügung gestellt haben", sagte Sten.

"Klar", quiekte Jynnings. "Jederzeit."

"Wir sind drei Sekunden hinter dem Zeitplan zurück", rief Cind.

Sten nickte und sprintete durch das dunkle Loch, das einmal eine Doppeltür gewesen war; sein Team folgte ihm. Die letzte, die hinausging, war Cind. Sie blieb kurz stehen und feuerte eine lange Salve quer durch den Raum, um die Angst und die Konfusion noch zu steigern. Geschmolzenes Metall und Plastik tropften von rauchenden Wänden herunter.

Dann war sie weg.

Jynnings streckte den Kopf hinter der Tischplatte hervor. "Gott sei Dank", atmete er auf. "Ich bin in Sicherheit."

"Wen interessiert das schon?" meinte der Regisseur. "Bist du dir darüber im klaren, was wir gerade gesendet haben? Ich sage dir, die Zahlen, die wir für dieses Baby bekommen, werden die Konkurrenz weit aus dem Rennen schlagen."

Badee sah sich in den Ruinen des Studios um und murmelte etwas vor sich hin. Von heute an standen ihm alle Türen offen. In Zukunft konnte er sich jeden Job im Livie-Geschäft aussuchen.

Er fragte sich, ob es noch irgendein

unbeschädigtes Funkgerät gab. Er mußte seinen Agenten anrufen. Und zwar sofort.

Alle Alarmanlagen heulten warnend auf, als Sten und die anderen an Bord der Victory eilten.

Innerhalb von Minuten stand Sten auf der Brücke.

Captain Frestons Züge entspannten sich leicht.

"Gerade noch rechtzeitig", meinte Freston. "Da ist eine ganze verdammte Flotte hinter unseren zarten jungen Fellen her. Angeführt von einem riesigen Schlachtschiff... der Nevsky. Erbitte Erlaubnis, mit Höllengeschwindigkeit abhauen zu dürfen, Sir."

"Negativ", sagte Sten, während er die hereinkommenden Ortungssignale überflog. Es war gerade noch genug Zeit. "Ich will zuerst die Konkurrenz etwas ausdünnen, Captain."

Sten wandte sich an Lieutenant Renzi.

"Gefechtsstationen?"

"Alle Kali-und Gobiin-Einheiten feuerbereit", meldete sie. Die Frau war bereit zu kämpfen.

Sten haßte es, sie zu enttäuschen. "Ich fürchte, ich muß diesen Ehrensalut persönlich abfeuern, Lieutenant", sagte er.

Er raste zu einem Kali-Leitstand. Noch während er sich den Helm über den Kopf stülpte, rief er Captain Freston zu: "Wenn ich sage los ... dann los, verdammt!"

Freston nickte. Er brauchte nicht eigens angefeuert zu werden. Die Monitore zeigten die rasch näher kommende Nevsky in Begleitung von einem halben Dutzend Kreuzern und Unmengen von Zerstörern.

Stens Hand machte das Geschoß beinahe

automatisch scharf, dann feuerte er. Als die Rakete aus der Drucktube herausschoß, bot sich ihm von seiner Perspektive die Ansicht des pechschwarzen Alls, gestreift von grellen Bahnen, die an ihm vorüberrasten.

Dort vorne stürzte sich ein Kreuzer von schräg oben auf die

Victory. Hinter ihm konnte er das Schlachtschiff sehen. Es bestand eine winzige Chance, seine Kali an dem Kreuzer vorbeischlüpfen zu lassen. Aber Sten entschied sich für die sichere Variante.

Besonders, als er sah, wie ihm die

Raketenabschußrohre des Kreuzers

entgegengähnten; der Kreuzer war bereit, auf die Victory zu feuern.

An Bord der Nevsky sah sich Captain Leech mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Seine Kampfmonitore zeigten die Victory im Park-Orbit neben der ebenfalls um den Planeten kreisenden Livie-Station. Ein Alarm meldete, daß eine feindliche Kali auf seinen vorausfliegenden Kreuzer zuraste. Und daß dieser Kreuzer jegliche Schußmöglichkeiten auf die Victory versperrte.

Dann sah er die Lösung. Die Livie-Station.

Als Leech sich noch als junger Offizier auf seinem ersten einsamen Außenposten befand, war er nach diesem alten, von der Erde stammenden Spiel geradezu süchtig geworden. Es nannte sich "Pool".

Warum, wußte er nicht. Man panschte dabei kein Wasser auf den grünen Filztisch. Eine seiner Lieblingstaktiken bestand in dem sogenannten

"Power Break". Dabei mußte man die weiße Kugel mit aller Kraft gegen ihre Kollegen stoßen. Die Resultate waren nicht genau kalkulierbar, manchmal jedoch wunderbar.

Die Livie-Station vor ihm stellte eine ähnliche Situation dar. Ein direkter Schlag gegen die Station würde eine Explosion verursachen, welche die in der Nähe befindliche Victory zumindest beschädigen würde. Je größer der Knall, desto größer die Wahrscheinlichkeit, Stens Schiff außer Gefecht zu setzen oder gar komplett zu vernichten.

Es drang nie in Leechs Bewußtsein, daß für den Betrieb einer Livie-Station von dieser Größe ein Minimum von zweitausend Wesen erforderlich war.

Seine Befehle bestanden vor allem darin, Sten zu schnappen. Koste es, was es wolle.

Eine schnelle Folge von Befehlen an seinen Armierungsoffizier setzte seinen tollkühnen Plan in Gang.

Wenige Sekunden später zischten drei Geschosse mit nuklearen Sprengköpfen aus den

Raketenabschußrohren der Nevsky heraus.

Freston hatte noch nie etwas von Pool-Billiard gehört, war jedoch mit einer bemerkenswert schnellen Auffassungsgabe gesegnet. Als die feindlichen Raketen auf dem Bildschirm erschienen, hielt er den Captain der Nevsky zunächst für einen inkompetenten Anfänger. Ihre Flugbahn brachte sie nicht einmal in gefährliche Nähe der Victory. Seine Gedanken berechneten rasch ihren Kurs ... die Livie-Station? Was zum ... ? Dann war ihm alles klar.

Es bestand keine Zeit, die Station zu warnen.

Noch weniger Sten, der auf eigenen Wunsch mit der Kontrolle der Kali beschäftigt war und gedanklich mit dem Geschoß durch das All auf den feindlichen Kreuzer zuraste.

Frestons Hand knallte auf die Konsole.

Als die Kali ihr Ziel erfaßte, schnellte der Kreuzer Sten förmlich entgegen. Er drückte auf die Kontrolltasten, das Bild flimmerte, sein Bewußtsein sackte weg ... zurück ... zurück ... zurück...

Die Imperialen Raketen schlugen gleichzeitig auf der Station ein. Die Nuklearsprengköpfe detonierten.

Zweitausend Wesen hörten auf zu existieren.

Radioaktive Trümmer schrapnellten in den Weltraum hinaus. In wenigen Augenblicken würden sie die Victory durchsieben.

Als Sten wieder ganz zu sich kam, setzte die Victory gerade zum Sprung in den Hyperraum an.

Kilgours Gesicht sah verschwommen auf ihn herab.

Bleich und besorgt. Hinter ihm stand ein beunruhigter Freston.

"Weißt du denn, wie du heißt, alter Knabe ?"

wollte Alex wissen.

"Was willst du?"

"Deinen Namen. Nur ein kleiner Test."

"Kilgour", knurrte Sten zurück, "wenn du nicht sofort deinen nach Haggis riechenden Atem aus meinem Gesicht nimmst, stopfe ich dich zusammen mit dem Rest der Pampe in einen Schiffsmagen."

Kilgour wandte sich wieder an Freston. Ein breites Lächeln zog sich über sein Gesicht. "Aye, er ist wieder voll fit. Auch wenn man an seinem Slang so einiges aussetzen könnte."

"Kann mir jemand mal verraten, was hier vor sich geht, Kilgour?" wollte Sten wissen.

"Wir mußten weg, ohne auf deine Befehle warten zu können, oder darauf, daß du dem Kreuzer endlich eins überbrätst. Der verrückte Imp ist in die Scheiße getreten, das ist passiert, mein guter Sten."

"Ich wiederhole meine Eingangsbemerkungen, Kilgour. Was zum Henker geht hier vor?"

"Der Imperator hat sie in die Luft gejagt. Seine Lieblings-Livie-Station."

"Warum das denn?" Sten riß erstaunt den Mund auf.

Alex machte eine Bewegung mit seinen

Schwerweltlerschultern. Ein Achselzucken, das sich in einer massiven Wellenbewegung fortsetzte.

"Vielleicht hat ihm die Show nicht gefallen."

Sten 8 Tod eines Unsterblichen
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