57
Einen schrecklichen Augenblick lang glaubte Margo, daß sie angegriffen würden. Sie drehte sich instinktiv um und hob ihre Waffe, wollte aber nicht hinsehen, mit wem oder was Pendergast da vor ihr kämpfte. Als sie einen geflüsterten Fluch von D'Agosta hörte, warf sie schließlich doch einen Blick durch die ungewohnte Nachtsichtbrille auf den FBI-Agenten und sah, daß er mit einem Menschen und nicht mit einem Wrinkler im Clinch lag. Es war ein abgerissener, schlammverschmierter Mann, der aus einer Wunde am Kopf blutete, vermutlich ein Obdachloser, den die Polizei nicht aus dem Untergrund vertrieben hatte. Aber dann erkannte Margo auf den grünlich leuchtenden Monitoren die schlaksige Gestalt des Mannes.
»Bill?« fragte sie erstaunt.
Pendergast hatte den Mann inzwischen zu Boden geworfen und flüsterte ihm, während er ihm noch immer die Hand auf den Mund preßte, etwas ins Ohr. Einen Augenblick später gab der Mann seinen Widerstand auf.
Pendergast ließ ihn los und stand auf. Margo beugte sich über die am Boden liegende Gestalt. Sie hatte recht gehabt. Es war Smithback.
»Geben Sie ihm eine Minute, um sich auszuruhen«, sagte Pendergast.
»Das ist doch nicht zu glauben«, brummte D'Agosta. »Ist der Kerl uns etwa nachgeschlichen?«
Pendergast schüttelte den Kopf. »Nein. Uns ist niemand gefolgt.« Er sah sich um und bemerkte, daß in der Nähe einige Tunnels zusammenliefen. »Das hier ist der Flaschenhals, wo alle Kanäle des Quadranten unter dem Central Park aufeinandertreffen. Offenbar wurde Smithback verfolgt und kam aus einem dieser Tunnels.
Die Frage ist bloß, wer ihn verfolgt hat. Oder was.« Pendergast machte seinen Flammenwerfer klar und blickte hinüber zu D'Agosta. »Ist Ihr Blitz bereit, Vincent.«
D'Agosta nickte.
Auf einmal sprang Smithback auf, sackte aber gleich wieder zusammen und blieb auf den Leitungen und Rohren liegen, die den Boden des Flaschenhalses bildeten.
»Sie haben Duffy getötet!« rief er. »Wer seid ihr? Hilfe! Ich kann nichts sehen!«
Margo steckte ihre Waffe ein und kniete sich neben Smithback nieder. Der Weg von dem U-Bahn-Tunnel hier herunter, der durch von allen möglichen Geräuschen widerhallende Stollen und finstere feuchte Gänge geführt hatte, war auch an ihren Nerven nicht spurlos vorübergegangen. Sie konnte gut verstehen, wie Smithback sich jetzt fühlte.
»Bill«, sagte sie mit beruhigender Stimme. »Es ist alles in Ordnung. Ich bin es, Margo, Margo Green. Pendergast, D'Agosta und Mephisto sind bei mir. Bitte seien Sie still. Wir dürfen kein Licht machen, sonst werden die Kreaturen auf uns aufmerksam. Deshalb tragen wir alle Nachtsichtgeräte, aber leider haben wir keines mehr für Sie übrig. Aber wir weisen Ihnen den Weg.«
Smithback staute mit weit aufgerissenen Augen in die Richtung, aus der ihre Stimme kam. »Ich möchte fort von hier«, rief er und versuchte, sich aufzurappeln.
»Was? Sie wollen freiwillig eine Geschichte sausenlassen?« fragte D'Agosta sarkastisch.
»Allein finden Sie nie zurück«, sagte Pendergast und legte Smithback eine Hand auf die Schulter.
Sein neuerlicher Ausbruch schien den Journalisten erschöpft zu haben. »Was tun Sie überhaupt hier unten?« fragte er mit müder Stimme.
»Dieselbe Frage könnte ich Ihnen auch stellen«, entgegnete Pendergast. »Mephisto führt uns zu den Astortunnels, die auch als The Devil's Attic bekannt sind. Ursprünglich war geplant gewesen, das Reservoir im Central Park abzulassen und mit dem Wasser die Kreaturen in ihren Tunnels zu ertränken.«
»Das war Captain Waxies Idee«, warf D'Agosta ein.
»Aber das Reservoir ist voll von gefährlichen Pflanzen, deren Samen auf keinen Fall mit Salzwasser in Berührung kommen dürfen. Weil es zu spät ist, das Ablassen des Wassers zu stoppen, werden Kampftaucher der Marine vom Fluß her die Abläufe der Astortunnels durch Sprengungen verschließen, während uns die Aufgabe zufallt, die Seitengänge am Flaschenhals und bei den Astortunnels dichtzumachen, damit das Wasser sich nicht andere Wege in den Hudson suchen kann. Wenn uns das gelingt, dann wird sich das Wasser von den Tunnels bis hierher zum Flaschenhals so lange stauen, bis ein ihm zugesetztes Herbizid seine volle Wirkung entfalten kann.«
Smithback sagte nichts und senkte den Kopf.
»Wir sind gut bewaffnet, haben ziemlich genaue Pläne und sind auf alles vorbereitet, was uns hier unten zustoßen könnte. Wenn Sie bei uns bleiben, sind Sie sehr viel sicherer als allein. Verstehen Sie, was ich sage, William?«
Mit Erleichterung bemerkte Margo, daß Pendergasts wohlgewählte Worte eine beruhigende Wirkung auf Smithback hatten. Er atmete langsamer, und schließlich nickte er sogar kaum merklich mit dem Kopf.
»Und was haben Sie hier unten verloren?« wollte D'Agosta nun wissen.
Pendergast hob beschwichtigend die Hand, aber Smithback hatte sich schon wieder so weit gefangen, daß er antworten konnte. »Ich bin Captain Waxie und einer Gruppe von Polizisten unter das Reservoir gefolgt«, erklärte er leise. »Sie versuchten, zusammen mit einem Mann namens Duffy irgendwelche Ventile zu schließen, aber die hatte jemand mutwillig zerstört. Muß wohl Sabotage gewesen sein. Jedenfalls funktionierten sie nicht. Und dann ...« Er verstummte abrupt und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht »Und dann kamen sie.«
»Sie müssen das nicht erzählen, Bill«, sagte Margo.
»Ich bin weggelaufen«, fuhr Smithback fort und schluckte schwer. »Zusammen mit Duffy. Aber in der Pumpstation haben sie ihn erwischt und dann haben sie...«
»Das ist genug«, sagte Pendergast ruhig. Eine Weile waren alle still. »Sie haben vorhin von Sabotage gesprochen?«
Smithback nickte. »Ich habe gehört, wie Duffy sagte, daß jemand an den Ventilen herummanipuliert hätte.«
»Das ist beunruhigend. Sehr beunruhigend sogar.« Pendergasts Gesicht nahm einen Ausdruck an, den Margo noch nie bei ihm gesehen hatte. »Wir sollten jetzt besser weitergehen«, meinte er und griff nach seinem Flammenwerfer. »Der Flaschenhals hier ist ein perfekter Ort für einen Hinterhalt.« Er blickte sich mit seinem Nachtsichtgerät im Tunnel um. »Mephisto?« flüsterte er.
Der Anführer der Obdachlosen trat mit vor der Brust verschränkten Armen und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf Pendergast zu.
»Welch ein ergreifendes Wiedersehen«, zischte er mit seiner heiseren Stimme. Jetzt ist unsere fröhliche Gruppe von Abenteurern endlich komplett. Hallo, Schreiberling! Wie ich sehe, haben Sie sich nun doch noch tiefer nach unten gewagt als bei unserem ersten Treffen. Ihr Mut scheint mit der Zeit zu wachsen.«
»Eigentlich nicht«, erwiderte Smithback gedämpft.
»Nun, wie dem auch sei, wie schön, daß wir unseren persönlichen Geschichtsschreiber dabeihaben.« In den unnatürlichen Farben von Margos Nachtsichtgerät schienen Mephistos Augen in einer Mischung aus Gold und Purpurrot aufzuleuchten. »Werden Sie auch ein Heldenepos über uns verfassen? Ich hätte gerne die Mephistiade in Blankversen, wenn das möglich wäre. Dazu müßten Sie allerdings diesen kleinen Ausflug hier überleben, Schreiberling. Aber wer kann schon ahnen, wer von uns das Licht des Tages wiedersehen wird und wessen Gebeine hier in der Tiefe unter Manhattan vermodern werden?«
»Lassen Sie uns jetzt weitergehen«, sagte Pendergast.
»Ich habe verstanden. Whitey meint, wir hätten genug geplaudert. Vielleicht hat er ja Angst, daß seine Gebeine von den Ratten abgenagt werden.«
»Wir müssen mehrere Sprengstoffladungen direkt unter dem Flaschenhals anbringen«, erklärte Pendergast ungerührt.
»Wenn wir uns noch länger Ihre Ergüsse anhören, werden wir nicht mehr rechtzeitig herauskommen, bevor das Reservoir abgelassen wird. Und dann können sich die Ratten an Ihren Gebeinen ebenso delektieren wie an den meinen.«
»Ist ja gut«, murmelte Mephisto. »Reg dich bloß nicht auf.« Er drehte sich um und begann, einen engen dunklen Schacht hinunterzuklettern.
»Nein«, erklärte Smithback. »Da gehe ich nicht hinein.«
D'Agosta trat auf den journalisten zu. »Nun machen Sie schon. Ich werde Ihnen die Hand halten.«
Der Schacht endete in einem hohen Tunnel, in dem knöcheltief faulig riechendes Wasser stand. Die anderen warteten in der Dunkelheit, bis Pendergast mehrere Sprengladungen an den Wänden angebracht hatte. Dann gingen sie weiter zu einem ein paar hundert Meter entfernten eisernen Steg, der sich an die fünfzig Zentimeter über dem Wasser befand. Margo war froh, von der kalten, ekelhaft stinkenden Brühe wegzukommen.
»Wie schön«, flüsterte Mephisto, während er auf den Laufsteg kletterte. Jetzt muß sich Whitey nicht mehr seine hübschen Schuhe naß machen.«
»Vielleicht könnte der Pennerkönig zur Abwechslung mal den Mund halten«, brummte D'Agosta von hinten.
»Pennerkönig!« zischte Mephisto amüsiert. »Was für ein netter Ausdruck. Vielleicht sollte ich mich jetzt auf Rattenjagd begeben und euch eurem Schicksal überlassen. Na, wie würde dir das gefallen, Bullenhäuptling?«
D'Agosta zuckte zusammen, hielt sich aber zurück, während Mephisto sie den Laufsteg entlang zu einem schmalen Gang führte. Margo hörte das Geräusch von rauschendem Wasser, und bald endete der Gang vor einem kleinen plätschernden Wasserfall. Daneben führte eine rostverkrustete Eisenleiter vertikal in die Tiefe.
Einer nach dem anderen kletterten sie diese Leiter hinab, bis sie in einen Tunnel kamen, an dessen felsigem Boden zwei parallele, einen Meter fünfzig dicke Rohre verliefen. Seine Wände waren von so vielen Bohrlöchern übersät, daß Margo sich unwillkürlich an Termitenfraß erinnert fühlte.
»Nous sommes arrives«, erklärte Mephisto, in dessen Stimme Margo zum erstenmal so etwas wie Nervosität zu erkennen glaubte. »Der Dachboden des Teufels befindet sich jetzt direkt unter uns.«
Pendergast sah auf seine Karten, bedeutete den anderen, auf ihn zu warten, und verschwand in der Dunkelheit. Während die Minuten verstrichen, wurde Margo immer unruhiger. Jeder Wassertropfen, der von der Decke des alten Tunnels auf den Boden fiel, ließ sie vor Schreck zusammenzucken. Wieder einmal fragte sie sich, weshalb sie den anderen eigentlich in den Untergrund gefolgt war. Langsam, aber sicher nahm der Gedanke, viele Stockwerke tief unter der Erde in einem längst vergessenen Labyrinth von Gängen und Tunnels zu sein, immer bedrückendere Dimensionen an. In einem Labyrinth, in dem hinter jeder Ecke ein unsichtbarer Feind auf sie lauern konnte ...
»Meine liebe Dr. Green«, hörte sie auf einmal Mephistos heisere Stimme sagen. »Ich bedauere es zwar, daß Sie sich unserem kleinen Spaziergang angeschlossen haben, aber da Sie nun mal hier sind, könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun. Obwohl ich mich nach Kräften bemühe, möglichst viele Risiken auf Ihre Polizistenfreunde abzuwälzen, könnte es vielleicht doch sein, daß mir bei dieser Unternehmung etwas zustößt. Für diesen Fall möchte ich Sie bitten, das hier mit nach oben zu nehmen.« Margo fühlte, wie ihr ein kleiner Umschlag in die linke Hand gedrückt wurde. Sie hob ihn nach oben ins Blickfeld ihrer Nachtsichtbrille, aber Mephisto fing ihre Hand ab und drückte sie wieder nach unten. »Jetzt nicht«, sagte er und steckte ihr den Umschlag in die Hosentasche. »Später ist noch genügend Zeit dafür. Hoffen wir, daß es nicht nötig sein wird.«
»Warum ich?« fragte Margo.
»Wer denn sonst?« kam die gezischte Gegenfrage. »Vielleicht dieser aalglatte G-man Pendergast? Oder D'Agosta, der Freund und Helfer in XXL? Der Kerl ist doch genausowenig ernst zu nehmen wie unser etwas ramponierter Held des Boulevardjournalismus.«
Aus der Dunkelheit waren sich rasch nähernde Schritte zu hören, und kurz darauf kam Pendergast zurück in den Sichtbereich ihrer Infrarotbrillen. »Da vorne ist der Laufsteg, auf dem ich das letztemal hierhergekommen bin. Die Ladungen, die ich angebracht habe, müßten eigentlich dafür sorgen, daß das Wasser des Reservoirs nach Süden abfließt. Jetzt müssen wir nur noch die Tunnels an der Nordseite des Parks zur Sprengung vorbereiten und dann das Ganze in die Luft jagen.« Pendergasts Ton klang so beiläufig, als spräche er von einem KrocketSpiel bei einer Gartenparty. Margo war ihm dankbar dafür.
Der FBI-Agent entfernte die Schutzkappe vom Abzug des Flammenwerfers. »Ich gehe als erster«, erklärte er.
»Dann kommen Sie, Mephisto. Ich vertraue Ihren Instinkten, wenn Sie also irgend etwas bemerken, das Ihnen seltsam vorkommt, dann sagen Sie es mir sofort«
»Es ist schon seltsam genug, daß wir überhaupt hier unten sind«, entgegnete Mephisto. »Seit die Wrinkler sich in den Astortunnel eingenistet haben, ist das ein verfluchter Ort«
»Margo, Sie gehen hinter Mephisto«, fuhr Pendergast fort.
»Und kümmern Sie sich um Smithback. Sie, Vincent, halten uns den Rücken frei. Es könnte sein, daß wir angegriffen werden.«
»Alles klar«, antwortete D'Agosta.
»Ich möchte auch etwas tun«, sagte Smithback leise.
»Und was?«
»Geben Sie mir eine Waffe«, bat der Journalist mit zittriger, aber entschlossener Stimme.
»Können Sie denn damit umgehen?« fragte Pendergast
»Ich bin ein ziemlich guter Tontaubenschütze.«
D'Agosta unterdrückte ein Lachen, während Pendergast sich auf die Unterlippe biß und nachdachte. Dann nahm er die Waffe, die er über der Schulter trug, und reichte sie Smithback.
»Das ist ein M-79«, sagte er. »Mit vierzig Millimeter Explosivgeschossen. Schießen Sie nur, wenn zwischen Ihnen und dem Ziel mindestens ein Abstand von fünfundzwanzig Metern besteht, sonst kriegen Sie selbst von der Detonation etwas ab. D'Agosta wird Ihnen im Gehen erklären, wie man das Ding nachlädt. Wenn es zum Kampf kommt wird auch genügend Licht dasein, damit Sie sehen, wo Sie hinschießen.«
Smithback nickte.
»Schon der Gedanke an einen Journalisten mit einem Granatwerfer macht mich nervös«, ließ sich D'Agostas Stimme aus der Dunkelheit vernehmen.
»Also los, Leute«, ermunterte Pendergast »Wir bringen die letzten Ladungen an und sehen dann zu, daß wir von hier wegkommen. Sollten wir angegriffen werden, schießen Sie nur dann, wenn es gar nicht anders geht.
Das Geräusch wird sämtliche Kreaturen auf uns hetzen, deshalb müssen wir zuerst den Blitz einsetzen, mit dem wir die Wrinkler blenden können. Bevor Sie ihn auslösen, sagen Sie aber Bescheid, Vincent, damit wir die Nachtsichtgeräte ausschalten können, sonst überlastet der Blitz die Schaltkreise. Die Kreaturen reagieren äußerst empfindlich auf Licht, und das ist unser großer Vorteil. Und dann haben wir ja noch das Vitamin D.
Sind Sie wirklich sicher, daß es wirken wird, Dr. Green?«
»Hundertprozentig sicher«, antwortete Margo, ohne nachzudenken. »Na ja, sagen wir lieber fünfundneunzigprozentig«, korrigierte sie sich einen Augenblick später.
»Verstehe«, erwiderte der FBI-Agent. »Vielleicht benutzen Sie dann doch besser zuerst Ihre Pistole, wenn es hart auf hart kommt«
Pendergast sah sich noch einmal um, dann führte er die Gruppe den alten Tunnel entlang. Margo nahm Smithback bei der Hand, und D'Agosta, der immer wieder über seine Schulter blickte, bildete die Nachhut.
Nach etwa fünfzig Metern blieb Pendergast stehen und hob die Hand. Die anderen hielten augenblicklich an.
Ganz langsam führte Pendergast den Zeigefinger seiner linken Hand an seine Lippen. Dann griff er in eine Tasche seines Kampfanzugs, holte ein Feuerzeug heraus und hielt es an die Mündung des Flammenwerfers.
Margo hörte das Kratzen des Feuersteins, ein puffendes Geräusch und ein leises Zischen. Ein bläuliches Zündflämmchen spielte um das Ende des kupfernen Flammrohres.
»Hat vielleicht jemand eine Zigarette?« fragte Mephisto.
Margo sog die Luft durch die Nase ein und hatte Mühe, Ruhe zu bewahren. In den für den Untergrund so typischen Geruch nach Methangas und Ammoniak hatte sich ein schwacher, aber unverkennbarer Bocksgeruch gemischt.