9

Dante und Carson folgten Scalper Skid zum Feuer, ließen sich aber Zeit damit, zu ihm aufzuschließen, um noch Gelegenheit für einen schnellen Wortwechsel zu haben, bevor sie in Hörweite der Mountain Men gelangten.

»Erhabene Macht, ich habe überhaupt nicht gesehen, dass du zum Messer gegriffen hast! Wie hast du das bloß gemacht?«, raunte Carson mit unverhohlener Bewunderung.

»Ich habe mir gedacht, dass es heute Nacht nicht ganz falsch sein könnte, nicht nur ein gewöhnliches Messer am Gürtel zu haben, sondern auch noch eine zweite Klinge versteckt unter dem Ärmel am Unterarm zu tragen«, sagte Dante und schob das Messer zurück unter die elastische Manschette.

Jaydan hatte ihm den Trick gezeigt, und der Gedanke an seinen toten Freund, dem er … nein, dem sie alle den Weg in die Freiheit zu verdanken hatten, schmerzte ihn wie ein tiefer Stich in die Brust.

»Irre, wie du ihn schachmatt gesetzt hast! Wo hast du das nur gelernt, so geschickt mit einem Messer umzugehen?«

»Ich weiß nicht, ob du dich schon mal bei uns in den Containerquartieren umgesehen hast, aber du kannst dir denken, dass sie nicht ganz an den Luxus eurer Unterkünfte in der Lichtburg herankommen«, sagte Dante. »Und was den Umgangston betrifft, so geht es bei uns Servanten auch nicht ganz so nobel zu wie bei euch hochberufenen Electoren.«

In Gedanken setzte er noch hinzu, dass diese allgegenwärtige unterschwellige Aggression ja auch kaum verwunderlich war. Als Servant lebte man nämlich in der nicht gerade beglückenden Gewissheit, bis ans Ende seines Lebens in der Sicherheitszone ausharren und einer stupiden Arbeit nachgehen zu müssen. Denn nur wenigen widerfuhr das Glück, für langjährige Knochenarbeit und Unterwürfigkeit belohnt und in die Servanten-Siedlung einer Hiseci an der Küste versetzt zu werden. Es gab zu wenige dieser Siedlungen in den drei High Securities Cities namens Presidio, Pacifica und Panamera, die zum Machtbereich der Supreme Republic of Hyperion gehörten, als dass dort für sie alle Platz gewesen wäre. Zumindest hatte man ihnen das erzählt.

»Die letzten Jahre mag ich es besser gehabt haben als du«, erwiderte Carson, »aber abgesehen davon, dass ich nichts dafür kann, sind wir es und nicht ihr Servanten, auf die im Lichttempel der Tod wartet!«

»Stimmt, die Runde geht an dich«, sagte Dante mit einem schiefen Lächeln.

Carson winkte ab. »Vergiss es, Schwarzzopf«, murmelte er und warf ihm einen spöttischen Seitenblick zu. »Alles Kleinkram im Vergleich zu dem, was wir vor uns haben. Ich wünschte nur, der Clan der Wolfsköpfe könnte mehr Männer aufbieten, sodass wir nicht auf diesen fürchterlichen Scalper Skid mit seinen Horrorglatzen angewiesen wären!«

Dante seufzte. »Wir werden wohl in den sauren Apfel beißen müssen!«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, während sie in den weiten Kreis um das Feuer traten. »Vorausgesetzt, sie machen überhaupt mit!«

Carson verzog erschrocken das Gesicht. »Ohne ihre Truppe sind wir aufgeschmissen!«

Inzwischen befanden sie sich zu nahe bei den Wolf-Leuten und Bones, als dass sie sich noch irgendetwas hätten zuflüstern können, ohne dass es jemand aufschnappte.

Scalper Skid winkte sie zu sich. Breitbeinig hockte er auf einem halb verrosteten Blechbehälter, zwischen den Lippen eine dicke, trichterförmige Zigarette. Die Glut an der Spitze leuchtete auf, als er einen tiefen Zug nahm. Gierig sog er den Rauch, der einen süßlichen Duft verbreitete, in seine Lungen. Dann hielt er die Zigarette Dante hin, der sich mit Carson ans Feuer gesetzt hatte. »Hier, nehmt einen kräftigen Zug!«, forderte Scalper Skid sie auf. »Und dann reicht die Tüte weiter!«

»Was ist das?«

Scalper Skid grinste. »So was wie Tabak, es haut nur mehr rein!«

»Danke, aber ich mache mir nichts aus Tabak«, antwortete Dante.

»Ich auch nicht«, sagte Carson.

Die hartgesichtige Männerrunde um das Feuer brach in derbes Gelächter aus.

»Mann, das hier ist keine mies gedrehte Zigarette mit normalem Tabak, sondern ein Joint, eine Tüte Stoff vom Feinsten, Schwarzzopf!«, stellte Scalper Skid fast gekränkt klar. »Sanft wie ’ne junge Katzenpfote, aber hammerhart in der Wirkung. Besser als jede Friedenspfeife. Eigener Anbau. Gibt keinen feineren Stoff weit und breit, oder wie siehst du das, Jedediah?«

Der Wolfskopf nickte. »Ihr Marihuana ist erstklassig«, bestätigte er. »Mit dem Stoff haben sich die Bones landauf und landab eine Menge treuer Freunde gemacht.«

»Muss ja auch keinen groß wundern, dass am Ende bloß noch Freunde übrig bleiben, wenn man all seine Feinde konsequent plattmacht«, warf ein Glatzkopf von der anderen Seite des Feuers mit hämischem Stolz ein. Der Mann trug ähnlich wie Rib Cage Bobby mehrere Ketten um den Hals. Nur baumelten ihm nicht Rippenknochen auf die Brust, sondern bei seinen Anhängern handelte es sich um herausgebrochene Zähne.

»Halt die Klappe, Teether Joe!«, blaffte Scalper Skid seinen Kameraden über das Feuer hinweg an. »Wenn ich wissen will, was dir gerade durch deine Matschrübe schwirrt, dann werde ich dich das wissen lassen!«

Die anderen aus dem Bones-Clan reagierten mit Gelächter und schadenfrohem Grinsen, während Teether Joe eine obszöne Geste machte, die jedoch keinem Bestimmten galt, und einen Batzen Rotz in die Flammen spuckte.

Unschlüssig nahm Dante den Joint entgegen und überlegte, was er bloß tun sollte. Weder wollte er dieses Rauschgift einatmen noch den Anführer der Bones durch seine Ablehnung beleidigen.

Jedediah schien zu ahnen, was ihm durch den Kopf ging. Kurz entschlossen beugte er sich zu ihm herüber und nahm ihm die Tüte aus der Hand: »Ich bin sicher, Dante und Carson wissen deine großzügige Geste zu schätzen, Scalper Skid. Aber ich glaube nicht, dass es eine so gute Idee ist, wenn die beiden sich hier und heute ihren ersten Joint reinziehen und sich zudröhnen. Oder willst du vielleicht, dass sie halb benebelt auf deine Fragen antworten und dabei Blödsinn erzählen? Mann, die sind euren hammerharten Stoff nicht gewöhnt.«

Für einen Moment trat ein verkniffener Ausdruck auf Scalper Skids entstelltes Gesicht, dann aber entspannten sich seine Züge und er nickte. »Also, dann leg mal los, wie ihr euch das vorgestellt habt, Schwarzzopf. Zuerst einmal: Wie kommen wir ins Lager?«

»Es gibt ein weitverzweigtes unterirdisches System aus natürlichen Höhlen, Gängen, Tunneln und Schächten. Ein Zugang befindet sich in Liberty 9 oberhalb vom See in einem Waldstück, ein anderer Zugang liegt auf dieser Seite von den Schutzanlagen«, teilte Dante ihm mit und hielt seine Auskunft bewusst vage.

Scalper Skid fragte auch gar nicht näher nach. Er nickte knapp, als hakte er in Gedanken diesen Punkt ab, und kam sofort zur wichtigsten Frage. »Mit wie vielen Gegnern werden wir es zu tun haben?«

»Die Kompanie Soldaten, die ihr ›Schwarzmänner‹ nennt und wir ›Guardians‹, hat eine Stärke von gut zweihundertzwanzig Mann.«

»Zweihundertsechsundzwanzig, um genau zu sein«, warf Carson ein.

»Dazu kommen noch gut zwei, drei Dutzend Männer, die in der Lichtburg das Sagen haben und daher bestimmt nicht zu uns überlaufen werden«, fügte Jedediah hinzu. »Bestimmt haben auch diese Oberen unmittelbaren Zugriff auf Waffen. Dass es nicht nur in der Kaserne, sondern auch in der Lichtburg eine Waffenkammer geben muss, wo sich die Oberen bei Gefahr rasch bewaffnen können, sagt einem der gesunde Menschenverstand.«

»Ja, das ist auch meine Vermutung«, sagte Dante, während Carson ein verblüfftes Gesicht machte.

Ein dunkles Raunen lief durch die Reihen der Männer vom Bones-Clan und auf vielen Gesichtern zeigten sich bedenkenvolle Mienen. Auch einige der jungen Wolf-Leute, deren Bewaffnung nur aus Pfeil und Bogen bestand, warfen sich besorgte Blicke zu.

»Dann haben wir es also mit einer gut fünffachen Übermacht zu tun, die uns auf einem Gelände einheizen wird, das ihnen bestens vertraut ist«, stellte Rib Cage Bobby fest. »Ein höllisch harter Brocken! Zwar haben wir es ja schon mehrmals mit einer Übermacht aufgenommen, insbesondere bei den Kämpfen gegen die Banden der Lowlander, als die uns die östlichen Vorberge streitig machen wollten. Aber da hatten wir einige Vorteile auf unserer Seite. Das wird diesmal nicht der Fall sein, Chef.«

Dante und Carson waren überrascht, dass Scalper Skid dem Rippensammler weder barsch über den Mund fuhr noch dessen Bemerkung geringschätzig abtat, wie er es eben bei Teether Joe gemacht hatte.

»Dazu kommt noch, dass die modernen Schnellfeuergewehre der Schwarzmänner alles übertreffen, was wir an Feuerkraft aufzubieten haben«, gab nun auch noch Eyes Only Pete zu bedenken. »Und ich wette, dass sie auch mit Bazookas, Handgranaten und solchem Zeug satt ausgerüstet sind. Wenn sie uns in den Gebäuden festnageln und es zu einer Art von Häuserkampf kommt, stehen die Chancen ziemlich gut, dabei von den Schwarzmännern aufgerieben zu werden.«

Die Tüte hatte indessen die Runde gemacht und kehrte arg weit heruntergebrannt zum Clan-Chef zurück. Dieser nahm nun einen weiteren tiefen Zug, hielt den Rauch mehrere Sekunden lang in seinen Lungen und sagte dann laut ausatmend: »Ihr habt recht, das wird für uns ein Massengrab, wenn wir ihnen einfach so auf den Pelz rücken, als ginge morgen sowieso die Welt zu Ende, das ist so sicher wie der Furzalarm nach Mollys fetter Bohnensuppe.«

Was es mit der Bohnensuppe dieser Molly auf sich hatte, war offensichtlich jedem gut bekannt, denn alle lachten.

»Aber Jedediah ist weder lebensmüde noch ein Dummkopf, der seine Männer in einen Kampf schickt, der nicht zu gewinnen ist«, fuhr Scalper Skid fort.

»Da ist was dran, Chef«, gab Rib Cage Bobby zu.

»Und er hätte uns bestimmt nicht mit voller Kriegsausrüstung über die Berge zu diesem Pow Wow anrücken lassen, wenn er nicht einen Joker im Ärmel stecken hätte, der dem Ganzen einen völlig neuen Dreh und uns eine reelle Chance gibt, das Lager ohne allzu große Verluste einzunehmen«, beendete Scalper Skid seine Entgegnung. »Ist es nicht so, Jedediah?«

Ein Lächeln zuckte um die geometrisch tätowierten Mundwinkel des Clan-Chefs der Wolf-Leute. »Richtig, diesen Joker gibt es, und er wird dir gefallen.«

»Lass hören!«

»Das ist jetzt euer Part«, sagte Jedediah zu Dante und Carson. »Ihr habt euch den Plan ausgedacht. Jetzt ist es an euch, ihn den Bones zu verkaufen.«

Carson legte auch sofort los. »Wenn ihr mitmacht, können wir sie im Morgengrauen kurz nach dem Morgenlob und der Wachablösung überrumpeln! Und zwar nicht nur die Guardians, sondern auch den Großteil unserer Oberen!«, sprudelte er hervor. »Gut die Hälfte der Guardians wird zu dem Zeitpunkt in der Kaserne sein, müde von der Nachtwache.«

»Was sie aber nicht daran hindern wird, sofort zu ihren Waffen zu greifen«, hielt Scalper Skid ihm sofort vor. »Ganz abgesehen davon, dass ihre ausgeruhten Kameraden es allein schon auf hundertzehn Mann bringen.«

»Das stimmt und stimmt auch wieder nicht«, sagte nun Dante.

»So? Dann erleuchte uns, Schwarzzopf!«

»Ihr werdet es nicht mit einer zusammenhängenden kampfstarken Truppe zu tun bekommen, die von den Sergeanten und Offizieren kommandiert wird, sondern mit Dutzenden von Ein-Mann-Wachen sowie einigen Streifen in Zweier- und Dreiergruppen, die sich sozusagen auf verlorenem Posten vorkommen werden«, erklärte Dante.

Scalper Skid gab einen grunzenden Laut von sich. »Natürlich, die Wachtürme!«

Dante nickte. »Es sind genau vierundsechzig Wachtürme, die im Schnitt alle fünfhundert Meter stehen und die Sicherheitszone im Liberty Valley umgeben. Und wenn auch nicht alle Türme mit zwei Guardians besetzt sind, so wie das rund um das Gelände mit der Lichtburg und der Kaserne der Fall ist, so dürften damit schon mal mindestens achtzig bis neunzig Mann in der ganzen Gegend verstreut sein.«

Nun entspannten sich die Mienen der Männer am Feuer sichtlich, und hier und da zeigte sich schon ein zufriedenes Grinsen, weil es doch eine gute Chance gab, ohne allzu heftigen Blutzoll Liberty 9 zu erobern – und anschließend im Tal gewaltig Beute zu machen.

»Die werden allesamt in Panik geraten, wenn die Kaserne unter Sperrfeuer kommt«, sagte Carson. »Deshalb werden sie auch alle zur selben Zeit zu ihren Funkgeräten greifen und damit den Sprechfunk mit Commander Ferguson und seinen Offizieren lahmlegen.«

»Und selbst wenn sie den Mut haben, von ihren Wachtürmen zu steigen und sich allein oder zu zweit auf den Weg zur Kaserne und zur Lichtburg zu machen, werden sie nicht viel ausrichten können«, führte Dante weiter aus. »Ganz zu schweigen davon, dass die Guardians unten in Eden erst mal einige Kilometer vor sich haben, bevor sie – rein theoretisch – in den Kampf eingreifen können. Und dann stehen sie hinter dem breiten Solarfeld auch erst mal vor dem hohen inneren Sicherheitszaun. Den werden sie so leicht nicht überwinden können, wenn wir dort die Tore erobert haben. Deshalb werden sie schnell aufgeben.«

Ein boshaftes Lächeln huschte über Scalper Skids Schlangengesicht. »Was dann aber nicht unbedingt nötig ist«, sagte er und erntete ein raues, zustimmendes Gelächter.

Dante überlief es dabei kalt. Er ahnte, dass die Bones nicht einen Moment zögern würden, ein Massaker unter den Guardians anzurichten, wenn versprengte Gruppen Widerstand leisteten.

Deshalb rief er laut: »Sie werden aufgeben und umfallen wie Dominosteine! Welchen Grund sollten sie auch haben, verbissen bis zum Letzten zu kämpfen und ihr Leben zu verlieren, wenn wir ihnen über die Lautsprecheranlagen das Versprechen geben, dass ihnen kein Haar gekrümmt wird, wenn sie nur ihre Waffen wegwerfen und sich ergeben?«

»Wir werden sehen«, sagte Scalper Skid lapidar und mit einer wegwischenden Handbewegung. »Kommen wir zur Kaserne und den Schwarzmännern, die sich dort zur Zeit des Überfalls aufhalten werden. Da bleibt nämlich noch eine stattliche Truppe Soldaten mit einer höllischen Feuerkraft übrig!«

Carson verzog das Gesicht zu einem Grinsen. »Die sitzen dort noch schlimmer in der Falle als ihre Kameraden anderswo und können mit ihrer Feuerkraft nichts anfangen … jedenfalls nicht viel.«

»Wieso das?«

»Weil wir sie gar nicht aus der Kaserne herauslassen werden. Wer immer Liberty 9 geplant und gebaut hat, er hat nicht damit gerechnet, dass die Kaserne jemals von innen heraus unter schweres Feuer geraten könnte. Und vom Dach des Schwarzen Würfels und des Gym auf der anderen Seite kann man die Kaserne ideal unter Feuer nehmen«, erklärte Dante.

Scalper Skid grunzte zufrieden.

»Und zum anderen wird Commander Ferguson es nicht wagen, die Lichtburg zu beschießen, wenn er weiß, dass wir den Primas und fast alle Oberen als Geiseln in unserer Gewalt haben. Außerdem können wir ihm auch noch den Strom abschalten.«

Scalper Skid stocherte mit einem Stock im Feuer herum, nickte dabei mehrfach gedankenversunken und schnalzte dann mit der Zunge. »Wirklich nicht übel, was ihr euch da ausgedacht habt. Es gibt zwar noch einige wichtige Einzelheiten zu bereden, aber sagt uns erst einmal, wann der Zauber losgehen soll?«

Dante warf einen raschen Blick auf seine Armbanduhr. Es war siebzehn Minuten nach zwei. »Am liebsten noch heute Nacht … Nein, nicht am liebsten, sondern eigentlich muss es heute Nacht geschehen!«, verbesserte er sich.

»Hat das einen besonderen Grund?«

»Es ist wegen des Lichtschiffs …«, begann Carson.

»So nennen sie die Chopper, die Transporthelikopter, die immer mit ihrem dramatischen Lichtspektakel ins Lager einfliegen«, warf Jedediah erklärend ein.

Scalper Skid nickte knapp und blickte Carson mit hochgezogenen Brauen an.

»Wir wissen seit Tagen, dass ein zweiter Transport zur Küste bevorsteht, und das Lichtschiff … also der Chopper kann jede Nacht kommen, um weitere zwölf von uns abzuholen«, fuhr Carson fort. »Und das darf nicht passieren, ganz egal wen es von uns trifft. Wer weiß, ob wir sie und die anderen, die schon an der Küste im Lichttempel sind, dann noch retten können.«

»Deshalb müssen wir Liberty 9 noch heute Nacht befreien!«, bekräftigte auch Dante. »Und wenn wir uns jetzt nicht mehr lange mit Reden aufhalten, dann genügt auch die Zeit, um euch durch das Höhlensystem zu bringen und noch vor dem Morgenappell bereit zum Zuschlagen zu sein!«

Scalper Skid beugte sich leicht vor und wandte sich an Jedediah. »Was meinst du?«

»Wüsste nicht, was dagegen spricht. Wir haben alles dabei, was wir brauchen, und ihr seid auch bestens ausgerüstet, wie ich gesehen habe. Bis zum Einstieg in die Höhle ist es eine knappe halbe Stunde auf einer leichten Strecke bergab«, sagte Jedediah nüchtern. »Gegen vier könnten wir im Lager sein, wenn es stimmt, dass man es in gut einer Stunde durch die Höhlen und Tunnel schafft.«

Dante bestätigte es. »Und dann bleibt uns noch eine gute Stunde bis zum Morgenappell, um euch in Position zu bringen.«

Scalper Skid blickte in die Runde seiner Männer. »Hoch die Daumen, wer für den kleinen Nachtausflug mit anschließendem Feuerwerk ist!«

Im nächsten Moment zeigten im Schein des Feuers mehr als vierzig ausgestreckte Arme mit dem Daumen in die Höhe. Nicht ein einziger Daumen deutete nach unten.

Scalper Skid lachte kehlig. »Dachte ich’s mir doch, dass ihr scharf drauf seid, den Schwarzmännern den Laden zu zerlegen. Also, dann kramt eure Sachen zusammen, löscht das Feuer und macht euch zum Abmarsch bereit! Ich kläre inzwischen mit Schwarzzopf und Blondlocke noch ein paar wichtige Fragen!«

Dante und Carson tauschten einen schnellen, verstohlenen Blick, der ihre zwiespältigen Gefühle widerspiegelte. Sie waren erleichtert, dass die Bones auf ihren Plan eingegangen waren, spürten aber doch auch beide eine gewisse Beklemmung.

Zusammen mit den Wolf-Leuten hatten sie nun die nötige Kampfstärke, um sich auf das Wagnis einzulassen. Aber dennoch war ihnen nicht ganz wohl bei der Vorstellung, dass all diese Männer vielleicht schon in wenigen Stunden die Macht über die Sicherheitszone übernehmen würden.

Sie hatten es getan, hatten den Pakt mit den Wolf-Leuten und den Bones geschlossen. Damit hatten sie die Lawine losgetreten, und nichts, was in ihrer Macht stand, würde diese freigesetzte Gewalt jetzt noch aufhalten können.

Liberty 9 - Todeszone
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