Kapitel siebzehn
Eamonn war kreidebleich vor Entsetzen und wusste, dass er tief in der Patsche steckte. Seit er arbeitete, hatte er sehr wohl gewusst, dass es eine große Dummheit sein würde, seinen Boss zu verärgern. Jetzt hatte er nicht nur Dixon verärgert, sondern zusätzlich den Fehler gemacht, in aller Öffentlichkeit damit zu prahlen, dass es ihm egal war.
Eamonn wusste, dass er keine schlimmere Sünde hätte begehen können, und verfluchte Caroline und den Alkohol, die er für sein Dilemma verantwortlich machte. Er hatte sich vor ihr gebrüstet, aber ohne die Drinks wäre er nicht im Traum darauf gekommen, das zu sagen, was er ausgesprochen hatte.
Dass sein Boss nämlich ein dämlicher alter Mistkerl sei, der verdammt viel mehr auf Eamonn angewiesen sei als dieser auf Dixon. Diese Ansicht, übermütig und prahlerisch in einem Pub voller Menschen verkündet, war umgehend weitergetragen und dabei höchstwahrscheinlich auch noch aufgebauscht worden.
Eamonn wusste, dass er sich im Laufe der vergangenen sieben Monate mit seinem lauten Mundwerk und seiner rücksichtslosen Art eine ganze Menge Feinde gemacht hatte. Er hatte von frühmorgens bis spätabends ohne Unterlass den harten Mann gespielt. Das wusste er sehr wohl und kultivierte dieses Image. Er wollte der am meisten gefürchtete Große im ganzen East End sein und erreichte allmählich dieses Ziel. Andere Banden hatten bereits versucht, ihn abzuwerben. Er genoss allenthalben den Ruf eines ganz schlimmen Fingers, eines Durchgeknallten - eines Mannes, dem die Zukunft gehörte.
Jetzt ging ihm der Arsch auf Grundeis. Beim Anblick der beiden berüchtigten Schläger, die auf seiner Türschwelle standen, machte er sich fast in die Hosen. Danny Dixon war so manches, aber ein Narr war er bestimmt nicht. Nun musste er Eamonn also kräftig die Flügel stutzen. Wenn er es nicht tat, hätte er über Nacht seine Glaubwürdigkeit auf der Straße verloren.
Mit Angst im Bauch sah Eamonn Caroline in die weit aufgerissenen Augen und sagte ernst: »Ich bin bald wieder da.«
Die Schläger lachten freundlich. »Geh ruhig schlafen, Kleines. Wir sorgen dafür, dass er heil zurückkommt.«
Sie schaute zu, wie sie ihn mitnahmen, und vergoss erst dann die ersten hilflosen Tränen. Eamonn war ihr Ein und Alles, und sie brauchte ihn jetzt mehr als je zuvor, denn sie glaubte, schwanger zu sein.
Nichts brauchte sie weniger, als dass er von Dixon ausgeschaltet wurde, wobei »ausgeschaltet« im East End nicht notwendigerweise getötet bedeutete. Dixon hätte ihn auch ohne weiteres zum Krüppel machen können, und es wäre nicht das erste Mal, dass er zu so drakonischen Strafen griff. Wenn jemand ihn um Geld betrog, ließ Dixon dessen Finger mit einer Heckenschere kappen oder in kochendes Wasser tauchen. Ihn verärgerte man besser nicht, und sogar Caroline verstand, dass Eamonns Worte an Meuterei grenzten.
Sie saß am Kaminfeuer und wartete.
Etwas anderes blieb ihr nicht.
 
Danny Dixon war gereizt.
Er hatte den jungen Docherty sehr gemocht und war auch gern sein Mentor zu gewesen. Obwohl er eigentlich an niemandem Interesse fand, hatte er sich seltsamerweise zu Eamonn spontan hingezogen gefühlt. Nicht einmal seine eigenen Kinder, die er natürlich liebte, hatten wirklich einen Platz in seinem Herzen gefunden. Er hatte angenommen, dass der irische Junge deswegen so intensive Gefühle in ihm hervorrief, weil er sich selbst in ihm wiedererkannte. In den lebenshungrigen blauen Augen und im arroganten Gang Eamonns hatte er sich gespiegelt gesehen. Er war großspurig, anmaßend und hatte jede Menge Scheiße im Kopf, und das, obwohl er gerade erst siebzehn Lenze zählte. Ja, Eamonn erinnerte ihn so sehr an sich selbst in Jugendjahren, dass diese Sentimentalität sein Urteilsvermögen getrübt hatte.
Schon in der Vergangenheit hatte der Junge bisweilen leichtfertige Sprüche gemacht, aber Dixon hatte es durchgehen lassen. Doch jetzt hatte es Eamonn zu weit getrieben.
Dixon wusste, dass der Junge Harveys Tochter vermöbelt hatte. Es war allgemein bekannt, dass er das Mädchen regelmäßig verprügelte. Das behagte Danny gar nicht. Es mochte ja sein, dass er sich in seinem Leben nicht viel zugutehalten konnte, aber er hatte niemals je im Zorn die Hand gegen ein weibliches Wesen erhoben, nicht einmal gegen seine Frau, die sogar den lieben Herrgott zur Weißglut hätte bringen können, wenn ihr was über die Leben gelaufen war.
Eamonn musste eine Lektion erteilt werden, und zwar sehr bald.
Die Leute redeten über ihn, über das, was er gesagt hatte und wie er es gesagt hatte. Es nervte Dixon, dass einige seiner harten Männer sich wie die Fischweiber benahmen und sich über den Jungen und seinen Lebensstil das Maul zerrissen und Dixon noch andere Kleinigkeiten hinterbrachten, weil sie meinten, er müsse davon wissen. Ihm war schon vor langer Zeit klargeworden, dass Eamonn nicht von allen gemocht wurde. Nun, darauf gab er nichts, denn er wusste nur zu gut, dass er selbst auch keinen Beliebtheitswettbewerb gewonnen hätte. Seine Rolle bestand nicht darin, gemocht zu werden, sondern andere in Angst und Schrecken zu versetzen. Und dieselbe Rolle kam auch dem Jungen zu.
Jetzt musste Dixon ihm Angst machen, und im Moment war ihm nicht danach.
Er hatte seine Kardinalregel gebrochen: Er hatte Zuneigung zu einem Angestellten entwickelt.
Er ließ die kräftigen Knöchel krachen und sah sich in dem kleinen Lagerhaus um. Es war angefüllt mit Diebesgut und roch nach Tabak und Whisky. Er öffnete eine Kiste und zog eine Flasche Johnnie Walker hervor. Er öffnete sie und nahm einen kräftigen Schluck.
Seine beiden Leibwächter tauschten Blicke aus. Danny brauchte doch wohl keinen Drink, bevor er diesen kleinen Job erledigte? Er registrierte ihre Blicke und merkte sie sich für die Zukunft. Diese beiden Männer waren wie alle anderen auch: Sie waren Anwärter auf Danny Dixons Thron. Aber wie schon so viele würde er auch diese beiden auf Vordermann bringen.
Vielleicht würde die Session mit Eamonn Junior dazu beitragen. Er würde dem Jungen eine Lektion erteilen und eine gehörige Abreibung verpassen. Und er würde sicherstellen, dass diese Maßnahme sich schnell herumsprach.
Eine Abreibung würde ihn auf seinen Platz verweisen und alle anderen ebenfalls. Zufrieden mit sich nahm er noch einen großen Schluck Whisky. Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und brüllte seine beiden Leibwächter an: »Habt ihr alles mitgekriegt, ihr Scheißkerle? Wie zwei verdammte Waschweiber steht ihr da und beobachtet mich, dass euch die Augen rausfallen.«
Die beiden Männer senkten den Blick und blieben stumm. Wenn Danny in dieser Laune war, senkte man am besten den Kopf und hielt den Mund.
Fünf Minuten später brachten sie Eamonn herein und sahen überheblich zu, wie er von Dixon grün und blau geschlagen wurde. Zum krönenden Abschluss verlangte er seinen Baseballschläger aus dem Auto und drosch so lange auf die Beine des Jungen ein, bis er sicher war, dass sie mindestens gebrochen waren. Dann ließ er Eamonn bewusstlos in seinem Blut auf dem Lagerhausboden zurück und ging, etwas unsicher auf den Beinen, nach draußen.
»Bringt ihn zum Quacksalber, und wenn er zu sich kommt, erklärt ihm, dass es nichts Persönliches war, sondern nichts als eine geschäftliche Maßnahme. Wenn ich von ihm höre, was ich hören will, wartet sein alter Job auf ihn.«
Einer von den Leibwächtern nickte. Dann lud er den Jungen hinten in einen Lieferwagen und fuhr ihn zum Arzt. Währenddessen pfiff er zur Musik aus dem Autoradio und fragte sich, was seine Frau ihm wohl zum Abendbrot gemacht haben mochte.
 
Der Freier war klein, so klein, dass sogar Cathy wie eine Riesin wirkte. Sie reichte ihm einen Drink mit einem Schuss Limonensirup, lächelte ihm freundlich zu und sagte, sie werde nachsehen, ob Miss Desrae bereit sei, ihn zu empfangen. Der Mann lächelte und zeigte dabei makellos weiße falsche Zähne und eine kleine rosa Zunge.
Cathy ging hinüber ins Schlafzimmer und flüsterte Desrae zu: »Es ist Mr. Middleton. Ich hab ihm einen Drink serviert und die Jacke abgenommen. Er bezahlt mit Scheck, oder?«
Desrae, der dabei war, Strümpfe und Strumpfbänder anzulegen, nickte. »Ja, gib ihm einen kräftigen Drink, okay? Er lässt sich immer so verdammt viel Zeit, und das langweilt mich zu Tode. Er fährt auf die Kleider ab, verstehst du? Sieht nichts lieber, als wenn mein Johnny zwischen den Strumpfbändern baumelt.«
Im Augenblick war sein Johnny in einem schwarzen Seidenhöschen versteckt. Mr. Middleton gefiel es, diese Höschen unter Einsatz seiner nicht so ganz stabilen Beißerchen von Desraes Leib zu zerren.
Desrae wusste, dass er Fantasien verkaufte, und erledigte diesen Job so gut wie jeder Schauspieler. Seine Freier glaubten tatsächlich, dass er Spaß hatte. Und so hielt er jede Begegnung mit einem zahlenden Kunden für einen künstlerischen Auftritt.
Cathy ging zurück ins Wohnzimmer, wo sie, ohne Unterlass lächelnd und plaudernd, dem Mann nachschenkte.
Mr. Middleton war ein erfolgreicher Bankier. Außerdem war er verheiratet und hatte vier erwachsene Kinder: zwei bereits verheiratete Töchter und zwei Söhne, dir erfolgreich in der City arbeiteten. Seine Ehegattin war eine zierliche Frau, deren Leben sich um ihre Familie, ums Einkaufen und Kochen drehte. Für sie bestand ein geregeltes Sexualleben darin, es einmal alle paar Monate hinter sich zu bringen, ob man es brauchte oder nicht. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, dass ihr Gatte Männer bevorzugte. Wenn möglich, erwachsene Männer, nicht die mädchenhaften Jungs, deretwegen so viele Männer nach Soho kamen. Er besuchte Desrae nun schon seit fast zwölf Jahren, und sie schrieben sich sogar gegenseitig Weihnachtskarten.
Sie waren Freunde und Vertraute, und, wichtiger noch, sie waren Männer, die gern lachten und die Geselligkeit liebten. Sie hatten sich bestens arrangiert.
Zwei Minuten später führte Cathy ihn durch die Wohnung und in Desraes rosa und goldenes Schlafzimmer. Sie schloss die Tür fest hinter sich, ging zurück ins Wohnzimmer und räumte das benutzte Glas weg. Dienstmädchen und Zofe zu sein war der leichteste Job der Welt, und in dem halben Jahr bei Desrae hatte sie eine Menge gelernt. Wie zum Beispiel: Besprich niemals etwas Persönliches mit einem Freier. Und sprich sie nie mit ihrem Vornamen an, es sei denn, sie haben darum gebeten. Maße dir niemals etwas an, besonders nicht bei älteren Männern. Und lasse niemals eine Bemerkung darüber fallen, weswegen sie gekommen sind.
Die Freier wurden ausnahmslos wie geschätzte Gäste und nicht wie zahlende Kunden behandelt. Cathy nahm das Bargeld in Empfang, das sie Vergütung zu nennen hatte. Desrae selbst nahm die Schecks, mit denen aber ausschließlich Stammkunden bezahlen durften. Seine Verbindung mit Joey Pasquale machte es möglich, die Schecks über einen von dessen Läden in Soho laufen zu lassen, so dass Desraes Name nirgendwo erschien.
Die Freier konnten ihren Buchhaltern die Scheckbücher unbeschwert in die Hand drücken, ohne fürchten zu müssen, dass jemand spitzbekam, was sie sich wirklich gekauft hatten.
Cathy hörte herzliches Lachen aus dem Schlafzimmer und schmunzelte. Desrae war ein echter Profi. Wenn nur ihre eigene Mutter genug Verstand gehabt hätte, ihren Job als Geschäft zu sehen.
Sie beobachtete durchs Fenster das Leben und Treiben draußen auf der Straße. Die schwache Aprilsonne ließ die Gegend freundlich erscheinen, aber bei Nacht liebte Cathy Soho am meisten. Dann war es so bunt und so lebendig, so voller Musik und Lachen. Sie hatte es natürlich fast nur von der Wohnung aus erlebt. Ihr erster Ausflug auf eigene Faust war nicht sonderlich erfolgreich gewesen, und sie wusste, dass sie noch viel zu lernen hatte.
Sogar die Pflicht, Desraes Wäsche zu machen, hatte ihr die Augen geöffnet, denn jedes Stück wurde ohne Rücksicht auf Kosten oder Zeitaufwand einzeln mit der Hand gewaschen.
»Man bekommt, wofür man bezahlt«, das war ein Lieblingsspruch von Desrae, und Cathy wurde die Wahrheit dieses Spruchs jeden Tag aufs Neue bestätigt. Ihre eigenen Kleidungsstücke waren sehr schön. Desrae sorgte dafür, dass sie immer so hübsch angezogen war wie jede beliebige junge Dame aus bestem Hause. Er hatte seine Freude daran, dass sie gut aussah, und bewunderte sie immer wieder, wodurch sie einen Gutteil dringend benötigter Selbstsicherheit zurückgewonnen hatte. Inzwischen fühlte sie sich stark genug, neue Wagnisse anzugehen.
Sie musste zurück ins East End, um herauszufinden, was mit ihrer Mutter und mit Eamonn geschehen war.
Als sie sich im Spiegel über dem Kamin betrachtete, war sie sehr zufrieden mit ihrem Anblick. An allen wichtigen Stellen hatte sie weibliche Rundungen bekommen, und sie sah schon aus wie eine junge Frau von zwanzig und nicht mehr wie ein vierzehnjähriges Mädchen. Desrae hatte ihr den Umgang mit Kosmetika beigebracht und sie gelehrt, das Beste aus sich zu machen. Das hatte sich unzweifelhaft ausgezahlt. Wann immer sie die Wohnung verließ, wurde sie angemacht, was ja durchaus schmeichelhaft war. Aber sie hätte nicht im Traum daran gedacht, sich auf Angebote dieser Art einzulassen.
Die Zuhälter wussten alle, dass sie zu Desrae gehörte, und behandelten sie deswegen mit großem Respekt. Cathy war klug genug, zu wissen, dass sie auf sich allein gestellt in Soho keine fünf Minuten bestehen könnte und dass Desrae und Joey ihr die Eintrittskarte in das gute Leben boten, das sie inzwischen führte. Dafür liebte Cathy ihren Desrae über alle Maßen, und zwar für seine Freundlichkeit und deswegen, weil sie spürte, dass er dasselbe Bedürfnis nach Liebe empfand wie sie.
Sie wusste um Desraes Befürchtung, dass sie der Verlockung anheimfallen würde, dorthin zurückzukehren, wenn sie erst einmal wieder im East End gewesen war. Die Menschen, die sie dort kannte, das Leben, das sie dort geführt hatte, könnten sie von neuem in Beschlag nehmen. Cathy wusste, dass er sich irrte, konnte aber Desrae nicht überzeugen.
Am Samstagmorgen würde sie sich besonders fein anziehen und ihrem alten Leben einen Besuch abstatten. Um sich zu beweisen, dass sie alles hinter sich gelassen hatte, außer Eamonn. Drei Tage noch bis zum Wiedersehen mit ihm. Sie wünschte sich sehnlichst, dass er sie bewundernd betrachtete, wie es inzwischen alle taten.
Das hatte sie verdient.
Sie nahm ihre Tasche, sah sich in der Wohnung um und seufzte zufrieden. Alles schaute tadellos aus. Jetzt wollte sie zum Markt gehen, um ein paar Dinge für Desrae einzukaufen, und anschließend zum italienischen Feinkostimbiss in der Old Compton Street, um für den gemeinsamen Lunch von der köstlichen Pasta zu holen.
Als sie die Wohnungstür hinter sich schloss, war sie ein glückliches Mädchen. Endlich meinte es das Leben gut mit Cathy Connor.
 
Caroline war entsetzt, als sie Eamonn schließlich wiedersah. Sein Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit angeschwollen, eine Wunde am Auge war genäht, und er humpelte stark. Wenigstens waren seine Beine nicht gebrochen, und dafür war er so dankbar, dass er fast geweint hätte.
Als er sich vorsichtig aufs Bett niederließ, rief sie: »Mein Gott! Wie sieht denn dein Gesicht aus!«
Eamonn schüttelte den schmerzenden Kopf. »Mach mir einen starken Drink und halt deine dämliche Klappe.«
Caroline schenkte Eamonn wortlos einen doppelten irischen Whiskey ein.
Verächtlich schaute er sich um. »Wie sieht es in dieser Scheißwohnung aus? Sieh dich doch mal um! All das Geld, das ich dir hinterherwerfe, und dann muss ich im Schweinestall hausen!« Er kippte den Drink hinunter und schnauzte: »Mach den Dreckstall sauber, aber zackig, Mädchen!«
Caroline, deren Streitlust die Oberhand gewann, sagte aufmüpfig: »Was denn für Scheißgeld, Eamonn? Was du mir gibst, geht weg für Lebensmittel und Kleidung. Ist schließlich dein Job, alle Rechnungen zu bezahlen. Wieso warst du bloß so dämlich, Dixon zu verärgern? Wo soll denn jetzt das Geld herkommen, hä?« Noch während sie keifte, wusste sie, dass sie das Falsche sagte, konnte sich aber nicht beherrschen.
Eamonns Augen wurden zu Schlitzen, und Caroline spürte Angst in sich hochkommen. Er betrachtete sie aus dem Augenwinkel. Von Jähzorn übermannt, hatte er nur noch das unbändige Verlangen, auf sie einzuschlagen, sie in Grund und Boden zu stampfen, sie völlig auszulöschen. Weil jemand ihn verletzt hatte und er nicht ertragen konnte, wie sehr sein Stolz gelitten hatte.
Caroline beruhigte sich und bat kleinlaut: »Bitte, Eamonn, lass mich dich pflegen.«
Als er sich auf dem Bett zu drehen versuchte, merkte er, dass er in diesem Zustand niemandem wehtun konnte außer sich selbst, und so rang er sich ein Lächeln ab. »Mach sauber und bring mir was zu futtern. Ich muss mich ausruhen.«
Caroline seufzte erleichtert, war aber auch enttäuscht. Sie mochte es, wenn sie sich stritten. Es war aufregend und gab ihr das Gefühl, lebendig zu sein.
»In ein, zwei Tagen bin ich wieder der Alte. Ich brauch nur Ruhe, das ist alles«, sagte er.
Fast verschwörerisch lächelten sie einander an. Caroline öffnete eine Suppendose und machte sich daran, die winzige Wohnung zu säubern. Währenddessen ließ Eamonn sie nicht aus den Augen und überlegte, wie es weitergehen sollte.
Schon morgen würde er sich aufraffen und Dixon einen Besuch abstatten. Er würde sich entschuldigen. Er rechnete damit, seinen Job zurückzubekommen. Wenn nicht, hätte er zumindest die Verstimmung aus der Welt geschafft. Wenn Dixon ihn feuerte, konnte er sich immer noch überlegen, wie und wo er weitermachen wollte.
Er hatte jede Menge Angebote, aber er würde erstmal ausgiebig die Lage sondieren, bevor er eines davon annahm.
 
Danny Dixon saß in seinem Büro und rauchte eine Zigarre. Er hatte einen Kater, und seine Augen waren blutunterlaufen. Die schrille Stimme und die Penetranz, mit der ihm seine Frau den ganzen Morgen lang Vorwürfe gemacht hatte, war seiner Stimmung auch nicht sonderlich zuträglich gewesen. Manchmal fragte er sich, warum er sie nicht in die Wüste schickte und sich ein junges Ding mit dicken Titten und ohne Mundwerk anlachte. Doch er wusste sehr wohl, warum er es nicht tat. Bei all ihren Fehlern war Jean doch ein Juwel, was seine Geschäfte betraf.
Sollte er in diesem Moment geschnappt werden, würde Jean das Blaue vom Himmel herunterschwören, dass er genau an jenem Tag und genau zu der Zeit, als er angeblich seine Schandtat begangen hatte, bei ihr gewesen war. In dieser Hinsicht war sie unbezahlbar. Aber auch als PR-Botschafterin war sie ausgezeichnet. Sie machte im East End ihre Runde, kümmerte sich um die Leute und lenkte seine Aufmerksamkeit auf kleine Kabbeleien. Sie war eine ausgezeichnete Mutter und eine gute Köchin. Und wenn er sich von Zeit zu Zeit mal ein junges Ding gönnte, drückte sie beide Augen zu, denn sie wusste, dass sie die Königin blieb, solange er die Krone trug.
Die Bürotür ging auf, und er legte seine Zigarre flink im Aschenbecher ab. Jean hatte angedroht, ihm die Hölle heißzumachen, wenn sie ihn mit einer Zigarre erwischte.
Es war Jake Jacobs, einer seiner Männer.
»Da möchte Sie jemand sprechen, Mr. Dixon.«
Danny blinzelte ungeduldig. »Sag schon, Mann, wer ist es? Spuck’s aus!«
Jacobs räusperte sich. »Der junge Docherty, Sir. Möchte wohl mit Ihnen reden.«
Danny Dixon grinste. »Schick ihn rein.«
Gleich darauf humpelte Eamonn ins Büro. Dixon ließ ihn stehen bleiben.
»Nun, was kann ich für dich tun? Als hätte ich nicht schon längst genug getan?«
Eamonn hatte den Morgen damit verbracht, sich immer wieder aufzusagen, was er vorbringen wollte. Aber jetzt, da er vor dem Mann stand, der ihn so übel zugerichtet hatte, kamen ihm ernste Zweifel, ob er sich tatsächlich die richtige Rede zurechtgelegt hatte.
Er atmete tief durch und legte los: »Ich bin gekommen, um mich bei Ihnen zu entschuldigen, Mr. Dixon. Der Alkohol war es, der aus mir gesprochen hat, nicht ich. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, dass ich mich so respektlos gegenüber einem Menschen verhalten konnte, der mich immer gutherzig und nachsichtig behandelt hat. Ich weiß, dass ich jetzt nicht mehr für Sie arbeiten werde, und nehme diese Strafe hin, obwohl sie mich mehr schmerzt als die Abreibung, die ich bezogen habe. Ich fand, ich müsste von Angesicht zu Angesicht mit Ihnen sprechen, damit Sie merken, wie ehrlich ich es meine, und um zu beweisen, wie viel mir Ihr Wohlwollen und Ihre Freundschaft bedeuten.«
Danny Dixon war beeindruckt, nicht nur von den blumigen Worten. Weitaus mehr beeindruckt war er davon, dass der Junge nach einer Abreibung, die weniger robuste Männer eine Woche oder länger ans Bett gebunden hätte, so schnell vor ihm erschienen war. Er wusste, dass er mit seiner Einschätzung dieses jungen Kerls richtig gelegen hatte, und das gefiel ihm besonders.
»Setzt dich, bevor du umfällst.«
Eamonn nahm betont vorsichtig auf einem Stuhl Platz. Dixon musterte ihn eine Weile.
»Ich habe schon aus nichtigeren Gründen Leute zu Krüppeln gemacht, Sohn. Du bist gut davongekommen, und ich hoffe, das ist dir klar.«
Eamonn nickte heftig. »Ist es, Mr. Dixon. Ich kann Ihnen nur danken, dass Sie so nachsichtig mit mir waren.«
Dixon lachte fröhlich. »Nun trag mal nicht zu dick auf! Duckmäuserei passt nicht zu dir, Bursche. Also, was willst du?«
Eamonn konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken. Er stellte hocherfreut fest, dass ihm wohl tatsächlich eine neue Chance geboten wurde. Er kannte aber auch die Spielregeln und hielt sie ein, so gut es ging.
»Ich möchte die Chance bekommen, Ihnen zu beweisen, dass es sich um eine einmalige Entgleisung gehandelt hat. Wenn Sie so großherzig sein könnten, mir eine zweite Chance zu geben, dann würde niemand den Job, den Sie ihm übertragen - was auch immer es für einer sein mag - mit mehr Respekt, mehr Aufmerksamkeit für Einzelheiten und größerer Bereitschaft ausführen als ich.«
Er verfiel ins Schwafeln und merkte es auch, aber er musste alles tun, die richtige Botschaft an den Mann zu bringen, der vor ihm saß. Und unter den gegebenen Umständen tat er sein Bestes.
Dixon sah ihn lange an, darauf bedacht, den Jungen spüren zu lassen, welch strenge Prüfung er zu bestehen hatte. Wenn er Eamonn wieder in seine Dienste nehmen wollte, dann durfte er keineswegs den Anschein erwecken, als sei ihm übermäßig viel daran gelegen.
»Lass mich darüber nachdenken. Deine Entschuldigung ist angenommen. Ich werde dich meine Entscheidung in ein paar Tagen wissen lassen. Und jetzt verschwinde nach Hause und erhole dich. Ich bewundere, dass du heute gekommen bist, und das wird zusammen mit deinen Worten in Betracht gezogen. Aber ich kann es nicht dulden, dass jemand über mich herzieht, besonders nicht, wenn es ein Angestellter tut. Das verstehst du doch wohl, oder?«
Eamonn nickte. Er wusste, dass er seine Sache gut gemacht und den Mann verbal und auch mit seiner physischen Kraft beeindruckt hatte. Er konnte nur hoffen, es so gut gemacht zu haben, dass ihm eine zweite Chance zugestanden wurde.
Als er aus dem Gebäude humpelte, sah ihm Jake Jacobs misstrauisch nach. Sogar er musste den jungen Scheißer bewundern, obwohl er ihn noch nie hatte leiden können. Eamonn hatte gnadenlose Prügel eingesteckt, war zurückgekommen und hatte um seinen alten Job gebeten. Hut ab! Aber Jacobs hoffte trotzdem noch, dass sein Boss diesem großkotzigen Mistkerl einen Arschtritt gab, denn Eamonn Docherty Junior war der Ärger in Person, und Dixon hätte das schon längst kapieren müssen.
 
Der Sonnabend war ein strahlender Apriltag und versprach viel Wärme. Cathy tauschte ihren Mantel gegen ein hellblaues Seidenkreppjackett von Biba aus. Sie sah darin sehr hübsch aus.
Kaum war sie an der Bethnal Green Station aus dem Taxi gestiegen, atmete sie gleich die Düfte des East End ein: das Aroma von warmem Brot, vermischt mit dem Geruch der Fischstände. Sie sah kleine Jungen auf dem Weg zu den Synagogen und andere, die Reisig und Streichhölzer mit sich trugen, um Feuer zu entfachen und am Sabbat gegen einen Penny Lichter für die orthodoxen Juden anzuzünden. Sie sah Frauen mit Lockenwicklern unter bunten Kopftüchern auf dem Weg zum Einkaufen auf der Roman Road und die Straßenfeger, die Papier sammelten und Flaschen aufhoben, die vom Fischessen am Freitagabend liegen geblieben waren.
Frohgemut schlug sie den Weg zur Vallence Road ein, wo Madge wohnte - und blieb abrupt stehen. Sie durfte nicht zu den ehemaligen Nachbarn gehen. Ganz bestimmt waren dort die Bullen aufgetaucht, und noch war sie eine Ausreißerin. Also machte sie kehrt und ging in Richtung Code Street in Shoreditch. Am besten suchte sie Betty auf, die bestimmt über alles Bescheid wusste, was im Moment los war, und die Cathys Besuch auf jeden Fall geheim halten würde.
Cathy wusste, dass die Leute sie bemerken und eventuell sogar wiedererkennen würden, aber sie wusste auch, dass sie inzwischen kaum noch Ähnlichkeit mit der Tochter von Madge hatte, als die viele sie in Erinnerung haben mochten.
Auf dem Weg sah sie sich immer wieder um und hielt nach vertrauten Gesichtern Ausschau. Einige erkannte sie, ging aber einfach weiter, denn sie wusste, wenn sie stehen bleiben und plaudern würde, spielte sie mit dem Feuer. Die Leute im East End waren grenzenlos neugierig. Sie durfte ihnen nichts erzählen, und das nicht etwa, weil sie ihnen nicht trauen konnte, sondern weil das, was sie nicht wussten, sie auch nicht in Schwierigkeiten bringen konnte.
Wenn sie befragt wurden, konnten sie die Wahrheit sagen: Sie hatten sie nicht gesehen.
Als sie die Treppen zu Bettys Wohnung hinaufstieg, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Aber als sie geklopft hatte und die Tür geöffnet wurde, musste sie über das verdutzte Gesicht der Freundin ihrer Mutter lachen.
»Ich bin es, Betty. Cathy Connor.«
Bettys Miene erhellte sich. Die Frau zog das Mädchen herein und schlug die Tür zu. Sie umarmte Cathy und drückte sie so fest an die Brust, als sei sie ihr eigenes verlorenes Kind.
»Ach, Schätzchen, ich bin vor Angst um dich fast umgekommen.«
Cathy entwand sich der Umarmung und sagte frohgelaunt: »Bekomme ich hier vielleicht auch ein Tässchen?«
Betty fasste sie an der Hand und schleifte sie mit in die Küche, wobei sie unentwegt schwärmte, wie schön Cathy doch aussah, wie erwachsen und wie wohlhabend. Als sie den Kessel aufsetzte, sagte sie spitzfindig, aber auch neugierig: »Setz dich, Kleines, und erzähl mir, was du machst, dass du so wundervoll aussiehst.« Die Bewunderung in ihrer Stimme tat Cathy gut, aber sie verstand durchaus, was sich hinter der Frage verbarg.
»Nun, das mach ich jedenfalls nicht, worauf du wohl hinauswillst.«
Es sollte wie ein Scherz klingen, aber Betty hörte sehr wohl die Untertöne heraus. Grinsend sagte die alte Dirne: »Das will ich auch verdammt nochmal hoffen! Aber nun - was machst du also, Liebes? Ich meine, sechs Monate lang hat niemand was von dir gehört. Setz dich ordentlich hin, und dann erzähl mir alles, was passiert ist.«
Cathy zog ihre Jacke aus und fing zu erzählen an, als sie ihre Tasse Tee bekommen hatte. Zuerst berichtete sie Betty von der Benton School for Girls, aber dann hielt sie inne und sagte bedrückt: »Es hat keinen Zweck, Betty, ich kann mich nicht konzentrieren, solange du mir nicht erzählt hast, was mit meiner Mom los ist. Du bist die Einzige, die mir wirklich helfen kann. Es tut mir so schrecklich leid, dass sie fortgebracht wurde und ich sie nicht sehen kann. Ich mein, ich darf sie doch nicht besuchen, oder?«
Betty nippte an ihrem Tee und überlegte, wie sie das Mädchen am besten anlügen könnte, denn lügen musste sie auf jeden Fall. Wenn es nach Madge Connor gegangen wäre, hätte sie dafür gesorgt, dass dieses kleine Mädchen - na ja, dieser Tage nicht mehr ganz so klein, musste Betty einräumen, aber immer noch ebenso verletzlich - in der Zelle neben ihr schmorte. Sie war nämlich überzeugt, dass Cathy sie reingerissen hatte, und wollte, dass ihre Tochter dafür bezahlte. Es war nur dem Eingreifen von Gates mit Hilfe von Susan P. zu verdanken, dass Madge so lange Stillschweigen bewahrt hatte.
Wenn sie Cathy zu Gesicht bekäme, würde sie das hübsche junge Mädchen beschwatzen, sich zu stellen und selbst die Strafe abzusitzen. Nicht nur für den Mord an Ron, sondern auch für den tätlichen Angriff, zu dem es bei Cathys Flucht aus dem grässlichen Erziehungsheim gekommen war.
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, erzählte Betty dann ein Lügenmärchen, das Cathy entzückte und gleichzeitig Balsam für ihre Schuldgefühle war.
»Deine Mom ist glücklich und zufrieden, Liebes. Ich will nicht sagen, dass sie wirklich glücklich darüber ist, eingesperrt zu sein, aber sie nimmt es hin, weil sie dir damit Schlimmes erspart. Sie möchte nicht erleben müssen, dass auch du im Knast landest. Als sie gehört hat, dass du ausgerissen bist, wollte sie einfach nicht glauben, dass du jemanden angegriffen hast. Sie hat sofort gesagt, dass es bestimmt die andere gewesen sein muss, mit der du zusammen warst. Wer auch immer das war. Du kennst ja deine Mom, Süße. Ich mein, mag sie noch so viele Fehler haben, auf ihre Weise liebt sie dich. Jetzt weißt du Bescheid, wie’s hier aussieht, und nun erzähl, wie es dir ergangen ist. Du siehst ja richtig erwachsen aus, und wenn ich sagen darf, scheint es dir prima zu gehen.«
Cathy lächelte und erzählte Betty, selbstredend in streng zensierter Version, alles über die liebenswerte Lady, für die sie arbeitete. Keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass Desrae eine echte Frau war, bereitete ihr Unbehagen, und sie kam sich treulos vor. Aber eine innere Stimme mahnte sie, sehr vorsichtig damit zu sein, was sie sagte. So sehr sie Betty liebte - die Dirnen schwatzten untereinander. Wenn sie also immer noch von der Polizei gesucht wurde, wollte sie unbedingt verhindern, dass sie dank Bettys loser Zunge erwischt wurde.
Betty hörte schmunzelnd zu. Sie wusste genau, was Sache war, und bewunderte Cathy für ihre diskrete Zurückhaltung.
Schließlich fragte das Mädchen, wie es Eamonn ergangen war, und auf diese Frage hatte Betty voller Unbehagen gewartet. Sie hatte bereits geschildert, dass Eamonn Senior am Abend, als Cathy und Madge in Gewahrsam genommen wurden, auf der Polizeiwache erschienen war, und wie hilfreich er zusammen mit Gates gewesen war. Jetzt musste sie abermals lügen, um die Gefühle des Mädchens zu schonen.
»Oh, dem geht es prima, Kleines. Macht sich natürlich Sorgen um dich. Hat überall und nirgends nach dir gesucht.« Sie sah das freudige Funkeln in Cathys Augen und seufzte innerlich. Es würde der Kleinen das Herz brechen, wenn sie erfuhr, was Eamonn tatsächlich getrieben hatte.
Doch als sie die hübsche junge Frau so beglückt lächeln sah, konnte Betty nicht mehr weiterlügen.
»Hör zu, Liebchen«, sagte sie, und als ihr klarwurde, wie sehr sie Cathy verletzen würde, hätte ihre Stimme fast versagt. »Er hat jetzt eine andere. Erinnerst du dich an Caroline Harvey? Ihr Vater war jahrelang fort. Sitzt noch immer.« Sie gab sich alle Mühe, leichthin darüber zu sprechen, als sei es ganz normal. »Na ja, mit ihr läuft da wohl was, soweit ich gehört habe.«
Die grausame Enttäuschung, die sich in Cathys Gesicht spiegelte, traf wie ein Dolchstoß mitten in ihr Herz.
Betty nahm einen neuen Anlauf. »Bedenk doch mal, Süße, es sind sieben Monate vergangen. Ist doch eine lange Zeit für einen jungen Burschen wie ihn.«
Cathy bliebe eine Weile stumm. Dann fragte sie: »Und wo wohnt er jetzt?«
Betty schloss die Augen und antwortete besänftigend: »Er wohnt bei Caroline. Irgendwo bei der Vallance Road. In einer der Wohnungen vom alten Moggs.«
Cathy nickte. Dann wechselte sie das Thema und sagte aufgekratzt: »Und wie können wir beide in Verbindung bleiben? Ich muss doch wissen, wie es meiner Mom geht, oder?«
»Habt ihr denn kein Telefon?«
Cathy lachte herzlich. »Natürlich haben wir eins.«
Betty steckte sich eine Zigarette an und inhalierte genüsslich. »Gib mir die Nummer, und ich melde mich. Im Two Puddings kannst du immer eine Nachricht für mich hinterlassen. Da bin ich in letzter Zeit oft. Die geben mir die Nachricht weiter, keine Bange.«
Sie plauderten noch eine Weile über Madges und Bettys Leben ohne die beste Freundin und Vertraute. Eamonn wurde nicht wieder erwähnt, aber als Cathy ging, wussten beide, wo sie als Nächstes Station machen würde.
Die Aufsteigerin
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