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Luke wich vor Kuellers Lichtschwert zurück. Bis jetzt hielt sein Widersacher die leuchtende Klinge nur vor sich ausgestreckt, sein schwarzer Umhang flatterte im Wind. Kueller war schlank, beinahe zu schlank, und darin - und nur darin - konnte Luke die Anfänge der Auflösung erkennen, die die dunkle Seite der Macht verursachte.

Die Abenddämmerung hatte sich über den Planeten gesenkt. Das nachlassende Tageslicht, das Luke, als er den Stollen verlassen hatte, noch so hell vorgekommen war, war zu einem diffusen Zwielicht herabgesunken. Nur die Klinge von Kuellers Lichtschwert gleißte hell.

Luke konnte nicht sehr weit zurückweichen, da er den Türm im Rücken hatte, dessen unterirdischen Verliesen er gerade erst entkommen war. Plötzlich entstand vor seinem geistigen Auge ein Bild, so eindeutig wie ein Holo: Auf der anderen Seite des Turms gab es eine enge Gasse zwischen maroden Mauern, die auf den Haupteingang der Warte zulief. Der Türstock war eingestürzt, und in der Türöffnung ...

Kueller schwang sein Schwert und zerschmetterte das mentale Bild gleichsam mit einem Streich. Luke sprang zur Seite. Er war nicht sicher, ob er nach seinen Blastern greifen sollte. Damit würde er Kueller nur ein Ziel bieten. Und Blaster waren einem Lichtschwert nicht gewachsen.

»Geben Sie auf, Skywalker«, forderte Kueller. »Ihnen fehlt die Kraft, mich zu besiegen. Diesmal werde ich Sie töten. Und danach nehme ich mir Ihre Schwester vor.«

Leias Lichtschwert! Luke streckte die Hand aus, und Kueller ließ seine Klinge auf sie hinabsausen. Luke wich aus, als Leias Lichtschwert durch die Luft auf ihn zusegelte und in seiner Hand landete.

Im gleichen Augenblick zündete er die Klinge, und ihr beruhigendes Summen hallte durch die tiefer werdende Dunkelheit.

»Ah«, sagte Kueller. »Sie haben sich also dazu entschlossen, gegen mich zu kämpfen. Aber Vorsicht, Master Skywalker, wenn Sie mit der falschen inneren Einstellung streiten, könnte es sein, daß Sie auf meine Seite gezogen werden.«

»Ich bin gegen größere Gegner als Sie angetreten, Kueller«, erwiderte Luke. Das Lichtschwert in seiner Hand fühlte sich sonderbar an. »Und ich habe den Sieg davongetragen.«

»Das ist Jahre her, Skywalker. Sie sind selbstgefällig geworden.« Kueller schlug nach Luke. Der parierte, und die beiden Klingen prallten aufeinander, ihr Knistern und Summen erfüllte die Nacht.

Kueller wirbelte plötzlich herum und parierte eine Blastersalve mit dem Schwert. Leia spähte um die Ecke der Andockbucht.

»Lassen Sie ihn in Frieden, Kueller. Sie wollen doch mich!« rief sie.

Die Totenkopfmaske glühte von innen heraus, wodurch Kuellers Lächeln noch bösartiger wirkte. »Ich will Ihre ganze Familie, Frau Präsidentin. Denn nur dann wird es keine echten Jedi mehr geben.«

Luke schob sich näher an Kueller heran. Sein Schwert summte. Er wollte, daß Kueller gegen ihn kämpfte, nicht gegen Leia. Leia war auf ein solches Duell noch nicht vorbereitet. »Es gibt Dutzende Jedi.«

»Aber keine Jedi-Meister, Skywalker.«

»Mehr, als Sie sich vorzustellen vermögen«, entgegnete Luke und dachte an Callista. Sie hätte Kueller einen beachtlichen Kampf geliefert, selbst ohne Unterstützung durch die Macht.

Kueller wandte sich wieder Luke zu, und Leia feuerte erneut in seine Richtung. Ohne sich auch nur nach ihr umzusehen, lenkte Kueller die Blasterschüsse um sich herum, dann katapultierte er ihren Blaster in die Luft, der daraufhin etwa einen Meter über ihrem Kopf explodierte.

»Der nächste wird in Ihrer Hand explodieren, Frau Präsidentin.«

»Sie mögen Explosionen, nicht wahr, Kueller?« sagte Leia. Luke unterdrückte ein Lächeln. Sie versuchte ihn abzulenken, damit Luke angreifen konnte. Aber so einfach war das nicht. Kueller hatte Luke jetzt immerhin so weit unter Druck gesetzt, daß sich seine Gefühle zu verwirren drohten. Er war sich nicht mehr sicher, ob er im Kampf gegen Kueller von Zorn und Haß geleitet wurde oder ob er sich lediglich verteidigte. Zorn und Haß würden seinen Feind nur noch stärker machen. Und er schien bereits an Stärke gewonnen zu halben, was Lukes Annahme zu bestätigen schien.

»Kleine Explosionen, Frau Präsidentin«, erklärte Kueller, dessen Lichtschwert noch immer Lukes Kampfweise diktierte. »Große Detonationen zerstören zu viele Werte.«

Leia trat jetzt ins Freie. Sie war unbewaffnet. »Selbst wenn Sie uns töten, Kueller, haben Sie noch lange nicht gesiegt. Die Sprengkapseln, die Sie in unseren Droiden verborgen haben, werden nicht funktionieren. Wir haben alle Droiden deaktiviert.«

»So, haben Sie das?« höhnte Kueller. Luke spürte die physische Kraft, die Kueller in seine Schwerthiebe legte. Zwischen ihnen tobte ein Kampf Wille gegen Wille, der sie ihre Lichtschwerter gegeneinanderschmettern ließ, daß die Klingen hell aufflackerten. »Sie haben es geschafft, alle zivilisierten Planeten über die modifizierten Droiden zu informieren, Frau Präsidentin? Denn wenn Ihnen das nicht gelungen ist, dann wird mir ein einziger kleiner Befehl noch immer ausreichend Macht verleihen, Sie alle zu besiegen.«

Ein eisiger Schauder ließ Luke erzittern. Unzählige Leben. Milliarden Leben. Sie bedeuteten Kueller nicht mehr als ein Atemzug, eine Aufwallung von Adrenalin, ein Bissen Nahrung. Abgrundtiefer, kraftspendender Zorn durchflutete Luke. Er selbst hatte dieses Ungeheuer geschaffen. In seinem Hochmut hatte Luke ihm alle Mittel in die Hand gegeben, die er brauchte, um die Galaxis zu vernichten. Wenn Luke nicht all seine Schüler gelehrt hätte, was es mit der dunklen Seite der Macht auf sich hatte, wenn er sie nicht immer wieder und in allen Einzelheiten über diesen schnellen, bequemen Weg unterrichtet und sie zugleich davor gewarnt hätte, dann wäre Kueller immer noch Dolph und nicht dieses haßerfüllte Geschöpf, das so siegessicher seine Totenkopfmaske trug und mit Leben schacherte wie ein Schmuggler mit Diebesgut.

Kueller wandte sich Luke zu und grinste. Sein Lichtschwert löste sich von dem Lukes, und der nächste Streich streifte diesen um ein Haar. Luke sprang zur Seite und spürte, wie ein brennender Schmerz ihm vom Rücken in die Arme schoß.

Kuellers Stärke in der Macht nahm zu.

»Kueller!« schrie Leia. Sie hielt einen neuen Blaster in der Hand. Kuellers Aufmerksamkeit wurde für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, und Luke stieß mit dem Schwert nach ihm, traf ihn an der Seite, so daß Blut floß, ehe Kueller ausweichen konnte.

Dieser blutige Ausfall hatte Luke keine Mühe bereitet. Sein Lichtschwert bewegte sich mit einer Sicherheit, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte.

Leias Blaster glühte rot auf. Sie schleuderte die Waffe von sich, ehe sie explodierte, und brachte sich mit einer Rolle in die entgegengesetzte Richtung in Sicherheit.

Kueller konzentrierte sich wieder auf Luke, griff an, parierte, griff an, und die Schwerter prallten ebenso heftig und geräuschvoll aufeinander wie in jenem legendären Kampf, den Luke mit Vader ausgetragen hatte. Kuellers Atem fuhr zischend durch die Ritzen seiner Maske, aber das Geräusch glich nicht Vaders Atem, der zu dessen Wahrzeichen geworden war und den dieser Teufel zu imitieren versuchte.

Er glich eher dem habgierigen Keuchen des Imperators.

Luke taumelte unter Kuellers nächstem Schlag und schaffte es nur mit Mühe, sicheren Boden zu gewinnen. Sein verletzter Knöchel drohte unter ihm einzuknicken, aber er zwang sich trotzdem, sein ganzes Gewicht in seine Hiebe zu legen. Sie hatten inzwischen kämpfend die enge Gasse hinter dem Turm erreicht, die Luke in seiner Vision gesehen hatte. Ringsum war der Boden mit herausgebrochenen Steinen übersät, und nur durch schmale Scharten in den Mauern fiel spärliches Licht auf die Kämpfenden. Leia konnte Luke jetzt nicht mehr sehen.

Laß deinen Aggressionen freien Lauf, mein junge. Laß dich vom Haß übermannen.

Kueller schlug zu, und sein Schlag zerschmetterte ein Mauerstück neben ihm. Er war im Verlauf des Zweikampfes stärker geworden. Viel stärker. Und seine Stärke schien immer noch weiter zu wachsen. Lukes Arme wurden schwer, sie würden Kuellers unnachgiebigen Attacken schon bald nicht mehr standhalten können.

Da begann Kueller zu lachen. Ein gurgelndes, vertrautes Lachen. Das Lachen des Imperators, ein Würgelaut ohne jede Freude, das Gelächter eines Sklaven der dunklen Seite, gespeist von Haß, Zorn und Angst.

Luke machte ihn stärker. Lukes Widerstand, sein Haß, der Zorn, der sich gegen ihn selbst richtete, weil er diese Monstrosität geschaffen hatte, diesen Schüler, der zu einem Ungeheuer geworden war. Und diese negativen Empfindungen verliehen Kueller immer mehr Macht.

Kuellers glühende Klinge traf abermals auf Lukes Lichtschwert; Funken sprühten und hüllten die beiden Kämpfer in weißes Licht. Luke parierte. Parierte wieder. Und wieder. Er war in einem Teufelskreis aus Haß und Zorn gefangen. Wenn er sich zur Wehr setzte, gab er Kueller Kraft, und wenn er angriff, würde Kueller noch stärker werden.

Luke warf einen raschen Blick nach der Mündung der engen Gasse.

Leia war nirgends zu sehen.

Er war allein mit diesem Monstrum, seiner Schöpfung, dem abtrünnigen Studenten, der für ihn war, was Vader einst für Ben gewesen war.

Vader.

Ben.

Luke lächelte. Plötzlich wußte er, was er zu tun hatte, um dem Teufelskreis zu entkommen.

Wedge sah zu, wie der Falke über Almania verschwand. Die Raumjacht, die seine Beobachter als die Wild Karrde identifiziert hatten, hatte sich, aus allen Laserkanonen feuernd, auf der Seite der Neuen Republik ins Schlachtgetümmel gestürzt. Wedge wußte nicht, wer der Eigner der Jacht war, aber das war ihm im Augenblick auch völlig gleichgültig. Er war im Begriff, diese Schlacht zu verlieren, und deshalb für jede Hilfe dankbar, die er bekommen konnte.

Sein Flaggschiff, die Yavin, hatte schwere Schäden hinnehmen müssen. Mehrere Decks standen in hellen Flammen. Irgendwie war die Kommandozentrale noch vom Schlimmsten verschont geblieben.

Wedge verfügte über keine A- und B-Flügler mehr, die er einsetzen konnte, und die gegnerischen TIE-Jäger schienen immer mehr zu werden. General Ceousas Schiff hatte offenbar sämtliche Waffensysteme verloren und trieb steuerlos im Weltraum.

Die Tatooine war unter entsetzlichen Todesschreien explodiert.

Wedge hatte auch in der Vergangenheit schon gegen überlegene feindliche Kräfte gekämpft, aber auf der Gegenseite noch nie eine derart wilde Entschlossenheit erfahren, den unbedingten Willen, um jeden Preis zu siegen. Es schien Kuellers Soldaten überhaupt nichts auszumachen, ob sie überlebten oder starben, solange sie dabei nur den Sieg nach Hause trugen. Er vermochte sich nicht vorzustellen, welche Sorte Führer so etwas erreichen konnte. Weder Thrawn noch Daala, noch der Imperator hatten sich bei ihren Gefolgsleuten jemals einer solchen sklavischen Ergebenheit sicher sein können. Man hätte meinen können, die feindlichen Schiffe würden von Droiden gelenkt.

Wedge warf einen Blick auf den zusammengesunkenen Droiden neben der Kommandokonsole. Lukes merkwürdige Nachricht hatte ihnen dringend nahegelegt, alle Droiden abzuschalten. »Sela«, sagte er, »ich möchte, daß dieser Droide demontiert wird.«

»Aber, Sir, wir sind ohnehin schon unterbesetzt, wir können uns das nicht leisten.«

»Und ob wir das können, sogar noch mehr, wenn es sein muß.« Die Droiden mußten des Rätsels Lösung sein, und er wollte noch während der Kampfhandlungen dahinterkommen.

Die TIE-Jäger umkreisten die Wild Karrde wie Fliegen das Aas. Die Karrde feuerte aus allen Rohren, und ein Jäger nach dem anderen explodierte, doch immer neue Kampfmaschinen rückten nach. Die beiden verbliebenen Sternzerstörer umzingelten währenddessen General Ceousa.

Wenn Wedge ein Droide gewesen wäre, dann würde er einem festgelegten Schlachtplan folgen und so lange nicht aufgeben, bis er sein Ziel erreicht hatte. Keine Kreativität, keine Abweichung vom Plan, kein Gefühl für Verluste.

Er war es, der einen schweren Fehler machte. Er folgte immer noch einem festgelegten Schlachtplan, obwohl er die Schlacht beinahe verloren geben mußte.

»Ginbotham, schießen Sie auf die Wild Karrde!«

»Sir?« erwiderte Ginbotham überrascht, als hätte er den Befehl nicht richtig verstanden.

»Schießen Sie auf die Wild Karrde. Sorgen Sie dafür, daß Sie das Ziel verfehlen, aber lassen Sie klar erkennen, daß Sie es auf die Raumjacht abgesehen haben. Und dann drehen Sie diesen Vogel um und machen das gleiche mit der Calamari, dem Schiff von General Ceousa.«

»Ich soll auf unsere eigenen Schiffe schießen, Sir?«

»Ja, auf unsere eigenen Schiffe, Soldat«, antwortete Wedge. Er hielt sich am Geländer der Kommandoebene fest und wünschte sich, den anderen Kommandanten die Einsicht erläutern zu können, die ihn in diesem Augenblick überfallen hatte. Doch sie würden ihm einfach vertrauen müssen.

Der erste Feuerstoß zuckte hinaus in den Weltraum und verfehlte die Wild Karrde und den TIE-Jäger darunter um Haaresbreite.

»Weitermachen«, befahl Wedge.

Lasergeschütze feuerten und schossen nur knapp an der Wild Karrde und den TIE-Jägern vorbei.

»Wir empfangen einen Ruf von der Wild Karrde, Sir.«

»Hören lassen«, sagte Wedge, und seine Finger krampften sich um das Geländer, weil er wußte, was jetzt kommen würde.

»Was soll das? Ich versuche, Ihnen zu helfen, Sie Narr!« Eine erregte männliche Stimme. Sehr erregt und sehr wütend.

»Antwort, Sir?« Wedge entfernte sich von der Komkonsole. »Schießen Sie auf General Ceousas Schiff.«

»Was? Sir, sind Sie verrückt geworden?«

Wedge fixierte den Offizier, von dem der Einwand gekommen war. »Ob ich verrückt bin oder nicht, geht Sie gar nichts an. Ich bin Ihr Kommandant, und Sie tun, was ich Ihnen sage.«

»Aber, Sir, die neuen Vorschriften, die Admiral Ackbar erlassen hat ...«

»... besagen, daß Sie mich zwingen können, mein Kommando abzugeben, sofern Sie beweisen können, daß ich nicht imstande bin, es auch weiterhin auszuüben. In den Regeln steht aber auch, daß allein die Tatsache, daß der kommandierende Offizier Befehle erteilt, mit denen Sie nicht einverstanden sind, noch keineswegs als Beweis dafür gelten kann, daß der Kommandant seiner Aufgabe nicht gewachsen ist. Feuern Sie auf die Calamari, sonst lasse ich Sie alle ablösen.«

Der Hig wandte sich wieder seinem Bildschirm zu, und eine Salve fuhr auf den Sternkreuzer zu und verfehlte ihr Ziel ebenso knapp wie die vorangegangenen. Ein TIE-Jäger wurde von einem abprallenden Schuß getroffen, ging in Flammen auf und sackte unter General Ceousas Schiff weg.

»Wedge? Wedge?« Die Stimme des Generals dröhnte aus den Lautsprechern. »Wedge, sind Sie da?«

»Melde mich zur Stelle, General.«

»Sie feuern auf die Calamari.«

»Tut mit leid, General, ich tue bloß meine Pflicht.«

»Wedge, sind Sie noch ganz bei Trost?«

»Feuern Sie wieder, Soldat, und zielen Sie diesmal auf beide Schiffe.«

Wedge hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und versuchte, seine Freude zu verbergen. Es funktionierte. Die TIE-Jäger hatten tatsächlich aufgehört, die Wild Karrde und die Calamari zu beschießen. Aber in erster Linie beunruhigten ihn die feindlichen Sternzerstörer.

Laserschüsse kreuzten sich im nahen Weltraum, trafen zwei TIE-Jäger und prallten von den Deflektorschilden der Wild Karrde ab.

»Ich habe Ihnen gesagt, daß Sie die Schiffe nicht treffen sollen«, schimpfte Wedge.

»Tut mir leid, Sir«, versuchte sich Ginbotham zu rechtfertigen. »Präzisionsbeschuß ist etwas für A-Flügler.«

»Ein Ziel von der Größe eines Mondes zu verfehlen sollte nicht besonders schwierig sein, Ginbotham.«

»Ja, Sir.«

»Feuern Sie weiter.«

»Wedge!« meldete sich General Ceousa über das Komsystem. »Wedge!«

»Ich bin hier, General. Ich bitte um Entschuldigung, aber Präsidentin Leia Organa Solo hat mir die Leitung dieses Einsatzes anvertraut.«

»Das ist mir bekannt, aber Sie schießen auf unsere Leute.«

»Tue ich das, General? Tue ich das tatsächlich?«

Wedge fuhr sich mit der Handkante über die Kehle, um jede Kommunikation zum Schweigen zu bringen. Mehr wollte er Ceousa jetzt nicht verraten. Entweder der General vertraute ihm, oder er vertraute ihm nicht. Es spielte keine Rolle. In den nächsten Momenten würde die Entscheidung fallen.

Die Sternzerstörer kamen näher.

»Ich habe sie in Reichweite, Sir«, meldete Ginbotham.

»Ich habe die Zielerfassung auf die Sternzerstörer ausgerichtet, Sir. Wenn Sie erlauben ...«

»Nein, Soldat. Ich möchte, daß Sie weiter auf die Wild Karrde und die Calamari schießen.«

»Sir ...?«

»Und wenn Sie diesmal Ihr Ziel verfehlen, sorgen Sie dafür, daß Sie mit einem der Querschläger einen TIE-Jäger erwischen. Die sehen so aus, als hätten sie ihre Kampfeslaune zurückgewonnen.«

»Jawohl, Sir.« Ginbotham widersprach nicht länger. Er wirkte niedergeschlagen. Die Salven schossen von den Mündungen der Geschütze ins All. Wedge sah zu und ballte die Fäuste. Der erste Schuß traf den Solarflügel eines TIE-Jägers, prallte ab und fuhr in einen weiteren Jäger. Die Wild Karrde fiel zur Seite und hielt auf die Calamari zu.

In dem Augenblick nahmen die Sternzerstörer Kurs auf Wedges Flaggschiff, während die TIE-Jäger die Wild Karrde und die Calamari verfolgten.

»Wir können es unmöglich allein mit zwei Sternzerstörern aufnehmen«, meinte Sela.

»Ich weiß«, nickte Wedge. Er hoffte, daß es nicht dazu kommen würde.