5
Als der laute Knall ertönte, verdunkelten sich die Leuchtpaneele im Crystal Jewel, dann erbebte der Boden. Überall im Kasino schwankten Croupierdroiden in ihren Verankerungen und stießen Klagelaute aus. Han Solos nach hinten gekippter Stuhl sackte weg. Er ließ sich von der Sitzfläche gleiten und fing den Stuhl mit einer Hand auf. Jarril taumelte gegen den Tisch und verschüttete, was von seinem Drink noch übrig war. »Was, zum ...?« »Erdbeben?« fragte jemand. »... fallen ...« «... aufpassen!«
Die Rufe und Schreie vereitelten jeden Versuch einer Verständigung, aber darauf war Han auch gar nicht aus. Er hatte im Laufe der Jahre genügend Erdbeben überstanden, um zu wissen, daß das hier keines war. Das hier war eine Explosion.
Er tippte Jarril auf die Schulter. »Sehen wir zu, daß wir hier herauskommen.«
»Was war denn?« schrie Jarril.
Han blieb ihm eine direkte Antwort auf seine Frage schuldig. »Wir sind hier in einem unterirdischen Raum. Wenn wir nicht auf der Stelle hier rauskommen, dann kommen wir vielleicht überhaupt nicht mehr hier raus.«
Jarril hatte diesen Umstand vermutlich gar nicht bedacht - Etablissements dieser Art machten für gewöhnlich die Tatsache vergessen, daß sie einige Meter unter der Oberfläche angelegt waren. Sein Schrei mischte sich in das Getöse der anderen Gäste, während er sich aufrappelte. Han war bereits dabei, sich einen Weg zur Tür zu bahnen, wobei er jedem, der ihn aufzuhalten versuchte, seinen Blaster unter die Nase hielt. Unterwegs war er einem Cemas beim Aufstehen behilflich, wich den gefletschten Zähnen eines Nek-Kampfhundes aus, der sich von seiner Leine befreit hatte, und zog eine geflügelte Agee unter einem zerbröckelnden Trümmerstück hervor.
An der Tür herrschte ein heilloses Durcheinander, Menschen und Aliens jeder Größe und Gestalt versuchten sich gegenseitig wegzuschieben oder übereinanderzusteigen, um die Freiheit zu gewinnen. Dann merkte Han, daß irgendein Idiot die Tür verschlossen hatte.
»Laßt uns hier raus!« schrie er.
»Sie wissen doch gar nicht, was da draußen los ist!«
»Nein, aber was auch immer draußen vorgeht, ist allemal besser, als hier drinnen zu sterben.«
Ein paar Stimmen schlossen sich ihm an. Er schaffte es, sich bis ganz nach vorn vorzuarbeiten. Ein Oodoc, eine Spezies, die für ihre Größe und Körperkraft, nicht aber für ihre Intelligenz berühmt war, stand vor der Tür, die mit Spitzen versehenen Arme vor dem mächtigen Brustkasten verschränkt.
»Hier drinnen ist es sicherer«, meinte er.
»Hör zu, Zahnstocherhirn«, rief Han. »Die Decke stürzt jeden Moment ein. Ich würde lieber riskieren, was uns dort draußen erwartet, als hier drinnen mit dir zu verrecken.«
»Ich nicht«, brummte der Oodoc.
»Du kannst gern hierbleiben.« Han schob den Türsteher unsanft beiseite und sprengte das Schloß mit einem wohlgezielten Blasterschuß. Die in alle Richtungen stiebenden Metallteile trafen den Oodoc an seinem stacheligen Rücken. Er stieß ein wildes Knurren aus und stürzte sich auf Han, als die Tür aufflog.
Eine Flut von Lebewesen strömte in die Gänge hinaus und riß Han mit, weg von dem Oodoc. Han arbeitete sich frei, erreichte den Turbolift und sah sich nach Jarril um, entdeckte ihn aber nirgendwo. Der Lift hielt eine Etage unter der Oberfläche an, und Han hetzte die Treppe hinauf; mit jedem Schritt zwei Stufen nehmend, erwartete er jeden Augenblick die nächste Explosion, die aber allem Anschein nach eine Ewigkeit auf sich warten ließ.
Jetzt war die Welle der Flüchtenden nachgekommen, hatte die Türen erreicht und drängte nach draußen. Das Geschrei verstummte, als schließlich alle die Oberfläche erreicht hatten.
Han blieb so plötzlich stehen, daß ein Gotal hinter ihm auf ihn prallte. Der Gotal stieß ihn beiseite, blieb dann ebenfalls stehen, und sein wie ein Doppelkegel geformter Kopf starrte wie gebannt zum Himmel.
Han trat einen Schritt zur Seite und spürte, daß sein Mund völlig trocken war.
Coruscant sah unverändert aus. Nichts hatte die Stadt getroffen. Überhaupt nichts. Die Sonne strahlte hell und warm auf sie herab. Der Nachmittag war noch genauso schön wie vor einer Stunde, als er den Turbolift nach unten genommen hatte.
»Das war doch nicht etwa unterirdisch, oder?« fragte einer der Spieler aus dem Crystal Jewel, ein Mann, der ihm irgendwie bekannt vorkam.
Han schüttelte den Kopf. »Irgendwo hat's eingeschlagen.«
»Aber nicht von oben«, meinte der Gotal. »Wenn es von oben gekommen wäre, würden wir doch etwas sehen ...«
»Wir würden hier herumirren, uns ducken und hoffen, daß die Stadt nicht noch einmal getroffen wird«, ergänzte der Spieler.
Han hielt sich die Hand über die Augen und sah sich auf der Suche nach verdächtigen Bewegungen um. Und dann sah er es: ein Kontingent Wachsoldaten und ärztliches Personal, die auf den imperialen Palast zuhielten.
Der Palast.
Die Kinder!
Leia!
Er lief, so schnell er konnte, auf den Palast zu und hätte dabei beinahe den Nek-Kampfhund über den Haufen gerannt, der immer noch frei herumlief. Han hastete zielstrebig zwischen Säulengängen hindurch, überquerte Straßen und achtete darauf, die Wachmannschaften und Sanitäter nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Sanitäter bereiteten ihm Sorgen.
Jemand war verletzt.
Die Gruppe machte einen Bogen um den Haupteingang zum Palast und eilte an dessen Flanke entlang. Einen Augenblick lang empfand Han Erleichterung, bis ihm aufging, wohin sie unterwegs waren.
Die Senatshalle.
Sein Atem ging jetzt keuchend, ruckweise. Er spürte Seitenstechen. Er war durchaus in Form, aber das letztemal, daß er so schnell und so weit gerannt war, lag eine ganze Weile zurück. Und er hatte bereits eine beträchtliche Strecke zurückgelegt.
Keine Explosionen mehr.
Seltsam. Sehr seltsam.
Han bog um die Ecke, und was er vor sich sah, ließ ihn noch schneller rennen. Über den Rasen verstreut konnte man mit Schmutz und Blut unterschiedlichster Färbung besudelte Senatoren liegen sehen. Aus einer Wunde des Senators von Nyny quoll eine schwarze Flüssigkeit; seine drei Köpfe waren nach hinten verdreht. Wenn er noch nicht tot war, so war er jedenfalls nicht weit davon entfernt.
Mon Mothma stand über einen anderen Senator gebeugt und redete beruhigend auf ihn ein. Han blieb kurz stehen und berührte ihre Schulter.
»Leia?«
Mon Mothma schüttelte den Kopf. Sie sah zehnmal älter aus als am Morgen. »Ich habe sie nicht gesehen, Han.«
Er schlug einen Bogen um die Verwundeten, obwohl Mon Mothma ihn noch einmal anrief. Er wußte, was sie sagen wollte. Genau das, was Leia in einer solchen Situation auch gesagt hätte: Geh nicht da hinein! Überlaß das den Leuten, die dafür ausgebildet sind! Aber seine Frau war vermißt. Er würde sie selbst suchen - und finden.
Das große Marmorportal war von Staub erfüllt und von Blutlachen verunstaltet, und an der Wand waren, wie Han bei näherem Hinsehen erkannte, wie Frachtgut Droiden aufgestapelt. Es waren nicht einmal vollständige Droiden, nur Einzelteile: Arme in der einen Ecke, Beine in der anderen. Er sah Dutzende von goldenen Körperteilen und wollte nicht daran denken, daß 3PO hier liegen mochte.
Der Boden war schlüpfrig von Blut und Dreck. Er rutschte ein paarmal aus, bis er schließlich vor dem Eingang zur Hölle stand.
Alle Türen standen offen, die Notbeleuchtung brannte, und Staub hing in der Luft wie ein Sandsturm auf Tatooine. Aus dem großen Versammlungsraum hörte er Jammern und Wehklagen und Stimmen, die um Hilfe riefen. Es herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Hilferufe und die Befehle und Anweisungen des Hilfspersonals, das sich bereits in der Halle verteilt hatte, sowie die Stimmen Dutzender von Wachsoldaten und Sicherheitsleuten drangen von allen Seiten auf ihn ein.
Um so viel Schaden anzurichten, mußte eine gewaltige Bombe detoniert sein. Eine Bombe von solcher Sprengkraft, wie Han sie höchstens in Weltraumschlachten erlebt hatte. Aber aus dem Weltraum konnte diese Bombe nicht gekommen sein - die Außenseite des Gebäudes war praktisch unversehrt -, sie mußte im Innern des Gebäudes explodiert sein.
Dann entdeckte er Leia. Sie war blutüberströmt. Ihr weißes Gewand, das nicht länger weiß war, hing in Fetzen von ihr herab, einer ihrer Zöpfe hatte sich gelöst und fiel ihr über den Rücken, der andere war halb gelöst, und ihr schönes braunes Haar klebte wirr in ihrem Gesicht. Ihre beiden Hände hielten die Sekundärhöcker eines bewußtlosen Llewebum. Zwei Wachen stützten seine Füße. Leia bewegte sich rückwärts, zog dabei das linke Bein nach.
Han eilte zu ihr und half ihr, den Llewebum zu tragen. »Ich habe ihn schon, Liebling«, sagte er, aber offenbar hörte sie ihn nicht. Er stieß sie leicht mit der Hüfte an, worauf sie losließ. Das Gewicht des Llewebum ließ ihn taumeln. Er wunderte sich, wie sie es wohl geschafft haben mochte, ihren Teil der Last zu tragen. Er bettete den Llewebum neben einen seiner Artgenossen in der Nähe eines Medidroiden, der damit beschäftigt war, die Verletzten nach der Tragweite ihrer Verwundungen zu kennzeichnen. Dann kehrte Han zu Leia zurück.
Sie war bereits wieder unterwegs in die Halle, aber er legte den Arm um ihre Hüfte und hielt sie mit sanftem Druck zurück.
»Ich werde mich jetzt darum kümmern, daß du ärztlich versorgt wirst, Liebling.«
»Laß mich los, Han!«
»Du hast genug geholfen. Wir gehen jetzt ins Medizentrum,«
Sie schüttelte nicht den Kopf, sah ihn nicht einmal an. Ihre ganze rechte Gesichtshälfte war eine einzige Wunde, und ihre Haut war von Brandspuren gezeichnet. Sie blutete aus der Nase, schien es aber nicht zu bemerken.
»Ich muß da hinein«, sagte sie.
»Laß mich das machen. Du bleibst hier.«
»Laß mich los, Han«, forderte sie erneut.
»Sie kann sie nicht hören«, sagte einer der vorübereilenden Medidroiden. »Eine Explosion von solchen Ausmaßen in einem geschlossenen Raum hat die Trommelfelle aller beschädigt, die welche haben.«
Sie konnte nicht hören? Han drehte Leia sanft zu sich herum. bemüht, seine Besorgnis zu verbergen. »Leia«, sagte er langsam. »Es ist Hilfe da. Laß dich von mir zum Klinikzentrum bringen.«
Unter dem Schmutz und dem Blut war sie totenbleich. »Es ist meine Schuld.«
»Nein, Liebling. Ganz bestimmt nicht.«
»Ich habe die Imperialen hereingelassen. Ich habe nicht mit dem nötigen Nachdruck dagegen gekämpft.«
Ihre Worte jagten ihm einen eisigen Schauder über den Rücken. »Wir wissen nicht, wer für das hier verantwortlich ist. Komm! Ich hole Hilfe für dich.«
»Nein«, widersprach sie. »Meine Freunde sind da drinnen und sterben.«
»Du hast alles getan, was du tun konntest.«
»Sei nicht so stur«, bat sie.
»Aber ich bin doch nicht ...« Den Rest des Satzes verschluckte er. Er konnte doch nicht hier stehen und mit ihr streiten. Außerdem konnte sie ja nicht einmal hören, was er sagte. Sie würde am Ende doch bloß gewinnen. Er hob sie mit beiden Armen auf. Sie war leicht und warm. »Du kommst jetzt mit«, bestimmte er.
»Das geht nicht, Han«, protestierte sie, wehrte sich aber nicht. »Mir fehlt nichts, wirklich.«
»Ich will nicht, daß du stirbst, weil du einfach nicht weißt, wann du aufhören mußt«, sagte er und trug sie an den Verletzten vorbei.
Entweder stellte sich allmählich ihr Gehör wieder ein, oder sie konnte von den Lippen ablesen. »Ich werde nicht sterben«, behauptete sie.
Hans Herz schlug wild in seiner Brust. Er drückte sie an sich. »Lady, ich wollte, ich wäre mir da auch so sicher wie du.«
Erst als Jarril die Hangars erreicht hatte, hörte er zu rennen auf. Er hatte rings um die zentralen Landeplätze rege Aktivität erkennen können, aber er rechnete eigentlich nicht damit, daß diese bereits sein Schiff erreicht hatte.
Und damit hatte er recht.
Obwohl ihm wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit blieb.
Jarril halte sein Schiff, die Spicy Lady, in einem abgelegenen Winkel des Hangars zwischen zwei größeren Schiffen geparkt. Die Spicy Lady war klein, aber ziemlich auffällig: Braun lackiert, erinnerte sie in ihren äußeren Umrissen an eine Kreuzung zwischen dem Millennium Falken und einem A-Flügler. Jarril hatte sie selbst konstruiert. Sie war in erster Linie als Transporter gedacht, aber wenn es brenzlig wurde, konnte er die Ladeeinheit abstoßen und verfügte dann über einen reinrassigen Jäger. Der A-Flügler-Teil der Spicy Lady war so gebaut, daß man ihn fernsteuern konnte; auf diese Weise war es möglich, im Frachtteil mit der ganzen Ladung in Sicherheit zu bleiben und einen etwaigen Verfolger hinter dem Jäger herfliegen zu lassen. Diese spezielle Konstruktion hatte Jarril bisher erst einmal nutzen müssen und war dabei später sogar in der Lage gewesen, das Jägermodul des Schiffs zu bergen.
Jetzt stellte der vertraute Anblick seines Schiffes für ihn die größte Erleichterung seines Lebens dar. Er mußte Coruscant verlassen, ehe die Behörden ein allgemeines Weltraumstartverbot verhängten. Und das würden sie ganz sicher tun, sobald sie herausgefunden hatten, wo genau die Explosion erfolgt war. Er mußte zum Run zurück, ehe jemand bemerkte, daß er verschwunden war. Doch er befürchtete, daß das bereits der Fall war.
Dieser Teil des Hangars schien verlassen zu sein. Seltsam. Wenn er auf Coruscant das Sagen hätte, dann würde er jetzt unverzüglich dafür sorgen, daß niemand mehr den Planeten unbemerkt betreten oder verlassen konnte. Aber die Neue Republik erledigte solche Dinge auf demokratische, nicht auf logische Weise.
Er hoffte nur, daß es ihm gelungen war, Hans Neugier zu wecken. Eine zweite Chance würde er bestimmt nicht bekommen.
Jarril rannte quer über die Plattform zu seinem Schiff. Dann ließ er die Rampe herunter und kletterte hinein. Es war ein seltsames Gefühl, ein leeres Schiff zu betreten. Gewöhnlich reiste er mit Seluss, einem Sullustaner. Sie waren Partner von Anfang an, und Seluss hielt normalerweise die Stellung, während Jarril unterwegs war.
Die Spicy Lady roch nach kühler, wiederaufbereiteter Luft. Er hatte das Schiffsinnere unter Druck gelassen, ein Fehler, der ihm gewöhnlich nicht unterlief, aber diesmal war es gleichgültig und würde ihm sogar den raschen Abflug erleichtern.
Jarril würde das Schiff aus dem Frachtmodul steuern. Das war weniger gefährlich. Wenn die Raumkontrolle von Coruscant Ärger machte, würde er die beiden Module einfach trennen, der Kontrolle den Jäger überlassen und selbst mit dem Frachtmodul entkommen. Er hatte sich gerade auf dem Pilotensessel niedergelassen, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
Er zuckte zusammen, drehte sich aber nicht um. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht.
Nein. Da war das Geräusch wieder. Das unverkennbare Geräusch von jemandem, der durch eine Maske atmet.
Jarril schluckte. Dann griff er nach seinem Blaster und drehte sich um.
Zwei Sturmtruppler standen hinter ihm und hielten ihre Waffen auf ihn gerichtet. »Wo soll es denn hingehen?« fragte einer von ihnen. Durch das Mundstück des Helms klang die Stimme verfremdet.
Dann erkannte Jarril, daß es sich gar nicht um Sturmtruppler handelte. Die beiden trugen gestohlene Uniformen aus seiner Ladung. Er erkannte eine Brandspur am Helm des rechten Eindringlings.
Sie mußten in anderer Kleidung ins Schiff gekommen sein. Hatten sie die Uniformen angelegt, um ihm Furcht einzuflößen? Aber Jarril hatte keine Angst vor Sturmtrupplern, wenigstens nicht vor solchen, die sich in seinem eigenen Laderaum mit Uniformen versorgt hatten.
»Ich denke, es ist höchste Zeit, Coruscant zu verlassen, finden Sie nicht auch?« antwortete Jarril. Wenn er nur gewußt hätte, mit wem er es hier zu tun hatte.
»Das haben wir auch vor«, nickte der andere Sturmtruppler, »sobald Sie uns gesagt haben, was Sie hier machen.«
»Ich habe einen alten Freund besucht«, erwiderte Jarril.
»Ein seltsamer Zeitpunkt für einen Besuch«, meinte der erste Sturmtruppler.
»Ein seltsamer Zeitpunkt, um meine Ladung zu plündern«, brauste Jarril auf.
»Die ist konfisziert«, sagte der zweite Sturmtruppler.
»Auf Coruscant sollten Sie sich in den Klamotten aber nicht erwischen lassen«, bemerkte Jarril spitz.
»Wir werden uns nicht erwischen lassen«, versicherte der erste Sturmtruppler. Dann bedeutete er Jarril mit einem Kopfnicken, das in der starren Uniform irgendwie verkrampft wirkte: »Weg mit dem Blaster!«
Jarril zuckte die Achseln und ließ die Waffe fallen. »Ich hätte sowieso nicht geschossen.«
»Und jetzt sagen Sie uns, was Sie wirklich auf Coruscant gemacht haben.«
»Und warum sind Sie hier?« erkundigte sich Jarril. »Hatten Sie etwas mit dieser Explosion zu tun?«
»Wir stellen hier die Fragen«, sagte der zweite Sturmtruppler.
Jarril schluckte. Er war vom schnellen Laufen und den vielen Drinks ein wenig benommen. Er mußte langsam zusehen, wie er hier rauskam. »Ich bin einem Hinweis nachgegangen.«
»Einem Hinweis«, wiederholte der erste Sturmtruppler. »Ich dachte, Sie hätten einen alten Freund besucht.«
»Woher sollte ich, Ihrer Ansicht nach, diesen Hinweis denn bekommen?«
»Von Han Solo vielleicht, dem Mann der Führerin der Neuen Republik?«
Sie waren ihm also gefolgt. Er würde sich da nicht herausreden können. Jarrils Hände griffen nach der Steuerkonsole, aber es war zu spät. Ein gezielter Blasterschuß traf seine rechte Hand. Er schrie, als der Schmerz ihn durchzuckte.
Dann griff er sich mit beiden Händen an den Leib und starrte die Sturmtruppler an. »Was wollen Sie von mir?« fragte er mit zitternder Stimme.
»Sie für immer zum Schweigen bringen«, antwortete der erste Sturmtruppler.
Und das taten sie dann auch.