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Der Millennium Falke tauchte fast unmittelbar über der Wild Karrde aus dem Hyperraum auf. Han flog, ungemein erleichtert, keine Passagiere mehr an Bord zu haben, ein gewagtes Ausweichmanöver, um eine Kollision zu vermeiden. Trotzdem fluchte Chewbacca laut und einfallsreich in Wookiee und benutzte dabei Formulierungen, die selbst Han neu waren.

Han stemmte sich gegen die Komkonsole und schnippte mit dem Finger gegen den Bildschirm. »Was, zum Teufel, habt ihr euch eigentlich dabei gedacht?« Keine Begrüßung, nichts. Dazu war er zu wütend. Karrde war unvorsichtig gewesen.

Und Han hatte Unvorsichtigkeit gründlich satt.

Karrdes tiefe Stimme antwortete: »Wirklich eine nette Begrüßung für jemanden, den du um Hilfe gebeten hast.«

»Wenn man Rendezvouskoordinaten angibt, sorgt man normalerweise für ein wenig Abstand zwischen den Schiffen«, erwiderte Han. »Wir hätten alle draufgehen können.«

»Da draußen im Weltraum passieren zur Zeit schlimmere Sachen«, versetzte Karrde. »Eure Flotte bezieht mächtig Prügel, und ich habe keine Lust, mich lange hier aufzuhalten.«

Chewie aktivierte die Fernsensoren und den Kampfschirm. Han konnte durch die Transparistahlscheiben des Cockpits nur die Wild Karrde sehen, aber auf dem Schirm waren die kämpfenden Verbände deutlich zu erkennen. Die einzelnen Lichtpunkte lagen dicht beieinander und waren kaum voneinander zu unterscheiden. So wie es aussah, verfügten sowohl Kueller als auch Leia über umfangreiche Streitkräfte.

Und es sah nicht gut aus.

Hans Unruhe nahm zu.

»Hast du, was ich brauche?« fragte er.

»Ich hoffe, du hast die Kredits, um mich zu bezahlen«, erwiderte Karrde.

»Weißt du, Karrde, wenigstens einmal solltest du deine Dienste gratis zur Verfügung stellen.«

Karrde grinste. »Ich bin noch nie so reich belohnt worden wie du, Solo.«

»Du kannst es mir glauben oder nicht, Karrde, aber ich habe nie mit einer Belohnung gerechnet.«

»Das glaube ich sogar, Solo. Und gelegentlich arbeite ich auch gratis. Mara wartet draußen mit deinen Ysalamiri. Sag danke.«

Ein so schnelles Einlenken hatte Han nicht erwartet. Sein Argwohn war geweckt, »Ja-ah, äh - danke.« Er winkte Chewie zu. »Geh und laß sie rein.«

Chewbacca hatte seinen Pilotensessel bereits verlassen.

Han wandte sich wieder Karrde zu. »Du läßt Mara mit uns kommen?«

»Ich kann hier gut auf sie verzichten. Anscheinend ist es für sie von Interesse, was mit Skywalker passiert. Sie sagt, du könntest vielleicht ihre Unterstützung brauchen.«

»Dann kennt sie also diesen Kueller?«

»Das bezweifle ich.« Karrdes Vornskr war jetzt auf dem Bildschirm zu sehen. Diese kleinen Kreaturen waren wirklich unglaublich häßlich, selbst wenn man sie nur aus der Ferne zu sehen bekam. »Ich glaube, das hat tiefere, persönliche Gründe. Sie hatte in letzter Zeit schlechte Tagträume. Sie bildet sich ein, ich hätte nichts davon bemerkt, aber da täuscht sie sich gewaltig.«

»Kueller hat es also auch auf sie abgesehen?«

Karrde nickte. »Langsam glaube ich, daß der Satz >Möge die Macht mit dir sein!< eher ein Fluch ist.«

»Das will ich nicht hoffen«, erwiderte Han. »Die Macht ist jetzt seit Jahren mit mir. Meine ganze Familie ist davon erfüllt.«

»Du weißt, was die Ysalamiri tun werden, ja?«

Han grinste. »Deshalb will ich sie ja haben. Danke, Talon.«

»Keine Ursache«, wehrte Karrde ab. »Ehrlich.«

Das Außenluk klappte zu, und Han konnte Maras Stimme im Gang hören. Han verließ das Cockpit und ging um den Aufenthaltsraum herum zur oberen Schleuse.

Mara Jades schlanke Tänzerinnengestalt erwartete ihn auf dem Gang. Ihre grünen Augen flammten, als sie ihm den Nährkäfig mit den Ysalamiri hinschob. »Sorgen Sie dafür, daß diese Dinger nicht in meine Nähe kommen«, warnte sie ihn.

Han hatte diese Frau nie besonders gemocht. Sie gab sich stets kantig und schroff, aber nicht auf die angenehme Art wie Leia, die auch gelegentlich scharfe Kanten offenbarte. Er konnte nicht vergessen, daß Mara Jade einst Palpatines Geheimwaffe und Vertraute war, die rechte Hand des Imperators. Luke behauptete, das Imperium hätte ihr den Haß künstlich eingepflanzt und Mara wäre nie wirklich eine gläubige Anhängerin des Imperators gewesen. Aber Hans Welt kannte nicht so viele Zwischentöne wie die Lukes. Mara Jade hatte einmal für das Imperium gearbeitet, und deshalb würde er ihr niemals vertrauen.

»Wenn Sie sie nicht in Ihrer Nähe ertragen können«, bemerkte er, »hätten Sie wieder mit Karrde abfliegen sollen.«

Sie schüttelte den Kopf, dann faßte sie sich mit einer schmalen Hand an die Stirn. Die Ysalamiri beeinträchtigten ihre Fähigkeiten in der Macht. Han hatte zwar schon davon gehört, den Effekt aber nie selbst beobachtet. Er kannte nur Lukes Erzählungen. »Ich habe Luke auf einer Sandsteinstraße gesehen, bei lebendigem Leib in Flammen stehend.«

Maras heisere Stimme schickte einen eiskalten Schauer über Hans Rücken. »Können Sie die Zukunft sehen?«

»Das glaube ich nicht«, antwortete Mara.

»Chewie«, sprach Han den Wookiee an, »bring die Ysalamiri in den Laderaum. Ich hoffe, das ist weit genug weg von Ihnen, Mara. Dieses Schiff ist nicht sehr groß.«

»Es wird reichen müssen«, sagte sie.

Chewbacca nahm den Käfig und verschwand in den hinteren Bereichen des Falken.

»Weshalb sind Sie wirklich hier?« wollte Han wissen.

Mara Jade schluckte. Sie sah schlecht aus. Luke hatte gesagt, die Ysalamiri würden einen Radius um sich herum erzeugen, innerhalb dessen die Macht nicht existierte, und er hatte dieses Gefühl mit plötzlicher Blind- und Taubheit verglichen. In Hans Vorstellung hieß das: Chancengleichheit herstellen. Innerhalb des von den Ysalamiri erschaffenen Bereichs gebot ein Jedi über die gleichen Kräfte wie jeder andere auch.

Mara lehnte sich gegen die Wand. »Wissen Sie, wie viele Leben in den letzten Wochen vernichtet wurden, Solo?«

»Genug«, entgegnete er und dachte an den Run.

»Mehr als genug«, korrigierte sie ihn. »Zu viele. Kueller zehrt von diesen Leben, um seine Stärke zu intensivieren. Er absorbiert die dunkle Seite wie ein Droide, den man an die Energieversorgung angeschlossen hat. Wenn das so weitergeht, wird er am Ende unbesiegbar sein.«

»Das glauben Sie doch selbst nicht«, widersprach Han.

Sie hob den Kopf. Sie war wirklich eine beeindruckende Erscheinung, das mußte man ihr lassen, mit ihren strahlenden grünen Augen und dem kastanienfarbenen, fast roten Haar. Eine respekteinflößende Frau. Eine Frau mit einem ausgeprägten eigenen Willen. »Ich habe solche Kräfte seit den frühen Tagen Palpatines nicht mehr verspürt. Wenn das so weitergeht, Han, dann wird Kueller stärker sein, als der Imperator es je war, und es wird viel schneller gehen.«

»Dann sind Sie also gar nicht wegen Luke hier.«

Sie schluckte abermals. »Für Luke ist es möglicherweise bereits zu spät. Ich bin für uns andere gekommen.«

»Warum ist Karrde dann nicht geblieben?«

»Das wollte er«, erwiderte sie, »bis er die Schlacht sah, die zur Zeit in der Nähe von Almania tobt.«

»Was geht dort vor?«

»Drei Sternzerstörer der Victory-Klasse gegen eine Armada der Neuen Republik. Als wir aus dem Hyperraum fielen, beobachteten wir, wie einer der Mon-Calamari-Kreuzer explodierte. Die Neue Republik verliert diese Schlacht, Han. Sie werden alle dort draußen sterben, und ihr Tod wird Kueller nur noch mächtiger machen.«

Ihre Stimme klang jetzt wieder kraftvoller. Offenbar hatte Chewie die Ysalamiri zumindest an den äußersten Rand ihrer Reichweite gebracht.

»Er kann doch unmöglich allmächtig sein«, meinte Han. »Sonst hätten wir doch von ihm gewußt.«

»Luke hat es gewußt«, sagte Mara. »Meine Gewährsleute haben mir gesagt, daß Kueller einer seiner Schüler war. Luke hat ihn entkommen lassen.«

»Luke läßt Schüler nie »entkommen«. Sie sind aus freien Stücken dort und können jederzeit gehen.«

»Nun, nach allem, was ich gehört habe, ist Kueller im Zorn und voll Haß weggegangen. Und meine Vision von Luke spricht dafür.«

Han wollte nicht daran denken, daß sein Freund vielleicht gerade auf irgendeinem fremden Planeten starb. Anakins Stimme hallte in ihm nach. Ich kann Mom und Onkel Luke nicht erreichen. »Das wäre dann ja geklärt« nahm er den

Faden wieder auf. »Befindet Kueller sich auf einem der Sternzerstörer?«

Mara schüttelte den Kopf. »Von der Wild Karrde aus hat es sich nicht so angefühlt. Aus den einzelnen Kommunikationsfetzen, die Talon empfangen konnte, habe ich den Eindruck gewonnen, daß Kueller sich auf der Planetenoberfläche aufhält.«

Er hielt sich stets im Hintergrund - ganz wie der Imperator.

»Würden Sie das bitte überprüfen, Mara?«

»Was werden Sie tun?«

»Ich werde dem ein Ende machen.«

»Ganz allein? Elan, er hat Luke besiegt.«

Han grinste. »Ich habe keine Angst.«

»Übermäßiges Selbstvertrauen kann einen in den Tod führen.«

»Genau«, nickte Han. »Darauf baue ich nämlich.«

Sie studierte ihn einen Augenblick lang. »Sie glauben wirklich an dieses alte Weibergewäsch, wie? Sie glauben wirklich, daß man einen mächtigen Mann am besten dadurch besiegt, daß man ihm ebenbürtig wird.«

»Die Ysalamiri werden mich ihm nicht ebenbürtig machen, Mara«, widersprach Han. »Sie werden mir bloß einen Vorteil verschaffen.«

Sie schüttelte den Kopf. »Wenn er zum Jedi ausgebildet wurde, ist er auch körperlich stark. Diese Ausbildung erfordert einiges Stehvermögen.«

»Das weiß ich«, nickte Han. »Aber ich habe gerade Sie unter dem Einfluß dieser Dinger beobachtet. Luke hat den Effekt als >mit Blindheit und Taubheit geschlagen< beschrieben. Ein Mann, der seine Kräfte verloren hat, kann an nichts anderes denken, er ist von dem Verlust, den er erlitten hat, wie besessen. Und das wird mir einen kurzen, aber entscheidenden Vorteil verschaffen.«

»Dann sorgen Sie dafür, daß Sie ihn auch nutzen«, riet Mara ihm. »Denn Sie werden möglicherweise nicht mehr als einen Augenblick Zeit haben.«

Das Schauspiel im Weltraum explodierender Schiffe erinnerte Kueller an die Vergangenheit. Obwohl er im Begriff war, diese Schlacht zu gewinnen - schließlich waren die meisten A-Flügler-Geschwader und Sternkreuzer zerstört fühlte er sich, als wäre er gescheitert.

Der Krieg gab Fühlenden die Gelegenheit, Angst zu empfinden. Er gab ihnen Zeit, ihren Anführer zu verfluchen. Überlebende gaben häufig nicht der eigenen Unfähigkeit die Schuld, sondern demjenigen, der sie in die Schlacht geworfen hatte.

Er hatte gehofft, das vermeiden zu können. Seine Sternzerstörer hatten den Feind beeindrucken sollen, ohne ihre volle Feuerkraft einzusetzen; und doch leisteten ihm ihre Mannschaften gute Dienste, bessere sogar, als er gehofft hatte.

Wenn da nur nicht ständig etwas an ihm nagen würde, irgendein Gefühl, das er nicht einordnen konnte.

Wieder explodierte auf mehreren Bildschirmen, die im Kaum verteilt waren, ein A-Flügler. Auf dem Taktikdisplay verschwand ein weiterer Lichtpunkt. Der Schrei eines Mannes hallte aus einem der Lautsprecher an der Decke und riß dann unvermittelt ab. Ob die Neue Republik wohl wußte, daß er ihre Komsysteme angezapft hatte?

Kueller fragte sich, ob es dem Feind überhaupt etwas ausmachen würde.

Yanne rief der taktischen Mannschaft Befehle zu. Stimmen hallten durch die almanianische Kommandozentrale. Bei einigen handelte es sich um die digitalisierten Stimmen der TIE-Jäger-Piloten. darunter mischten sich weniger laut die Stimmen der Piloten in den Kanzeln der A-Flügler.

Da erschienen plötzlich zwei neue Lichtpunkte auf dem Statusschirm, fast schon außerhalb des almanianischen Raums.

»Was ist das denn?« wollte Kueller wissen.

»Die sind neu, Mylord«, antwortete Gant. »Das erste Schiff tauchte auf, machte einen kurzen Augenblick lang den Eindruck, als wollte es sich in das Getümmel stürzen, und drehte dann ab. Während es mit Höchstgeschwindigkeit zu seinem Hyperraumstartpunkt zurückraste, tauchte praktisch unmittelbar darüber das andere Schiff auf.«

»Ich will, daß die beiden Schiffe identifiziert werden.«

»Ja, Sir.«

Kueller blickte zu der transparenten Kuppel der Kommandozentrale auf. Abgesehen von dem mächtigen Lichtblitz, der wenige Augenblicke nach der Explosion des Sternkreuzers dort zu sehen gewesen war, hatte er keinerlei Hinweise auf die Schlacht ausmachen können. Wenn die Bewohner von Almania noch gelebt hätten, würden sie am Himmel über ihnen keine Spur der Kämpfe entdeckt haben.

Wenn sie noch gelebt hätten.

Er lächelte. Ihre Besitztümer gehörten jetzt ihm, und ebenso die von Pydyr und Auyemesh. Bald würde er diese Brennpunkte seiner Macht einsetzen und die ganze Galaxis unterwerfen.

Seine TIE-Jäger flogen in umgekehrter V-Formation auf den nächsten Sternkreuzer zu. Wußte die Neue Republik denn nicht, daß er die Baupläne ihrer Schiffe genau kannte? Und aus dieser Kenntnis war natürlich leicht abzuleiten, wie man die Schiffe am empfindlichsten traf. Master Skywalker war ein guter Lehrmeister gewesen und er sein gelehrigster Schüler.

Skywalker.

Das war es, was ihn irritierte. Skywalker bewegte sich. Kueller löste sich von der Gruppe, als Vek zu ihm trat.

»Sir, wir haben die Schiffe identifiziert.«

»Nicht jetzt, Vek.«

Kueller zog sich ein paar Schritte weiter zurück.

»Aber, Sir, Yanne hat gesagt, Sie müßten das unbedingt sofort erfahren. Es handelt sich um die Wild Karrde und den Millennium Falken.«

Kueller nahm den jungen Mann, der da vor ihm stand, schlagartig zur Kenntnis. Er hatte ein rundes Gesicht, rötlichbraune Augen und zahlreiche Aknenarben. Er war einer der handverlesenen Überlebenden von Kuellers Racheaktion auf Almania, einer der Tausend, die es geschafft hatten, und Kueller konnte sich nicht erinnern, weshalb er dieses Kind am Leben gelassen hatte.

»Han Solos Schiff?«

»Richtig, Sir.«

Kueller lächelte. Der Junge wich einen Schritt zurück. »Also, ich muß schon sagen, Sinewy Ana Blue hat ihre Sache gut gemacht, wenn auch mit einer gewissen Verspätung. Verdoppeln Sie ihr Kreditkonto, wie ich es versprochen habe.«

Der Junge musterte ihn mit einem eigenartigen Blick. »Ja,

Solo war hier. Eigentlich bedurfte Kueller seiner Gegenwart nicht mehr, weil Organa Solo sich bereits auf dem Planeten befand, aber er würde nehmen, was er kriegen konnte. Solo war ein mächtiger Verteidiger seiner Familie und seiner Freunde, und sobald Kueller mit Solos Frau und seinem Schwager fertig war, würde er sich Solos Kindern zuwenden. Und wenn Solo nicht mehr existierte, würde ihm das wesentlich leichterfallen.

»Yanne!« bellte Kueller.

Yanne blickte von seiner Station in der Nähe des Taktikdisplays auf. »Mylord?«

»Wir haben Gäste im äußeren Rand unseres Raumsektors. Ziehen Sie einen Zerstörer aus der Schlacht ab, und erledigen Sie sie, ja?«

»Sir, wir haben die Flotte der Neuen Republik in einer perfekten Zangenbewegung gefangen. Wenn wir jetzt Schiffe abziehen, gehen wir das Risiko ein, daß wir den Gegner verlieren.«

»Tun Sie, was Sie für richtig halten. Aber lassen Sie ja nicht zu, daß diese beiden Neuankömmlinge entkommen. Ich will, daß sie zerstört werden.«

Yanne runzelte die Stirn. »Ja, Sir.«

»Und, Yanne?«

»Ja, Sir?«

»Bis ich zurückkehre, haben Sie hier das Kommando.« Kueller lächelte. »Und denken Sie daran, ich mag keine Fehler «

Yanne fuhr sich mit der Hand an den Hals. »Das werde ich ganz bestimmt nicht vergessen, Sir.«

»Gut.« Kueller verließ die Kommandozentrale. Der Aufenthalt dort hatte ihn ermüdet. Und dieses Gefühl der Erschöpfung wollte ihn nicht loslassen. Yanne war den unbehaglichen Empfindungen Kuellers nach dessen Befehl, ihre Waffe zu aktivieren, nachgegangen. Die Droiden waren auf Smuggler's Run detoniert. Die gestohlenen Droiden. Nicht jedoch der Rest. Und das bedeutete, daß jemand die Sprengkapseln entdeckt und unschädlich gemacht hatte.

Brakiss?

Kueller schüttelte den Kopf. Er hätte einen solchen Verrat gespürt. Nein. Er war aus einer Richtung gekommen, die er nicht im Auge behalten hatte, ja, von deren Existenz er nicht einmal gewußt hatte. Jemand auf Coruscant mußte die manipulierten Droiden entdeckt haben.

Daran hätte er denken sollen.

Aber das war jetzt gleichgültig. Die Regierung auf Coruscant war ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Sie würde nie auf die Idee kommen, sämtliche lokalen Administrationen in sämtlichen Sektoren des Weltraums zu warnen. Und Brakiss hatte alle neuen Droiden mit Sprengkapseln ausgerüstet - seit beinahe zwei Jahren. Das würde ausreichen, um die ganze Galaxis in Angst und Schrecken zu versetzen.

Und Kueller würde dieses Vorhaben bald in die Tat umsetzen. Aber zuerst mußte er sicherstellen, daß er über die Kraft verfügte, die er dazu brauchte.

Es war höchste Zeit, sich um Skywalker und seine Schwester zu kümmern.

Kueller hatte die Störung in der Macht gespürt, als Organa Solo auf dem Planeten gelandet war. Sein persönlicher Bildschirm hatte die Landung ihres Schiffs in der Nähe des alten Je'har-Turms gezeigt, und er hatte Skywalkers mutigen Versuch gespürt, seine Wachen zu verjagen. Kueller hatte angeordnet, daß keine Verstärkung in Marsch gesetzt werden sollte.

Er wollte sich ihrer allein annehmen.

Der Turm war nicht weit von hier.

Mit einem geschwächten Skywalker und einer nicht ausgebildeten Organa Solo würde Kueller leichtes Spiel haben.

Seine linke Hand tastete nach seinem Lichtschwert. Ein Vorteil garantierte längst noch nicht den Sieg. Er würde Unterstützung brauchen.

Skywalker und Organa Solo würden Almania auf keinen Fall lebend verlassen.