26
Diesmal war es Leia, die den Inneren Rat einberief. Sie entschied sich dafür, die Sitzung im Speisesaal der Gesandten abzuhalten. Das X-Flügler-Problem erforderte eine schnelle Entscheidung, und deshalb hatte sie Räumlichkeiten gewählt, die dicht bei den Wartungshangars lagen.
Der Boden der Eingangshalle war auf Hochglanz poliert und die um die Säulen angeordneten Pflanzen liebevoll gepflegt. Der Speisesaal wurde häufig für Staatsbankette benutzt, und deshalb achtete man darauf, daß besonders der Eingangsbereich stets einen repräsentativen Eindruck machte.
Leia war der förmliche Charakter dieses Gebäudeteils zuwider, obwohl sie an seiner Gestaltung mitgewirkt hatte.
Als sie und Wedge vor der Freitreppe standen, die in den Speisesaal hinaufführte, überkam sie plötzlich ein Gefühl eisiger Kälte. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie taumelte und mußte sich am Mahagonigeländer festhalten, um nicht zu straucheln.
Dann bildete sich vor ihr in der Luft ein Gesicht. Dasselbe bleiche Gesicht, das sie unmittelbar vor dem Bombenattentat gesehen hatte. Die schwarzen, leeren Augen erweckten den Eindruck eines amüsierten Lächelns.
Leia. vernahm sie eine ihr fremde Stimme. Leia.
Dann brach sie zusammen, ihre Ellbogen und Knie trafen hart auf die Marmorstufen der Freitreppe. Sie hatte keine Gewalt mehr über sich, sank ganz zu Boden und spürte, wie die Marmorkanten sich in ihre schon etwas fadenscheinige Uniformhose drückten.
»Leia!« rief Wedge. Er beugte sich über sie, seine starken Hände packten ihre Schultern. »Fehlt dir was?«
Ihre Zähne klapperten. »Du mußt sofort das Gebäude evakuieren.«
»Was?«
»Das Gebäude evakuieren«, wiederholte sie eindringlich.
»Und weshalb soll ich das tun?«
»Dieses Gesicht.« Sie richtete sich auf. Ihre Hände zitterten. »Ich hatte dieselbe Vision, ehe die Bombe in der Senatshalle hochging.«
Aber beim ersten Mal war es anders gewesen. Sie hatte Schreie gehört, und eine Woge eisiger Kälte war über ihr zusammengeschlagen, das Echo der Zerstörung, die Luke nach Coruscant geführt hatte, vor dem Bombenanschlag.
»Also gut«, sagte Wedge. »Ich ...«
»Nein, warte!« Leia fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Wer auch immer hinter jener Totenkopfmaske steckte, wollte, daß sie in Panik geriet. Sie mußte überlegen. Sie mußte ihre Gefühle in den Griff bekommen, mußte logisch denken. »Das ist eine außerplanmäßige Unterredung. Niemand kann wissen, daß wir hier sind.«
»Trotzdem«, meinte Wedge, »könnten wir den Sitzungsort wechseln.«
Leia schüttelte den Kopf. Sie war immer noch desorientiert, aber es war nicht mehr so schlimm wie noch vor Sekunden. Sie zog sich an Wedges Arm in die Höhe. »Nein. Das Gefühl war diesmal anders. Dieses Gesicht ... es hat mich vor etwas anderem gewarnt.«
Und dann war ihr, als brauchte sie bloß zuzufassen, um dieses andere mit Händen zu greifen. Beinahe, aber nicht ganz. Doch sie war sich sicher, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sie es erkennen würde.
»Laß uns die Sitzung abhalten«, sagte sie.
»Also gut.« Wedges Stimme klang verwirrt, aber er hatte sich offenbar damit abgefunden, daß es jetzt keinen Sinn hatte, weitere Fragen zu stellen. »Aber wir sollten wenigstens ein paar zusätzliche Wachen aufstellen.«
Leia schüttelte den Kopf. »Das haben wir vor dem Bomben-attentat auch getan. Möglicherweise hat diese Vision etwas mit Streß zu tun. Vor der Senatssitzung stand ich auch unter Streß.«
»Und jetzt auch?«
Leia lächelte. »Diese Sprengkapseln bereiten mir Kopfzerbrechen, Wedge. Da hat jemand eine Möglichkeit gefunden, in mein eigenes Zuhause einzudringen. Coruscant ist nicht länger sicher.«
»Das war es im Grunde nie, Leia.«
»Ich weiß. Aber bis vor kurzem konnte ich wenigstens meiner Arbeit nachgehen, ohne das Gefühl haben zu müssen, daß ein Todesurteil über mich verhängt wurde, jetzt mache ich mir dauernd Sorgen: um die Kinderzimmer, um jeden Flur, um Han und den Falken. Wenn sich jemand an den X-Flüglern zu schaffen gemacht hat, woran hat er sich dann noch vergriffen? Was werden wir noch alles entdecken, Wedge?«
»Ich denke, entscheidend ist jetzt, daß wir herausbekommen, wer dafür verantwortlich ist.«
»Ja, wahrscheinlich.« Leia richtete sich auf und schob die Schultern zurück, nahm unwillkürlich Haltung an. »Und ich denke, ich weiß das auch.«
Wedge sagte nichts. Er hatte sich in der Wartungshalle eindeutig geäußert. Er war der gleichen Meinung wie einer der Wachleute: Wenn das Imperium etwas unternahm, hinterließ es keine so deutlichen Spuren.
Sie stiegen die Treppe zum Speisesaal der Gesandten hinauf, gingen aber betont langsam. Die anderen Mitglieder des Inneren Rats waren bereits versammelt, hatten aber noch nicht Platz genommen. Leia sagte nichts, als sie an ihnen vorbei zu ihrem Stuhl ging, sich setzte und dann wartete, bis sie ebenfalls Platz genommen hatten.
Wedge stand hinter ihr und war ihr Stütze und Beistand.
Sie eröffnete die Sitzung.
»Die Anwesenheit eines Nichtmitglieds«, sagte R'yet Coome, »verstoßt gegen die Regeln.«
»General Antilles ist auf mein Ersuchen hier«, erklärte Leia. »Wir haben heute nachmittag eine recht beunruhigende Entdeckung gemacht.«
Wedge griff in eine Gürteltasche und präsentierte der Versammlung ein paar der Sprengkapseln. C-Gosf zeigte mit einem Finger ihrer zarten rechten Hand darauf. »Was ist das?«
»Die haben wir in unseren X-Flüglern gefunden. Allem Anschein nach ist das ganze Geschwader damit ausgestattet«, erklärte Leia.
»Es handelt sich um Sprengkapseln«, fügte Wedge hinzu.
»Mit imperialer Kennzeichnung«, entfuhr es Gno. Er war sichtlich erschrocken.
Meidos purpurrotes Gesicht änderte seine Farbe nicht. Er musterte die Sprengkapseln und lächelte Leia dann zu. »Ein hübscher Versuch, Frau Präsidentin.«
Das Gefühl eisiger Kälte stellte sich wieder ein. »Versuch?«
»Versuch«, wiederholte er. »Wir klagen General Solo an, und Sie finden etwas, um den Verdacht auf das Imperium zu lenken. Wirklich sehr passend.«
» Was haben diese Geräte mit dem Bombenattentat auf die Senatshalle zu tun?« fragte Wwebyls.
Meido warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Eine ganze Menge, Wwebyls. Die Präsidentin versucht uns zu überzeugen, daß ihr Gatte nichts mit den X-Flüglern zu tun hatte, und wir sollen daraus den Schluß ziehen, daß er auch nichts mit dem Bombenattentat zu tun hatte.«
Leia ballte unter dem Tisch die Fäuste. Meido legte es offenbar um jeden Preis darauf an, sich gegen sie zu stellen. »General Antilles hat veranlaßt, daß sämtliche X-Flügler-Staffeln zu ihren Stützpunkten zurückkehren, aber es gibt einige, mit denen keine Verbindung hergestellt werden konnte. Ich mochte ein allgemeines Notsignal an alle Planeten der Neuen Republik senden, damit wir auch diese Piloten erreichen und sie vor der Gefahr warnen können.«
»Wodurch werden diese Sprengkapseln ausgelöst?« erkundigte sich Gno.
»Das wissen wir nicht«, antwortete Leia. »Daran wird noch gearbeitet.«
»Und sie stecken in allen X-Flüglern?«
»Das nehmen wir an.« »Du meine Güte«, stöhnte Fey'lya. »Wenn in jedem X- Flügler so ein Ding steckt, wo dann noch überall?«
»Das ist eine gute Frage«, lobte Meido. »Warum fragen wir nicht die Präsidentin?«
»Woher soll Leia das denn wissen?« wollte C-Gosf wissen.
»Wenn sie ihren Einbau veranlaßt hat, wird sie darüber wohl Bescheid wissen.«
»Jetzt gehen Sie aber zu weit«, rief Bel Iblis tadelnd. »Sie sollten sich bei der Präsidentin entschuldigen.«
Leia brachte Bei mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich würde wirklich gern hören, weshalb Senator Meido glaubt, daß ich plötzlich zur Verräterin an der Neuen Republik geworden bin.«
»Ihr Ehemann, Frau Präsidentin, und sein Attentat auf die Senatshalle. Sie haben ja selbst gesagt, daß er nichts ohne Ihre Billigung unternimmt.«
»Was werfen die Han denn vor?« flüsterte Wedge.
»Hochverrat«, zischte ChoFi.
»Han Solo?« Wedge schrie das förmlich hinaus. »Das ist ja wohl das Dümmste, was ich je gehört habe. Han Solo hat sein Leben für die Rebellen-Allianz eingesetzt, als diese Feiglinge sich noch hinter dem Imperium versteckt haben. Sie, Meido, haben nicht das Recht ...«
»Wedge«, unterbrach Leia ihn mit leiser Stimme, »du bist Gast hier. Niemand hat dir das Wort erteilt.«
»Ich kann einfach nicht glauben, daß du dir diesen Blödsinn gefallen läßt«, sagte Wedge.
»Nicht jeder hier ist der Ansicht, daß das Blödsinn ist«, erklärte Meido. »Wer wäre besser imstande, die Neue Republik zu verraten, als jemand, der das Vertrauen aller genießt? Sie vergessen anscheinend, daß Palpatine Senator war, als er die Alte Republik gestürzt hat.«
»Das hat niemand von uns vergessen«, widersprach Gno. »Aber darum geht es hier nicht.«
»Tatsächlich?«
»Ich glaube, Sie sind einfach übereifrig«, sagte Fey'lya an Meido gewandt. »Ich weiß, Sie wollen allen beweisen, daß Sie Ihres Ratssitzes würdig sind, aber Angriffe auf Präsidentin
Organa Solo sind dazu nicht die richtige Methode. Die Staatschefin und ich waren in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung« - dabei schickte er ein Lächeln in Leias Richtung -, »aber ich würde ihre Integrität niemals in Zweifel ziehen.«
»Das ist auch gar nicht notwendig«, erwiderte Meido. »Ich bin froh, daß Sie diese Sitzung einberufen haben, Frau Präsidentin. Ich selbst stand kurz davor, den Rat anzurufen. Sie sollten wissen, daß man sich im Senat mit einem Mißtrauensantrag befaßt. Es wird in Kürze zu einer Abstimmung kommen.«
»Was meint er mit Mißtrauensantrag?« fragte Wedge.
»Das bedeutet«, erklärte C-Gosf, »daß die Regierung erklären wird, daß sie zu Leias Führung kein Vertrauen mehr hat Wenn das Mißtrauensvotum durchkommt, wird Leia zurücktreten müssen, die Mehrheit wird ihren Rücktritt erzwingen.«
»Das können sie nicht«, erregte sich Wedge und wandte sich an Leia. »Du bist die gewählte Nachfolgerin Mon Mothmas.«
»Doch, das können sie«, korrigierte Gno ihn. »Gewählt oder nicht, der Mißtrauensantrag wurde durch eine Abstimmung im Senat ratifiziert.«
Das alles ging für Leia viel zu schnell, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr die Kontrolle über die Situation entgleiten. Mit den großen, offenkundigen Gefahren konnte sie sich auseinandersetzen, aber all diese kleinen Ränke und Fallstricke, die überall versteckt waren - selbst in kleinen Sprengkapseln, die jemand in Computer eingebaut hatte -, das war ihr einfach zuviel. Leias Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen - zum Glück war sie imstande, wenigstens den Anschein von Ruhe und Gelassenheit zu wahren, selbst wenn in ihrem Innern ein Aufruhr tobte. Sie würde das Heft wieder in die Hand bekommen. Und hier und jetzt würde sie damit anfangen.
Sie sah Meido an. »Worauf stützt sich der Mißtrauensantrag?«
»Auf die vorläufigen Erkenntnisse hinsichtlich des Bomben-attentats«, entgegnete er.
»Tatsächlich?« Leias Stimme war jetzt kalt und schneidend. Es gelang ihr, hochmütig und majestätisch zu wirken, obwohl sie Meido am liebsten in Stücke gerissen hätte. »Und wie ist der Senat an diese Ergebnisse gekommen, die doch einzig und allein im Inneren Rat diskutiert wurden?« Plötzlich trat Totenstille ein.
»Ich - äh - ich weiß nicht, Frau Präsidentin«, stotterte Meido. Jetzt verblaßte die purpurne Färbung seines Gesichts. Diese Eigenart seiner Rasse gefiel Leia. Sie verriet seine wahren Empfindungen.
»Sie wissen es nicht?« fragte sie. »Und doch wird der Senat eine Abstimmung abhalten, die auf Dingen beruht, die in einer geschlossenen Sitzung des Inneren Rats behandelt wurden? Eine Abstimmung, von der ich nichts gewußt habe. Wie haben Sie davon erfahren?«
»Frau Präsidentin«, sagte R'yet leise, »Meido, Wwebyls und ich sind neu im Inneren Rat. Wir kennen nicht alle Regeln.«
»Bei der letzten Sitzung habe ich dieses Argument noch gelten lassen«, erwiderte Leia grimmig. »Diesmal akzeptiere ich es nicht. Sie kennen die Regeln, doch Sie haben sich ganz offensichtlich dazu entschlossen, ein anderes Spiel zu spielen. Nun, ich sage Ihnen, daß Sie damit nicht durchkommen. Dies ist nicht das Imperium. Wir spielen hier mit offenen Karten.«
»Außer«, murmelte Meido, »wenn es um Sabotage geht.«
»Präsidentin Leia Organa Solo hat nichts Unrechtes getan«, sagte Gno.
»Und Han auch nicht«, fügte Leia hinzu.
»Die Beweise, die wir besitzen, sprechen eine andere Sprache.«
»Diese Beweise könnten gefälscht sein. Wenn man bedenkt, mit welcher Selbstverständlichkeit Sie sich über die Regeln des Senats hinwegsetzen, würde es mich nicht wundern, wenn Sie sich genauso über die Gesetze hier auf Coruscant hinweggesetzt hätten.«
»Zu einem solchen Vorwurf haben Sie kein Recht, Prinzessin«, fuhr Meido auf.
»Und Sie hatten nicht das Recht, geheime Dokumente aus diesem Kreis weiterzugeben, Senator.« Leia ignorierte die Verwendung ihres früheren Titels, wenngleich sie wußte, daß Meido damit auf die Arroganz anspielte, die die Aristokratie in der Vergangenheit häufig an den Tag gelegt hatte - auch wenn das Herrscherhaus von Alderaan diesem Vorwurf niemals ausgesetzt war.
»Dieser Streit führt uns nicht weiter«, mahnte Fey'lya. »Es gibt wichtige Dinge, die wir besprechen müssen: die Sabotage der X-Flügler, das Bombenattentat auf die Senatshalle, das Mißtrauensvotum und die Indiskretionen einiger Ratsmitglieder.« Er wandte sich den neuen Mitgliedern zu. »Ich stelle den Antrag, die neuen Mitglieder aus diesem Kreis auszuschließen, wenn es noch einmal zu Indiskretionen dieser Art kommen sollte.«
»Ich unterstütze den Antrag«, sagte Gno.
»Gut«, erklärte Leia. »Wer für den Antrag ist, soll mit Ja stimmen.«
Sämtliche Mitglieder des Rates mit Ausnahme der drei Neuzugänge riefen im Chor: »Ja!«
»Gegenstimmen?« fragte Leia mit zuckersüßer Stimme.
Leise kam Meidos Nein, ebenso das von R'yet Coome und Wwebyls.
»Der Antrag ist angenommen. Falls weitere Informationen in falsche Hände gelangen, werden Sie umgehend aus diesem Gremium verwiesen. Ist das klar?«
»O ja, und ob das klar ist«, erwiderte Meido. »Sie geben uns die Schuld für alles, Prinzessin, weil wir unter Ihren früheren Feinden gelebt haben. Jetzt braucht nur irgend jemand eine Indiskretion zu begehen, und wir werden ausgestoßen. Wie bequem für Sie. Genauso bequem, wie es diese mit imperialen Siegeln versehenen Sprengkapseln sind. Was wird Ihnen noch alles einfallen, um den Wandel im Senat zu behindern?«
»Das ist nicht fair«, erklärte C-Gosf.
»Nein, ist es das nicht?« Die weißen Linien in Meidos Gesicht leuchteten. »Ich denke, das ist eigentlich ohne Belang, weil die verehrte Prinzessin diesem erlauchten Kreis nicht mehr angehören wird, wenn er das nächste Mal zusammentritt. Sie wird abgewählt, und mit ihrer Führung wird Schluß sein. Aber das ist ein geringer Preis dafür, Prinzessin, daß Sie Ihre Kollegen getötet haben.«
»Das habe ich nicht getan«, erwiderte Leia. Sie zitterte und verbarg die Hände unter dem Tisch, damit niemand es bemerkte. »Ich kann nicht glauben, daß Sie mir gegenüber einen solchen Vorwurf erheben.«
»Und ich kann nicht glauben, daß Sie uns wirklich für einfältig genug halten, zu glauben, daß Sie Ihre feindselige Haltung gegenüber Ihren ehemaligen Feinden jemals aufgeben könnten. Wie viele imperiale Soldaten haben Sie auf Endor getötet, Prinzessin? Wie viele subalterne Bürokraten sind bei der Explosion des Todessterns umgekommen?«
»Das waren keine Unschuldigen«, wandte Bel Iblis ein. »Nein?« rief Meido. »Sehr viele von ihnen haben nur getan, was man ihnen befohlen hat.«
»Wenn ihre Aufgabe darin bestand, eine Mordmaschine zu lenken, dann haben sie den Tod verdient«, sagte C-Gosf.
»Hoffentlich glauben Sie das nicht wirklich«, entgegnete Fey'lya. »Sonst müßte nämlich logischerweise auch jeder Sternjäger-Pilot sterben. Die X-Flügler sind Sternjäger. Sie sind dafür gebaut, andere Raumschiffe zu zerstören und Fühlende zu töten. Ebenso wie der Todesstern, der konstruiert war, um Planeten zu zerstören. Daß man sowohl einen X-Flügler als auch einen Todesstern auch dazu benutzen kann, um Reisende von einem Ort zum anderen zu transportieren, ist dabei nebensächlich.«
Leia stockte der Atem. Sie schüttelte den Kopf. Die Zwietracht, die in diesem Raum herrschte, ging ihr nahe, und sie fühlte sich schuldig. »Senator Meido hat nicht ganz unrecht. Die Dinge sind nicht so einfach, wie sie scheinen. Nicht einmal, wenn ein Mitglied dieses Rates der Sabotage bezichtigt wird. Soll der Senat ruhig über den Mißtrauensantrag abstimmen. Man kann alles in den Mantel der Politik hüllen, aber ich verlasse mich darauf, daß man sich daran erinnert, was ich geleistet habe. Ich habe dieser Republik seit der Schlacht von Endor gedient und der Allianz gegen den
Imperator seit meinem achtzehnten Lebensjahr. Und ich habe sowohl der Rebellion als auch der Republik gut gedient. Sie können sich so vieler Winkelzüge bedienen, wie Sie wollen, Meido; Sie können nach Herzenslust im Hintergrund Ihre Fäden ziehen; Sie können die Einheit vernichten, die diesen Kreis von Anfang an ausgezeichnet hat. All das mag Ihnen persönlichen Einfluß verschaffen, aber der Neuen Republik wird es nur Schaden zufügen. Ich hoffe, Sie verstehen das. Ich hoffe, Sie berücksichtigen das bei dem, was Sie tun.«
»Ich weiß genau, was ich tue«, erwiderte Meido. »Ich habe nicht die Absicht, der Neuen Republik Schaden zuzufügen, ich will ihr helfen.«
»Dann lassen Ihre Methoden eine Menge zu wünschen übrig«, erklärte Leia.
»Ganz wie die Ihren, Prinzessin. Ganz wie die Ihren.«