28
Femon hätte ihn ausgelacht und gesagt, er habe Angst vor seinen eigenen Phantasiegebilden. Manchmal vermißte Kueller sie. Sie war eine sehr lange Zeit mit ihm zusammengewesen, und er konnte im Geist immer noch ihre Stimme hören, wie sie ihn tadelte.
Er vermißte sie, aber es tat ihm nicht leid, daß er sie getötet hatte. Es gab Dinge, die einfach getan werden mußten.
Kueller stand in seinem Kontrollzentrum auf Almania, an exakt der Stelle, an der Femon gestorben war. Er hatte ihre Lieblingstotenmasken von den Wänden entfernt und an ihrer Stelle einige seiner eigenen dort angebracht. Seine Wachen standen hinter ihm und sahen stumm zu. Seine Leute glaubten an ihn, aber für ein Attentat brauchte es nur einige wenige Fanatiker. Er hatte keine Lust, dauernd auf der Hut sein zu müssen, und deshalb hatte er seine treuen Wachen. Sie würden ihn schützen, und sie würden keine Fehler machen.
Er machte ihnen Angst.
Aber Luke Skywalker machte er keine Angst.
Kueller zog sich einen Stuhl heran und setzte sich, streckte seine langen Beine unter die Konsole. Der Bildschirm zeigte das Wrack von Skywalkers X-Flügler. Es war in der Nähe einiger der edelsten Häuser von Pydyr abgestürzt, Häuser, deren Reichtum Kueller noch nicht ausgebeutet hatte. Ein paar Augenblicke lang hatte Kueller sich davor gefürchtet, diesen Reichtum vielleicht preisgeben zu müssen, aber dann dachte er, daß selbst das ein geringer Preis für Skywalkers Ende wäre.
Skywalker. Verletzt und auf Pydyr.
Perfekt.
Kueller drückte einen Knopf und sagte zu einem seiner Untersekretäre im Kommunikationsbereich: »Ich will eine interstellare Verbindung nach Coruscant. Ich will, daß Sie Präsidentin Leia Organa Solo kontaktieren und ihr mitteilen, daß es um ihren Bruder geht. Sie soll auf mich warten.«
»Ja, Sir«, antwortete der Untersekretär. Das Bild verlosch.
Kuellers Blick wanderte wieder zu dem Haus, in das Skywalker sich geschleppt hatte. Femon hätte ihn getadelt: Vor was haben Sie Angst, Kueller? Sie hätte sicher nicht damit gerechnet, daß der hinkende Mann mit den Verbrennungen am Rücken den Absturz überleben würde.
Ein Geringerer als er hätte auch nicht überlebt.
Kueller hatte damit gerechnet, daß Skywalker nach Almania kommen würde. Seine Entscheidung, statt dessen auf Pydyr zu landen, hatte ihn überrascht, ebenso wie die Explosion des X-Flüglers. Kueller hatte auf dem Bildschirm alles mitverfolgt.
Er hatte es in seinen Eingeweiden gespürt.
Zumindest wußte er jetzt, daß die Sprengkapseln funktionierten. Er hatte bloß nicht damit gerechnet, daß Skywalker zufällig das Zerstörungskommando auslösen würde.
Kueller hatte die Wellen der Macht blockiert, so gut er konnte. Er wollte, daß Präsidentin Organa Solo fühlte, daß etwas nicht stimmte, aber er wollte nicht, daß sie erfuhr, was geschehen war. Bei Skywalker wäre dies ein sinnloses Unterfangen gewesen, aber Organa Solo hatte ihre Jedi-Ausbildung vernachlässigt. Es gab Defizite, die Kueller zu seinem Vorteil nutzen konnte.
Und nachdem er mit ihr gesprochen hatte, würde er Skywalker aufsuchen. Obwohl der Mann verletzt war, obwohl er alles verloren hatte, würde er immer noch ein ernstzunehmender Gegner sein.
Aber Skywalkers Verletzungen schufen neue Möglichkeiten. Sie schwächten seinen Körper und seine Entschlußkraft.
Vielleicht würde er auf einen schnellen Einsatz seiner Kräfte angewiesen sein und nicht dazu imstande sein. Vielleicht würde Kueller schaffen, was der Imperator nicht geschafft hatte. Vielleicht würde es Kueller gelingen, Luke Skywalker auf die dunkle Seite zu ziehen.
Und dann würden sie gemeinsam herrschen: Kueller als Imperator und Luke als sein Darth Vader.
Eine höchst passende Lösung.
Leia fühlte sich, als wäre sie wieder in dem Rebellenstützpunkt auf Hoth. Sie und Wedge saßen nebeneinander, und die Computerkonsolen vor ihnen summten. Admiral Ackbar arbeitete an einem weiteren Terminal, daneben andere hochrangige Militärs. Sie waren damit beschäftigt, die X-Flügler aufzuspüren, die Coruscant nach der Instandsetzung bereits verlassen hatten. Admiral Ackbar hatte vorgeschlagen, Offiziere niedrigerer Rangstufen für diese Aufgabe einzusetzen, aber davon wollte Leia nichts wissen. Daß sie den Weggefährten hier vertrauen konnte, wußte sie, aber von den anderen Offizieren kannte sie nicht viele und wußte deshalb auch nicht, ob sie verläßlich waren.
Zu viele Leben standen auf dem Spiel. Sie mußte Gewißheit haben, daß alles richtig gemacht wurde.
Außerdem lenkte sie das wenigstens für den Augenblick von ihrem Zorn auf Meido ab. Über den Mißtrauensantrag würde am nächsten Tag entschieden werden, und Senator Gno wollte, daß sie kämpfte. Und das würde sie: mit einer mobilisierenden Ansprache unmittelbar vor der Abstimmung. Sie konnte sich aus den Tagen der Alten Republik an Abstimmungen über Mißtrauensanträge erinnern. Bei solchen Anträgen wurde oft nach Gefühl abgestimmt. Wenn es ihr gelang, die verbliebenen Senatoren emotional auf ihre Seite zu ziehen, würde sie die Abstimmung überstehen.
Aber im Augenblick mußte sie sich beschäftigen, obwohl sie dabei allem Anschein nach nicht so viel bewirkte, wie das normalerweise der Fall war. Leias Verdruß über Meido wurde von einem Gefühl tiefer Unruhe überlagert. Das Totenkopfgesicht, das sie in der Eingangshalle erneut gesehen hatte, tauchte immer wieder vor ihrem inneren Auge auf, und dabei überkam sie jedesmal eine die tiefsten Gründe ihres Wesens erfassende Angst, als ob Han oder eines der Kinder in ernster Gefahr schwebte. Sie hatte Kontakt mit Anoth aufgenommen, und Winter hatte ihr versichert, daß die Kinder wohlauf waren. Und wenn Man etwas Ernsthaftes zugestoßen wäre, würde sie das wissen.
Wenigstens redete sie sich das ein.
»Frau Präsidentin Organa Solo.« Ein Lieutenant beugte sich über ihre Computerstation. Er sah unglaublich jung aus, und seine Stimme zitterte. Sie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, daß allein ihre Position andere nervös machte. »Eine Nachricht für Sie. Möchten Sie sie allein entgegennehmen?«
Sie sah sich um. Diese Leute hier waren ihre Freunde. Sie vertraute jedem einzelnen von ihnen voll und hatte keine Geheimnisse vor ihnen. »Nein, ich nehme sie hier entgegen.«
»Ich lasse sie durchstellen. Sie ist holokodiert.« Der junge Lieutenant wandte sich ab.
Wedge blickte auf. Seine Stirn lag in Falten. »Holokodierung. Das habe ich seit dem Imperium kaum mehr gesehen.«
Leia nickte und schob ihren Stuhl zurück. Auf dem Boden zwischen den Stationen war eine freie Stelle. Dort würde das Holo erscheinen.
Plötzlich lief ein Zittern durch die Luft, dann glättete sie sich und wurde zu einer durchsichtigen Wand. »Es kommt aus großer Distanz«, bemerkte Admiral Ackbar.
Leia starrte wie gebannt auf die Stelle am Boden. Das Gefühl der Unruhe, das sie seit der jüngsten Sitzung im Inneren Rat verfolgt hatte, steigerte sich noch.
Schließlich setzten sich die Luftwirbel zu einem Gesicht zusammen.
Leia stöhnte auf. Das bleiche Totenschädelgesicht ihrer Visionen. Seine Augen waren dunkel, endlos tiefe Höhlen, sein Mund ein schmaler schwarzer Strich. Die Wangen waren eingefallen, und die Stirn schimmerte wie entblößter Knochen. Das Gesicht füllte die Mitte des Raums.
»Leia Organa Solo.« Der Mund bewegte sich, als er die
Worte sprach. Dies war keine starre Maske wie jene, die Vader getragen hatte.
»Ich bin Präsidentin Organa Solo«, sagte sie und erhob sich.
Der Antwort ging ein kurzes Schweigen voran. »Mein Name ist Kueller. Ich bin sicher, daß Sie noch nie von mir gehört haben, aber Sie haben meine Präsenz gespürt.«
Ein Schauder lief Leia über den Rücken. Wie konnte er das wissen?
»Sie haben sie gespürt, als ich in einem einzigen Augenblick das gesamte Volk von Pydyr vernichtete, ohne etwas so Plumpes wie einen Todesstern oder einen Sternzerstörer dafür einzusetzen. Ich ziehe elegante, schlichte Waffen vor. Sie nicht auch?«
Leia reckte das Kinn vor. Sie mußte diesem Verrückten ein Bild der Majestät und der Furchtlosigkeit zeigen. »Was wollen Sie?« Sie sprach mit derselben kalten, schneidenden Stimme, mit der sie zu Meido gesprochen hatte.
Wieder eine Pause. Dann lächelte die Totenkopfmaske. »Ihre Aufmerksamkeit, Exzellenz.« Leia hatte das Gefühl, daß die Maske ein Teil von Kueller war und doch nicht ganz zu ihm gehörte. Wieder überkam sie ein Gefühl eisiger Kälte.
»Die haben Sie. Für den Augenblick.«
»Gut.« Kuellers Gesicht verlosch. An seine Stelle trat eine wogende transparente Fläche.
»Haben wir die Verbindung verloren?« fragte Wedge.
Admiral Ackbar schüttelte den Kopf. »Nein. Er tut irgend etwas. Das liegt an der Entfernung, so wie die Verzögerungen, ehe er spricht. Diese Übertragung braucht eine Menge Zeit.«
»Wir können ohne Zeitverzögerung mit der ganzen Galaxis kommunizieren«, warf der junge Lieutenant ein.
»Nicht mit allen Bereichen«, widersprach Wedge mit leiser Stimme.
Die Luft vibrierte wieder und verdichtete sich zu einer kleinen Gestalt, die auf dem Boden zusammengebrochen war. Am Rand des Bildes war ein kleines brennendes Gebäude zu sehen, in der Ferne verglühte Metall.
Leia ging vor dem Holo in die Hocke. Die Gestalt warr Luke. Seine Flugkombination war zerrissen. Sein Rücken sah aus wie rohes Fleisch. Er bewegte sich nicht.
Eine Welle von Schmerz und Zorn schlug über ihr zusammen. Sie taumelte zurück, spürte, wie sich Angst in die Welle mischte, und fühlte über all dem Lukes Präsenz.
Luke'.
Leei ...
Lukes geistige Stimme wurde jäh abgeschnitten. An ihre Stelle trat ein tiefes, kehliges Lachen, das Leia noch nie zuvor gehört hatte.
Lukes Bild erlosch. Jetzt war wieder die wellige durchsichtige Wand zu sehen. Und dann das Totenkopfantlitz, auf dessen Lippen das Lachen erstarb.
»Keine mentalen Tricks, Präsidentin Organa Solo. Ihr Bruder lebt. Noch.«
»Was haben Sie mit ihm gemacht?« fragte sie.
Der Totenschädel grinste. Das Bild war so groß, daß sie das Gefühl hatte, sie könnte in dieses Grinsen hineinstürzen und nie wieder herauskommen. »Nichts habe ich getan. Sein Schiff hat sich bequemerweise selbst vernichtet.«
»Der X-Flügler«, flüsterte Wedge. Admiral Ackbar brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
»Ich hätte es vorgezogen, wenn er etwas näher bei mir gelandet wäre, aber das hat er nicht. Dennoch, er befindet sich jetzt auf meinem Grund und Boden und wird auch dort bleiben. Es sei denn, Sie tun zwei Dinge. Zum ersten müssen Sie Ihre unfähige Regierung auflösen und, zum zweiten, mir die Regierungsgewalt übertragen.«
»Weshalb sollten wir das tun?«
»Weil ich Ihren Bruder sonst töten werde.«
Leia fröstelte. Ihr war eiskalt. »Glauben Sie wirklich, daß ich Millionen Leben gegen ein einziges tausche, wieviel es mir auch bedeuten mag?«
»Ich kenne Ihr Herz, Frau Präsidentin. Ihr Bruder bedeutet Ihnen ebensoviel wie Ihr Mann. Ebensoviel wie Ihre Kinder. Ich könnte sie auf der Stelle töten, wenn Sie das vorziehen. Würde Ihnen das bei der Entscheidung helfen?«
Leia schluckte schwer. Sie würde nicht zulassen, daß er sie mit leeren Drohungen einschüchterte. Aber sie mußte vorsichtig sein, für den Fall, daß es keine leeren Drohungen waren. »Sie sind zu weit entfernt, um derartige Drohungen auszusprechen, Kueller.«
Das Totenkopfgrinsen wurde breiter. »Stellen Sie mich auf die Probe, Frau Präsidentin? ich warne Sie. Ich bluffe nicht.«
»Was wollen Sie wirklich?«
»Ich glaube, daß Ihre Regierung schon vor Jahren aufgehört hat, effektiv zu arbeiten. Ich will, daß diese Galaxis wieder mit starker Hand geführt wird.«
»Und Sie sind der Mann, der das bewirken kann?« fragte Leia.
Das Grinsen verschwand, und der Totenkopf blickte ernst. »Ich bin die Person,, die das bewirken kann, Frau Präsidentin. Auf meiner Heimatwelt habe ich das getan. Und ich vermag es an jedem anderen Ort.«
»Ich habe nie von Ihnen gehört«, sagte Leia. »Woher weiß ich, daß Sie zu solcher Weisheit fähig sind?«
»Niemand hatte je von dem jungen Luke Skywalker gehört, ehe er Sie vom Todesstern gerettet hat; oder von dem tollkühnen Han Solo, ehe er sich Skywalker und Obi-Wan Kenobi angeschlossen hat. Es gab sogar Planeten, die vor der Rebellion nie von Ihnen gehört hatten, Frau Präsidentin. Manchmal braucht ein Ruf eine Weile, bis er sich verbreitet.«
»Was werden Sie tun, wenn ich es ablehne, Ihnen die Regierungsgewalt über die Neue Republik zu übertragen?«
Wieder das Grinsen. »Dann werde ich Ihren Bruder töten. Und Ihren Mann. Und Ihre Kinder.«
Leia legte die Hände hinter den Rücken und setzte ein Jedi-Mantra ein, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Angst und Wut würde sie erst später empfinden. Jetzt war sie als Führungspersönlichkeit gefragt - die beste Führungspersönlichkeit, die die Neue Republik je gekannt hatte. Und manchmal bedeutete das, daß man wissen mußte, wann man die richtige Frage zu stellen hatte. »Und was ist, wenn ich mich immer noch weigere?«
Der Totenkopf kippte zur Seite, und ein Teil seiner Stirn verschwand aus dem Holorahmen. Sie hatte diesen Kueller verblüfft. »Sie weigern sich?«
»Ich habe mich noch nicht entschieden«, erwiderte sie, und ihre Stimme blieb dabei völlig ruhig. »Ich möchte einfach wissen, welche Wahl ich habe.«
»Dann werde ich Ihre Untertanen vernichten, Frau Präsidentin.«
»Weshalb sollten Sie den Wunsch haben, das zu tun?« wollte Leia wissen. »Selbst wenn es Ihnen gelänge ... Es wäre niemand mehr da, über den Sie herrschen könnten.«
»Es gibt immer andere, neue Welten. Mit dem Reichtum, den mir die Neue Republik einbringen wird, kann ich diese Welten finden.«
»Sie können nicht alle Bürger der Neuen Republik töten«, warf Wedge ein. »Der Imperator hat versucht, alle in Angst und Schrecken zu versetzen, bis sie sich seiner Herrschaft beugten, und er hat Jahre dazu gebraucht.«
Das Grinsen des Totenschädels wurde breiter. »Ich kann alle mit einem Schlag töten.«
»Wir sprechen von Hunderten von Welten«, sagte Admiral Ackbar. »Sie können nicht so viele Lebewesen gleichzeitig umbringen.«
»Ah, doch, das kann ich.« Der Totenschädel drehte sich zur Seite und blickte auf etwas, das nur er sehen konnte. Und dann starrte er plötzlich Admiral Ackbar an und gab einen Befehl in einer Sprache, die Leia nicht kannte.
Sie warf Wedge einen verwirrten Blick zu. Der zuckte die Achseln, und in dem Augenblick überflutete sie eine Welle des Schreckens. In den Schrecken mischten sich eisige Kälte und die Schreie zahlloser Stimmen. Sie verspürte ein intensives Gefühl des Schocks und des Verrats, das so tief ging, daß sie beinahe die Fassung verlor. Nicht schon wieder, dachte sie. Sie taumelte unter der Last der Empfindung. Aufhören! dachte sie. Vielleicht schrie sie es auch. Sie wußte es nicht. Die Kälte wurde noch grimmiger.
Und dann waren die Stimmen plötzlich stumm.
Leia fand sich auf dem Boden sitzend, und über ihre Wangen rollten Tränen, von denen sie nicht wußte, daß sie sie vergossen hatte. Die anderen im Raum starrten sie er staunt an. Wedge war ihr beim Aufstehen behilflich. »Was ist passiert?«
Der holographische Totenkopf blickte triumphierend. Die Schwärze in den Augenhöhlen schien Leia jetzt noch tiefer, die Energie, die von ihm ausstrahlte, noch übermächtiger.
Machtsensitiv. Kueller konnte die Macht einsetzen.
Die dunkle Seite der Macht.
Als sich diese Erkenntnis in ihr verdichtet hatte, lächelte die Totenmaske. »Ich bin stärker, als Sie es je sein werden, Frau Präsidentin. Ich bin mächtiger, als Sie sich jemals vorstellen können.«
»Was haben Sie mit ihr gemacht?« brüllte Wedge.
»Mir fehlt nichts.« Leia zwang sich, ihrer Stimme nichts von ihrer tiefen Qual anmerken zu lassen. Sie ließ Wedges Arm los.
»Ich habe Präsidentin Organa Solo gar nichts getan. Ich habe Ihnen lediglich eine Demonstration meiner Fähigkeiten gegeben. Die Überbevölkerung ist ein großes Problem, finden Sie nicht auch? Ich habe die Galaxis gerade von wenigstens einer Million überzähliger Leben befreit Mehr Platz für den Rest.«
»Eine Million?« murmelte Ackbar fassungslos.
»Das ist meine zweite Demonstration. Sie erinnern sich doch an jenes Gefühl vom ersten Mal, nicht wahr, Frau Präsidentin?«
»Wie können Sie so etwas tun?« fragte Leia. »Das waren fühlende, atmende Wesen.«
»Nun, genaugenommen haben die meisten von ihnen nicht geatmet«, erwiderte Kueller, »wenigstens nicht so wie Sie Aber Sie brauchen sich nicht länger um ihre Atmung zu sorgen, ob nun durch Lungen oder Kiemen oder Luftlöcher. Sehen Sie jetzt, welcher Nutzen der Galaxis aus mir erwächst?«
»Nein«, hauchte Leia.
»Ich werde mich mit Ihnen nicht über Methoden streiten, Frau Präsidentin. Sie haben meine Forderungen gehört. Entweder geben Sie nach, oder ich werde Ihren Bruder binnen drei Tagen töten.«
»Sie können Luke Skywalker nicht töten«, fuhr Wedge dazwischen.
»Warum nicht? Weil er ein Jedi-Meister ist? Oder weil er Ihr Freund ist?«
Wedge gab keine Antwort.
Die leeren Augen der Totenmaske wandten sich wieder Leia zu. »Sie haben drei Tage Zeit, Frau Präsidentin. Ich gewähre Ihnen diese Zeit, weil ich Sie respektiere.« Der Kopf nickte. »Bis dann, Frau Präsidentin.«
Dann war das Bild verschwunden.
Leia ließ sich zu Boden sinken. Eine Million Leben. Eine Million Leben mehr, als Demonstration für sie. So wie Großmufti Tarkin die Bereitschaft des Todessterns »demonstriert« hatte.
Tarkin hatte ihren Vater getötet. Kueller bedrohte ihre Familie.
Sie würde nicht zulassen, daß er triumphierte. Han und Luke und ihre Kinder würden zu ihr nach Hause kommen. Und die Neue Republik würde weiterhin von ihr regiert werden. Sie wußte nur noch nicht, wie sie das anstellen sollte.