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Lanthe schlurfte tief in Gedanken versunken in Richtung Burghof, während sie ihrem iPod lauschte.
Vor ein paar Monaten war sie in einem Laden für Unterhaltungselektronik gewesen und genoss dort ihr geliebtes Kabelfernsehen. Es lief eine Sendung über Delfine in Gefangenschaft. Sobald die Tiere sich langweilten und lethargisch wurden, versteckten ihre Trainer Fisch in einem Behälter, damit die Delfine sich anstrengen und erst einmal herausfinden mussten, wie der Behälter sich öffnen ließ, um an ihr Futter heranzukommen.
Lanthe erinnerte sich daran, wie sie in Gedanken Sabine mit diesen Delfinen verglichen hatte, die weder frei durch die Meere schwimmen noch jagen konnten.
Aus Sabine war eine Mörderin gemacht worden, aber es gab niemanden, den sie vernichten konnte – eine Überlebende, die nun keine Katastrophen mehr überstehen musste.
Doch als an diesem Abend Sabines Blick an dem Dämon hängen geblieben war, hatte Lanthe erkannt, dass man ihrer Schwester einen Behälter mit Fisch in Gestalt dieses Dämons vorgesetzt hatte. Endlich …
Um vom Kerker zum Thronsaal zu gelangen, musste Lanthe ein Stück im Freien gehen, und der Nachthimmel über ihr schien sie zu verhöhnen, alte Ängste wiederaufleben zu lassen …
Was zum Teufel war das denn? Sie glaubte, durch die Musik hindurch ein Geräusch gehört zu haben.
Sofort riss sie sich die Ohrstöpsel heraus und blieb einige Herzschläge lang reglos stehen. Ihr hektischer Blick schoss hierhin und dorthin. Nichts als Stille. Ich dreh langsam durch.
Ihre Nerven waren wohl mit ihr durchgegangen. Das musste es sein. Es war sicherlich auch wenig hilfreich, dass die Shuffle-Funktion zufällig Songs wie »Don’t Fear the Reaper« und Jems »24« auswählte.
»The sun’s setting gold, thought I would grow old, it wasn’t to be …«
Sie war schon seit einigen Wochen sehr nachdenklich und fürchtete jedes Mal wenn sie sich hinauswagten, dass Thronos sie finden könnte. Oder dass er – die Götter mögen es verhüten – einen Weg finden würde, auf die Ebene von Rothkalina zu wechseln.
Als Sabine heute Abend diese komplexe Illusion geschaffen hatte, hatte Lanthe sich gefragt, wie es möglich war, dass die Vrekener nicht auf sie aufmerksam geworden waren. Während ihre Schwester auf Angst mit Zorn reagierte, verspürte Lanthe einfach nur Furcht. Irgendetwas lauerte gleich hinter dem Horizont auf sie, und sie spürte, dass ihre Aussichten alles andere als gut waren.
Sobald sie die Haupthalle erreicht hatte, beeilte sie sich, den Eingang zum Thronsaal zu erreichen. Dort hielten zwei Wiedergänger vor den gewaltigen Doppeltüren Wache. Sobald sie sich näherte, öffneten sie die Türen, ohne zu zögern.
Lanthe hasste es fast so sehr, bei Hof zu erscheinen, wie sie es hasste, ihm fernzubleiben. Als sie an ein paar Mitgliedern des Pravus vorbeiging, begannen diese hinter vorgehaltener Hand über sie zu tuscheln. Sie behandelten sie wie eine Aussätzige, obgleich sie eine Blutsverwandte Omorts war.
Lanthe war eine Prinzessin des Reiches, und einer der sechs großen Türme von Burg Tornin gehörte allein ihr. Trotzdem folgten sie bei ihrer Entscheidung, wie sie sie behandeln sollten, dem Vorbild ihres Halbbruders. Die Invidia mit ihrem wilden Kopfschmuck aus Geweihen, Peitschen an den Gürteln und sternförmigen Verzierungen über den Brustwarzen, lachten über sie. Die Undinen – bösartige Nymphen mit bemalten Körpern – ließen Lanthe offen ihre Verachtung spüren. Die Libitinae – vier Todesbringer mit rabengleichen Schwingen – sahen sie mit zur Seite gelegten Köpfen und gerunzelter Stirn an. Sie brachten Männer nur zum Spaß dazu, sich selbst zu kastrieren oder zu sterben, und konnten Lanthes Bedürfnis nach männlicher Gesellschaft einfach nicht begreifen.
Lanthe ging davon aus, dass sie ihren Respektquotienten nicht gerade verbessert hatte, indem sie mit vierundneunzig Komma sieben Prozent aller anwesenden Männer geschlafen hatte. Ausgenommen natürlich die Wiedergänger, die die Wände säumten. Mathematisch gesehen machte das Lanthe zu einem Äquivalent einer Highschool-Schlampe. Sie hatte die Highschool niemals besucht, aber Filme wie Grease, Der Hexenclub und Varsity Blues gesehen – und in allen war die Schulschlampe ein Thema. Hey, ich bin eine von euch.
Sie mochte keinen ihrer Exliebhaber, aber sie liebte Sex, und zwar jede Menge davon. Und, na ja, sollte man sie ruhig für verrückt halten, aber wenn ihr ein Mann erst mal ihre Zauberkraft gestohlen hatte, während sie auf dem Höhepunkt der Gefühle keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, ließ sie ihn nicht noch einmal zum Zug kommen.
Sabine hatte sie angefleht, nicht mit Sorceri zu schlafen, aber Vampire hatten es nur auf ihr Blut abgesehen, und Dämonen und Zentauren galten allgemein als wenig besser als Tiere. Und die restlichen Spezies hier? Gruuuuselig.
Sie ging an Lothaire vorbei, dem enigmatischen Vampir, der in der Armee als General diente und ein Regiment äußerst bösartiger Gefallener kommandierte. Er war auch unter dem Namen Erzfeind bekannt und bot einen schaurigen Anblick, von seinem weißblonden Haar bis hin zu den Augen in seinem teilnahmslosen Gesicht, die eher pinkfarben als rot waren.
Er gehörte zu den wenigen Vampiren, die sie kannte, die möglicherweise nicht nur an Blut, sondern außerdem noch an Sex interessiert sein könnten. Allerdings war sie ihm offensichtlich scheißegal, da er sich kaum je auch nur dazu herabließ, ihre Gegenwart zur Kenntnis zu nehmen.
In ihrem ganzen langen Leben hatte es nur einen einzigen Mann gegeben, der sie mit Zuneigung und vollkommener Akzeptanz angesehen hatte. Lanthe fürchtete – und ihre kostbaren Selbsthilfebücher bestätigten es ihr –, dass sie nur deshalb mit einem Mann nach dem anderen ins Bett stieg, weil sie sich so unsagbar danach sehnte, diesen Blick noch einmal auf sich zu spüren.
Im Gegensatz zu dem, was Sabine glaubte, war die Nacht, in der ihre Eltern ermordet worden waren, nicht das erste Mal gewesen, dass Lanthe jenem Vrekener-Jungen begegnet war. Aber heute war Thronos erwachsen und ihr schlimmster Feind …
Omort erspähte sie von seinem Thron aus und zog ein finsteres Gesicht. Lanthe hatte keine Ahnung, was sie getan hatte, um seine immerwährende Feindseligkeit auf sich zu ziehen, aber es war inzwischen eine Tatsache für sie geworden. Sabine hatte gesagt, dass er Lanthe intuitiv fürchtete. Denn wenn Lanthe jemals ihre Fähigkeit zurückgewinnen sollte, könnte sie Omort den Verstand verlieren und vergessen lassen, wie er seine Kräfte einsetzen konnte.
Orakel Nummer dreihundertacht hatte Lanthe anvertraut, dass ein »gefahrvolles, aufregendes Ereignis« ihre Überzeugungskräfte wieder zum Leben erwecken könnte. Und darauf wartete Lanthe nun ungeduldig, während fast ein halbes Jahrtausend verging.
»Was gibt es Neues?«, fragte Omort, als sie die Stufen vor seinem Thron erreicht hatte. Wie immer stand Hettiah neben ihm und lächelte dümmlich – eine blasse Kopie von Sabine. Auch wenn ihre Züge durchaus Sabines ähnelten, wirkten Hettiahs Farben im Vergleich zu der glamourösen und wunderschönen Sabine doch nur lauwarm.
Lanthe räusperte sich. Sabine ist auf Dämonenjagd gegangen und hat einen prächtigen Zweiender erlegt! Nein, zu überheblich. »Unsere Schwester war erfolgreich«, sagte sie stattdessen. »Sie hat den Dämon gefangen genommen.«
Bei ihren Worten krallten sich Omorts Finger um die Lehnen des Throns, sodass die Knöchel weiß hervortraten und sich das Gold verbog. Hettiah nahm diese Reaktion mit Leichenbittermiene hin.
Seine Augen schossen zur östlichen Wand des Thronsaals, die mit Steintafeln bedeckt war, von denen jede einzelne für einen Schwur stand. Die Tafeln waren mit dem Blut derjenigen geschrieben, die einen der vielen dunklen Pakte mit Omort eingegangen waren, deren Bedingungen hier für jedermann sichtbar waren.
Die vier Hauptakteure des Pravus hatten alle eine der Tafeln unterschrieben, mit der sie einander Loyalität schworen – Omort, Lothaire, der Zentaur und Vizekönig sowie der König der Feuerdämonarchie.
Doch in diesem Moment richtete Omort seinen Blick auf Sabines Tafel. Es war ein Sanktuarium – ein uralter Vertrag der Sorceri, der gewährleistete, dass kein Mann ihren Körper »besudeln« würde, solange sie selbst ihn »rein« hielt. Und so ertrug sie seit Jahrhunderten ihre Jungfräulichkeit und vermied jeden ungewollten oder unnatürlichen Geschlechtsverkehr.
Sollte eine der Tafeln von der Wand herunterfallen und zerbrechen, so wusste man, dass jemand gegen die Bedingungen der Vereinbarung verstoßen hatte. Omort wartete nun voller Angst und Schrecken darauf, dass Sabines zerbrach – der eindeutige Beweis dafür, dass sie Sex mit Rydstrom hatte.
»Der Dämon ist hier in meinem Kerker?«, fragte Omort geistesabwesend. »Wie lange schon?«
Lanthe zuckte die Achseln. »Eine halbe Stunde, schätze ich.«
»Wie ich sehe, fällt es deiner Schwester nicht ganz so leicht, ihr Vorhaben auszuführen, wie sie vorhergesagt hatte«, sagte Hettiah mit höhnischem Grinsen.
»Nein, das stimmt nicht, Hettiah.« Es war noch nicht geschehen, aber das würde es wahrscheinlich bald. »Ich bin sicher, Sabine amüsiert sich gerade prächtig, und sie spielt mit ihm wie eine Katze mit einem flügellahmen Vogel …«
Der Dämon fuhr sich mit bebender Hand über den Mund, bevor ihm bewusst wurde, was er gerade tat. Den Blick fest auf Sabines Körper gerichtet, ging Rydstrom mit langsamen, bedrohlichen Schritten auf sie zu. Seine Augen färbten sich erneut schwarz. Aus Verlangen oder Wut oder beidem?
Sie rechnete damit, dass er versuchen würde zu fliehen. Vermutlich hatte er vor, sie als Geisel zu benutzen, es sei denn, sie konnte ihn dazu verführen, sich selbst zu vergessen. Sie war fest davon überzeugt, dass die Chance immer noch bestand, denn er war offensichtlich nicht in der Lage, die Reaktion seines Körpers auf sie zu verbergen. Trotzdem konnte sie seinen inneren Konflikt deutlich an seinem Gesicht ablesen.
Rydstrom wusste nicht, ob er seinen Anspruch auf sie erheben oder sie umbringen sollte.
»Was erhoffst du dir von alldem?«
»Das habe ich dir gesagt.«
»Nein, du persönlich. Deine Spezies schaut auf meine herab. Warum solltest du dich ausgerechnet mit einem Dämon vermählen und ein Kind von ihm austragen wollen?« Er kniff die Augen zusammen. »Hat Omort etwas gegen dich in der Hand, um dich zu zwingen, das hier zu tun? Hat er jemanden aus deiner Familie gefangen genommen? Einen … Liebhaber?«
Sabine merkte ihm an, wie sehr er hoffte, dass sie hierzu gezwungen wurde. »Nein, er hat niemanden gefangen genommen, der mir lieb ist. Ich war durchaus willig, diese Pflicht zu erfüllen.« Und die Prophezeiung in Gang zu setzen.
Vor vielen Jahrhunderten war geweissagt worden, dass, wenn die Königin der Illusionen den Erben des gestürzten Königs der Wutdämonen zur Welt bringen würde, dieser Prinz eine Quelle unvorstellbarer Macht erschließen würde. Wenn sie es nicht tat, würde der Pravus seinen Feinden unterliegen.
»Willig?«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Eben noch hatte der Dämon tief eingeatmet und mehr Geduld an den Tag gelegt, als Sabine es seit einer Ewigkeit bei einem männlichen Wesen gesehen hatte. Aber sie spürte, dass Rydstrom jetzt am Ende seiner Geduld angelangt war. Da sie die Möglichkeit ausgeschlossen hatte, dass sie zu ihren Taten gezwungen worden war, würde er es aufgeben, vernünftig mit ihr reden zu wollen.
Sie sah ihm an, dass er dichtmachte. In seiner vernarbten Wange zuckte ein Muskel, und seine Augen glühten in einem tiefen Schwarz. Wie ein Blitz durchfuhr sie die Einsicht, dass sie gerade eine Seite an Rydstrom erblickte, die bisher noch nicht viele zu sehen bekommen hatten.
»Du hast ja keine Ahnung, womit du spielst«, sagte er mit gefühlloser Stimme.
»Dann sag es mir.«
»Du kannst nicht gewinnen.«
»Ach nein? Stell es dir nur mal vor, Rydstrom. Ich kann dir alles schenken, was du willst. Ich werde dir jeden deiner geheimsten Wünsche erfüllen.«
»Was weißt du schon von meinen geheimsten Wünschen?« Hatte seine Stimme etwa rauer geklungen? Wieder versuchte sie, seine Gedanken zu erforschen, konnte aber nicht zu ihnen durchdringen.
Selbst als er genau vor ihr stand, machte er keinerlei Anstalten, sie zu berühren. So dicht bei ihm fühlte sie sich winzig klein neben seiner hoch aufragenden Gestalt. Sie spürte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte.
Ohne jede Vorwarnung schossen seine Hände vor, und er griff nach ihrem Top. Sie unterdrückte einen Aufschrei, als er den Stoff zerfetzte, sodass sie mit entblößten Brüsten vor ihm stand.
Doch gleich darauf hatte sie sich wieder gefasst. »Findest du sie hübsch?«, fragte sie mit der Stimme einer Femme fatale. Er starrte sie nur an und zog die Augenbrauen zusammen. »Möchtest du sie nicht berühren? Du hast doch dein ganzes Leben darauf gewartet, deine Gefährtin zu verwöhnen.«
Gerade als sie dachte, er würde der Versuchung unterliegen, packte er sie grob bei den Haaren und zog sie zu sich heran, bis er direkt auf sie herabsah.
»Ein kleines Mädchen wie du sollte nicht mit einem Dämon wie mir seine Spielchen treiben«, sagte er. Wieder zerrte er an ihr, sodass sie sich mit ihren Händen an seiner breiten Brust abstützen musste. »Du wirst unterliegen, und wenn es so weit ist, wirst du dafür bezahlen.«
»Ist das so …«
Er schnitt ihr mit einem brutalen Kuss das Wort ab. Es war vollkommen anders als beim ersten Mal, als er sich bemüht hatte, ihr zu gefallen. Jetzt schien er sie vielmehr bestrafen zu wollen. Aber es gefiel ihr, wie wild und fest sein Kuss war. Es gefiel ihr, dass er keine Angst vor ihr hatte, wie so viele andere Männer.
Sie merkte, dass sie begann, es zu genießen und sämtliche Vorsicht außer Acht zu lassen. Als sie aufstöhnte, schien auch er die Beherrschung zu verlieren, und tief aus seiner Brust drang eine Art Knurren.
Ihre bloßen Brüste rieben sich an seinem Torso und sie murmelte an seine Lippen gepresst: »Rydstrom, leg deine Hände auf sie. Du weißt doch selbst, dass du mich noch einmal spüren willst.«
Mit einem Stöhnen, das verriet, dass er sich geschlagen gab, bedeckte er sie mit seinen Händen. Die Hitze und die Beschaffenheit seiner Handflächen schockierten sie. Die Hände eines Kriegers, schwielig und rau von seinem Schwertgriff. Während er ihre Brüste knetete, setzte er seinen Kuss fort und forderte ihre Zunge mit seiner heraus. Als er in eine ihrer Brustwarzen kniff – hart, wütend –, stieß sie einen Schrei aus und erwartete, den Schmerz zu spüren. Doch stattdessen schoss die reine Lust durch ihren Körper.
Was für eine Überraschung.
Er kniff in die andere Brustwarze, bis beide hart und geschwollen waren. Dann fuhr er mit seinen Händen darüber, auf und ab, immer wieder, sodass seine schwieligen Handflächen über ihre zarte Haut rieben.
Er nahm den Kopf zurück. »Deine Augen färben sich blau.« Der Klang seiner Stimme verriet reinste maskuline Genugtuung. »Dir gefällt meine Berührung also, Frau.«
Oh ja. Sie waren einander fremd, er wusste nichts von ihr, und doch war seine Art, sie zu liebkosen, perfekt.
Ihre Brüste fühlten sich unter seinen Händen schwer an, ihr Geschlecht wurde feucht. Sie hatte so lange darauf gewartet. Auf ihn. Sie war so nahe daran, endlich zu erfahren, wie es sich anfühlte, wenn sich ein Mann in ihr bewegte.
»Mach weiter, Dämon.«
Er drehte sie um, sodass ihr Rücken an seiner Brust lehnte. Während er weiterhin ihre Brüste streichelte, beugte er sich vor und strich mit seiner Wange sanft über ihre, sodass sie seinen heißen Atem an ihrem Ohr spürte. Als sein gewaltiger Schaft gegen sie stieß, rieb er ihn an ihr. Eine seiner Hände wanderte über ihren Bauch hinab auf ihr Geschlecht zu. Einladend reckte sie ihm ihre Hüften entgegen, doch seine Finger verharrten aufreizend am Bund ihres Höschens.
»Mmm. Berühre mich dort, Dämon.« Sie zitterte vor Erwartung, als sich seine Hand Zentimeter für Zentimeter in ihren Slip stahl. Um sie herum tauchten Illusionen von Feuer auf, die sie – wenn auch mit Mühe – wieder verlöschen ließ.
Endlich glitten seine Finger durch ihr kleines Dreieck. Er sog verwundert die Luft ein, als er feststellte, dass sie überall glatt rasiert war.
»So weich …«, sagte er mit heiserer Stimme. »Ob du wohl nass bist, Zauberin?«
Als seine Finger zwischen ihre schlüpfrigen Schamlippen glitten, stöhnte sie vor Wonne auf. Sein Körper versteifte sich, und er stieß einen Fluch aus. »Du bist für mich bereit.«
Er verteilte ihre Feuchtigkeit auf ihrer angeschwollenen Klitoris und rieb sie dann mit zwei Fingern, umkreiste sie immer wieder. Er zögerte nicht, seine Bewegungen waren wohlüberlegt, jedoch quälend langsam.
»Es fehlt nicht viel, und ich bringe dich nur mit meiner Hand dazu zu kommen.« Als er den Druck verstärkte, schloss sie unwillkürlich mit einem stummen Schrei die Augen. Sie stand kurz davor und bemerkte kaum, dass er den Arm hob, mit dem er sie festhielt … Bis er ihr den Hals abschnürte und sein Würgegriff ihr die Luft zum Atmen nahm.
Sie grub ihre Fingernägel in seinen Arm. Er rührte sich keinen Millimeter. Kann nicht atmen … kann nicht …
»Du bist nicht die Einzige, die schmutzige Tricks draufhat.« Er lockerte seinen Griff gerade so weit, dass sie einen keuchenden Atemzug tun konnte. »Schrei nach einer Wache.«
»Muss ich nicht … ist schon hier.«
Aus den Schatten erschien die Illusion eines maskierten Wachmanns, der mit erhobenem Schwert nach dem Hals des Dämons hieb. Rydstrom ließ sie los und schubste sie weg, um sich zu verteidigen.
Sobald sie frei war, klappte Sabine ihren Ring auf, in dem sie das Schlafpulver aufbewahrte, und schlich sich in Rydstroms Rücken. Während sie ihre Illusion verblassen ließ, flüsterte sie: »Hinter dir.«
Als der Dämon herumwirbelte, blies sie ihm das Pulver in die Augen. »Wenn du dich wie ein Tier aufführst, wirst du auch wie ein Tier behandelt werden.«
Er warf ihr einen nahezu blinden Blick puren Hasses zu. »Du kleines Miststück!« Mit diesen Worten fiel er zu Boden.