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Auf der Tagseite von Per Ardua waren die Sterne nicht zu sehen, außer Proxima selbst und die prachtvollen primären Zwillingssonnen von Alpha Centauri. Aber die Menschen, die Yuri, Liu und Stef in den Jahren nach ihrem Pioniertreck gefolgt waren, um die dunkle Seite zu erforschen, hatten den Nachthimmel wiederentdeckt. Eine ganz neue Generation musste die Sternbilder lernen.
Eine Distanz von vier Lichtjahren war nicht viel im Maßstab jenes Raumvolumens, das die vielen Tausend für das menschliche Auge sichtbaren Sterne enthielt; der Himmel von Per Arduas endloser Nacht unterschied sich kaum von dem, den man von der Erde aus sah, und abgesehen vom hellen Licht der nahen Alpha-Sterne waren die Sternbilder meistens sehr ähnlich. Genau wie auf der Erde war Kassiopeia besonders beliebt, weil man ihre W-Form leicht erkennen konnte. Von Per Ardua aus gesehen beinhaltete dieses Sternbild jedoch noch einen matt leuchtenden Stern mehr. Dieses Anhängsel am W war Sol, der Proxima-nächste Stern nach den Alphas, ein Lichtkörnchen, in dessen unmittelbarer Umgebung sich bis zu den ersten Flügen nach Proxima die gesamte Menschheitsgeschichte abgespielt hatte. Eltern wiesen ihre Kinder nachdrücklich darauf hin.
Wenig mehr als vier Jahre nach dem Krieg flammte Sol so hell auf, dass sie für kurze Zeit selbst auf Per Arduas Tagseite zu sehen war.