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Sie hatte sich wieder gemeldet. Endlich! Rutger Stark war gerade auf dem Weg aus dem Polizeirevier gewesen, um endlich die Zigarette zu rauchen, nach der es ihn schon seit über einer halben Stunde verlangte, als Jan Forstner ihn anrief.
Die Stimme des Psychiaters überschlug sich fast, während er von Janas Anruf berichtete. Es war ihm anzuhören, dass seine Nerven blanklagen, und Stark nötigte ihm das Versprechen ab, nach Hause zu gehen, sich auszuruhen und auf seine Rückmeldung zu warten. Im Gegenzug versprach er ihm, eine Streife vor seinem Haus abzustellen. Dann machte er kehrt und eilte zurück in sein Büro.
»Nehmen Sie Kontakt zum Telefonanbieter von Dr. Jan Forstner auf«, wies er den diensthabenden Beamten an. »Ich brauche eine Liste aller Anrufe, die heute Abend auf seiner Mobilnummer eingegangen sind.«
Der Polizist sah mit müdem Blick zu Stark auf. »Mit Verlaub, aber wissen Sie, wie spät es ist?«
»Ja, aber versuchen Sie es trotzdem. Außerdem brauche ich die Namen sämtlicher Fahrzeughalter, auf die ein silberfarbener Kleinwagen mit Fahlenberger Kennzeichen zugelassen ist. Nummer unbekannt.«
»Wissen wir wenigstens Marke und Modell?«
»Nein.«
»Neueres oder älteres Baujahr?«
»Bedauere.«
Die Augen des Polizisten weiteten sich. »Herrje, halb Fahlenberg fährt silberne Kleinwagen. Meiner Frau gehört ein silberner Polo, meinem Nachbarn ein silberner Micra, und die Freundin meiner Tochter fährt einen silbernen Corsa. Silber ist seit Jahren Modefarbe.«
Stark sah seinen Kollegen schulterzuckend an. »Genau das wird der Grund sein, weshalb unsere Verdächtige ebenfalls einen fährt. Sie ist schlau und tarnt sich, indem sie das tut, was alle tun. Aber sie hat einen Fehler gemacht, und wenn wir etwas Glück haben, nicht nur einen.«
Er nahm das Formular mit der Zeugenaussage von seinem Schreibtisch und betrachtete es wie einen wertvollen Schatz. Wäre Forstner vorhin nicht so aufgeregt gewesen, hätte er ihm davon erzählt. Doch in seiner Verfassung hätte er wahrscheinlich kein Wort davon verstanden.
Zufrieden nickte Stark dem Formular zu. Er würde Forstner über den neuesten Stand der Ermittlungen informieren, sobald der Psychiater zur Ruhe gekommen war. Vielleicht würden sie bis dahin sogar noch mehr herausgefunden haben.
Stark lächelte müde in sich hinein. Diese Jana begann Fehler zu machen. Fehler, die ihn langsam, aber sicher auf ihre Spur führten. Noch ein oder zwei weitere solcher Fehler, und er hätte sie.
Doch dann flüsterte ihm der kleine Teufel auf seiner Schulter etwas zu, und augenblicklich erstarb sein Lächeln.
Und was ist, wenn es gar keine Fehler sind? Was ist, wenn sie es absichtlich tut? Immerhin gibt es einen Plan, den ihr nicht kennt.