46. KAPITEL

Alix Townsend

Alix fuhr aus dem Schlaf hoch. Was waren das für Geräusche? Es klang wie ein unterdrücktes Stöhnen. Sie stützte den Kopf auf, starrte angestrengt in die Dunkelheit und horchte. Seltsamerweise schienen die gedämpften Schmerzensschreie aus dem Wohnzimmer zu kommen. Als ihre Augen sich endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fiel ihr noch etwas auf. Laurels Bett, das in der anderen Ecke des Zimmers stand, war leer.

Ihre Mitbewohnerin verhielt sich in letzter Zeit wirklich komisch. Nachdem sie vor Kurzem recht freundlich gewesen war, hatte sie sich jetzt wieder zurückgezogen. Sie sprachen kaum noch miteinander, was allerdings zum größten Teil an Laurel lag. Alix versuchte ihr Bestes, einen halbwegs normalen Umgang miteinander aufrechtzuerhalten. Doch wenn Laurel mit ihr sprach, waren ihre Worte meist schnippisch und bitter.

Zwar wusste Alix noch immer nicht, was mit ihrem Apartmentgebäude geschehen würde; aber sie vermutete, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie ihre Wohnung verlassen mussten. Doch sie hatte einen Plan. Wenn sich die Möglichkeit ergab, würde sie ihrer sogenannten Freundin den Laufpass geben und sich eine neue Mitbewohnerin suchen. Die Drogen, die im letzten Frühling bei ihr gefunden worden waren, hatten Laurel gehört, nicht ihr. Trotzdem bezahlte Alix den Preis dafür. Aber genug war genug.

Zuerst hatte Laurel die Sache noch leidgetan, und sie bemühte sich, es wiedergutzumachen. Doch das war mittlerweile anders. Die meiste Zeit ignorierte sie Alix, und selbst wenn sie zusammen in der Wohnung waren, saß Laurel nur vor dem Fernseher und stopfte Essen in sich hinein. Sie arbeitete nicht einmal mehr als Putzkraft.

Alix legte sich wieder hin, zog die Decke bis zu den Ohren und versuchte einzuschlafen. Wenn Laurel krank war, dann kam das durch die Unmengen an Eiscreme, die sie verschlang. Sie hatte in den letzten sechs Monaten bestimmt fünfzig Pfund zugelegt. Keine ihrer Jeans passte ihr mehr, und sie sah unglaublich unförmig und fett aus. Und dass sie offenbar Jordan anmachte, war für die angespannte Beziehung zwischen ihr und Alix nicht besonders hilfreich. Alix vertraute Jordan, doch ob sie auch Laurel trauen konnte, stand auf einem anderen Blatt. Offensichtlich hatte sich Laurel auf der Suche nach Mitgefühl an Jordan gewandt. Wer weiß, was sie bei ihm noch suchte …

Sie wusste immer noch nicht, was zwischen Laurel und ihm geschehen war. Weder erklärte Jordan von sich aus, was Laurel von ihm wollte, noch fragte Alix ihn danach. Als sie ihre Mitbewohnerin darauf ansprach, knurrte die nur, Alix solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.

Sie war schon fast wieder eingeschlafen, als ein unterdrückter Schrei sie aufschrecken ließ. Es klang, als litt Laurel Höllenqualen. Missmutig und entgegen ihrer ursprünglichen Entscheidung schlug Alix die Decke zur Seite und kletterte aus ihrem Bett.

Das Wohnzimmer war dunkel, und es dauerte einen Augenblick, bis sie Laurel entdeckt hatte. Ihre Mitbewohnerin lag auf dem Sofa und lehnte mit dem Kopf auf der Seitenlehne. Ihre Knie waren angewinkelt, und sie hatte ein Bettlaken über ihre Beine gelegt.

“Was ist los?”, fragte Alix schroff. Sie wollte klarstellen, dass es ihr ganz und gar nicht gefiel, dass Laurel ihr den Schlaf raubte.

“Nichts. Geh wieder ins Bett.”

Alix zögerte, entschied sich dann aber, Laurels Aufforderung Folge zu leisten. Sie brauchte offenbar keine Hilfe. Gut – es war schließlich ihre Entscheidung.

“Wie du willst”, murmelte Alix und wandte sich zum Gehen. Doch plötzlich hielt sie inne. Ganz leise hörte sie Laurel wimmern: “Oh Gott, oh Gott, oh Gott.”

Kurz entschlossen kehrte Alix um, ging ins Wohnzimmer und schaltete das Licht an. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie vor ihr und sagte: “Bei dir stimmt doch etwas nicht. Also, was ist los?”

Laurel warf den Kopf in den Nacken und antwortete nicht. Sie hatte die Augen geschlossen und biss sich so stark auf die Unterlippe, dass Blut zum Vorschein kam. Alix starrte sie erschrocken an.

“Laurel”, flüsterte sie.

Ihre Mitbewohnerin streckte den Arm aus. Als Alix ihre Hand ergriff, hielt Laurel sie so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. “Hilf mir”, weinte sie. “Ich kann das nicht … ich dachte … oh Gott, es tut so weh.”

Alix sank neben dem Sofa auf die Knie. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Was so offensichtlich hätte sein müssen, wurde ihr erst jetzt klar. “Laurel, hast du Wehen?”

Sie nickte. “Ich konnte es dir nicht sagen … ich konnte es niemandem sagen.”

“Weiß John Bescheid?”

Tränen schimmerten in Laurels Augen. “Warum, glaubst du, hat er mich verlassen? Er hat gesagt, er will kein Baby. Und mich auch nicht. Er versprach mir, für die Abtreibung zu zahlen, aber er hat sich nie wieder blicken lassen – und ich konnte mir die Abtreibung doch nicht leisten.”

“Warum hast du nichts gesagt?”

“Wie hätte ich das machen sollen?”

“Aber wir sind doch Freundinnen.” Irgendwie. Immerhin war es Laurel egal gewesen, als Alix wegen ihrer Drogen verurteilt wurde. Und sie hatte nicht einmal erzählt, dass sie schwanger war. Trotzdem …

Laurel schloss die Augen und bäumte sich stöhnend auf.

Alix würde später über ihre Beziehung zueinander nachdenken. Jetzt musste sie Laurel erst einmal in ein Krankenhaus bringen. “Ich gehe runter, um zu telefonieren, damit Hilfe kommt.”

“Nein!”, schrie Laurel. Sie drückte Alix’ Hand. “Lass mich nicht allein. Es dauert nicht mehr lange … es kann nicht mehr lange dauern. Ich kann den Schmerz allein nicht aushalten. Ich kann das nicht allein durchstehen.”

“Was soll ich tun?” Alix hatte noch nie eine Frau erlebt, die in den Wehen lag, und wusste nicht, wie sie helfen konnte.

“Ich weiß nicht”, keuchte Laurel, die sich vor Schmerz krümmte und verzweifelt nach Luft rang. “Ich denke, das Kind kommt gleich”, rief sie, und ihre Stimme überschlug sich beinahe vor Panik. “Was soll ich nur machen? Oh Gott, was soll ich nur machen?”

“Bleib ganz ruhig”, sagte Alix und zwang sich, zuversichtlich zu klingen, obwohl ihr Herz raste. Sie schob das Laken zurück und sah, dass Laurel einen Stapel Handtücher unter ihre Hüften geschoben hatte. “Ich gehe mir eben die Hände waschen.”

“Nein … verlass mich nicht.”

“Ich bin sofort wieder da.”

“Okay, okay.” Laurel drehte den Kopf zur Seite. Ihr Gesicht glänzte schweißnass.

Alix ärgerte sich über sich selbst, weil sie die Wahrheit nicht früher erkannt hatte. Doch Laurel war so übergewichtig, dass die Schwangerschaft nicht von Beginn an eindeutig zu sehen war. Und sie trug auch weiterhin jeden Tag ihre Jeans, die beinahe aus den Nähten geplatzt war. Alix hatte wirklich die ganze Zeit gedacht, dass Laurel wegen ihrer Depression und ihren Fressattacken zugenommen hatte.

Alix war nur einen Moment lang fort, doch als sie zurückkam, ergriff Laurel ihre Hand und drückte sie. Ihr Gesicht zeigte deutlich, welche Qualen sie durchlitt.

“Sieh nach”, flehte Laurel. “Kommt es schon raus?”

Alix fühlte sich vollkommen überfordert. Sie sollte helfen, ein Kind auf die Welt zu bringen? “Hast du schon irgendwas für das Baby?”

Laurel schüttelte den Kopf. “Ich will es nicht.”

“Laurel”, erwiderte sie behutsam. “Was wolltest du denn mit dem Baby machen?” Unfassbar! Laurel musste doch wissen, dass Kinder Kleidung und ein Bettchen und Fläschchen brauchten.

Ihre Freundin schluchzte verzweifelt. “Zuerst wollte ich es umbringen.”

Alix rang nach Luft. “Das kannst du doch nicht machen.”

“Ich will dieses Kind nicht.” Laurel schrie und wölbte den Rücken, als der Schmerz sie abermals überwältigte. Ihre Finger umklammerten den Sofabezug, als sie ihre Augen schloss und aufkeuchte. Sie versuchte tief einzuatmen, und ihre Schultern hoben und senkten sich zitternd.

Alix setzte sich ans Ende des Sofas. Der Kopf des Babys war bereits zu erkennen – es hatte blondes Haar. Bei der nächsten Wehe legte Alix vorsichtig ihre Hand unter den Kopf des Kindes. Laurel atmete tief ein und versuchte das Baby zu sehen, aber sie schaffte es nicht.

“Es dauert nicht mehr lange”, versprach Alix. Sie hatte Angst und fühlte sich hilflos – und sie hoffte, sie lag mit ihrer Annahme richtig.

Keine Minute später stöhnte Laurel abermals auf und begann wieder zu hecheln. Und plötzlich war das Kind geboren. Es lag in Alix’ Armen. Ganz winzig und verschmiert.

Tränen schimmerten in Alix’ Augen. “Es ist ein Junge”, flüsterte sie und sah Laurel an. Das Baby schrie nicht sofort, und Alix bekam Angst. Instinktiv schob sie ganz vorsichtig einen Finger in seinen kleinen Mund und machte die Atemwege frei. Dann drehte sie den Kleinen auf den Bauch und klopfte sachte auf seinen Rücken. Und in diesem Augenblick stieß das Baby einen kräftigen, lauten Schrei aus. Ein tiefes Glücksgefühl durchflutete Alix, und sie sah ihre Freundin an. “Er ist perfekt”, sagte sie ehrfürchtig. Es war ein Wunder. Ein neues Leben hatte soeben begonnen.

Doch Laurel weigerte sich, ihren Sohn anzusehen, und wandte ihr Gesicht ab. “Durchtrenne die Nabelschnur”, sagte sie tonlos.

“Ich … ich denke nicht, ich sollte …”

“Tu es”, forderte Laurel. “Oder ich mache es selbst.”

“Okay, okay.” In der Küche fand Alix ein Messer. Aus Angst, ihre Freundin oder das Neugeborene zu infizieren, legte sie das Messer in einen Topf mit Wasser, um es abzukochen. In der Zwischenzeit lief sie ins Wohnzimmer zurück, um nach dem Rechten zu sehen. Auch die Nachgeburt war da, und es schien alles in Ordnung zu sein.

Sobald Alix die Nabelschnur durchtrennt hatte, ging sie mit dem Baby ins Badezimmer und wusch es. Dann wickelte sie es in ein Handtuch. Sie war sich sicher, dass Laurel sich, nachdem die Strapazen der Geburt vorüber waren, für das Kind entscheiden würde. Also trug sie das Neugeborene ins Wohnzimmer hinüber und hoffte, ihre Mitbewohnerin wenigstens dazu bewegen zu können, einen Blick auf ihren Sohn zu werfen.

“Sie ihn dir an”, flehte Alix. “Er ist perfekt, Laurel.”

Laurel schüttelte den Kopf. “Werde es los.”

Alix konnte nicht glauben, dass ein Mensch so kaltherzig sein konnte. “Das kann ich nicht.”

“Dann gib es mir, und ich tue es.”

“Wirst du … was wirst du tun?”, fragte Alix und drückte das Baby schützend an sich.

“Ich werfe es in einen Müllcontainer – und fertig.”

Laurel schien das Neugeborene nicht einmal als ein Lebewesen zu betrachten. Sie redete von ihrem Sohn nur als “es”.

“Das ist dein Ernst, habe ich recht?”, fragte Alix, und die Panik schnürte ihr beinahe die Kehle zu. “Du willst das Kind nicht.”

“Wie oft soll ich es denn noch sagen?”, schrie Laurel. “Werde endlich dieses Ding los!”

Mit dem Neugeborenen im Arm versuchte Alix, ihre Gedanken zu sortieren. Wenn Laurel dieses Kind nicht wollte, dann kannte sie jemanden, der sich mit Sicherheit um das Kind kümmern würde. “Unterschreib etwas.”

“Was?” Laurel starrte ihre Freundin fragend an.

“Ich brauche eine Bestätigung von dir, dass du dieses Kind aus freien Stücken weggeben willst.”

Laurel runzelte die Stirn. “Und wem gebe ich es?”

“Einem Paar, das es adoptieren würde.” Alix atmete tief ein. “Ich kenne jemanden, der sich sehnlichst ein Kind wünscht. Und ich möchte, dass sie und ihr Mann diesen kleinen Jungen großziehen. Du hast vielleicht keine Gefühle für ihn, aber ich weiß, dass Carol ihn lieben wird. Ich war dabei, als er auf die Welt kam, und ich fühle mich persönlich verantwortlich für ihn. Und du willst doch, dass er wegkommt.”

“Mach, was du denkst. Es ist mir egal.”

“Du wirst deine Meinung nicht ändern?”

“Nein.” Dann, wie um ihre Worte zu unterstreichen, griff Laurel nach dem Messer und hielt es in die Luft, als wolle sie den Kleinen auf der Stelle töten. “Ich will, dass es tot ist oder einfach aus meinem Leben verschwindet, verstanden? Was muss ich noch sagen oder tun, damit du mir glaubst? Werde es los! Mir ist egal, was du damit machst, solange du es wegbringst.”

Mit dem schreienden Baby im Arm holte Alix einen Stift und ein Blatt Papier und reichte beides ihrer Freundin. “Schreib es auf.”

Laurel setzte sich hin und schrieb schnell ein paar Zeilen nieder, die sie unterzeichnete. Alix las das Papier und ging dann ins Schlafzimmer. Sie legte das Kind auf ihr Bett und zog sich, so schnell es ihre zitternden Hände erlaubten, etwas an. Das Baby beobachtete sie, und Alix beugte sich zu ihm hinab und küsste ganz vorsichtig seine Stirn.

“Ich wünschte, du wärest auf dieser Welt herzlicher willkommen geheißen worden, mein Kleiner”, flüsterte sie. “Aber ich kenne jemanden, der dir all die Liebe schenken wird, die du verdienst.”

Ohne ein weiteres Wort warf Alix ihre Tasche über die Schulter und ging an Laurel vorbei aus der Wohnung. Es war Freitagmorgen, und die Straßen waren noch dunkel und unheimlich. So schnell sie mit dem Kind im Arm konnte, hastete Alix die Straßen entlang, bis sie bei Annies Café ankam. Im Eingangsbereich befand sich ein öffentliches Telefon. Fahrig kramte sie in ihrer Tasche nach fünfzig Cent. Dann zog sie den Zettel mit Jordans Telefonnummer hervor.

Sie warf die Münzen ein und klemmte den Hörer zwischen Kopf und Schulter, während sie Jordans Nummer wählte. “Oh bitte, sei zu Hause!”, wisperte sie. “Bitte.”

Gerade wollte sie wieder auflegen, als Jordan sich nach dem fünften Klingeln doch noch meldete.

“Ich hoffe, es gibt einen guten Grund …”, murmelte er schlaftrunken in den Hörer.

“Jordan, ich bin’s.” Sie war so erleichtert, seine Stimme zu hören, dass sie beinahe anfing zu weinen. “Weißt du noch, dass du gesagt hast, ich könnte dich jederzeit anrufen, wenn ich deine Hilfe bräuchte?”

“Bist du in Schwierigkeiten?”

Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. “Ich bin in Annies Café … Kannst du kommen und mich holen?”

“Was, jetzt direkt?”

“Ja, und beeile dich bitte.”

“Ich bin in zehn Minuten da.” Er zögerte keinen Augenblick. Wenn sie jemals an seinen Gefühlen für sie gezweifelt hatte – jetzt tat sie es nicht mehr. Sie wusste mit Sicherheit, dass es einen Menschen auf dieser Welt gab, an den sie sich immer und jederzeit wenden konnte.

Sie wiegte das Baby behutsam in ihren Armen. Leise summte sie und beruhigte den Kleinen, während sie im Vorraum von Annies Café auf Jordan wartete. Als sie seinen Wagen um die Ecke biegen sah, trat sie aus dem Café und wartete an der Bordsteinkante.

Er hielt den Wagen an und beugte sich hinüber, um die Beifahrertür zu öffnen.

Er starrte sie an. “Ist das etwa … ein Baby?” Er wirkte geschockt.

“Es ist das Kind von Laurel und diesem Widerling John … Ich habe gerade mitgeholfen, es auf die Welt zu bringen.”

“Also das …” Er hielt inne. “Sie hat sich vor Kurzem mit mir unterhalten und gesagt, sie würde in Schwierigkeiten stecken – sie wollte mir aber nicht verraten, was für Schwierigkeiten.”

Alix nickte. Nun fügte sich alles zusammen.

“Brauchst du mich, um das Baby ins Krankenhaus zu bringen?”, fragte er.

“Nein.” Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde überschäumen, und sie wusste, was sie zu tun hatte. Vorsichtig beugte sie sich vor und küsste ihn.

“Alix … du kannst das Kind nicht behalten.”

“Ich habe es auf die Welt geholt. Und ich bin diejenige, die ihm ein Zuhause sucht.”

Er riss die Augen auf. “Woran denkst du?”

“Ich kenne jemanden, der dieses Baby braucht.”

“Wer?”

“Das ist im Augenblick nicht so wichtig. Also, entweder du fährst mich, oder ich nehme mir ein Taxi.”

“Aber es ist nicht legal …”

“Ich habe eine unterschriebene Erklärung von Laurel. Sie will das Baby nicht haben, und ich werde auf keinen Fall zulassen, dass das Kind in die Obhut des Staates kommt. Verstanden?”

Er hob die Augenbrauen und lachte leise. “Erinnere mich daran, dass ich dir niemals in die Quere komme.”

“Keine Sorge. Ich denke, das wirst du in den nächsten Jahren nicht so leicht vergessen.”

“In den nächsten Jahren?”

“Darüber reden wir später.”

“Weiß deine Freundin, dass wir kommen?”

“Noch nicht.”

“Und was ist mit Laurel?”

“Ich möchte, dass du anschließend zu ihr fährst und sie ins Krankenhaus bringst.” Das bedeutete, dass die Behörden es erfahren würden, aber darum würden sich dann Carol und ihr Ehemann kümmern. “Bring sie ins Swedish Medical Center, ja?”

“Zu deinen Diensten, Lady Alix. Drachentöterin und Retterin unschuldiger Babys.”

Das klang gut, fand sie.