Denny fand, dass nun die Zeit gekommen sei, sein Erbe und damit die Verantwortung für den <Grünen See> zu übernehmen.

Wo sie nur bleibt. Denny seufzte. Tessa wollte nur für ein paar Tage verreisen. Inzwischen waren mehrere Wochen vergangen.


„Agatha!“, stieß Denny erschrocken aus. „Was ist passiert?“

Rüstem und er erreichten gleichzeitig die schwankende und nach Luft japsende Zwergenfrau, um sie zu stützen und geleiteten sie zum Bett.

„D… D… Die Wächterin“, stotterte sie nur.

„Was ist mit ihr? Ist Tessa was zugestoßen?“ Denny befürchtete das Schlimmste.

„Heilzentrum … bewusstlos“, gab sie verstört von sich.

Denny stürzte zur Tür. „Los! Schnell zur Heising. Hoffentlich ist Tessa nichts Schlimmes passiert. Willi, du musst unbedingt bei Agatha bleiben, falls sie noch was sagt, was wir unbedingt wissen sollten.“

Dr. Heising fing die Vier am Eingang des Heilzentrums ab.

„Was ist passiert?“ Denny war völlig aufgelöst und außer Atem. „Wie geht es ihr?“

Die Ärztin für Heilkunde hielt ihn fest, als er versuchte, an ihr vorbeizulaufen.

„Es ist zwar ernst, aber sie ist nicht in Lebensgefahr. Sie schläft tief und fest.“

„Und was genau ist passiert?“, fragte Moana.

„Ein Steinmagier aus dem Rothaargebirge war in unseren Wäldern auf Wanderschaft und fand sie schlafend auf einem Baum. Seitdem ist sie nicht mehr aufgewacht.“

Denny verspürte zum ersten Mal große Angst und Sorge um seine Wächterin.

„Wann wird sie aufwachen?“

„Das ist ja die Misere, in der wir uns momentan befinden. Sie wird nicht von selbst aufwachen.“

„Kann ich zu ihr?“.

„Meinetwegen“, gab Dr. Heising endlich nach, „bitte nicht so lange. Sie wird euch sowieso nicht hören.“

Im Krankenzimmer angekommen, sah Denny seine Wächterin friedlich schlafend im Bett liegen.

Während Rüstem und die Mädchen neben der Tür stehen blieben und stumm auf Tessa blickten, trat Denny näher und nahm ihre Hand. „Wieso schlief sie eigentlich auf einem Baum?“

„Das Erste, was ich den Wanderer gefragt habe, war, was es für eine Sorte von Gehölz war.“

„Und?“

„Der Wanderer war sich absolut sicher, dass es sich um eine Wanderstacheleibe gehandelt hat.“

„Warum ist es so wichtig, auf was für einem Baum sie gefunden wurde?“, fragte Denny irritiert.

„Weil sich in der Baumrinde einer Wanderstacheleibe feinste Stacheln befinden, mit denen man nicht in Berührung kommen sollte, denn sie geben bei Körperkontakt eine schlafbringende Substanz ab.“

„Und hat der Fremde Ihnen gesagt, wo genau er sie gefunden hat?“

„Ich denke, dass das unerheblich ist, Denny.“

„Wieso?“, meldete sich Rüstem aus dem Hintergrund.

„Das sagt ja schon der Name <Wanderstacheleibe>“, erklärte sie. „Diese seltenen Bäume wechseln stets ihren Standort. Daher ist es völlig unklar, wann und wo Herrn Gideons Wächterin mit dieser Spezies in Berührung gekommen ist.

...und der grüne See
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