wollte vielen nicht so recht in den Kopf. Denny hatte Bernds Absicht verstanden und begriff, dass der Kapitän auf seine Lauf- und Sprungkraft setzte. Gegenüber anderen Läufern besaß er einen immens großen Vorteil. Er hielt Bernds Plan für nahezu genial. Niemand würde ahnen, dass sich ein Schläfer direkt an der Spitze befand.
Bernd fuhr fort. „Denny, unser Schläfer, wird von den eigentlichen Leibwächtern begleitet. Das sind Sascha, Bengt, Fabienne, Mike und Juli. Ihr haltet euch hinter ihm. Wenn Denny auf mein Kommando Gas gibt, braucht er freie Bahn. Für die Leibwächter gilt, so lange wie möglich an ihm dran bleiben. Ich bin mir sicher, dass Denny mit der Zeit sowieso zu schnell sein wird. Wer also nicht mehr Schritt halten kann, bleibt genau dort, wo er unseren Läufer aus den Augen verloren hat. Dann gilt es, Dennys Rückweg abzusichern und zu versuchen, einen Gegner nach dem anderen auszuschalten. Denny, du musst exakt den gleichen Weg zurück nehmen, um auf deine Begleiter zu stoßen. Rüstem?“
„Jawohl?“ Denny sah Rüstem zusammenschrecken, der soeben noch seine Steine an den Lederbändern polierte.
„Du wirst auf mein Zeichen hin, absichtlich den Anschluss zum Team verlieren. Deine Aufgabe ist es, Ausschau nach Läufer und Leibwächtern zu halten und sie zu unterstützen.“
Rüstems Daumen zeigte nach oben.
Denny begab sich langsam auf seine Position. Die Anspannung in ihm legte sich und wich einer Vorfreude. Er konnte es kaum erwarten und starrte ins Tal, in das er gleich laufen würde. Ihm gefiel die Sichelformation. Er fand sie faszinierend, da sich diese menschliche Sichel während des Laufgeschehens tatsächlich so bewegte, als würde eine große unsichtbare Hand sie durch die Wälder schwingen.
Die Glocke der Wehrburg schlug das erste Mal. Alle nahmen die vorgegebene Grundstellung ein. Der nächste Glockenschlag sollte als Startsignal gelten. Noch war etwas Zeit.
Roswita hatte sich in einen der höheren Bäume
hinaufgeschwungen. Sie beobachtete mit einem von Professor Look
ausgeliehenen Teleskop die gegnerischen Bewegungen. „Sie haben drei
Verteidigungslinien zusammengezogen!“, rief sie von oben. „Die
jungen und unerfahrenen Neulinge haben die nach außen postiert. Im
Zentrum wird es hart,