Die Prophezeiung
Finsternis besiegt das Licht,
denn was als Befreiung scheint, entpuppt sich als Verderben,
nur einen Wimpernschlag entfernt vom jüngsten Gericht,
liegt die Hoffnung einer ganzen Welt in Scherben.
Oh Sterne, die ihr da oben so anmutig am Himmel steht,
nehmt zurück, was von euch gegeben, und bringt Frieden,
doch bald schon keine Zuversicht übers Land mehr geht,
alles wird schlafend unter frost‘gem Schnee dann liegen.
Blitz und Donner wird dann entzweit
und verdoppelt sich in Zahl und Herz,
die einen klagen laut in Verdammnis ihr Leid,
die anderen fristen stumm im Nebel den Schmerz.
Doch einst wird kommen ein Wunschkind daher,
geboren auf ungewöhnlich‘ Art und Weise,
steigt empor aus einem Gedankenmeer,
geht mit dem Vater auf eine lange Reise.
Sobald sie heimkehrt und das Tor durchschreitet,
wird beginnen, was das Schicksal ihr zugedacht,
auf dem Rücken des schwarzen Windes sie dann reitet,
findet ihren Weg auch in sternloser Nacht.
Ganze Völker werden fortan folgen ihr,
Seite an Seite werden sie für die Freiheit kämpfen,
stellen sich der alten Tyrannen Gier,
ihre Entschlossenheit vermag kaum, sie zu dämpfen.
Doch seid wachsam und hütet euch vor eurem Feind,
Verwirrung und Chaos er stiftet, wo immer er auch wandelt,
traut ihm nicht, denn er will nicht haben, wonach es scheint,
mit bloßem Auge erkennt ihr nicht, worum es sich in Wahrheit
handelt.
Hinter der Fassade werdet ihr sehen,
dass er weder begehrt Frau noch Wächter oder Wind,
gebt Acht, sonst werdet zu spät ihr verstehen,
der Erlkönig will allein das Kind.
Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Wir können ihm den Rücken zukehren und ihn unwissend verurteilen oder uns die Zeit nehmen, seinen Worten zu lauschen. Die Entscheidung liegt bei uns ...