Der Anker
Als ich zurück in unsere Wohnung kam, nahm ich Nadja schweigend in den Arm. Ich war so aufgeregt, dass die Luft um mich herum zu vibrieren schien. Sie deutete das ein wenig falsch und war sich sicher, dass meine Eltern uns die Miete zugesagt hatten. Euphorie lag in der Luft.
»Schön, dass sie uns helfen«, sagte sie und küsste mich.
Ich nahm sie in den Arm, drückte sie an mich und antwortete nur: »Ich hab sie gar nicht gefragt.«
Dann ging ich in mein Zimmer, wo zumindest keine schnarchenden Doggen auf mich warteten, und legte mich glücklich ins Bett.
Wenige Tage später – Nadja war immer noch sauer, dass ich meine Eltern nicht etwas effektvoller bekniet hatte – fand ich die Antwort meiner Eltern auf meinen Abschiedsbrief in der Post. Als ich auf den Absender schaute, las ich dort:
Mini Playback Show
Internationale Subventionsstelle
Traumlandstraße 1
Luxemburg
Ich riss den grauen Umschlag auf und zog den Brief heraus. Und wie immer fand ich meine eigenen Zeilen samt den Korrekturen meines Vaters vor: