69
Stone Fordyce hörte den Hubschrauber, bevor er ihn sah: ein UH-60 Black Hawk, der tief und schnell aus östlicher Richtung herangeflogen kam. Fordyce war zum hinteren Ende des Parkplatzes gegangen, nahe dem Tor zur Fahrbereitschaft, und suchte Zuflucht vor dem Rotorenwind hinter einem Hummer auf Böcken. Der Black Hawk flog langsamer, wendete und landete auf dem leeren, asphaltierten Parkplatz in der Nähe. Fordyce wartete ab, bis der Hubschrauber zum Stehen kam. Während die Rotoren sich langsamer drehten, ging die Kabinentür auf, und sechs Mitglieder eines mobilen Einsatzkommandos sprangen heraus. Sie trugen vollständigen Körperschutz und waren mit M4-Karabinern ausgerüstet. Kurz darauf entstieg ein Zivilist dem Hubschrauber. Fordyce war verblüfft und ermutigt zugleich, dass Dart persönlich mitgekommen war. Ein erneuter Beweis, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Er schaute zu, wie die Männer aus dem Luftschraubenstrahl traten und sich in der Nähe der Tür zum Gebäude versammelten.
Fordyce richtete sich auf, trat hinter dem Hummer hervor und zeigte sich. Dart sah ihn und winkte ihn mit einer Armbewegung zu sich.
Fordyce lief im Laufschritt zur Gruppe der Soldaten, die, als er ankam, in einem Halbkreis ausschwärmten – ein Leutnant, ein Stabsfeldwebel und vier Gefreite.
»Sind sie immer noch drin?«, fragte Dart und trat einen Schritt vor.
Fordyce nickte.
»Und Crew? Wo ist er?«
»Immer noch auf Ebene vier, soviel ich weiß. Wie Sie gebeten haben, habe ich keinen Kontakt hergestellt.«
»Irgendwelche Hinweise auf Aktivitäten oder Auseinandersetzungen?«
»Nein.«
»Gibt es noch irgendwelche anderen Sicherheitsmaßnahmen? Alarm- oder Warnsysteme?«
»Nichts, soweit ich das erkennen kann. Es ist hier grabesstill gewesen.«
»Gut.« Dart blickte auf seine Uhr. »Sie sind nach meiner Schätzung jetzt seit fast vierzehn Minuten da drin.« Er runzelte die Stirn. »Hören Sie zu, Agent Fordyce. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Aber Ihr Job ist damit erledigt, und ich möchte nicht, dass etwas, und ich meine irgendetwas, schiefgeht. Von jetzt an werden Profis die Sache regeln.« Er streckte die Hand aus. »Ihre Waffe, bitte.«
Fordyce zog sie aus dem Holster und hielt sie mit dem Griff nach vorn Dart hin. Aber noch während er das tat, wunderte er sich über die Aufforderung. »Warum wollen Sie meine Waffe?«
Dart nahm sie, inspizierte sie, schob eine Patrone in die Kammer, dann hob er den Arm und richtete die Waffe auf Fordyce’ Brust. »Weil ich Sie mit ihr erschießen werde.«
Ein Knall, schockierend laut, ein weißer Feuerstoß, und Fordyce riss es nach hinten. Die Kugel traf ihn mitten ins Brustbein und warf ihn auf den Asphalt. Er war in seinem ganzen Leben noch nie so überrascht gewesen, und während er mit weit aufgerissenen Augen in einen unerhört blauen Sommerhimmel starrte, war er außerstande zu begreifen, was mit ihm geschah, während er sein Leben aushauchte und Blau sich in Schwarz verwandelte.