25
Als die Lifttüren sich vor Tory öffneten, war sie sofort von Reportern umzingelt. Sie versuchten förmlich, ihr die Mikrofone und Kameras ins Gesicht zu rammen, als sie sich einen Weg durch die dichte Menge in die Freiheit bahnte. »Miss Bronson! Wie würden Sie den aktuellen Stand der Debatte beurteilen? ... Was ist mit der Rede des Mars-Rats? ... Wie werden die Phelaner jetzt reagieren?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie überhaupt sprechen«, murmelte sie.
»Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Heimatplanet zur Opposition übergelaufen sei?«
»Ich habe nur gehört, dass Rat Mannheim die Vorzüge des Starhopper-Projekts gepriesen hat. Er hat sich mit keinem Wort gegen die Resolution ausgesprochen.«
»Aber auch nicht dafür. Möchten Sie einen Kommentar dazu abgeben?«
»Nur dass Sie Rat Mannheim fragen sollten, wie seine Rede zu verstehen sei. Er spricht für den Mars, nicht mich.«
»Wie fühlen Sie sich wegen Ihrer persönlichen Brüskierung?«
»Ich habe keine Brüskierung festgestellt.«
Sie ignorierte den Rest der herausgeschrienen Fragen, bis ihre Sicherheitsleute sie befreiten. Ein »fliegender Keil« uniformierter Wachleute brachte sie schnell zur U-Bahn-Station, von wo sie zur Botschaft zurückfuhren.
»Was zum Teufel war da los?«, fragte Tory barsch, als sie ihren Diplomatenkoffer im Wohnbereich auf den Boden warf.
Maratel stand vor dem Holo-Bildschirm und betrachtete eine Aufnahme ihrer Begegnung mit den Nachrichtenleuten. Tory zuckte bei ihrem wilden Blick und dem grimmigen Gesichtsausdruck zusammen. Maratel beantwortete grollend ihre Frage.
»Wir sind nicht sicher, was hier vorgeht«, erwiderte Maratel, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. »Raalwin überprüft gerade seine Quellen. Die Dinge entwickeln sich definitiv nicht wie geplant.«
»Glauben Sie denn, dass Hoffenzoller uns hintergangen hat?«
»Es ist noch zu früh, um das zu sagen. Warten Sie den Bericht von Raalwin ab.«
Fünf Minuten später betrat der Politikexperte den Wohnbereich und bedeutete ihnen, ihm ins Ei zu folgen. Faslorn wartete dort schon auf sie. Neirton fehlte - er arrangierte gerade an der Westküste des Kontinents eine Sonderumfrage. Die Wartezeit, bis die elektromagnetischen Siegel aktiviert waren, schien eine Ewigkeit zu dauern.
»Etwas ist im Busch«, gab Raalwin bekannt, sobald die Lampentafel anzeigte, dass sie unbedenklich zu sprechen vermochten. »Ich habe mit Ben Tallen gesprochen. Er erzählte mir von der Unterredung des Ersten Ministers mit Joshua Kravatz.«
»Und?«, fragte Faslorn.
»Anscheinend hat Kravatz sich erboten, die Resolution in die Vollversammlung einzubringen, noch bevor Hoffenzoller ihn dazu auffordern musste. Die Mitarbeiter des Ersten Ministers glaubten, dass Kravatz die Stimmen gezählt und versucht hätte, sich mit Anstand aus der Affäre zu ziehen. Nach der Konferenz von heute Morgen scheint diese Theorie sich jedoch mit einem Schlag erledigt zu haben.«
»Vielleicht hatte er die Stimmen doch gezählt und geglaubt, dass er gewinnen könnte«, sagte Maratel.
»Was war mit dem Mars los?«, fragte Faslorn Tory. »Ihre Leute hatten bisher doch das größte Interesse gezeigt, Zugang zu unserer Technologie zu erlangen.«
»Genau das ist der springende Punkt. Ihr Lichtsegel-Material wird die Kuppelbauweise revolutionieren. Ich habe auch noch ein halbes Dutzend anderer Dinge an Bord der Far Horizons gesehen, die unsere Lebensbedingungen grundlegend verändern würden. Es wäre ein Schock, wenn der Mars das alles wegwerfen würde.«
»Und doch scheinen sie genau das getan zu haben. Verwenden Sie Ihr Implantat, um die Berichte unserer Informanten für die letzten Wochen durchzugehen. Suchen Sie nach eventuellen Unregelmäßigkeiten bei Rat Mannheim und seinen Leuten.«
»Das geht aber nicht, ohne die Anti-Spionage-Abschirmung aufzuheben.«
»Richtig«, sagte Faslorn und erinnerte sich, dass sie schließlich im Ei waren. Dieser Irrtum war bezeichnend für seine momentane Konfusion. »Dann benutzen Sie das Handterminal.«
Tory schickte sich an, den Befehl manuell zu codieren. Seit ihrer Ankunft hatten die Phelaner die Dienste etlicher Politexperten in Anspruch genommen. Sie hatten außerdem den Ruf erworben, gut für nützliche Informationen von freiberuflichen Informanten zu zahlen. Ihr Netzwerk hielt sie im Allgemeinen über die Vorkommnisse im Rats-Hauptquartier auf dem Laufenden.
Während Tory arbeitete, wandte Faslorn sich an Raalwin. »Wann hast du die Mars-Delegation zuletzt befragt?«
»Ich hatte vor sechzig Stunden persönlich mit dem politischen Assistenten von Mannheim gesprochen. Er hat mich der Unterstützung des Mars versichert.«
»Könnte er gelogen haben?«
»Ich habe das Gespräch mit den üblichen Instrumenten kontrolliert. Dem Vernehmen nach hat er die Wahrheit gesagt.«
»Vielleicht hat Mannheim ihm nicht vertraut.«
»Gemäß dem Profil, das wir vom Mars-Rat haben, entwickelt er keine Eigeninitiative. Es ist also unwahrscheinlich, dass er die Seiten wechseln würde, ohne sich seinem Assistenten anzuvertrauen.«
»Dann müssen wir zu der Schlussfolgerung gelangen, dass innerhalb der letzten drei Tage eine Lageänderung eingetreten ist. Nur welche?«
»Ich weiß es«, sagte Tory.
Sie spürte, wie drei blaue Augenpaare sich auf sie hefteten, während sie vor dem Monitor zugange war. Wie der Rest des Eis war auch der sichere Computer der Anlage im Moment von der Außenwelt abgeschnitten. Aber er loggte sich in den Botschaftscomputer ein, sobald die Anti-Spionage-Abschirmung deaktiviert wurde. Dadurch erhielt Tory Zugriff auf den ganzen Inhalt des Botschaftscomputers bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich im Ei abgeschottet hatten. Jedoch war dieses Verfahren zeitaufwendig, weil jedes Mal die Daten für den Zeitraum aktualisiert werden müssten, in dem die Abschirmung aktiviert war.
»Dardan Pierce ist wieder auf der Erde. Man hat ihn gesehen, wie er gestern Abend mit Rat Mannheim speiste. Unser Informant hat seinen Bericht heute Morgen um sieben Uhr dreißig eingereicht.«
»Und was schließen wir daraus?«, fragte Faslorn.
»Zuletzt war Dard am Abend unserer Party auf der Erde. Ich bat ihn, mich anzurufen, wenn er wieder hier war, damit wir zusammen essen gehen könnten. Er hat aber nicht angerufen.«
»Vielleicht war er zu beschäftigt«, gab Maratel zu bedenken.
»Dann hätte er sich mit mir in Verbindung gesetzt, um sein Bedauern auszudrücken. Das hätte gerade mal eine Sekunde übers Implantat gedauert. Ich weiß, dass Dard — er hält normalerweise sein Wort. Nein, wenn ich bisher nichts von ihm gehört habe, liegt das daran, dass er etwas zu verbergen hat.«
»Was denn?«
»Es könnte mit dem Tau-Ceti-Forschungsprojekt zu tun haben. Warten Sie eine Sekunde.« Tory tippte einen weiteren Befehl in den Computer ein und verfluchte die Schwerfälligkeit der Finger als »Eingabegeräte«. Weil das Tau-Ceti-Forschungsprojekt teilweise von den Phelanern gefördert wurde, hatte die Botschaft direkten Zugriff auf die Projektdateien in Paris. Alle sechs Stunden erfolgte ein vollständiges Update aller Projektdaten, einschließlich der Gästeprotokolle. Nach wenigen Sekunden flimmerte die Datei, nach der sie gesucht hatte, in glühenden Buchstaben auf dem Bildschirm. »Da ist es. Professor Dardan Pierce, Termin um zehn Uhr letzten Donnerstag.«
Faslorn sagte etwas auf Phelanisch zu Maratel. Sie antwortete in Standard. »Das Forschungsprojekt hat bisher keine brauchbaren Ergebnisse erbracht, und schon gar nicht mit Blick auf die Ursache der Nova. Dort herrscht die einhellige Meinung vor, dass unser Stern aus sich heraus explodiert sei.«
»Was hätten sie den zweihundertfünfzig Jahre alten Daten auch sonst entnehmen sollen?«
»Nichts«, zischte Raalwin. »Wir haben ihre Daten an unsere Astronomen übermittelt. Ein Nachweis, dass die Explosion keine natürliche Ursache hatte, ist laut ihrer Aussage nicht möglich.«
»Ich könnte mir doch eine Möglichkeit vorstellen«, sagte Tory.
»Welche?«
»Was, wenn sie die Abschirmung des Eis durchbrochen und uns abgehört haben?«
Faslorn ließ sich diese Möglichkeit durch den Kopf gehen und bekundete dann mit einer stark negativen phelanischen Geste seinen Unglauben. »Wenn das so wäre, dann hätten die Spione das dem Ersten Rat gemeldet. Er scheint aber genauso im Dunkeln zu tappen wie wir.«
»Das könnte aber auch ein Trick sein«, sagte Maratel.
»Zu welchem Zweck?«, fragte Raalwin. »Der Mars-Rat hat ihn heute Morgen wie einen dummen Jungen aussehen lassen. Hoffenzoller hätte es sicher nicht akzeptiert, dass man ihn vor den Augen des ganzen Systems so kompromittiert.«
Tory nickte. »Ich stimme Ihnen zu. Ich habe seinen Gesichtsausdruck gesehen. Er war durch Mannheims Verhalten richtig erschüttert.«
»Dann werden wir Ihren menschlichen Instinkten vertrauen. Aber was sollen wir daraus schließen? Anscheinend haben die Astronomen, die die alten Daten studieren, etwas entdeckt, das unserer Sache abträglich ist. Wir sind uns einig, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wissen, ob die Nova künstlich verursacht wurde. Worum könnte es sich dann handeln?«
Als niemand etwas sagte, fuhr er fort. »Wir haben nur eine Stunde, um dieses Rätsel zu lösen und eine Gegenstrategie zu entwickeln. Irgendwelche Vorschläge?«
Es war eine sehr beunruhigte Tory Bronson, die zum Auftakt der nachmittäglichen Ratssitzung auf der Galerie Platz nahm. Am Morgen war sie praktisch allein gewesen. Nun war jeder Platz besetzt. Die Kunde, dass etwas im Busch war, hatte sich mit Lichtgeschwindigkeit im Rats-Hauptquartier verbreitet. Plötzlich hatte jeder, der über die Möglichkeit dazu verfügte, sich einen Besucherausweis für eine der Zuschauergalerien beschafft. Verstärkt wurde Torys Unbehagen noch durch die eilig hinuntergeschlungene Butterstulle, die ihr wie ein rostroter Stein aus der Heimat im Magen lag.
Wieder schritt Boerk Hoffenzoller zur Loge des Vorsitzenden und nahm seinen Platz hinter dem großen, repräsentativen Tisch ein. Dann betätigte er ein Bedienelement, und der verstärkte Schlag eines Hammers hallte im großen Saal wider.
»Ich erkläre die Sitzung des Rats hiermit für eröffnet.«
Er wartete, bis die Glaswände zurückgefahren waren und die Delegationen wieder Platz genommen hatten. Die Sitzreihen und die Besuchergalerien waren nun voll belegt.
»Meine Damen und Herren des Rats. Ich bitte um einhellige Zustimmung zur Änderung des geplanten Debattenverlaufs, um Rat Kravatz ein neuerliches Rederecht einzuräumen. Diejenigen, die diesem Ersuchen nicht entsprechen möchten, wollen bitte den dafür vorgesehenen Knopf drücken.« Es herrschte für eine halbe Minute Stille im Saal, während die elektronische Abstimmungs-Anzeigetafel dunkel blieb. Es hatte keine Einwände gegeben.
Kravatz erschien aus einem Seitentunnel und ging zum Podium. Er war auch nicht mehr allein. Eine vertraute Gestalt ging neben ihm her: Dardan Pierce.
»Liebe Kollegen«, sagte der Ausschussvorsitzende, »ich habe erschreckende Nachrichten, die zu verkünden ich mich aber nicht für zuständig halte. Ich bitte deshalb darum, dass Professor Pierce von der University of Olympus, Mars, zu den im Saal Versammelten sprechen darf. Wenn es keine Einwände gibt — Professor Pierce.«
Tory hatte das Gefühl, dass Dard sie direkt anschaute, als er zum Podium ging. Dann sagte sie sich, dass sie sich das nur einbildete. Schließlich war sie aus der Perspektive des Sprechers nur ein Schemen hinter einer Glaswand. Sie beugte sich vor, um ihren Exchef auf dem Bildschirm in Augenschein zu nehmen. Sein Gesichtsausdruck erinnerte sie daran, wie er sie zur Teilnahme an den Pokerrunden eingeladen hatte, die die Fachschaft Freitagabends immer veranstaltete. An dem besagten Abend hatte er einen Straight Flush auf die Hand bekommen und krampfhaft versucht, sich nichts anmerken zu lassen.
»Meine Damen und Herren des Rats«, hob er an. »Ich bin heute hier, um Ihnen von einer erschreckenden Entdeckung zu berichten, die Kollegen von der Sorbonne gemacht haben. Zuvor ist es jedoch erforderlich, dass ich Ihnen ein paar Hintergrundinformationen gebe. Haben Sie bitte Verständnis dafür. In ein paar Minuten werden Sie klarer sehen.
In der bisherigen Menschheitsgeschichte war Tau Ceti ein undefinierbarer Stern der Größe 5 m der Spektralklasse 0. Er war etwas kälter als Sol und ein Stern unter vielen, bis er in der Nacht zum 25. August 2001 plötzlich den Himmel erhellte. Viele Menschen betrachteten das als ein Omen, das den Beginn des neuen Millenniums markierte. Und die Astronomen wunderten sich. Sehen Sie, Tau Ceti war wie Sol ein Hauptreihenstern. Das heißt, er befand sich in der Wasserstoffverbrennungsphase seines Lebenszyklus. Es wären ihm noch mehr als fünf Milliarden Jahre geblieben, bis er zu einem roten Riesen angeschwollen wäre und sein Leben schließlich als ein weißer Zwerg beendet hätte. Gemäß der damaligen Lehrmeinung waren Hauptreihensterne keine Nova-Kandidaten. Unsere Vorgänger wurden deshalb von dieser Nova überrascht und vermochten sie sich auch nie zu erklären.
Wegen des öffentlichen Interesses an Tau Ceti, das durch die Ankunft des phelanischen Sternenschiffs geweckt wurde, beschlossen ein paar Kollegen und ich, die alten Daten noch einmal zu überprüfen. Wir glaubten, dass es uns mit dem in zweihundertfünfzig Jahren erworbenen Wissenszugewinn gelingen würde, das Geheimnis zu lüften, vor dem unsere Vorfahren kapituliert hatten. Diese Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Wir haben zwar mehrere Theorien entwickelt, um zu erklären, wie ein Hauptreihenstern zur Nova werden könnte, aber keine dieser Theorien ist sehr plausibel. Zumal unsere Theorien auch nicht durch die Daten gestützt werden, die etliche Besonderheiten aufweisen — auf die ich nun eingehen werde.«
Dard Pierce bückte sich und drückte einen Knopf am Pult. Sein Gesicht verschwand von Torys Bildschirm und wurde durch eine gezackte Kurve ersetzt. »Was Sie hier sehen, ist das Spektrum der Tau-Ceti-Nova, kurz nachdem die Fernrohre darauf ausgerichtet wurden. Bei der Untersuchung des Spektrums registrierten unsere Vorgänger dann ein Lichtleistungsdefizit des Sterns von zwei Komma fünf Prozent in der Anfangsphase der Explosion. Allgemeinsprachlich ausgedrückt fehlt ein Teil des Lichts, das bei der Explosion des Sterns hätte erzeugt werden müssen.«
Die Kurve verschwand und wurde durch ein Bild des explodierenden Sterns ersetzt. »Hier haben wir ein Foto, das von einer Orbital-Sternwarte in den ersten Stunden nach dem Ausbruch der Nova stammt. Es gehört zu einer Reihe von Aufnahmen, die auf verschiedenen Wellenlängen gemacht wurden. Und das, meine Damen und Herren, ist ein digital zerlegbares Bild, das auf Daten der vollständigen Beobachtungsreihe basiert...« Die Bildschirmdarstellung änderte sich erneut und zeigte ein anderes Bild des explodierenden Sterns. Die helle Sternenexplosion wies nun eine feinere Textur auf. Wo Tau Ceti zuvor nur ein heller blauweißer Funken gewesen war, war er nun gesprenkelt und hatte eine Textur, die ansatzweise einer Orangenschale ähnelte.
»Wir haben nun die Entdeckung gemacht«, fuhr Pierce fort, »dass beim Ausbruch der Explosion zwei Komma fünf Prozent der sichtbaren Oberfläche des Sterns durch eine Vielzahl kleiner Objekte überlagert wurden. Dieses Phänomen hatte etwa für sechzehn Stunden Bestand. Anschließend entsprach die Lichtleistung des explodierenden Sterns genau den theoretischen Vorgaben. Wir postulieren, dass die Objekte - was auch immer sie darstellten — von der expandierenden Hülle superheißer Gase verschluckt und somit unsichtbar wurden. Weshalb unsere Vorgänger diese Einsprengsel nicht entdeckten, ist uns ein Rätsel. Vielleicht sind sie nicht auf die Idee gekommen, die Wellenlängenbilder miteinander zu verbinden, oder ihre Computer waren nicht leistungsfähig genug für solche Operationen. Aber vielleicht hatten sie das Phänomen doch registriert und seine Bedeutung nur nicht erkannt. Auf jeden Fall haben unsere Leute in Paris dieses Bild gründlich analysiert. Die schemenhaften Objekte entsprechen mit einem Durchmesser von ungefähr zwanzigtausend Kilometern genau der Größe eines phelanischen Lichtsegels. Was wir hier sehen, meine Damen und Herren, ist ein Bild der Far Horizons und ihrer Schwesterschiffe beim Start!
Sie können sich unsere Aufregung vorstellen, als wir uns bewusst wurden, was wir da sahen. Eine schnelle Berechnung ergab dann aber, dass vier Lichtsegel keine zwei-Komma-fünf-prozentige Trübung des Lichts der Nova zu bewirken vermocht hätten. Um den sich aufblähenden Feuerball so zu verdunkeln, wären viel mehr Lichtsegel erforderlich gewesen.«
Pierce atmete tief durch und schaute kurz von seiner Textvorlage auf. Der triumphierende Ausdruck in seinen Augen war nicht zu übersehen. »Meine Damen und Herren, wenn wir davon ausgehen, dass die Schiffe der Phelaner in einem Winkel von zwanzig Grad zu beiden Seiten der Ekliptik ihres Systems standen, als Tau Ceti explodierte, beträgt die Anzahl der Lichtsegel, die erforderlich war, um die beobachtete Verdunkelung hervorzurufen, mehr als einhunderttausend!«