20

Nachdem sie ihren Tanz beendet hatte, schwebte Néomi zu dem Stuhl neben Conrad.

Der umsichtige Vampir hatte zwei Stühle vor den Kamin gestellt. Er behandelte sie immer wie eine Frau, und nicht wie einen Geist. Er öffnete ihr die Tür, und auch wenn sie sie nicht ergreifen konnte, hielt er ihr oft die Hand hin.

Kleine Dinge wie diese erhöhten seine umwerfende Anziehungskraft noch.

„Conrad, wie war es bei den Kapsliga?“

„Streng reglementiert“, erwiderte er kurz angebunden. Zweifellos ahnte er bereits, worauf sie hinauswollte.

„War es schrecklich schwierig, Enthaltsamkeit zu üben?“

Immer wieder versuchte sie, mehr über diesen Teil seines Lebens herauszufinden. Wahrscheinlich war sie dabei genauso hartnäckig, wie er es in Bezug auf den Schlüssel war. Oder zumindest gewesen war. Inzwischen hatte er es aufgegeben, sie darum zu bitten – weil seine Brüder nicht wiederkamen.

Sie vermutete, dass Conrad sich im Stich gelassen fühlte, weil sie immer noch nicht wieder da waren. Das musste ihm schwer zu schaffen machen, diese Ungewissheit, was ihnen zugestoßen war. Obwohl er das niemals zugeben würde.

„Warum interessiert dich das so?“ Er nahm einen Schluck von seinem Whisky. Vielleicht hatte sie ja erwartet, dass er direkt aus der Flasche trinken würde, aber er trank brav aus dem Glas, und das langsam.

„Weil ich mehr über dich wissen will.“

„Warum fragst du mich dann nicht nach dem Großen Krieg, nach unserem größten Sieg oder den scharfsinnigsten Verteidigungsmaßnahmen …“

„Weil ich auch eine Frau bin?“

„Dem habe ich nichts hinzuzufügen.“ Er hob sein Glas. „Frage, was du willst.“

Sie tat so, als ob sie auf dem Stuhl Platz nehmen würde. „Bist du nur wegen deines Eides enthaltsam geblieben?“

„Du hast doch gehört, was mein Bruder sagte: Ein Wroth hält, was er gelobt. Das allein hätte schon gereicht. Aber ich wurde auch selten ernstlich in Versuchung geführt. An der Front waren gesunde Frauen eine Seltenheit. Vor allem solche, die nicht bereits Murdoch verfallen waren.“ Er starrte auf den Whisky in seinem Glas. „Außerdem war das Ende in Sicht. Der Dienst bei den Kapsliga dauert vom dreizehnten bis zum siebenunddreißigsten Lebensjahr. Mir blieben also nur noch einige wenige Jahre.“

„Ich wette, du hast die Tage gezählt.“

„Wenn es einmal eine Kampfpause gab, ja.“ Er zog die Brauen zusammen. „Aber dann starb ich.“

„Gab es denn nie ein Mädchen, das dir gefallen hätte? Hast du dich nie verliebt?“

„Ich hatte keine Zeit, um über solche Gefühle nachzudenken. Den Tag über kämpfte ich, und nachts führte ich Krieg gegen die Vampire. Alles, woran wir dachten, war zu überleben.“ Er nahm einen Schluck, sein Blick wanderte in die Ferne. Ob er in diesem Augenblick jene grauenhafte Zeit noch einmal durchlebte? Gerade als sie ihn auffordern wollte weiterzusprechen, blinzelte er und fragte: „Was ist mit dir? Hast du den Ölmann geliebt?“

„Nicht ein bisschen.“ Und er hatte sie nicht geliebt. In jener Nacht, in der er zugestochen hatte, hatte Néomi ihn besser verstanden als jemals zuvor. Louis war nicht etwa deswegen außer sich, weil er mit ihr zusammen sein wollte, sondern weil er sie bestrafen wollte. Ganz gleich, welche Sentimentalitäten er um ihres Körpers willen von sich gegeben hatte, ermordet hatte er sie aus reiner Gehässigkeit.

„Die Männer, mit denen du zusammen warst – hast du irgendeinen von ihnen geliebt?“

„Ich habe große Zuneigung für sie empfunden. Aber keine dauerhafte Liebe.“

„Warum konnten sie deine Liebe nicht gewinnen?“ Er beugte sich vor, als ob ihre Antwort für ihn besonders wichtig wäre.

„Oh, sie haben nichts falsch gemacht. Ich habe einfach nur nie jemanden gefunden, der wirklich zu mir passte.“

„Haben sie dich … befriedigt?“

Am Anfang vielleicht nicht, aber mit der Zeit schon. „Dafür habe ich gesorgt. Ich hatte keine Hemmungen auszusprechen, was ich von einem Mann erwartete oder brauchte.“ Er hob die Brauen. Sie sah, dass er sie am liebsten auf der Stelle nach der genauen Bedeutung ihrer Worte weiter ausgefragt hätte, aber sie zog es vor, wieder auf ihn zurückzukommen. „Wie bist du mit deinen körperlichen Bedürfnissen umgegangen, Conrad?“ Als er tief errötete, sagte sie nur: „Oh, ich verstehe.“

„Ziemlich oft“, gab er mit rauer Stimme zu.

„Warst du denn nicht furchtbar neugierig, wie es sich anfühlen würde?“

Er zögerte, bevor er ihr in die Augen sah. „Das bin ich immer noch.“

Langsam stieß sie den Atem aus. Ihr kam der Verdacht, dass sie diesem Mann möglicherweise nicht gewachsen sein könnte.

Néomi hatte gedacht, sie könnte mühelos mit Conrad fertig werden, nachdem sie noch nie Probleme mit Männern gehabt hatte. Sie hatte Erfahrung, er noch nicht.

Aber Conrad Wroth war nicht wie andere Männer. Genau genommen war er nicht einmal ein Mann. Er war ein unsterbliches männliches Wesen, das noch nie mit einer Frau zusammen gewesen war, auch wenn er sich offensichtlich danach sehnte. Sie spürte eine explosive Leidenschaft in ihm, die nur darauf wartete, herausgelassen zu werden.

Wie sehr sie sich wünschte, die Frau sein zu können, die von dieser Leidenschaft profitieren würde. Noch nie hatte sie es so sehr bedauert, über keinen Körper zu verfügen, wie jetzt.

„Hast du niemals eine Frau an intimen Stellen berührt? Niemals … nicht einmal geküsst?“

Seine Schultern versteiften sich. „Das sind jetzt genug Fragen. Ich habe dir doch gesagt, dass ich über dieses Thema nicht mit dir reden will.“

Hatte er nicht. „Warum willst du darüber nicht reden?“ Mon Dieu, noch nie hat eine Frau ihm ihre Lippen dargeboten. „Ist das Thema dir peinlich?“

„Und wieso auch nicht?“ Er blickte zur Seite und stieß mit rauer Stimme hervor: „Würde irgendein Mann wollen, dass eine wunderschöne Frau so etwas über ihn weiß?“

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, solche Bemerkungen sind deine Art, mit mir zu flirten.“

Er sah sie finster an. „Meine Art. Im Gegensatz zu der gewöhnlichen Art, wie es ein Mann mit mehr Erfahrung anstellen würde? Ich glaube fast, es gefällt dir, mich nervös zu machen. Es gefällt dir, dass ich bei dir nie so ganz weiß, woran ich bin.“

„Conrad, das ist doch lächerlich.“

„Ach, wirklich?“

Mais oui. Dann will ich es dir mal mit ganz einfachen Worten sagen: Wenn du dazu in der Lage wärst und ich dazu in der Lage wäre, dann würde ich dich verführen, jetzt gleich auf der Stelle.“

Er ballte die Fäuste, und seine Lippen öffneten sich, sodass weiße Zähne und jene sexy Fänge zum Vorschein kamen. „Du genießt es so richtig, mich zu quälen, stimmt’s?“ Er stand auf und ging zum Fenster hinüber, wo er in die stürmische Nacht hinausblickte. „Du solltest nichts sagen, was du nicht auch so meinst.“

„Das tu ich nie.“ Dieser Mann war ein sexuell unbeleckter, fast zwei Meter großer, umwerfender Unsterblicher. Und sie wollte ihn unbedingt haben. Das war die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

„Dann fühlst du dich zu mir hingezogen, weil ich der Einzige bin, der hier ist.“

„So ist das nicht.“ Sie stand ebenfalls auf und schwebte zu ihm hinüber.

„Wirklich nicht? Dann habe ich also Ähnlichkeit mit den Männern, die du früher in dein Bett gelassen hast?“

„Nicht im Geringsten.“

„Aber warum solltest du mich sonst verführen wollen?“

Diese Frage hatte sie nicht erwartet. „Dich begehre ich, weil ich noch nie mit einem Mann wie dir zusammen gewesen bin.“

Seine Miene wurde noch finsterer. „Einem rotäugigen Vampir?“

„Einem starken, virilen Mann mit gewaltigen Muskeln, die ich am liebsten auf der Stelle mit beiden Händen liebkosen würde.“

Er drehte sich um und stellte sein Glas auf dem Fenstersims ab, aber sie sah, wie er schluckte. Dann wandte er sich wieder zu ihr um, kam auf sie zu, bis er hoch über ihr aufragte. So wie in der Duschkabine zog sie sich so lange zurück, bis sie die Wand erreicht hatte.

Er hob die gefesselten Hände über ihren Kopf und bildete mit seinem Körper ein für sie scheinbar unüberwindliches Hindernis. „Was wäre, wenn ich den Teil mit der Verführung übernehmen will?“

Das sah ihm ähnlich. Er war so entzückend herrschsüchtig. „Warum versuchst du ständig, mich einzusperren?“

„Das würde ich vielleicht nicht tun, wenn du nicht dauernd verschwinden würdest. Du bist so greifbar wie Luft, und das ist verdammt frustrierend, koeri.“

„Was heißt das?“

„Das heißt so viel wie Lockmittel oder Lockvogel.“

Sie sah ihn mit halb zugekniffenen Augen an. „Dein Kosewort für mich ist ein Synonym für Köder?“

„Du lockst mich aus meinem Wahnsinn heraus.“ Er senkte die Stimme. „Das Einzige, was mich überhaupt dazu bringen könnte, ihn zu verlassen.“

Sie knabberte an ihrer Unterlippe. „Würdest du mir überallhin folgen?“

„Bis in die Sonne“, sagte Conrad eindringlich. Das waren keine schon mehrfach wiederholten Gefühlsergüsse – das waren Worte, die er nicht länger zurückhalten konnte. „Du hast gesagt, du würdest mich lehren, meine Braut zu verführen. Jetzt hätte ich gern meine erste Lektion.“

Sie konnte kaum noch klar denken. „Lektion?“ Er war einfach viel zu attraktiv. „Ach ja. Na gut, also wenn du dich mit deiner Braut in so einer Situation befinden würdest, könntest du ihr ein Kompliment machen.“

Er starrte auf sie hinab. „Ich könnte ihr also zum Beispiel sagen, dass sie ganz wunderbare Augen hat? Dass ich die ganze Zeit über ihre Farbe nachdenke?“

„Das würde ihr wirklich, wirklich gut gefallen. Und dann könntest du ihr Gesicht mit beiden Händen umfassen und vielleicht mit deinem Daumen über ihre Unterlippe fahren.“

Die Muskeln seiner Arme wölbten sich, und sie wusste, dass er seine Fäuste über ihrem Kopf ballte, weil er sich danach sehnte, sie zu berühren.

„Und woher soll ich wissen, dass sie an mir interessiert ist?“

„Vermutlich würde sie dir daraufhin die Arme um den Hals legen und dich an sich ziehen“, sagte Néomi, ließ allerdings ihre Arme da, wo sie waren, die Hände ebenfalls zu Fäusten geballt. Sie sehnte sich danach, mit ihren Fingern durch sein viel zu langes Haar im Nacken zu fahren, verzehrte sich danach, ihn auf irgendeine Weise zu berühren. Aber dazu war sie nicht in der Lage und würde es niemals sein.

Ich werde niemals fühlen, wie sich diese Muskeln anspannen, während er meinen Körper zum Höhepunkt treibt. Werde niemals genau den Moment erleben, wenn er jegliche Kontrolle über sich verliert und sich hilflos seiner Lust ergeben muss.

Néomi würde nie seinen Körper genießen können und wünschte sich in ihrer Selbstsucht, dass das auch keine andere Frau könnte.

„Und was sollte ich dann tun?“ Seine Stimme schien vom Whisky gleichzeitig rauer und geschmeidiger geworden zu sein.

Sie fühlte sich so berauscht, als ob sie zusammen mit ihm davon getrunken hätte. „Du würdest ihren Blick erwidern und dich dann hinabbeugen, um ihre Lippen mit deinen zu streifen.“

„Ihre Lippen streifen?“ Er war inzwischen genauso gefesselt wie sie, und seine angeborene Zurückhaltung weichte auf. Sie liebte es. „Was, wenn ich lieber etwas härter vorgehen möchte?“

Härter? Ja! Sie bremste sich. „Aber die meisten Frauen mögen es, langsam verführt zu werden. Du müsstest abwarten, das Ganze in die Länge ziehen. Aber wenn deine Geliebte aufkeucht, dann kannst du ihren Mund etwas nachdrücklicher erobern.“

„Wie?“

„Du lässt behutsam deine Zunge hineingleiten und liebkost meine – äh, ihre, meine ich, damit.“ Sie schüttelte den Kopf. „Also ihre natürlich.“

Er ließ seine Zunge über einen seiner Fangzähne gleiten, woraufhin sie fast dahingeschmolzen wäre. „Liebkosen?“

„D-du kannst eine Frau mit einem einfachen Kuss verrückt machen, wenn du es richtig anstellst. Also schön langsam.“

Er drängte sich noch dichter an sie heran, bis elektrische Funken zwischen ihnen knisterten. „Wann würde ich anfangen, sie zu berühren?“

Als sie in seine Augen hinaufblickte, sah sie in ihnen nicht mehr das Rot von Blut, sondern das Rot glühender Flammen. „Wenn sie stöhnt, könntest du ihren Hals berühren. Vielleicht mit den Fingerrücken von ihrem Ohr nach unten an ihrem Schlüsselbein vorbeistreichen, dann noch tiefer bis zum Ansatz ihrer Brüste. Und wenn ihr das gut gefällt, könntest du denselben Pfad mit deinen Lippen nachziehen.“

„Und dann?“, fragte er mit heiserer Stimme.

„Was sagt dir dein Instinkt?“

„Mein Instinkt sagt mir“, sein brennender Blick streifte ihr Ohr, wanderte zu ihrem Schlüsselbein hinab und weiter zu ihrem Dekolleté, „noch weiter nach unten zu gehen. Alles zu tun, um mit meinen Lippen deine Brüste zu berühren. Ihre Brüste.“

Als sich Néomi das bildlich vorstellte, wölbte sie ihren Rücken kaum merklich, sodass ihr Busen ihm ein Stückchen näher kam. „Wie würdest du sie küssen?“

„Ich würde zuerst ihre Brustwarzen küssen, meine Lippen über ihre zarte Haut streifen lassen. Würde ihr das gefallen?“

„Vermutlich würde sie mit beiden Händen deinen Hinterkopf umfassen und laut stöhnen.“

„Dann würde ich meine Lippen um eine deiner Brustwarzen schließen …“

„Du meinst ihre Brustwarzen, die deiner Braut.“

Langsam schüttelte er den Kopf. „Wenn ich daran denke, jemanden zu küssen, dann stelle ich mir dich vor. Nur dich. Ich kann nicht länger so tun, als ob es anders wäre.“

„Das gefällt mir, Conrad. Denn ich will nicht, dass du eine andere Frau küsst“, murmelte sie.

„Warum?“

„Ich wäre eifersüchtig. Ich würde ihr die Augen auskratzen wollen, weil sie meinen Vampir küsst.“ Er runzelte die Stirn und öffnete den Mund, aber sie schnitt ihm das Wort ab. „Je suis sérieuse. Jetzt sag mir, was du als Nächstes mit mir tun würdest.“

Nachdem er offensichtlich versucht hatte abzuwägen, ob sie die Wahrheit sagte, fuhr er fort: „Ich würde eine deiner Brustwarzen zwischen meine Lippen nehmen, daran saugen …“

„Heftig?“ Sie stieß das Wort mit einem Keuchen hervor.

„Würde dir das gefallen?“ Als sie nickte, versuchte er gar nicht erst, ein Stöhnen zu unterdrücken. „Dann würde ich heftig daran saugen und sie zugleich mit meiner Zunge lecken.“

Ihre Lider bedeckten ihre Augen jetzt fast vollkommen. Er war so sexy und männlich. So intensiv. Wie hatte sie sich je zu diesen weichen, folgsamen Geschäftsmännern mit ihrer „Ja, Darling“-Mentalität hingezogen fühlen können? „Ich habe mir ausgemalt, wie sich deine Lippen auf ihnen anfühlen würden.“

Er stieß einen kurzen, rauen Laut aus. „Und ich versuche mir aufgrund dessen, was du mir gezeigt hast, vorzustellen, wie sich deine Brüste anfühlen würden.“

„Wünschst du dir auch, du könntest sie berühren?“

„Mein Gott, ja“, erwiderte er rasch und errötete.

„Denkst du oft an sie?“

Er neigte kurz seine Stirn. „In manchen Minuten weniger als in anderen.“

Sie stieß ein kehliges Lachen aus. Er wirkte überrascht, dass er sie zum Lachen bringen konnte.

„Was würdest du tun, während ich sie küsse?“, fragte er.

„Meine Hände würden deinen Rücken massieren.“

Ihre Lider schlossen sich zitternd, als er die Hände herunternahm und nach ihr griff. Seine Handflächen waren so groß, dass sie die Umrisse ihrer Brüste vollständig bedeckten.

Sie stöhnte leise, als sie auf jedem einzelnen Quadratzentimeter winzige Elektroschocks spürte. „Ich würde seufzen, wenn ich spürte, wie sich deine Muskeln unter meinen Händen bewegen. Dann würde ich deine Hüften umfassen, um dir zu zeigen, dass ich mehr von dir will.“ Er hob die Brauen, und sie murmelte: „Zu diesem Zeitpunkt würde ich dich sehnlichst begehren.“

„Dann würdest du mich also nicht aufhalten, wenn ich“, er schluckte und seine Stimme klang auf einmal eine ganze Oktave tiefer, „wenn ich versuchen würde, meine Hand unter dein Kleid zu schieben?“

„Dich aufhalten? Ich würde deine Hand höchstpersönlich auf mein Höschen legen.“

Wieder stöhnte er. „Ich würde meine Finger unter diese schwarze Spitze schieben und sie beiseiteziehen.“ Fraglos hatte er über weitaus mehr nachgedacht als darüber, wie sich ihre Brüste anfühlen würden.

„Conrad, ich wäre feucht für dich.“

Das tiefe Grummeln seiner Stimme hatte sich in ein heiseres Kratzen verwandelt. „Ich wäre so verdammt hart für dich.“

„Würdest du mich beißen wollen?“

Ja“, zischte er. „Würdest du es zulassen?“

Wenn er es brauchte, würde sie es ihm geben. „Ich würde dir nichts abschlagen.“

„Dann würde ich deinen Hals und deine Brüste auswählen. Ich würde deine weißen Schenkel gleich über den Strümpfen beißen.“

Was für ein Mann! Sie erstickte ein Wimmern. „Wir tun es schon wieder, tauschen Bemerkungen aus, verstehen uns ohne weitere Erklärungen.“

„Wie beim Tanzen.“

Sie schüttelte den Kopf und flüsterte: „Wie beim Sex.“

Er starrte in ihre Augen hinab, sodass sie sich fühlte, als ob sie in Feuer getaucht würde. „Néomi, du bringst mich dazu, mir zu wünschen, mein Blut würde wieder in meinen Adern kreisen. Ich möchte erweckt werden. Aber nur von dir.“