darklands (2)

Er hat es nur ein Mal getan. Das eine Mal in dieser kalten Winternacht vor zwei Jahren, zwei Wochen bevor er das Haus verließ und nie mehr zurückkam … das war’s.

Das einzige Mal.

(and i awake from dreams

to a scary world of screams)

Und es gibt wirklich keinen Grund 4. Ja, ich will Gott umbringen, weil er Dad dazu gebracht hat, sich selbst zu verlieren, und ihn in etwas anderes verwandelt hat. Aber ich werf ihm nicht vor, dass er Dad dazu gebracht hat, mir das anzutun, was er getan hat. Denn ich glaub nicht, dass Gott dafür verantwortlich ist. Ich weiß nicht, was Dad dazu gebracht hat.

Ich weiß es einfach nicht.

Und es gibt keinen Grund 4, weil er es sowieso nicht getan hat.

Nicht mein Dad.

Es war ein anderer Dad, der verlorene Dad.

Und er hat es einem andern Ich angetan.

Einer andern Dawn.

Der Dawn, die in einer Höhle lebt.

(Es ist eine Tatsache, eine wissenschaftliche Tatsache, dass jede Zelle des menschlichen Körpers alle sieben Jahre erneuert wird. Jede einzelne Zelle. Was bedeutet, dass das, was ich jetzt bin, was ganz anderes ist als das, was ich vor sieben Jahren war. Und obwohl das, was ich jetzt bin, nur zu zwei Siebteln anders ist als das, was ich vor zwei Jahren war, reicht der Unterschied trotzdem, um mich zu einem andern Ich zu machen.

Das ist eine Tatsache.

Eine wissenschaftliche Tatsache.)

Natürlich weiß ich, dass ich mir in dem Ganzen was vorlüge, und ich weiß auch, dass ich, als Mum ein paar Tage nach der kalten Dezembernacht zu mir kam und mich fragte (mit Angst in den Augen), ob alles in Ordnung wäre … ich weiß, dass ich auch ihr damals was vorgelogen hab.

»Ja«, sagte ich. »Alles okay.«

»Bist du dir ganz sicher?«, hakte sie nach. »Ich meine, wenn es irgendwas gibt, irgendwas, worüber du mit mir reden willst …«

Aber es gab nichts.

Es gibt nichts.

Wie könnte es was geben?

(and i feel that i’m dying

and i’m dying)

Ich lüge, aber es ist die Wahrheit: Es gibt keinen Grund 4.