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Im Landeanflug
Moskau, Russische Föderation
14. Juli

 

»Landung in zehn Minuten, Ma’am.«

Die Außenministerin dankte dem Flugbegleiter mit einem Lächeln, verstaute den Ordner in ihrer Aktentasche und legte den Sicherheitsgurt an. Die letzten zweiundsiebzig Stunden hatte sie eine atemberaubende Tour hinter sich, mit Stopps im türkischen Ankara und in Baku, Aserbeidschan. Sie konnte immer noch nicht ganz glauben, was ihr in dieser kurzen Zeit alles gelungen war. Sie dachte an den Ordner und lächelte. Sie war keine große Anhängerin der Geheimdienste, aber dieses Mal hatten sich die Agenten selbst übertroffen. Der Plan war meisterhaft.

Erneut überlegte sie, ob die Chinesen in diesen Plan eingeweiht werden sollten, kam aber zögernd zu der Überzeugung, dass es im Endeffekt wohl das Beste sei, es nicht zu tun. Sie hatte ihrem chinesischen Kollegen die wichtigsten Informationen übermittelt, genug, um alle Bedenken hinsichtlich amerikanischer Beteiligung an dem Malakka-Anschlag aus dem Weg zu räumen. Aber der Plan der Spione enthielt bereits so viele verschiedene Komponenten, dass eine chinesische Beteiligung die Dinge nur unnötig verkomplizieren würde. Russland war der Schlüssel zu allem.

 

 

Im Kreml

 

Die Außenministerin saß mit dem russischen Präsidenten und seinem Außenminister zusammen und beobachtete ihre Gesichter, während sie sich mit kaum beherrschter Wut das Video ansahen. Danach wandte sich der Außenminister an sie. »Das ist offensichtlich sehr beunruhigend, verehrte Frau Kollegin.« Er warf dem russischen Präsidenten einen Blick zu.

»Wir werden dies analysieren und dementsprechend handeln, aber klar ist wohl, dass kurzfristig nichts unternommen werden kann. Und obwohl wir Ihnen äußerst dafür dankbar sind, dass Sie uns das persönlich überbracht haben, wundern wir uns doch ein wenig, welche Absicht hinter dieser Geste steckt.«

Die Außenministerin sah die Russen an. »Ich kam mit der Bitte um Unterstützung, den Wolf, der vor der Tür steht, zu töten, wenn ich ein russisches Sprichwort zitieren darf.«

Der russische Präsident sprach nun zum ersten Mal. »Es wird schwer sein, unseren Zorn zu verbergen, aber bis die Meerenge dem Tankerverkehr wieder offensteht, müssen wir Motakis Spiel spielen. Die ersten Ladungen iranischen Öls, die unsere europäischen Verpflichtungen erfüllen werden, sind auf dem Weg nach Rotterdam, und gerade trifft die Begleichung der Rechnung in russischem Benzin im Iran ein.«

»Und falls die Passage nicht wieder für den Tankerverkehr geöffnet werden sollte?«

Sein Gesicht verfärbte sich. »Das würde unsere gesamte Wirtschaft gefährden. Internationale Gesetze und lang etablierte Präzedenzfälle sind auf unserer Seite. Sollten die Türken darauf bestehen, wäre eine militärische Antwort unausweichlich.«

»Ihre Argumente sind gut, aber der Vertrag von Montreux wurde vor über siebzig Jahren unterzeichnet. Mit der gegenwärtigen Einstellung der Weltöffentlichkeit bezweifele ich, dass die Türken auf ein Ultimatum reagieren werden.«

»Was schlagen Sie sonst vor? Die Passage des Schwarzen Meeres« – er gebrauchte den russischen Namen – »steht dank des Abkommens jedem offen. Die Nichtverteidigung dieses Rechts überträgt die Kontrolle unserer einzigen Warmwasserhäfen in ausländische Hände. Würde die USA eine kubanische Blockade der Meerenge von Florida dulden? Und mit dem Iran können wir nicht abrechnen, bevor unser Öl wieder fließt.«

»Muss es denn durch die Meerenge fließen?«

Der russische Präsident schnaubte. »Wie denn sonst? Durch Pipelines? Die sind alle unzulänglich und durchqueren die Türkei oder Georgien, mit Verträgen, deren Durchsetzbarkeit mehr als zweifelhaft ist. Sie verlangen von uns, dass wir unsere legalen Rechte auf freie Durchfahrt aufgeben, um uns der Gnade anderer Staaten zu unterwerfen?«

»Nicht aufgeben, Mr President, vielmehr strategischer durchsetzen.« Sie rollte eine Karte aus.

»Wenn ich Ihnen etwas zeigen darf. Fünf Prozent des Schwarzmeerexportes können nördlich über Ihre eigenen Pipelines an baltische Häfen transportiert werden. Richtig?« Er nickte.

»Ihnen ist das westliche Interesse bekannt, eine Pipeline durch die Türkei zu bauen, von Samsun am Schwarzen Meer bis nach Ceyhan am Mittelmeer. Sie könnte in circa sechs Monaten operationsbereit sein. Ihre Fertigstellung könnte sogar auf sechs Wochen oder weniger beschleunigt werden, was es Frachtschiffen erlauben würde, zwischen Ihren Häfen und Samsun hin- und herzupendeln. Von dort aus könnte das Öl unter Umgehung der Meerenge durch die Türkei nach Ceyhan gepumpt werden. Das würde die Hälfte Ihrer Exporte abdecken.« Der Russe nickte und hörte weiter zu.

Ihr Finger rutschte nach Osten. »In Baku in Aserbeidschan liegt die Baku-Novorossiysk-Linie brach, die ehemals Aseri-Öl an Ihre Ölhäfen lieferte. Die Aseris bevorzugen gegenwärtig die Baku-Tiflis-Ceyhan-Linie.«

Der Russe grunzte bei der Erinnerung an ein weiteres Beispiel, wie westliche Firmen russischen Einfluss untergruben. »Und was hat das mit dieser Sache zu tun?«

»Die Terminals der Baku-Novorossiysk- und der Baku-Tiflis-Ceyhan-Linien liegen zwei Kilometer voneinander entfernt. Die Baku-Tiflis-Ceyhan verfügt über freie Kapazitäten, und eine Verbindung zwischen den beiden könnte innerhalb weniger Tage hergestellt werden. Dies würde Ihnen erlauben, den Fluss der Baku-Novorossiysk-Linie umzustellen und Ihr Öl von Novorossiysk über Baku an das Mittelmeer zu schicken. Diese Schritte könnten Ihnen innerhalb weniger Wochen erlauben, fünfundneunzig Prozent Ihrer Exporte auf den westlichen Markt zu bringen.«

»Und die verbleibenden fünf Prozent?«

»Werden den Bosporus auf Tankern durchqueren, basierend auf Ihrem Recht auf freie Durchfahrt.«

Der Russe sah skeptisch aus. »Die Türken und Aserbeidschaner akzeptieren das?«

»Das tun sie nach erfolgreicher Verhandlung des Pipelinetarifs. Die Türken werden Tanker mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gegen Unfälle und Terroranschläge akzeptieren. Sie fordern gemischte Inspektionsteams, die sich aus einem Russen, einem Türken und dem Beobachter eines neutralen Landes auf wechselnder Basis zusammensetzen. Die Schiffe werden vor der Abfahrt in russischen Häfen inspiziert, auf ›Einladung‹ Ihrer Regierung. Damit muss niemand ein Nachgeben kundtun. Dieses Arrangement kann als ›kooperative, internationale Anstrengung, mit schwierigen Problemen fertigzuwerden‹, verstanden und publiziert werden. Ein Musterbeispiel für gelungene Zusammenarbeit und Diplomatie.«

Der Russe schnaufte. »Außer den Tarifen natürlich. Wir sollen Erpressungsgelder zahlen, um Öl zu transportieren, das gegenwärtig frei unterwegs ist. Das versteckt sich hinter dem feinen Gerede der Türken von Sicherheit und Umweltfreundlichkeit.«

»Die Tarife, mit denen sie sich einverstanden erklärten, decken kaum ihre Betriebskosten.«

»Aber sie steigern unsere. Und wieso ein niedriger Tarif? Das allein ist schon verdächtig.«

Die Außenministerin antwortete: »Da die Türken verstehen, Mr President, das eine friedlich erreichte fünfundneunzig-prozentige Reduzierung des Tankerverkehrs ein Schnäppchen ist.« Sie zögerte. »Außerdem machen die Tarife nur einen Bruchteil der Kosten aus, die eine militärische Aktion gegen die Türkei fordern und die die NATO auf Seiten der Türken in die Angelegenheit hineinziehen würde.«

Der Russe starrte sie an. »Das legt türkische Hände auf unsere Halsschlagader.«

»Bei allem Respekt, Sir, Geschichte und Geografie haben diese Hände bereits vor langer Zeit an diese Stelle gelegt.« Ihre Stimme verhärtete sich. »Denken Sie, es wird Ihnen im Griff von iranischen Terroristen besser ergehen?«

Er seufzte und lächelte dann schwach. »Schon verstanden, verehrte Außenministerin. Unser Ölverteilungsnetzwerk ist Ihnen erschreckend gut bekannt.«

Sie lächelte zurück. »Wenn ich Sie recht verstehe, stimmen Sie also mit unserer Analyse überein?«

Er nickte und zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Fünfzig Prozent innerhalb weniger Tage und volle Wiederaufnahme in sechs Wochen scheinen machbar. Aber vielleicht können wir uns innerhalb viel kürzerer Zeit absichern. Die Iraner sind mehr als entgegenkommend. Mit ein wenig Druck können wir sie womöglich überzeugen, sofort eine enorme Menge zu exportieren. Damit bringen wir eine sechswöchige Reserve auf das Wasser, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Wir sagen einfach, dass die jüngste Unterbrechung uns nervös gemacht hat, und dass wir zusätzliche Lagerkapazitäten in europäischen Häfen anmieten. Ich denke, wir werden innerhalb einer Woche oder spätestens in zehn Tagen wieder im Geschäft sein.«

Er lächelte ein hartes Lächeln.

»Und dann überlegen wir, wie wir dem Iran den Treibstoffhahn zudrehen.«

Die Außenministerin erwiderte sein Lächeln.

»Wieder mit dem größten Respekt, Mr President, vielleicht sollten Sie sie stattdessen sogar mit noch größeren Mengen versorgen.«

Die Russen sahen sich gegenseitig an.

»Noch einen ›Vorschlag‹, Frau Kollegin?«, erkundigte sich der russische Außenminister.

Sie nickte und präsentierte den Rest des Plans.

 

 

Dearborn, Michigan
18. Juli

 

Borqei hinkte auf einem Bein voll irakischen Schrapnells umher. Nach einem Gespräch mit Yousifs Adoptiveltern war er besorgt. Das Paar war aufs Tiefste schockiert, die von Kugeln durchsiebte Leiche ihres Sohnes auf der Straße vor ihrem Haus zu finden, offensichtlich das Opfer von Schüssen aus einem vorbeifahrenden Wagen.

Wie Yousif dort hingekommen war, blieb weiter ein Rätsel. Die Eltern des Jungen wurden kaum dadurch getröstet, dass Borqei ihnen eine Nachricht von Motaki überbracht hatte, die Yousifs Tod heroisch nannte. Er bezweifelte, dass sie dem mehr glaubten, als er es tat.

Die Presse hatte »Joe Hamad« als einen ganz und gar typischen amerikanischen Jungen gefeiert und seinen Tod einer lateinamerikanischen Bande angehängt, was ein Versprechen der Rache heraufbeschworen hatte. Die Verteidiger des Islam waren eine bunte Mischung von Delinquenten arabischer Abstammung, keineswegs gläubig, aber dennoch wild entschlossen, die Ehre des Islam aufrechtzuerhalten. Bei ihrem Rachefeldzug in den Südwesten Detroits verletzten sie ein Mitglied der Los Pumas, der dominierenden Gang. Die Spannung stieg, begleitet vom Aufruf an alle, die Ruhe zu bewahren. Borqei war bereits zweimal im Fernsehen aufgetreten und hatte Todesdrohungen erhalten, was ihn nicht halb so schwer belastete wie der Verlust seines Protegés an ein fragwürdiges Ziel. Er schleppte sich vorwärts, dachte an Yousif und betete, dass er die Belohnungen des Paradieses genoss.

 

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Lieutenant Manuel Reyes saß auf dem Beifahrersitz. Der gestrige Anruf Dugans, den er als ehrenwerten Mann schätzte, hatte ihn nicht überrascht. Genauso wenig hatte es ihn überrascht, dass der kleine »Gefallen«, den er Agent Ward erfüllen sollte, es ihm zeitlich nicht erlauben würde, an der venezolanischen Mission teilzunehmen. Das heißt, es wäre ihm unmöglich gewesen, wenn er den Gefallen tatsächlich, wie erbeten, erst morgen erledigt hätte. Aber nun tat er ihm den kleinen Gefallen schon einen Tag früher.

»Das ist ja fürchterlich, Manny«, schrie ihm Perez vom Fahrersitz des tiefergelegten Wagens über den spanischen Rap hinweg zu. »Wenn ich dieser erbärmlichen ›Musik‹ noch länger zuhören muss, ist der Einzige, den ich umbringen werde, mich selbst.«

Reyes nickte. Beide trugen die blauen Kopftücher der Los Pumas zu verwaschenen Jeans und ärmellosen Unterhemden, die grelle, aber nur vorläufige Gangtätowierungen zur Schau stellten. Beide glitzerten nur so von umgehängten Goldketten.

»Ist er das?« Reyes zeigte über einen leeren Platz auf eine Querstraße.

Perez folgte seinem Finger. »Das ist er. Sieht genau wie auf dem Foto aus.«

»Fahr in die Straße hinein und pump die Vorderseite des Wagens hoch.«

Perez nickte. Der Wagen hob sich seufzend, während Reyes die dröhnende Musik abstellte. Sie schlichen sich an, heimtückische Jäger, den Wagen vorne hoch aufgerichtet, das Heck beinahe auf dem Asphalt.

Borqei überquerte die Straße, als sie ihn in Hüfthöhe erwischten. Sein Körper war zwischen dem Asphalt und der hinteren Stoßstange gefangen. Bis zum Ende des Häuserblocks überzogen sie die Straße mit Borqeis blutigen Spuren. Dann hob Perez das Heck an und raste davon. Noch ein Tod, der den Gangs anzulasten war.

 

 

Trainingslager der FARC
Santa Maria de Barros
Venezuela, 20. Juli

 

Manuel Reyes und Juan Perez standen verschwitzt in Camouflage vor einem grob gezimmerten Schuppen und beäugten eine Gruppe ähnlicher Gebäude. Eine geteerte Landebahn stand in offensichtlichem Kontrast zu dem unbefestigten Weg, der den Zugang zum Camp aus dem Innern Venezuelas im Osten und von der kolumbianischen Grenze zehn Kilometer westlich her gewährte.

Ein Mann trat aus einem der Gebäude und trottete auf sie zu.

»Die Gringos sind fertig, Teniente«, berichtete Corporal Vicente Diaz. »Das Camp ist gesichert.«

»Bueno, Vicente«, – Reyes sah auf die Uhr – »essen Sie und ruhen Sie sich aus. Du auch, Juan.« Er nickte Perez zu.

»Ich komme gleich nach.«

Reyes bedachte die davongehenden Männer mit einem wohlwollenden Blick. Seit zwei Jahren spielte der junge Diaz nun schon einen unzufriedenen Panamaer in der FARC, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens. Er war unverzichtbar, hatte die Aktivitäten im Darien, dem Dschungel zwischen Panama und Kolumbien, überwacht, den die FARC als sicheren Unterschlupf nutzte. Seine Rolle als verdeckter Agent endete nun mit dieser Mission, aber sowohl Reyes als auch Captain Luna waren der Meinung, dass die Mission diesen Verlust rechtfertigte.

Reyes drehte sich zum Anführer der ›Gringos‹ um, der auf ihn zukam. Er lächelte beim Gedanken an diesen Ausdruck. Sergeant Carlos Garza, US Army Special Forces, der Anführer einer amerikanischen Spezialeinsatztruppe, und seine fünf Männer waren wohl kaum Gringos. In Puerto Rico oder Texas geboren, hatten sie alle lateinamerikanische Wurzeln und den Wunsch, die besten Soldaten des Planeten zu sein. Special Forces hatte sie dazu gemacht und sie dann zusätzlich einem Sprachtraining unterzogen. Und egal, ob ihr natürlicher Dialekt ein Slang aus dem östlichen Los Angeles, eine Mischung aus puertoricanischem Spanisch-Englisch oder Tex-Mex war, sie alle konnten jederzeit an jedem spanischsprechenden Ort der Welt als Einheimische durchgehen.

Reyes und Perez hatten in der Nacht zuvor ›Garzas Gringos‹ gerade noch rechtzeitig erreicht, um gemeinsam mit ihnen die venezolanische Grenze zu durchbrechen, dicht gefolgt von kolumbianischen Einheiten, die die Illusion der heißen Verfolgungsjagd mit absichtlich inakkuratem Waffeneinsatz untermalten. Der FARC-Kommandant, von den Venezolanern an der Grenze alarmiert, hatte sie im Trainingslager bereits erwartet. Er sah einen Lastwagen voll neuer Rekruten, angeführt von Diaz, einem Mann, der ihm bekannt war, der selbst in diesem Camp trainiert hatte. Solche Besuche hatte es schon öfter gegeben, und der Anführer der FARC hatte entschieden, sie für die Nacht unterzubringen und sich am Morgen mit ihnen auseinanderzusetzen. Ein Tag, der für die zwanzig mit Drogen handelnden Terroristen in diesem Lager nie anbrach.

»Das Camp ist gesichert, Lieutenant«, bestätigte Garza, als er die Veranda der Hütte erreichte.

»Diaz hat mir bereits Bericht erstattet. Was nun?«

»Wir nehmen ihre Stelle ein und warten. Nach dem Hit drapieren wir die Leichen so, dass es wie ein Feuergefecht aussieht, ziehen denjenigen ohne Tätowierung kolumbianische Uniformen an, und machen sie dann mit Granaten unkenntlich. Es wird wie eine grenzüberschreitende Aktion aussehen.«

»Brauchen Sie Hilfe?«

»Nein, Sir«, lehnte Garza ab. »Meine Männer sind überzeugendere FARC, sollten wir Besucher bekommen. Diaz gab uns die Passworte.« Er hielt inne. »Diaz ist ein guter Mann.«

Reyes lächelte. »Ganz Ihrer Meinung, Sargento, obwohl es gut ist, das von einem anderen Pro zu hören.«

Garza zögerte. »Sir, darf ich Sie etwas fragen, von einem Pro zum anderen?«

»Nur keinen Zwang, Sargento.«

»Ich habe Diaz erwartet, aber nicht Sie und Perez.« Er stoppte. »Ihre Gegenwart ist ungeplant, und ungeplant ist riskant. Ich weiß nicht, welcher Trottel dies genehmigt hat, aber falls mich das am Ende Männer kosten wird, versichere ich Ihnen, dass dieses Individuum und ich eine Diskussion kriegen werden.«

»Ich entschuldige mich, Sargento. Es gibt keinen ›Trottel‹. Ich erwarte, dass Ihre Vorgesetzten, sobald sie von unserer Anwesenheit hier erfahren, ebenso verärgert wie Sie sein werden. Ich will Ihnen die Wahrheit sagen. Im Wissen, dass Sie Funkstille einhalten, haben wir darauf gewettet, dass Sie uns akzeptieren werden, sobald wir unangekündigt erscheinen.« Er zuckte mit den Schultern. »Nach unserer Rückkehr werde ich mich den Konsequenzen stellen.«

Garza unterdrückte einen Fluch. »Also gut. Sie sind jetzt hier, fungieren aber als reine Beobachter. Verstanden?«

Reyes sah dem Amerikaner in die Augen. »Leider muss ich Sie erneut enttäuschen, Sargento. Ich muss ein Versprechen einlösen.«

Garza sah zu Boden. »Es ist Ihre Frau, nicht wahr?«

Reyes versteifte sich. »Woher wissen Sie das?«

»Ihre Männer sprachen darüber. Ich kann Ihnen und Ihrer Rachelust gegen Rodriguez nicht erlauben, den Plan zu kompromittieren.«

»Der Plan ist, Rodriguez zu töten, nicht wahr? Wer hat mehr Recht, diesen Schweinehund zu erschießen als ich?«

»Verdammt.« Garza setzte sich auf die Verandastufe. »Dachte ich es mir doch. Sie kennen nur einen Teil des Plans. Setzen Sie sich hin, Lieutenant. Niemand wird Rodriguez erschießen.«

 

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Rodriguez sah nach unten, als die King Air kreiste, froh, dass die FARC-Männer in Formation warteten. Eine schnelle Hetztirade gegen die yanquis, während seine Leute die Lager überprüften. Dann würde er schleunigst wieder verschwinden. Natürlich oblag die Überprüfung seinen Männern, damit er ehrlich sagen konnte, er habe nichts gesehen. Ehrlichkeit war wichtig.

Er seufzte. Nicht alle waren ehrlich. Sein Handel mit der FARC gewährte ihm zehn Prozent der Einnahmen aus den Kokaintransporten, die sein Land durchquerten. Erstaunlich, wie sich sein Einkommen seit Beginn dieser unangemeldeten Besuche in den Lagern erhöht hatte.

Selbst ohne das Drogengeld waren diese Camps hilfreich, indem sie seine Opposition in Furcht und Schrecken hielten. Ursprünglich hatte die FARC die Muskelkraft ihrer Männer gegen sichere Erholungsorte und ihre Wiederbewaffnung getauscht. Als aber US-Hilfsmaßnahmen den Kolumbianern erlaubten, mehr Mittel auf die Zerstörung des Drogenhandels zu verwenden, hatte die FARC ihren Drogenhandel unter Rodriguez’ Schutz gestellt. Selbstverständlich gegen Gebühr. Kostenlose Schlagkraft und Bargeld bis zum Abwinken.

Seit den angsterfüllten Wochen nach Panama hatte sich Rodriguez’ Stimmung verbessert. Die Medien wurden von dem Anschlag am Bosporus abgelenkt. Und die Nachricht von Brauns Tod brachte ihm die willkommene Erkenntnis, dass der einzige Faden, der ihn mit den Anschlägen verband, durchtrennt war.

Vollkommen selbstbewusst begab er sich nun in die Offensive. Seine Ansprachen verdammten die Anschläge als amerikanische Verschwörung, als Vorwand, die Kontrolle über globale Meerengen mit dem endgültigen Ziel zu übernehmen, den Panamakanal wieder an sich zu reißen. Er beendete all seine Ansprachen mit dem Versprechen, »dass die Bolivarische Republik von Venezuela stets ehrenvoll und voller Stolz der amerikanischen Hegemonie bis zum Tod widerstehen wird«.

Rodriguez verzog das Gesicht, seine Laune durch die drangvolle Enge in der King Air beeinträchtigt. Die Kürze der Landebahn verbot den Einsatz seines Jets und reduzierte seine Sicherheitstruppe auf nur sechs Leibwächter. Aber es waren seine besten, lächelte er, und da hinten, in der letzten Reihe, saß auch sein Opferlamm.

»Navarro«, zog er ihn auf, »bist du bereit, eine Kugel für deinen Präsidenten zu empfangen?«

Das missmutige Gesicht, das auf ihn zurückstarrte, war eine Kopie seines eigenen, bis hin zur kleinsten Narbe. Die Männer waren identisch gekleidet, in Kakihosen und leuchtend roten Hemden mit offenem Kragen.

»Wirklich, Navarro«, sagte Rodriguez, »warum so betrübt? Du hast solch ein gut aussehendes Gesicht, das nur weniger Eingriffe bedurfte. Ich biete dir ein gutes Leben und verlange nichts weiter, als dass du lächelst und winkst. Und dennoch schmollst du. Vielleicht wäre deine Tochter eine angenehmere Gesellschaft. Wie alt ist sie jetzt? Fünfzehn, ja?«

»Vergeben Sie mir, Euer Exzellenz. Es wäre mir eine Ehre, in Eurem Dienst zu fallen.«

»Schon viel besser.« Rodriguez grinste einen Leibwächter an.

Der grinste zurück. »Wie gewöhnlich, Señor Presidente – Navarro geht als Erster raus. Sobald wir sicher sind, dass alles in Ordnung ist, kommt er zurück an Bord, und Sie steigen an seiner Stelle aus.«

Rodriguez seufzte. »Wenn der Idiot Reden halten könnte, würde ich solch lästige Touren überhaupt nicht unternehmen.«

 

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Reyes stand stramm, als sich die Tür öffnete und sechs Männer aus dem Flugzeug stiegen. Sie bildeten einen Kreis, in dessen Mitte ein Mann in einem roten Hemd trat. Die falschen Guerillas präsentierten ihre Gewehre, die Waffen entsichert.

Ein Schuss im Flugzeug erregte die Aufmerksamkeit der Leibwächter, während der Mann in ihrer Mitte sich auf die Landebahn fallen ließ. Die amerikanischen Waffen kamen alle gleichzeitig nach oben, und die sechs Leibwächter waren tot, bevor sie zu Boden fielen.

Garza und seine Männer umkreisten das Flugzeug, als der Zwilling des Roten Hemdes die Stufen hinunterstolperte, gefolgt vom Copiloten, der eine Pistole hielt.

»Der Pilot?«, erkundigte sich Garza beim Copiloten.

»Tot. Er war Rodriguez gegenüber loyal.«

»Ich bin nicht Rodriguez«, behauptete der Mann neben dem Copiloten. »Ich bin Victor Navarro. Er ist Rodriguez.« Er deutete auf seinen Doppelgänger, der auf sie zukam.

»Ach ja?«, fragte Garza. »Wie lautet das Erkennungszeichen?« Der Mann sah panisch aus, als Garza weitersprach.

»Es grünt so grün …« Garza unterbrach sich. »Vervollständigen Sie den Satz.«

Rodriguez lächelte. »… wenn Spaniens Blüten blühen.«

»Das hab ich mir tatsächlich gerade ausgedacht.« Garza wandte sich an das zweite Rote Hemd. »Codesatz, Señor?«

Navarro lächelte. »Rodriguez ist ein Arschloch.«

»Mucho gusto, Señor Navarro«, bedankte sich Garza und nickte seinen Männern zu, Rodriguez zu fesseln.

»Ich würde vorschlagen, dass Sie …«, Garza wandte sich an den Copiloten und lächelte Navarro an, »und Señor Presidente hier Ihre Geschichten absprechen. Die werden wir mit Einschüssen untermalen, die keinen Schaden am Flugzeug verursachen.«

»Un momento, Sargento«, hielt Navarro Garza an, »vielleicht sollten Sie mich ebenfalls in einigen ›unkritischen‹ Bereichen anschießen.«

»Das ist sicher nicht nötig, Señor Navarro.«

»Ganz im Gegenteil. Das wird mir erlauben, den Unterschied in meiner Stimme oder in meiner Gestik auf den Stress zu schieben, angeschossen zu sein. In diesem Fall bin ich nur zu geneigt, ›eine Kugel für meinen Präsidenten zu empfangen‹.«

Garza zuckte mit den Schultern. »Also gut. Ein Streifschuss am Arm. Bevor Sie abfliegen.« Navarro nickte. Garza ging zu Rodriguez, der auf der Landebahn kniete, umstellt von zwei Amerikanern und Reyes und Perez, während der Rest der Einheit die Leichen herrichtete.

»Und jetzt?«, wollte Reyes von Garza wissen.

»Presidente Rodriguez/Navarro kehrt mit einem von Kugeln durchlöcherten Flugzeug zurück. Er ist in Rage, also werden sich alle bedeckt halten. Der Verdacht wird auf den Vizepräsidenten fallen, dem es erlaubt werden wird, sich aus der Politik zurückzuziehen. Er wird von einem obskuren Mitglied aus Rodriguez’ Clique ersetzt werden, der aber ein geheimes Mitglied der Opposition ist. Dann wird Navarro die schlimmsten Missetaten rückgängig machen: Beschränkung der Amtszeit einführen, die Pressefreiheit gewähren et cetera. In einigen Monaten wird er einen tödlichen Herzanfall erleiden, wonach der Vizepräsident übernehmen wird. Navarro wird zur plastischen Chirurgie in die USA geschmuggelt, und er und seine Familie bekommen dort neue Identitäten. Und Rodriguez hier« – Garza sah nach unten – »wird ein Staatsbegräbnis erhalten.«

Gedämpfte Proteste kamen aus Rodriguez’ überklebtem Mund, während er sich gegen die Fesseln wehrte.

»Gut«, nickte Reyes. »Kein Mordanschlag. Keine Verschwörungstheorien.«

»In Kolumbien warten ein Balsamierungstisch und eine Kühlanlage auf ihn«, versprach Garza.

Rodriguez kämpfte starker. Ein Soldat holte eine Spritze hervor. Garza nickte Reyes zu.

»Möchten Sie ihm die Ehre erweisen, Lieutenant?«

Reyes zögerte. »Seit Tagen habe ich von nichts anderem geträumt, als ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen, aber dieses … dieses jämmerliche Miststück macht mich krank. Ich hatte mir nicht vorgestellt, ihn wie einen räudigen Hund einzuschläfern.«

»Erinnere dich an Miraflores«, sagte Perez leise, »und an die vielen anderen, die er mit den dreckigen Drogen aus diesen Lagerhäusern umgebracht hat. Er ist schlimmer als ein räudiger Hund, Manny, denn ein Hund kann sich nicht bewusst entscheiden, was er tut.«

Marias Pein füllte Reyes’ Gedanken. Innerhalb von Sekunden stand er über Rodriguez, die Nadel tief im Nacken des Mannes. Lang nachdem der Körper aufgehört hatte zu zucken, musste Perez Reyes’ Finger von ihr lösen.

 

 

Teheran, Iran
25. Juli

 

Motaki lächelte beim Lesen des Berichtes. Das russische Benzin floss, die staatliche Presse verkündete die Neuigkeiten, und auf den Straßen herrschte seit langer Zeit zum ersten Mal wieder Optimismus. Er betätigte die Gegensprechanlage.

»Ahmad, lassen Sie bitte den Wagen vorfahren.«

»Sofort, Exzellenz. Darf ich Ihr Ziel erfahren, um die Sicherheitskräfte zu alarmieren?«

»Kein spezielles Ziel, Ahmad. Ich will mich nur unter das Volk mischen. Und kein Personenschutz. Das schüchtert die Leute ein.«

»Sind Sie … Sind Sie sicher, dass dies die … richtige Entscheidung ist, Exzellenz?«

Motaki unterdrückte einen Tadel. »Mir wird nichts passieren, mein junger Freund. Wie in den frühen Tagen, als ich mich frei bewegt habe. Ich brauche nur den Fahrer.«

»Wie Sie wünschen, Exzellenz.«

 

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Borcarbid war der perfekte Schadstoff – so gut wie unzerstörbar, reaktionsträge, das dritthärteste Material der Welt, und kommerziell als feines Puder erhältlich. In Farbe eingerührt und im Inneren von Tanklastzügen und Eisenbahnwagen verwandt, waren die harten, winzigen Kristalle zunächst harmlos. Die Qualität des Benzins während der Inspektion und der Besitzübertragung an der Grenze wurde kaum beanstandet. Und wer testete schon auf Borcarbid?

Der Effekt des russischen Benzins, das durch das iranische Verteilungssystem gepumpt wurde, war kumulativ. Zuerst spürten es die kleineren Städte nahe der Grenze. Hier und da husteten sich uralte Wagen zu Tode und Mechaniker auf dem Land kratzten sich am Kopf. Das vereinzelte Versagen dieser Fahrzeuge erregte kein Misstrauen.

Dann breitete sich der Krebs in den Bevölkerungszentren aus und erreichte seinen Höhepunkt am frühen Morgen in Teheran, als Wagen in steigender Zahl husteten und den Geist aufgaben. Ihre Fahrer taten dieses neueste Ungemach ab und schoben ihre Autos zur nächsten Werkstatt. Im Morgengrauen hatte sich vor jeder Werkstatt eine Schlange gebildet. Die Fahrer taten sich in Gruppen zusammen, rauchten und stellten Erwägungen hinsichtlich der Ursache dieses serienmäßigen Zusammenbruches an.

Der Übeltäter konnte eigentlich nur das Benzin sein. Bewunderung für Motakis russischen Coup schlug in Zorn um, als die Autofahrer auf die Rechnung für seine Dummheit warteten. Das Urteil fiel am frühen Vormittag, als die Mechaniker die Zylinderköpfe entfernten und festgefressene und geschwärzte Kolben vorfanden.

Wie Ärzte, die eine tödliche Krankheit diagnostizieren, falteten sie ihre öligen Hände und verkündeten die Neuigkeiten: Ein neuer Motor wäre fällig – was die Mehrzahl der betroffenen Autos reif für den Schrottplatz machte.

Die Nachricht verbreitete sich. Die wartenden Fahrer standen herum, ihre Daumen flogen, SMS warnten ihre Familie und Freunde, nicht zu tanken. Warnungen, die zu spät kamen, da mittlerweile in der gesamten Stadt Fahrzeuge abrupt stehenblieben und sich eine unbewegliche Masse tönender Hupen und zorniger Stimmen gebildet hatte. Die ramponierten Autos bedeuteten Mobilität für die Bevölkerung, eine der wenigen verbliebenen Freiheiten, deren Verlust nicht leicht hingenommen werden konnte.

Rufe mit gleichem Inhalt und gleichem Ziel vereinten sich, um dann in einen zornigen Ausruf auszubrechen.

»Tod, Tod, Tod für Motaki!«

 

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Motaki sah aus dem Wagenfenster und wunderte sich. Billiges Benzin führte zu erdrückendem Verkehr, aber er genoss die Fahrt, während die Menschen ihn überrascht anstaunten. Er wollte unter Leuten sein, in ihrer Zustimmung baden. Vielleicht würde er aussteigen und einige Schritte gehen, dachte er, da sie offenbar festsaßen.

Der Fahrer war ausgestiegen und verrenkte sich den Hals. Beim Einsteigen schüttelte er den Kopf.

»Was ist denn, Rahim?«

»Überall geöffnete Motorhauben, Sir. Und entferntes Rufen. ›Tod den USA‹, glaube ich.«

Motaki lächelte. »Allah sei gepriesen, unserem Volk ein Ziel für seine Frustration zu gewähren, obwohl ich nicht sicher bin, ob der Große Satan auch für Verkehrsstaus verantwortlich ist.«

Rahim kicherte, während Motaki einen Autofahrer beobachtete, der unter seine Kühlerhaube sah. Der Mann zog sein Handy vor, las die Anzeige und scrollte durch den Text.

Er schnitt eine Grimasse und hob das Gesicht. Er erkannte Motaki, zeigte auf ihn und begann etwas zu rufen. Eine Meute eilte auf den Wagen zu, zog an verriegelten Türen und drückte wütende Gesichter gegen die Scheiben. Sie stimmten in den entfernten Singsang ein:

»Tod, Tod, Tod für Motaki!«

Begleitet von dem Singsang wurde der Wagen hin- und hergeschüttelt und vom Boden angehoben. Verzweifelt suchte Motaki nach seinem Telefon. Dann ließ die Meute das Auto wieder fallen, und die Insassen fielen wie Stoffpuppen umher. Beim nächsten Anheben kippte der Wagen um. Motaki ließ das Telefon fallen, und Rahim verlor das Bewusstsein, ein Segen, den er nie angemessen würde begrüßen können. Motaki lag an der Decke des Wagens und sah auf Füße und höhnische, auf den Kopf gestellte Gesichter hinaus. Er hörte Glas brechen und roch Benzin, als die Reste einer Flasche auf die Straße fielen und eine klare Flüssigkeit an der Außenseite des kugelsicheren Fensters entlanglief.

»Da hast du dein russisches Benzin, du Ausgeburt des Satans«, schrie eine Stimme. »Trink es. Unsere Autos fahren damit nicht!«

Mehr Benzin aus nahe gelegenen Tankstellen, die von der Menge überrannt wurden, spritzte auf den Wagen. Sie kamen mit allem, was Flüssigkeit halten konnte, warfen das verunreinigte Benzin und schrien ihm Schimpfworte entgegen. Das Benzin sammelte sich um den Wagen herum und entzündete sich endlich durch einen zufälligen Funken. Ein Dutzend Randalierer fingen Feuer, und rannten schreiend als menschliche Fackeln durch die Menge hindurch.

Per SMS wurde eine Warnung verbreitet, und die Meute zerstreute sich, bevor die Motorradpolizei sich an gestrandeten Autos vorbei ihren Weg bahnen konnte. Die Polizei stürzte auf die verkohlte Limousine zu. Die Dümmeren unter ihnen verbrannten sich ihre Hände an verschlossenen Türen oder versuchten, die kugelsicheren Fenster aufzubrechen. Vergebene Liebesmüh – der Fahrer hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und Motaki lag knusprig gebacken und in der Embryonalstellung zusammengerollt auf dem rauchenden Dachhimmel.