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7 Uhr 37 GMT, Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
Der Schmetterling war ein blauer Eichen-Zipfelfalter, ein neugeborenes Weibchen, noch ein wenig klebrig von seiner Verpuppung, als es den jungen Eichentrieb hinaufkletterte und von der Morgenluft kostete. Es war der Beginn eines kühlen Junitages, erfüllt vom Versprechen der sommerlichen Hitze, die bevorstand. Das Gänsefingerkraut und die Roten Lichtnelken um das Tier herum spannten ihre leuchtenden Fäden, und vereinzelte Schwaden des Morgennebels waren noch mit dem Gras verwoben.
Das Zipfelfalterweibchen entfaltete sich, fraß eine Weile lang, und dann – nachdem es sich am Honigtau gesättigt hatte – öffnete es zum ersten Mal seine Flügel.
Es war ein dunkles, schönes Geschöpf, nahezu vollkommen schwarz in diesem ersten Augenblick der Enthüllung, die samtige Oberfläche seiner spitz zulaufenden Flügel schien das Licht einzufangen. Es schauderte leicht, und seine Fühler zitterten, als ein Hinterflügel nach dem anderen zu flattern begann, um die Feuchtigkeit der langen Kerkerhaft abzuschütteln.
Die Schuppen auf den Flügeln fingen an, sich zu verändern, das Schwarz verblich plötzlich und brachte auf jedem der Vorderflügel zwei schattige Flecken aus purpurfarbenen Pigmenten hervor, die faszinierend schillerten. Sie hatten die Form von Tropfenperlen und waren in vollkommener Symmetrie um die Brust arrangiert.
Die ersten Strahlen des Sonnenlichts drängten durch ein nahes Eschenwäldchen. Gefangen von dem Wunder, das aus ihm geworden war, stieß das Schmetterlingsweibchen sich von dem Eichentrieb ab und flog davon.