8. Kapitel

 

An Vieris letztem Tag war Maximilian von Kampen schon früh im Krankentrakt des Hochsicherheitsgefängnisses eingetroffen. Er hatte den ganzen Tag dort verbracht. Er hatte seinem Sohn beim Schlafen zugesehen, und wenn Vieri nicht schlief, hatten sie geredet oder Musik gehört. Erst abends, erst bei Laura, hatte sich Maximilian über die ruhige Friedfertigkeit gewundert, die ihre Stunden begleitet hatte. Entspannt, fast heiter war dieser Tag vergangen.

Am späten Vormittag hatte man sie sogar ins Freie gelassen.

Das Gefängnis lag auf der Kuppe eines Hügels. Die Krankenabteilung war wenig mehr als ein flacher Anbau auf der Rückseite der Anlage. Hier, im Südwesten, fiel der Hang schneller ab, als auf der anderen Seite, und die Betonmauer, die auf der Fahrt zum Haupttor mit ihren Türmen und Plattformen an einen Festungswall erinnerte, schien weit entfernt, schien klein und überwindbar. Man konnte sogar über sie hinweg ins Tal schauen, auf die Weinberge, die die Hügel ringsum überzogen, auf die zerfallenden Dächer der Weingüter.

Er möchte die Sonne sehen, hatte Vieri bei seinem Eintreffen gesagt, trotz seiner leisen Stimme unmissverständlich, und sie hatten seinem Wunsch entsprochen. Ein Rollstuhl war gebracht worden, und als ihn Maximilian hineingehoben hatte, war er über die Leichtigkeit erschrocken, mit der er seinen Sohn tragen konnte.

Im Gegensatz zur Bestimmtheit seiner Forderung, stand das Erstaunen in Vieris Gesicht, als er ihn hinausschob. „Sie wollen mich loswerden“, murmelte er, „oder bestechen“.

„Ja“, antwortete sein Vater, „die Sonne ist gefährlich“.

Später als der Bodennebel sich aufgelöst hatte und der Himmel wolkenlos über ihnen hing, sah Vieri hinauf. Eine Weile folgte er mit den Augen dem Kondensstreifen eines Flugzeugs, der die graublaue Fläche lautlos in zwei Hälften teilte. „Einen Hubschrauber, eine Sprossenleiter, und wir könnten zu Mittag einen großen Teller Spaghetti zusammen essen. Wo bist du, Pierino? Wo ist tenente-colonello Tarabella, der Starpilot der Aeronautica Militare?“

“Einen großen Teller Spaghetti könntest du auch hier haben. Ganz ohne Hubschrauber und Sprossenleiter”, sagte sein Vater.

Es war still. Nur unten in den Weinbergen lärmten die Stare. Auf dem gegenüberliegenden Hügel hatte die Lese begonnen, und sie konnten die Erntehelfer beobachten, die sich langsam durch die Reben arbeiteten, die Wägen, die Zeile um Zeile weitergeschoben wurden und sich füllten.

„Danke für die Platte.“ In einer Plastiktüte auf seinem Schoß lag die LP, die ihm Maximilian mitgebracht hatte. Die Folie raschelte, als Vieris Hand darüber strich.

„Ich wusste nicht, dass du ein Beatles-Fan warst. Ich hätte eher auf die Stones getippt.“

„Lennon.“ Vieris Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Ich war nie ein Rock’n Roller. Dafür war ich zu alt.“ Ein schwacher Wind war aufgekommen. Aus dem Kastanienbaum über ihrer Bank lösten sich die ersten welken Blätter. „Für das Bergwerk war ich zu jung, für den Krieg... Später war ich zu alt. Auch für das hier“ – er machte eine unbestimmte Geste – „bin ich eigentlich zu alt. Es ist merkwürdig, immer war ich zu jung oder zu alt.“

„Vielleicht geht es uns allen so, vielleicht gibt es für nichts das richtige Alter.“

Vieris Augen waren weit geöffnet. Er saß auf seinem Rollstuhl, den Maximilian neben die Bank geschoben hatte, und starrte ins Leere. Sein Vater betrachtete ihn von der Seite. Zum ersten Mal sah er einen alten Mann. Das kurze graue Haar, die blasse Haut. Das knochige Gesicht, das ihn wie einen müden Vogel aussehen ließ. Sein Sohn schien so schnell gealtert, als gehöre der lockenköpfige und bärtige Professor mit den Seidentüchern um den Hals, den er immer noch vor sich sah, wenn er an ihn dachte, einer längst vergessenen Epoche an. „Ich hatte gerade ausgelernt, als das Bergwerk geschlossen wurde. Da war schon Krieg. Ich war vierzehn. Als ich einberufen wurde, war das meiste schon vorbei. Später in den Bergen war ich Onkel Stefanos Neffe, ein kleiner Kurier, der gerne Räuber und Gendarm gespielt hätte. Und an der Uni“ – er lachte leise – „Philosophie! Soziologie! Welch schöne Träume wir hatten! Dumme Kinderträume, nichts weiter.“ Er sah sich um, machte Anstalten, sich zu erheben, ließ sich aber dann wieder zurücksinken. „Ich habe keine Bomben gelegt, niemanden erschossen... Ich bin der Kopf... So sagt man doch? Der Anstifter. Nur ein dummer Theoretiker..."

Maximilian wollte einwenden, dass Worte genauso gefährlich sein konnten wie Gewehrkugeln, stattdessen sagte er: "Man wird dich wegen Gründung einer terroristischen Vereinigung verurteilen. Nur ein paar Jahre..."

Vieri schien ihn nicht zu hören. "Natürlich ist es wichtig, etwas gegen unsere Haftbedingungen zu tun. Isolationsfolter, Vernichtungshaft, schöne und starke Worte. Und gleichzeitig ist es sinnlos und dumm. Wie oft wolltest du mich überzeugen? Das war gar nicht nötig. Du hast Recht, genauso wie die Genossen in ihren Zellen Recht haben oder jene, die uns bewachen.“ Er sah ihn an. Meine Augen, dachte sein Vater, als blickte ich in einen Spiegel. „Dieser Hungerstreik... Zum ersten Mal in meinem Leben, mache ich etwas. Nicht einmal ganz freiwillig. Aber ich will es richtig machen, verstehst du, vom Anfang bis zum Ende richtig.“

„Es ist dumm, sein Leben für eine Idee zu opfern.“

„Dumm, ja. Oder heldenhaft, nicht wahr? Jeder Soldat tut es.“

„Nein, man kämpft, weil man Angst hat. Man tötet aus Angst, und man stirbt aus Angst. Es gibt immer eine größere Angst, die einen antreibt.“ Plötzlich sah Maximilian eine lang vergessene Szene vor sich. Er sah seinen Hauptmann vor sich, und er sah Georg, einen seltsam lebendigen Georg, der vorgetreten war, um für ihn in den Tod zu gehen. Dann dachte er an jenen Tag in den Höhlen. Er war sich nicht mehr sicher, ob er Recht hatte.

„Dann habe ich eben mehr Angst davor, so weiterzuleben, als zu sterben. Vielleicht ist das so.“ Vieri schwieg. Er schien nachzudenken. „Aber da ist noch etwas. Es geht nicht nur um mich. Selbst wenn ich mich damit abfinden könnte, ich könnte nicht zum Verräter werden.“ Er sah seinen Sohn Gianluca vor sich. „Nicht nach allem, was geschehen ist. Wir leben in einer Zeit, in der nur die Verräter überleben.“ Er dachte Stefano, an seine Eltern, an Onkel Vieri, den Testpiloten der Königlichen Italienischen Marine. „Und selbst diese schaffen es manchmal nicht.“

Später - Vieri lag wieder erschöpft in seinem Bett - gab es einen Augenblick, in dem Maximilian an der Entschlossenheit seines Sohnes zweifelte.

Er glaubte ihn schon eingeschlafen, die Platte war bis zum Ende gelaufen und drehte sich leer und kratzend auf dem Plattenteller, als Vieri die Augen öffnete. „Legst du mir bitte dieses eine Stück noch einmal auf? Du weißt schon...“

Schweigend hörten sie sich das kurze Lied gemeinsam an.

Vielleicht war es Lennons flehende Stimme, die Maximilian davon anfangen ließ, die Hilflosigkeit, die plötzlich so deutlich wie nie zuvor im Raum stand, die Unsicherheit und die Tränen, die er in den Augen seines Sohnes zu sehen glaubte. Für einen kurzen Moment meinte er, seine Geschichte könne alles ändern.

„Ich habe es nie jemandem erzählt“, begann er, „nicht einmal Laura.“ Es fiel ihm schwer, weiterzusprechen. Er schluckte. „Nach dem Krieg gab es Leute, die mich mit den Massenerschießungen in den Bergen in Verbindung gebracht haben. Und ich kann es ihnen nicht verübeln, denn die meisten davon ereigneten sich zu meiner Zeit, in der Zeit, als ich in Monteforte war.“ Er stockte. „Dein Großvater, Piero... Du hast mit nie gesagt, was du darüber weißt, was du glaubst, ob du mich tatsächlich für einen Kriegsverbrecher hältst, für einen Mörder, für einen Massenmörder... Wenn ich dir diese Geschichte erzähle, dann nicht, weil ich beichten möchte, mich freisprechen... Doch du sollst es wissen. Und wenn ich dich um Verzeihung bitte, dann dafür, dass ich es dir jetzt erst erzähle.“ Durch die heruntergelassenen Jalousien drang nur wenig Tageslicht herein, und das Halbdunkel des Raumes verschwamm vor Maximilians Augen.

Piero kniete wieder vor ihm. Er kniete vor ihm, als sei die Zeit in diesem Augenblick stehen geblieben. Es gab keine dreiunddreißig Jahre, die dazwischengelegen hätten. Er kniete vor ihm, wie er es schon immer getan hatte und es für alle Zeiten täte. Ein Bild, das sich in sein Gehirn eingebrannt hatte. Er sah Pieros Hinterkopf vor sich, sah jedes einzelne der dünnen grauen Haare, sah das Blut, das aus einer Platzwunde hinter dem Ohr langsam den Hals hinunterrann. Ein Wunder, dachte er, er wird bluten, und es wird niemals aufhören.

Und dann war dieses kalte schwarze Ding in Maximilians Hand, etwas, dass daran zog, so schwer daran zog, dass er Mühe hatte, es aufzurichten, und Hauptmann Engel, der ihn anfeuerte, ihm drohte, der schrie und fluchte, ihm schmeichelte, der seltsame Verse zitierte und manche Bibelstelle auswendig zu kennen schien. Und während der Lauf der Pistole in seiner Hand sich zitternd hob, bis er genau auf die kahle runde Stelle in der Mitte von Pieros Hinterkopf zeigte, vergaß er jenen anderen Lauf, der sich in seinen eigenen Nacken bohrte, der in seinem eigenen Kopf eingedrungen schien und mit seiner Kälte alles Denken ausgelöscht hatte. Nur noch das unverständliche Murmeln der Menschen, ihre Gebete. Und die Tropfen, die schwarzen Tropfen, die dick und schwer von der Decke fielen und auf dem Stein zerplatzten wie seine Gedanken. Wie ein Schmatzen, dachte er, wie ein leises Schmatzen. Ganz von allein krümmte sich sein Finger um den Abzug.

„Ich wollte abdrücken“, sagte er, „hätte ich es getan, wäre ich nicht hier.“

„Von Kampen, Sie sind ein verdammter Narr.“ Hauptmann Engels Stimme war leise geworden, fast flüsterte er. „Sie werden sterben, und wissen Sie, warum Sie sterben werden? Nein! Nicht, weil Sie meine Befehle missachten oder mit dem Feind fraternisieren. Sie werden sterben, weil Sie ein schlechter Soldat sind. Sie werden sterben, weil Sie ein Wasserflugzeug angefordert haben, um Wasserski zu fahren, während unsere abgeschossenen Piloten im Meer abgesoffen sind wie die Ratten, weil niemand kam, um sie herauszuholen.“ Maximilians Pistolenlauf sank um einige Zentimeter. „Oh, ja, von Kampen, wir wissen alles über Sie, der SD weiß alles und die Gestapo. Und wir wissen noch mehr. Wir wissen, dass Sie einer kleinen jüdischen Hure zur Flucht verhelfen wollten. Dass Sie einem Fluchthelfer eine große Summe bezahlt haben, um diese saubere Dame und ihren Vater außer Landes zu schaffen.“ Plötzlich lachte er laut, brüllte fast vor Lachen. „Von Kampen, von Kampen, wir haben ihr helfen können, ihr und ihrem Vater, glauben Sie mir, aber nicht nach Amerika! Sie sind beide geflogen, durch den Schornstein hinaus sind sie geflogen!“ Er hatte ihm die Pistole hart in den Nacken gedrückt. „Deshalb, von Kampen, werden Sie sterben, nur deshalb. Und wenn Knippschild nicht eine unerklärliche Schwäche für Sie hätte, wären Sie schon lange abgeholt worden.“

„Ich habe es nicht getan. Ich konnte Piero nicht mehr erschießen, auch wenn ich noch zwei Minuten vorher einfach abgedrückt hätte“, sagte Maximilian. „Natürlich war das vollkommen gleichgültig, denn irgendwann stieß mich Engel beiseite und hat ihn selbst mit einem Kopfschuss getötet. Aber ich stand da, die Pistole noch immer in der Hand... Wie betäubt. Und ich hätte Engel selbst erschießen können oder mich oder uns beide. Es war mir gleichgültig, ob ich sterben würde oder nicht, in diesem Augenblick habe ich es mir vielleicht sogar gewünscht. Doch dann riss er mir die Pistole aus der Hand, gab mir einen Stoß, dass ich fast fiel, und zwei seiner Männer brachten mich hinaus. ‚Ich will Sie nie wieder sehen‘, brüllte er mir hinterher, ‚nie wieder, haben Sie mich verstanden?’“

Lange blieb es still. Irgendwann fragte Vieri: „Und du bist tatsächlich Wasserski gefahren?“

Maximilian lächelte matt. „Die Kriege sind seltsam geworden. Sie sind blutiger, als sie es jemals waren, und doch manchmal wie Spiele.“ Er dachte an das Gas, das nachts wie etwas Lebendiges durch den Stacheldrahtverhau drang, über die nasse Erde quoll, um sich in die Schützengräben zu ergießen, eine gelbe, fast flüssige Masse, an die Angst, an den rasenden Atem, der einen schwindlig machte und die Gläser der Schutzmaske von innen beschlagen ließ. „Es war im Frühsommer 1944. Im Juni, wenn ich mich nicht täusche. Es war ein trockener, sehr heißer Juni.“ Er versuchte, sich zu erinnern. „Da war der Strand schon vermint. Überall eingegrabene Geschütze und MG-Nester. Wir warteten auf die Landung, auf die Invasion, die Befreiung. Jeden Tag.“ In diesen Wochen war er von der Idee, Wasserski zu fahren, besessen gewesen. Kaum ein Morgen, an dem er nicht sehnsüchtig zum Meer geblickt hätte, zum Telefon, das eingerollt wie eine Katze auf seinem Schreibtisch schlief. „Wie kommt man dazu, etwas so Verrücktes zu tun? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es eine Flucht, vielleicht will man sich etwas beweisen... Irgendwann kommt der Punkt, an dem dir alles gleichgültig wird, an dem nur noch diese Idee in deinem Kopf ist, groß und schön und unwiderstehlich.“ Er lachte leise. „Wie eine Frau oder ein Block reinster Statuario“ Schließlich hatte er die Flugbereitschaft angerufen. „Ich habe sie nach Tellaro bestellt, zu diesem kleinen Fischerdorf in den Felsen unweit von Lerici. Am Strand wäre es undenkbar gewesen, noch verrückter.“ Seit einigen Tagen schon stand ein Paar gut erhaltener Skier bereit, das er in einem Schuppen hinter der Pension gefunden hatte. Seewald, sein Adjutant, hatte ihn abgeholt. Weder an diesem Morgen noch später kam irgendeine Bemerkung über seine Lippen. „Sie kamen mit einer Do-24 T, einer Riesenkiste. Über zwanzig Meter lang, drei Motoren, die hoch über dem Rumpf schweben, als habe sich ein zweiter Vogel darauf gesenkt. Ein Flugboot, so hieß das damals. Und ich habe ihnen gesagt, sie sollen eine halbe Stunde lang auf und ab fahren. Fünfzig Stundenkilometer, sechzig höchstens. ‚Sie wollen nicht fliegen?’ hat der Pilot gefragt. ‚Nein’, habe ich geantwortet, ‚ich möchte mir die Gegend zu Fuß anschauen.’ Und er hat salutiert, hat ‚Zu Befehl, Herr Hauptmann gebrüllt’ und ist in die Kanzel geklettert.“ Maximilian schüttelte den Kopf. „Das ist das Schöne am Krieg. Es ist einfach, Befehle zu geben.“ Er sah zu seinem Sohn. „Bist du nicht müde?“

Vieri antwortete nicht. Er starrte in die Kamera über dem Fußende des Bettes, an die Wand, vielleicht ins Leere. Seine Wangen waren gerötet, seine Augen. Fast schien es, als habe er Fieber. „Vater...“

Maximilian beugte sich vor. „Ja?“

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so...“, Vieris Mundwinkel wanderten nach oben, und wenn die Anstrengung nicht gewesen wäre, die sein Gesicht zu einer Maske verzerrte, die noch immer weit geöffneten Augen, die etwas sahen, was niemand sonst sah, es wäre wie ein Lächeln gewesen. „... dass du so bist. So... Ich weiß nicht. So anders.“

Das Wasser war ruhig gewesen. Glatt wie Öl. Sie waren die Halbinsel entlanggefahren, bis die Bucht hinter ihnen sich im Dunst aufgelöst hatte, die Absperrungen, die den Kriegshafen und das Arsenal vor feindlichen U-Booten schützten. Oben auf der Punta Bianca wurden die Rohre der Küstenfestung noch einmal auf ein unsichtbares Ziel ausgerichtet, dahinter floss unsichtbar die Magra ins Meer.

Maximilian ging in die Knie, federte auf und ab, legte sich vorsichtig in die Kurve, um sich dann langsam zurückschwingen zu lassen. Zu seiner Linken glitten die mit Pinien und Olivenbäumen bewachsenen Hügeln der Halbinsel vorbei, zu seiner Rechten, auf der anderen Seite der Bucht, zeichneten sich die Umrisse der Insel Palmaria ab. Je länger die Fahrt andauerte, desto sicherer fühlte er sich auf den dünnen Holzbrettern. Hoch über ihm donnerten die Motoren, vor ihm zerpflügten die baumstammdicken Schwimmer des Flugbootes das Wasser, bildeten Wirbel und Strudel, kleine Wellen, auf denen die Skier hüpften.

Dann verließen sie die Bucht, blau und unendlich lag das Meer vor ihm. Und plötzlich dachte er an Korsika, an dieses geheimnisvolle Land, das er an einem winterklaren Tag vom seinem Küchenfester in Monteforte gesehen hatte, und er stemmte sich in die Skier, legte sich zurück, um diesen Namen hinaufzubrüllen in den Himmel. Sie fuhren nach Korsika, nein, jetzt flogen sie, schraubten sich hinauf in den wolkenlosen Himmel. Und er brauchte kein Flugzeug oder Flugboot. Er konnte fliegen, allein und ohne Hilfsmittel, und er breitete die Arme aus, um hinüberzusegeln in das Gelobte Land.

„Sie haben mich aus dem Wasser gefischt, mehr tot als lebendig. Ein Wunder, dass sie es überhaupt gemerkt haben.“

„Ich glaube, du hättest eine guten Vater abgegeben“, sagte Vieri, „einen wirklich guten.“