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Die Kunst des Ruderns ist wie jede andere Kunst. Nur durch ständiges Üben lässt sie sich so vervollkommnen, dass jede Bewegung elegant wirkt und ohne Nachdenken korrekt ausgeführt wird.

George Pocock, Notes on the Sculling Stroke as Performed by Professional Scullers on the Thames River, England

Ein Blick hinauf zum Himmel entlockte ihr einen lauten Fluch. Es war später, als sie gedacht hatte, und sie hatte nicht damit gerechnet, dass es schon so dunkel war. Seit der Umstellung auf Winterzeit schien die Nacht schlagartig hereinzubrechen, und von Westen her schob sich eine dichte Wolkenwand heran, die ein Unwetter ankündigte.

Mit pochendem Herzen eilte sie durch den schattigen Garten ihres Cottage und zum Tor hinaus auf den Themsepfad. Schon stiegen erste feine Nebelschwaden vom Wasser auf. Am Abend strömte der Fluss einen ganz eigenartigen Geruch aus, feucht und lebendig und irgendwie urtümlich. Die blaugraue Fläche wirkte still wie ein Teich, aber Becca wusste, dass dies eine Illusion war. Hier, kurz vor dem tosenden Wehr unterhalb der Hambleden Mill, herrschte eine starke Strömung, die für unvorsichtige oder übermütige Ruderer zur tückischen Falle werden konnte.

Becca wandte sich flussaufwärts, in Richtung Henley, und verfiel in einen Trab, als sie sah, dass die Beleuchtung an der Henley Bridge bereits eingeschaltet war. Die Zeit lief ihr davon. »Mist«, stieß sie halblaut hervor und beschleunigte ihre Schritte.

Schwitzend erreichte sie das Gelände des Leander, des renommiertesten aller Ruderclubs, der sich auf der Remenham-Seite direkt an die Brücke anschloss. Im Speisesaal im Obergeschoss brannte schon Licht, doch der Bootsplatz lag verlassen im Halbdunkel, und die Türen der Halle waren geschlossen. Das Team absolvierte wohl gerade im Kraftraum unter den Augen der Trainer die letzte Übungseinheit des Tages, und das war Becca nur recht.

Sie öffnete das kleine Tor zum Bootsplatz, ging weiter zur Halle und schloss die Tür auf. Ihr Boot war zwar draußen aufgebockt, doch sie musste an ihre Skulls herankommen, die drinnen aufbewahrt wurden. Sie knipste das Licht an, und ihr Blick fiel auf die glänzenden gelben Empacher – die in Deutschland hergestellten Boote, die von den meisten Achtern benutzt wurden. Sie waren umgedreht übereinandergestapelt, lang, schlank und unglaublich grazil. Der Anblick gab ihr einen Stich ins Herz.

Aber das war nicht Beccas Welt. Teamrudern war noch nie ihre Stärke gewesen, auch nicht an der Universität, wo sie im Frauen-Achter gerudert war. Als hoch aufgeschossene Studienanfängerin war sie vom Ruderclub ihres College angeworben worden. Alle Clubs waren ständig auf der Jagd nach naiven Erstsemestern, aber ihr hatten sie ganz besonders hartnäckig zugesetzt. Sie hatten etwas in ihr gesehen, was über ihre große Statur und ihre langen Gliedmaßen hinausging – die offenkundigen Grundvoraussetzungen für einen Sportruderer. Vielleicht hatten sie damals schon die Besessenheit in ihren Augen aufblitzen sehen.

Heute würde kein Team mehr so verrückt sein, sie an Bord zu nehmen, ganz gleich, wie gut sie einmal gewesen war.

Aus dem angrenzenden Kraftraum kam das Stampfen von Gewichten, durchsetzt mit vereinzelten Gesprächsfetzen. Sie wollte mit niemandem reden – es würde ihr nur kostbare Zeit rauben. Rasch durchquerte sie die Halle und nahm ihre Skulls aus dem Ständer an der hinteren Wand. Die rechteckigen Blätter waren im traditionellen Leander-Pink gestrichen, die gleiche Farbe wie ihre Mütze.

»Becca.«

Erschrocken drehte sie sich um und stieß dabei mit den Skulls gegen den Ständer. »Milo – ich dachte, du wärst drin bei der Mannschaft.«

»Ich habe gesehen, wie in der Halle das Licht anging.« Milo Jachym war klein und fast kahl, bis auf ein paar ergraute Stoppeln über den Ohren. In seiner aktiven Zeit war er ein bekannter Steuermann gewesen, und er hatte früher auch Becca trainiert. »Du gehst aufs Wasser.« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, und der Ton, in dem er sie aussprach, passte zu seinem finsteren Blick. »Du kannst das nicht weiter durchziehen, jetzt, nachdem die Uhren umgestellt sind. Alle anderen sind schon seit einer Stunde drin.«

»Ich mag es, wenn ich das Wasser für mich habe.« Sie lächelte ihn an. »Mach dir keine Sorgen um mich, Milo. Hilf mir lieber, das Boot runterzuheben, ja?«

Er folgte ihr nach draußen und nahm dabei zwei stoffbespannte Klappständer mit, die gleich neben der Hallentür lehnten. Becca trug ihre Skulls durch das Tor und legte sie vorsichtig neben dem Steg ab. Dann ging sie zurück zum Bootsplatz, wo Milo die Klappständer neben einem der freistehenden Bootslager aufgestellt hatte.

Ihr weiß-blaues Filippi lag auf zwei Doppelzweiern, und Milo musste sich gewaltig strecken, um es loszuschnallen und den Bug zu greifen, während sie am Heck anpackte.

Zusammen hoben sie das Rennruderboot heraus, drehten es mit der Wasserseite nach unten und setzten es auf den vorbereiteten Klappständern ab. Während Becca die Einstellung überprüfte, sagte sie: »Du hast es Freddie erzählt.«

Milo zuckte mit den Achseln. »Ist es denn ein Staatsgeheimnis, dass du ruderst?«

»Wie ich sehe, hast du deine sarkastische Ader nicht verloren«, gab sie zurück. Für Milo, der als Trainer seinen Sarkasmus einsetzte wie einen Rammbock, war es allerdings noch eine relativ harmlose Bemerkung gewesen.

»Er hat sich Sorgen gemacht, und ich muss sagen, dass ich ihn gut verstehen kann. Du kannst so nicht weitermachen. Nicht«, fügte er hinzu, ehe sie Luft holen konnte, um vehement zu protestieren, »nicht, wenn du eine Chance haben willst, das Halbfinale zu erreichen, geschweige denn, zu gewinnen.«

»Was?« Sie blickte überrascht auf und stellte fest, dass die Miene, mit der er sie betrachtete, nicht mehr grimmig war, sondern eher nachdenklich.

»Egal, was die anderen sagen«, fuhr Milo fort, »ich halte es durchaus für möglich, dass du bei der Vorausscheidung gewinnen kannst und vielleicht sogar bei den Spielen. Du warst früher einmal eine der besten Ruderinnen, die ich je gekannt habe. Es wäre nicht das erste Mal, dass einem Ruderer in deinem Alter ein Comeback gelingt. Aber so halbherzig, wie du die Sache bisher angehst, wird das nichts. Immer nur nach Feierabend und am Wochenende rudern und in deinem Cottage Gewichte stemmen und am Ergometer trainieren – o ja, ich weiß Bescheid. Hast du etwa geglaubt, du könntest dir Schweigen erkaufen, indem du das eine oder andere Bier ausgibst, und das in einem so inzestuösen Laden wie diesem?« Er grinste, doch dann wurde er wieder ernst. »Du musst dich entscheiden, Becca. Wenn du das wirklich durchziehen willst, musst du alles andere aufgeben. Es wird das Schwerste sein, was du je getan hast, aber so, wie ich deinen Dickkopf kenne, könntest du es tatsächlich schaffen.«

Es war das erste Mal, dass irgendjemand sie auch nur ansatzweise in ihrem Vorhaben bestärkte, und aus Milos Mund bedeutete ihr das mehr als von jedem anderen. Sie hatte einen Frosch im Hals, als sie erwiderte: »Ich – ich werde darüber nachdenken.« Dann deutete sie mit einem Nicken auf das Boot, und gemeinsam hoben sie es über ihre Köpfe, manövrierten es durch das schmale Tor des Platzes und setzten es behutsam neben dem Steg aufs Wasser.

Becca zog ihre Schuhe aus und warf sie neben dem Steg auf die Erde. Dann hob sie ihre Skulls auf und legte sie in einer einzigen fließenden Bewegung quer über die Mitte des Boots, während sie sich auf dem Rollsitz niederließ.

Das Boot schaukelte bedenklich, als es ihr Gewicht aufnahm. Die Bewegung erinnerte sie – wie jedes Mal – daran, dass sie verkehrt herum auf einem dünnen Carbonfaser-Brett saß, das schmaler war als ihr Oberkörper, nur wenige Zentimeter über dem Wasser, und nur durch ihre Geschicklichkeit und ihre Entschlossenheit verhindern konnte, dass ihr zerbrechliches Fahrzeug von den dunklen Tiefen des Flusses verschlungen wurde.

Aber die Angst war etwas Positives. Sie machte sie stark und vorsichtig. Becca steckte die Skulls in die Dollen und schloss die Dollenbügel. Während das Steuerbord-Blatt auf dem Steg lag und das Backbord-Blatt flach auf dem Wasser ruhte, steckte sie die Füße in die Turnschuhe, die am Stemmbrett befestigt waren, und schnallte die Klettverschlüsse fest.

»Ich warte auf dich«, erbot sich Milo, »und helfe dir nachher, das Boot aufzubocken.«

Becca schüttelte den Kopf. »Ich komme schon zurecht. Ich habe meinen eigenen Schlüssel.« Sie spürte das leichte Gewicht der Kordel, an der er hing, auf ihrer Brust.

»Aber, Milo …« Sie zögerte. »Danke.«

»Dann lass ich das Licht an«, sagte er, als sie sich vom Steg abstieß. »Skull- und Dollenbruch!«

Aber sie glitt bereits davon, ließ ihr Skiff von der Strömung in die Flussmitte treiben, und seine Worte drangen kaum noch zu ihr durch.

Die Welt schien hinter ihr zurückzubleiben, als sie in ihren Aufwärmrhythmus verfiel, die verspannten Schultern und die steifen Oberschenkel lockerte. Der Wind, der stetig flussabwärts wehte, spielte um ihr Gesicht. Wind und Strömung waren beide auf ihrer Seite, was sich aber ändern würde, sobald sie Temple Island umrundet hatte; von da an würde sie gegen den Wind flussaufwärts rudern müssen.

Ihre Züge wurden länger und tiefer, während sie die goldenen Lichtbögen der Henley Bridge in der Ferne verschwinden sah. Sie fuhr rückwärts, wie alle Ruderer, und orientierte sich auf dem Fluss mit Hilfe ihres Instinkts. Und es war, als ob sie sich auch in der Zeit rückwärtsbewegte. Einen Augenblick lang war sie tatsächlich die junge Frau, für die eine olympische Goldmedaille greifbar nahe gewesen war. Die junge Frau, die ihre Chance gehabt und sie leichtfertig verschenkt hatte.

Mit einem Stirnrunzeln riss Becca sich in die Gegenwart zurück. Sie konzentrierte sich auf ihren Schlag, spürte den Schweiß, der sich in ihrem Nacken und zwischen den Brüsten bildete. Sie war nicht diese junge Frau. Das war mehr als vierzehn Jahre her, und es war eine andere Welt gewesen. Heute war sie ein anderer Mensch, mit jener jüngeren Rebecca nur durch das Muskelgedächtnis und das Gefühl der Skulls in ihren Händen verbunden. Jetzt wusste sie um den Preis des Scheiterns.

Und sie wusste, dass Milo recht hatte. Sie würde eine Entscheidung treffen müssen, und zwar bald. Sich ganz auf das Wettkampfrudern zu konzentrieren, würde bedeuten, dass sie sich vom Dienst freistellen lassen müsste, um ganztags zu trainieren. Sie könnte ganz aufhören. Oder sie könnte den unbezahlten Urlaub nehmen, den die Metropolitan Police ihr angeboten hatte.

Aber das würde bedeuten, eine offene Rechnung nicht zu begleichen.

Bei dem Gedanken wallte der Zorn in ihr auf, so heftig, dass sie instinktiv die Skulls mit aller Kraft durchzog und das Boot auf Wettkampfgeschwindigkeit beschleunigte. Die Ausleger knarrten, als der Druck auf das Boot sich verstärkte; Wassertropfen flogen von den Blättern, als sie in die Auslage ging, und spritzten ihr ins Gesicht.

Sie glitt jetzt über das Wasser, hörte nur das Rauschen und den dumpfen Schlag, mit dem die Blätter eintauchten, gefolgt von einem Moment absoluter Stille, wenn sie wieder auftauchten und das Boot einen Satz nach vorne machte wie ein lebendes Wesen. Das war Rhythmus in Perfektion, das war Musik. Das Boot surrte, und sie war ein Teil davon, wenn sie sich wie ein Vogel von der Wasserfläche aufschwang.

Henley schwand dahin, inzwischen nur noch ein schimmernder Lichtpunkt in der Ferne. Jetzt konnte sie den Himmel erst richtig sehen; ein rosiges Gold am Horizont, das allmählich zu Hellviolett verblasste. Die Wolken, die vor dem Hintergrund der dunklen Kuppel immer noch zu sehen waren, schienen dahinzujagen, Schlag um Schlag auf einer Höhe mit ihr. Am Berkshire-Ufer glitten vereinzelte Cottages – darunter irgendwo auch ihr eigenes – und Baumgruppen als verwaschene dunkle Flecken vorüber.

Zehn Schläge. Ihre Oberschenkel schmerzten.

Noch zehn, immer auf die Zählzeit konzentriert und darauf, die Blätter sauber aus dem Wasser zu ziehen.

Zehn weitere; ihre Schultern brannten jetzt wie Feuer.

Und noch einmal zehn, unter Aufbietung ihrer letzten Kraftreserven. Das Boot schoss über das Wasser, und ihre Kehle war wie ausgedörrt, als sie die Luft gierig in ihre Lunge sog.

Dann zog ein heller Fleck an ihr vorbei – der Zierpavillon auf Temple Island. Dieser schmale Streifen Land in der Mitte des Flusses, der einst zu Fawley Court gehört hatte, diente jetzt als Startpunkt für die Henley Royal Regatta. Nach der Insel würde sie umkehren müssen, sonst würde sie auch noch das letzte bisschen Licht verlieren und blind rudern müssen, um zum Leander-Club zurückzufinden.

Sie ließ in der Schlagzahl nach, sog ihre Lunge voll Luft und entspannte ihre verkrampften Muskeln. Als sie an der flussabwärts gelegenen Spitze der Insel vorbeikam, stabilisierte sie das Boot und ließ die Blätter leicht auf der Wasserfläche ruhen.

Plötzlich merkte sie, dass ihr Zorn verflogen war, und sie fühlte sich von einer tiefen, ruhigen Gewissheit erfüllt.

Sie würde antreten. Sie würde sich diese letzte Chance nicht entgehen lassen. Und wenn das bedeutete, dass sie den Dienst bei der Met quittieren müsste, dann würde sie ihn quittieren, aber sie würde sich nicht mit einer symbolischen goldenen Uhr und noch mehr leeren Versprechungen abspeisen lassen. Sie würde dafür sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde, mit welchen Mitteln auch immer, für sich selbst und die anderen, denen Gleiches widerfahren war.

Die rasche Strömung trieb sie flussabwärts, auf die Schleuse und das Wehr zu. Ein Schwarm Krähen erhob sich mit lautem Flügelschlag vom Oxfordshire-Ufer. Während Becca ihnen bei ihrem abendlichen Ballett zusah, ließ sie das Boot herumschwingen. Als die Vögel aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden waren, blickte sie bereits flussabwärts. Der Wind schien aufgefrischt zu haben. Er peitschte ihren Nacken, und als sie den ersten vollen Schlag durchzog, war der Widerstand der Strömung deutlich zu spüren.

Solange sie flussabwärts gerudert war, hatte sie sich mehr in der Mitte gehalten, um die schnelle Strömung auszunutzen. Jetzt ließ sie sich zum Buckinghamshire-Ufer treiben, wo die Strömung weniger heftig und das Flussaufwärtsrudern weniger anstrengend war. Jeder, der jemals beim Leander-Club gerudert war, kannte sämtliche Winkel und Biegungen, jeden Windschatten entlang des Buckinghamshire-Ufers, und die meisten hätten wie Becca die Strecke im Schlaf rudern können.

Doch die Dunkelheit wirkte noch undurchdringlicher, sobald man den Blick vom schwachen Lichtschein der Stadt abwandte, und es wurde zusehends kälter. Schon während der kurzen Pause war der Schweiß auf ihrer Haut merklich abgekühlt.

Becca schob sich nach vorne, drehte die Blätter auf und legte dann alle Kraft in ihren Schultern und Beinen in den Zug. Sie ruderte gleichmäßig, indem sie lautlos zählte – die Litanei des Ruderers –, während sie mit raschen Blicken zum Ufer hinüber abschätzte, wie sie vorankam.

Sie erreichte die flussaufwärts gelegene Spitze von Temple Island und erblickte wieder die bleiche Silhouette des Pavillons im Zuckerbäckerstil. Langsam, ganz langsam zogen die schwachen Umrisse vertrauter Landmarken vorüber. Hatte sie zuvor das Gefühl gehabt, in der Zeit rückwärtszugleiten, so kam es ihr nun vor, als stünde die Zeit still, als könne sie nur durch eigene Kraft die Uhrzeiger Millimeter für Millimeter vorwärtsbewegen.

Sie verstärkte ihre Anstrengungen, Zug um Zug, ging ganz auf im Rhythmus des Schlags. Erst in der momentanen Stille nach einem perfekten Zug hörte sie das Plätschern. Das Boot knarrte, als sie anhielt, als ob es sich dem abrupten Ende der Vorwärtsbewegung widersetzte.

Das Geräusch war sehr nahe gewesen und zu laut, um von einem untertauchenden Wasservogel zu kommen. Ein größeres Tier vielleicht, das vom Ufer ins Wasser geglitten war?

Sie schmeckte Salz und merkte, dass ihr von der Kälte und vom Wind die Nase lief. Rasch fasste sie beide Skulls mit einer Hand, um sich mit dem Ärmel des anderen Arms über die Lippe zu wischen. Das Boot schaukelte leicht, als sie sich umdrehte, um einen Blick flussaufwärts zu werfen, und hastig packte sie die Skulls wieder mit beiden Händen. Dann spähte sie angestrengt zum Ufer, doch das Halbdunkel unter den Bäumen war inzwischen undurchdringlicher Schwärze gewichen.

Achselzuckend drehte sie die Blätter, während sie das Geräusch ihrer zu regen Fantasie zuschrieb. Doch während sie in die Auslage rollte, vernahm sie einen Ruf. Kein Zweifel – es war eine menschliche Stimme, und sie klang merkwürdig vertraut. Und Becca hätte schwören können, dass sie ihren Namen rief.