… Minus 009
Countdown läuft …
Richards ging durch
den engen Korridor zurück. Friedman, der Funkoffizier, blickte
nicht auf. Auch Donahue achtete nicht auf ihn. Richards betrat die
Bordküche und blieb stehen.
Der Kaffee duftete
stark und gut. Er goss sich einen Becher ein, goss ein wenig
Kaffeeweißer dazu und setzte sich auf einen der Sitze, die die
Stewardessen in ihrer Freizeit benutzten. Die Silex-Kanne dampfte
und blubberte.
Hinter den Glastüren
der Gefrierschränke gab es eine große Auswahl von
Gourmet-Fertiggerichten. Die Bar war mit winzigen Schnapsflaschen
gefüllt.
Ein Mann könnte sich ganz schön zuschütten, dachte
er.
Er schlürfte seinen
Kaffee. Er war stark und tat gut. Die Silex blubberte.
Da bin ich also, dachte er und trank. Daran bestand
kein Zweifel. Hier war er also und schlürfte seinen
Kaffee.
Töpfe und Pfannen
waren alle ordentlich eingeräumt. Das Spülbecken aus rostfreiem
Stahl glänzte wie ein Chromjuwel in einer Resopalfassung. Und
natürlich die Silex auf der Wärmeplatte, die leise vor sich hin
dampfte und blubberte. Sheila hatte sich immer eine Silex
gewünscht. Eine Silex hält, hatte sie behauptet.
Er
weinte.
Er sah eine kleine
Toilettenschüssel, auf der sich bisher nur Stewardessenhintern
niedergelassen hatten. Die Tür stand halb offen, und er konnte
sogar das blaue, desinfizierte Wasser in der Kloschüssel sehen.
Entleeren Sie Ihren Darm in geschmackvoller Pracht in einer Höhe
von zehntausend Metern.
Er trank seinen
Kaffee und sah der dampfenden, blubbernden Silex-Kanne zu und
weinte. Das Weinen verlief sehr ruhig und vollkommen lautlos. Er
beendete das Weinen und den Kaffee zur gleichen Zeit.
Er stand auf und
stellte den Becher in das funkelnde Spülbecken. Dann nahm er die
Silex-Kanne, betrachtete sie einen Augenblick, während er sie an
ihrem braunen Plastikgriff hielt, und schüttete den restlichen
Kaffee in den Ausguss. Kleine, kondensierte Wassertropfen klebten
am Glas.
Er wischte sich mit
dem Jackenärmel über die Augen und trat wieder in den engen
Korridor. Er trat in Donahues Abteil, die Kanne in der
Hand.
»Möchten Sie etwas
Kaffee?«, fragte er ihn.
»Nein«, sagte
Donahue kurz, ohne aufzublicken.
»Ich glaube doch«,
sagte Richards und ließ die schwere Glaskanne mit aller Kraft, die
er aufbringen konnte, auf Donahues gesenkten Kopf
hinabsausen.