21
Als ich in New York den unterirdisch verlaufenden Bahnsteig betrete, zittern mir die Beine, und mein Kopf ist tonnenschwer. Ich hab vergessen, Tylenol mitzunehmen. Hier wird es mehr kosten, mein erster Fehler. Und ich muss was essen. Im Zug war alles unverschämt teuer. Ich hab schon alle Biokekse von Meredith verputzt. Eigentlich hatte ich jeden Tag einen essen wollen, aber jetzt sind sie weg. Die meiste Zeit der Fahrt hab ich geschlafen, obwohl ich all die Orte sehen wollte, über die ich in Büchern gelesen habe. Union Station in Washington, D. C., Philadelphia, New Jersey. Ich weiß, ich weiß, niemand hat New Jersey auf der Liste der Orte, die er unbedingt sehen will, aber es liegt nördlich der Mason-Dixon-Linie. Da sprechen sie mit diesem wilden Nordstaatenakzent, für den sie mir kein bisschen leidtun nach dem ganzen Getue, das sie immer um die Südstaatenakzente machen. Vom langen Schlafen bin ich ganz benommen und wacklig auf den Beinen. Als ich auf der obersten Stufe zögere, greift der Schaffner nach meinem Koffer. Ich bin schockiert darüber, dass ich derart schlecht aussehe.
Penn Station ist ein einziges Gewusel. Menschen in Saris, mit Turbanen, mit Cowboyhüten, in Motorradjacken, Ballettschuhen, viele Businessanzüge. Chinesen, Inder, Afroamerikaner, Spanier. Klein und dick, lang und dünn. Eine Stadt dieser Größe ist ein gutes Versteck für einen Jugendlichen, kein Wunder, dass Holden hierherkam. Als ich zum zweiten Mal die lila Ballons mit der Aufschrift I LOVE NEW YORK sehe, merke ich, dass ich einmal im Kreis gelaufen bin. Und ich hab keinen blassen Schimmer, wie ich hier rauskomme. Gänge strecken sich wie Tentakelbeine in alle Richtungen. Wie zum Teufel soll ich wissen, ob ich zum Madison Square Garden will oder zur Thirty-Second Street?
Über mir geht ein Fahrstuhl nach oben, und ich treffe eine schnelle Entscheidung. Abgestandene feuchte Luft wird zu einem Windkanal. Stinkend, kalt, ein Schwall der wirklichen Welt. Ich bin in New York, der großen Stadt, Holdens Revier. Ich bin wirklich und tatsächlich hier. »Hättest du je gedacht ...«, höre ich das Echo von Macks Stimme.
Oben sehe ich durch die Glaskabine einen Fleck blauen Himmel und Streifen von Gelb. Taxis. Nick würde die Hektik gefallen. Er würde die Bürgersteige entlang- und einfach so über die Straßen laufen wie ein Einheimischer. Ich bin da mehr wie Holden. Mir gefällt die Vorstellung, mich zurückzulehnen und von jemand anderem durch den Wahnsinn fahren zu lassen.
Es ist nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte. Mehr Menschen auf den Straßen, mehr Autos. Natürlich lässt Holden das in seiner Erzählung aus, weil er es gewohnt ist. Außerdem ist er vollauf damit beschäftigt, sich zu überlegen, welche Leute er kennt, um sie dann anzurufen. Und mit Meredith oder Joe oder Mack wäre es hier auch spannender. Wo ich jetzt darüber nachdenke, fällt mir ein, dass Joe mal mit ein paar Kumpel aus dem College hier war. Ein Besuch bei irgend so einem Fernsehsender für sein Hauptfach Politik? Recherchearbeit im Museum? Ich kann mich nicht an viel erinnern, außer dass er das Essen teuer fand und angeblich eine Menge megaschöner Models in Nerzmänteln über die Fifth Avenue spazieren sah. Essen und Mädchen sind in Joes Leben ziemlich wichtig. Um ehrlich zu sein, haben mich seine Geschichten nicht so sehr beeindruckt wie die von Holden. Nicht, dass ich ihm das je sagen würde.
Ich wünschte, ich könnte mit Meredith über diese Reise reden. Ich wollte – konnte – ihr vorher nichts von New York erzählen. Wir haben über andere Dinge geredet, wichtigere Dinge. Und am Ende – als ich wusste, dass ich fahren würde – haben wir gar nicht mehr viel geredet. Sie wäre bestimmt eine gute Reisegefährtin, neugierig, aber geduldig. Sie achtet auf die kleinen Dinge. Ihr fallen zigtausend Sachen auf, die mir entgehen: Wandgemälde in Eingangshallen, Männer auf Stahlträgern zwanzig Stockwerke über uns, Siamkatzen im Müllcontainer. Ich versuche, alles mit den Augen aufzusaugen, damit ich es ihr schreiben kann. Und das kann ich, sobald ich die richtigen Ärzte gefunden habe und sie mit der Chemo beginnen. Dann werd ich jede Menge Zeit haben. Die Leute reden von Chemo immer in Runden. Es wird also lange dauern.
Es ist blöd, dass so viele Fremde um mich herum sind und ich mich ganz einsam fühle. Wenn ich nur eine Ahnung hätte, wo diese ganzen Orte sind, von denen Holden im Fänger erzählt. Er hätte einen Lageplan zeichnen sollen, wie bei Winnie der Pu, mit dem Edmont Hotel, dem Central Park South und Ernie’s. Allerdings ist er auch nicht unbedingt der Typ, der dir genau sagt, wie du wohin gehen sollst.
Selbst nach dem langen Nickerchen im Zug hab ich keine Kraft zu laufen. Nachdem ich ein paar Leute beobachtet habe, wie sie aus dem Bahnhof kommen und sofort nach rechts in die Taxischlange schwenken, ihre Koffer hinter sich wie Entenkinder, stelle ich mich ebenfalls in die Schlange. Manche sitzen auf ihren Gepäckstücken, aber Dads Rollkoffer ist zu klein. Ich hätte den Campingklappstuhl mitnehmen sollen. Dann würden sie mich bestimmt gleich als Provinztrottel identifizieren.
Als ich an der Reihe bin, steigt der Taxifahrer nicht aus, um mit dem Koffer zu helfen. Ich warte einen Augenblick, bis ich merke, dass er sich definitiv nicht bewegen wird. Aus dem Radio kommt Haremsmusik. Das könnte interessant werden. Während ich mich abmühe, meinen Koffer in den Kofferraum zu hieven, kommt eine Frau von hinten zu mir nach vorn, greift ihn und wirft ihn rein.
»Danke«, sage ich.
»Pack ihn das nächste Mal leichter«, erwidert sie. »Du hältst die Schlange auf.«
Willkommen in New York.
Das Edmond Hotel gibt’s nicht mehr. Zumindest hat der Taxifahrer nie davon gehört.
»Wie steht’s mit dem Horn and Hardart?«
Er fuchtelt mit der Hand durch die Luft. »Ist das irgendein Tanzschuppen?«
»Nein, mehr so ein Café.«
»Du willst essen? Touristen gehen zu Benihana.« Er zieht über drei Fahrspuren und biegt in ganz anderer Richtung in eine schmale Seitenstraße ein.
»Nein, nein, ich bin nicht hungrig«, antworte ich. »Wie wäre es mit dem Algonquin Hotel?«
»Yeah, yeah.« Er macht eine noch wildere 180-Grad-Wendung, brüllt und gestikuliert in Richtung der hupenden Fahrer um uns herum. Dann reiht sich das Taxi in den Verkehr ein, nur um sofort wieder abzubremsen und einer schwarzen Limousine auszuweichen, die dann mit quietschenden Reifen wenige Zentimeter von meiner Tür entfernt stehen bleibt. Die Frau darin öffnet den Mund zu einem stummen Schrei. Als ich lache, dreht mein Fahrer sich um und starrt mich an. Es hätte keinen Sinn ihm zu erklären, dass ein tödlicher Autounfall für jeden in meiner Situation nicht gerade der Worst Case wäre.
In Algonquin verlangen sie für eine Nacht mehr Geld, als ich je besessen habe. Holden hat vergessen zu erwähnen, dass sein Vater stinkreich war. Ich könnt mich selbst in den Arsch beißen, dass ich nicht vorher draufgekommen bin. Privatschulen und Tweedjacken, die andere Typen sich ausleihen wollen, und ein Haus in der Stadt mit Rezeption und Fahrstuhl ...! Während ich mich beim Empfangschef nach weniger teuren Hotels erkundige, verliert der Taxifahrer die Lust am Warten. Auch gut – ich will nicht wissen, wie viel er für die halbe Stunde berechnet hätte, die ich brauche, um dem kleinen ausländischen Mann an der Rezeption zu erklären, was ich will.
Als ich schließlich einen Auszug aus den Gelben Seiten in der Hand halte, auf der eine Liste mit Anbietern für wöchentliche Zimmervermietungen steht, knurrt mein Magen laut und vernehmlich. Ich nehme drei von Nicks zerknüllten Dollarscheinen, um mir eine dieser berühmten Brezeln bei einem Straßenhändler zu kaufen, und geh nach Osten Richtung Fifth Avenue, als wüsste ich, was ich hier tue. An einer Ecke greift ein Mädchen aus dem Schatten heraus nach meinem Ellbogen. Sie trägt den kürzesten Minirock und die höchsten Absätze, die ich je gesehen habe. Während sie spricht, sieht sie sich immer wieder nach beiden Seiten hin um, als hielte sie nach etwas Ausschau. Ich bin nicht sicher, was das alles soll.
»Willst du New York sehen?« Ihre Stimme klingt hoch und brüchig. Schwer zu sagen, ob sie nervös oder verängstigt ist. »Für einen Schein kann ich dir die Sehenswürdigkeiten zeigen und dafür sorgen, dass du Spaß hast. Zwei Stunden für einen Schein, Kumpel. Ist es nicht das, was du willst?«
Ich weiß, dass Holden, als er zu einem Mädchen dieser Art Ja sagte, erst mal eine Zeit lang festsaß, und das will ich nicht. Er mag sich ja gut ausgekannt haben mit heißen Tanzschuppen und Bars, die nicht nach dem Ausweis fragen, aber ich hab nicht stundenlang Zeit, um in einer Bar zu sitzen und Smalltalk zu machen. Wenn Mack dabei wäre oder mir die Zeit nicht davonlaufen würde ...
»Vielleicht ein andermal«, sage ich im Weitergehen.
Sie macht ein missmutiges Gesicht und will meinen Arm greifen. Ich weiche zurück und verfehle den Kantstein. Ein Wagen saust haarscharf an mir vorbei, ein Schwall Abgase weht mir ins Gesicht. Ich taumele, lehne mich vor, spüre, dass ich falle. Sie packt mich am Ärmel, hält mich fest und zieht mich auf den Gehsteig zurück.
»He«, sagt sie. »Du musst besser aufpassen, Kumpel. Aus welchem Land kommst du?«
Und noch bevor ich was antworten oder erklären kann, ist sie mit dem Strom der vorüberziehenden Arme und Beine verschmolzen, als hätte ich sie mir nur eingebildet. Die Ampel schaltet auf Grün, und für eine kurze Sekunde leert sich der Bürgersteig um mich herum. Als er sich wieder füllt, ist sie weg.
Ich werde von den anderen Fußgängern mitgerissen, bis ich schließlich das Schild der Fifth Avenue sehe. Hier sind die Gehsteige breiter und die Passanten eine Mischung aus Anzugträgern und Kauflustigen. Mehr Frauen in High Heels, mit glitzerndem Schmuck, schwingenden Ledertaschen. Ohne nachzudenken, lasse ich mich von der Menge an freundlichen Wachposten mit blank polierten Goldknöpfen vorbei und durch eine gläserne Drehtür schieben. Die Worte TRUMP TOWER stehen groß und golden über dem Eingang. Ich habe davon gehört, aber nicht durch Holden.
Ehe ich es mich versehe, fahre ich die Rolltreppe hoch. Alles ist golden, auf jeder Etage blitzen die Schaufenster, funkelnde Halsketten liegen um die künstlichen Hälse kopfloser Schaufensterpuppen in Cocktailkleidern. Niemand kann an mir mit meinem abgewetzten Rucksack und Dads kleinem Rollkoffer vorbei, während ich an dieser unglaublichen Wand aus Wasser, an Schlingpflanzen und Blumen vorbeifahre. Es sieht aus wie ein Bild von Hawaii in der Sonntagsreisebeilage der Zeitung.
Vielleicht kommt Dad hierher, wenn er seine New Yorker Verleger besucht, um fertige Manuskripte abzugeben. Meredith würde es gefallen, wie du hier völlig vergisst, dass du in der Stadt bist. Wenn ich eine Idee hätte, wie ich das am besten hinkriege, würde ich hier als Hausmeister anheuern. Ich könnte irgendwo in der Nähe eine Kellerwohnung mieten, und Meredith und Mack könnten mich besuchen kommen.
Kurz bevor mir die Beine wegknicken, erreiche ich die dritte Etage. Ich löse mich aus der Fahrstuhlschlange und setze mich an einen leeren Tisch am Rand eines Cafés, von dem aus man die Wand aus Wasser und die Lobby überblicken kann. Ich schwitze und will gerade loslaufen, um die Toiletten zu suchen, weil ich Angst hab, dass ich das bisschen, das ich seit Virginia gegessen habe, wieder von mir gebe, als das Nasenbluten anfängt. Die Pinguinkellner im Trump Tower sehen es nicht gerade gerne, wie sich mein Blut in Fontänen auf die weiß gestärkten Tischdecken ergießt. Sie umringen mich und reden in mindestens vier Sprachen auf mich ein. Ich bekomme Eis im Plastikbeutel aufs Gesicht gedrückt, werde zu einem Lastenaufzug gebracht und in einer finsteren Seitengasse nach draußen verfrachtet. Überall stehen Mülltonnen, und drei Männer in zerlumpten Kleidern sitzen in einer Ecke und nuckeln an Papiertüten. Holden, wo bist du?
Ich klammere mich an das Geländer der Feuertreppe und versuche, den Kopf zurückzulegen, um die Blutung zu stoppen, da stehen zwei der Penner auf und kommen auf mich zugewankt. Brauner Matsch oder Schlimmeres tropft von ihren Lumpen, und an ihren Ärmeln hängen Fäden mit braunen Klumpen daran.
»Haste dich verlaufen, Junge?« Der größere Mann spricht schleppend und mustert mich eingehend.
Der dritte Mann, der noch auf dem Boden sitzt, ruft: »Fass ’n nich’ an, der is’ vielleich’ ansteckend.«
»Du kannst uns deine Brieftasche geben, oder wir holen sie uns«, schreit der Erste plötzlich los. Die Worte, vermischt mit Spucke und Keimen, prallen auf mein Trommelfell. Ich bin froh, dass Mom nicht hier ist. Sie würde erschaudern.
Er schiebt seinen Kopf bis auf wenige Zentimeter an mich ran, so dicht, dass ich die Venen auf seinem Augapfel sehen kann, wie die Nähte auf einem Baseball. Blut tropft an der Seite des Eisbeutels runter. Mein Blut. Es tropft dem Typen auf die Schuhe. Er scheint nichts zu merken, und ich denke nur, wie gut, dass er betrunken ist. Wie schwer kann er mich verletzen, wenn er betrunken ist?
Als ich wieder zu mir komme, liege ich in einem schmalen weißen Abteil mit Vorhängen an beiden Seiten. An der Fußseite ist es offen, und ich sehe einen Warteraum voller Stühle. Er ist übervoll mit Menschen, die aussehen, als wären sie mit den Lumpentypen aus der Gasse verwandt. Ich liege auf einer fahrbaren Trage, und neben mir ist eine Schwester in weißer Uniform mit leuchtend orangefarbenem Haar und einer Reihe Ohrstecker, die im Licht der Leuchtstoffröhre funkeln. Nachdem sie meinen Puls und Blutdruck gemessen hat, das Übliche halt, und alles auf einem Klemmbrett notiert hat, piekst sie mich ohne Vorwarnung in den Finger.
»Das hättest du dir überlegen sollen«, sagt die Orangefarbene, »bevor du umgekippt bist, Junge.«
Stumm beobachten wir beide, wie sich die schmale Röhre mit Blut füllt.
»Schon mal anämisch gewesen?«, fragt sie, während sie meinen Ärmel hochrollt und auf die Innenseite meines Ellbogens starrt.
»Ich glaube nicht.«
»Clean«, sagt sie zu niemand Bestimmtem.
Sie sieht durch mich hindurch, und ich warte schon darauf, dass sie die Flecken auf meiner Lunge mit bloßen Augen erkennt.
»Bist du achtzehn?«, will sie wissen.
»Ich bin nicht blöd«, erwidere ich. »Ich weiß, dass Sie mich nicht behandeln dürfen, wenn ich nicht volljährig bin.«
»Wenn du bereits der Meinung bist«, sagt sie, »dass du behandelt werden musst, dann erzählst du mir jetzt besser, was mit dir los ist. Auf deinem Aufnahmebogen steht als Adresse Edmont Hotel. Soweit ich weiß, haben sie das vor ein paar Jahren abgerissen.« Sie legt den Kopf schief, holt einen Metallstuhl aus dem Nachbarabteil, zieht den Vorhang ganz zu und setzt sich hin, als wollte sie ganz locker mit ihrer Freundin quatschen. »Also ... was ist los, Junge? Kein Ausweis. Überall Blut. Tripper? Crack? Du siehst halb tot aus.«
»Wow! Wirklich beeindruckend«, sage ich. »Das haben Sie gleich beim ersten Mal richtig geraten.«
Sie stemmt beide Füßen gleichzeitig auf den Boden, beugt sich vor und fixiert mich. »Okay, du Superclown«, sagt sie. »Das ist nicht lustig. Wo zum Teufel sind deine Eltern? Wenn du stirbst, dann sollten sie hier sein.« Sie streckt die Hand nach dem Vorhang aus.
»Bitte, warten Sie. Lassen Sie es mich erklären.«
»Ich bin ganz Ohr«, meint sie. »Und ich hab schon ’ne Menge gehört. Du kannst mich nicht schockieren.«
»Leukämie. Fast ein Jahr.«
»Lass mich raten«, erwidert sie. »Chemo und Bestrahlung haben die Sache erst aufgehalten, aber jetzt fühlst du dich wieder beschissen. Und hast Runde zwei geschwänzt ...«
»Keine Chemo, keine Bestrahlung«, sage ich. »Meine Mutter war mit mir in Mexiko.« Ich kann nicht glauben, dass die Worte einfach so aus mir rauskommen, sich regelrecht darum reißen, ausgesprochen zu werden, in diesem Krankenabteil, vor dieser Frau – eigentlich einem Mädchen –, die mich nicht kennt und der das alles wahrscheinlich ganz egal ist.
»Du meine Güte!«, reagiert sie empört. »Was haben die sich nur dabei gedacht?«
»Es klang damals wirklich logisch«, verteidige ich Mom. »Ich war ihrer Meinung.«
»Ja, natürlich, du bist ein Teenager«, erwidert sie. »Von einem Teenager kann man solche Dummheit erwarten, aber Erwachsene sollten es besser wissen.«
Als sie sich umdreht, um etwas in das Gerät an der Seite einzutippen, schwinge ich die Beine von der Trage. Der Koffer müsste hier irgendwo sein. Meine Jacke. Mein Rucksack. Die Unterlagen von Senator Yowell, das neue Gesetz, das mir das Recht gibt, Entscheidungen zu meiner Behandlung selbst zu treffen.
Als ich das nächste Mal aufwache, liege ich immer noch im selben kleinen Krankenabteil, jetzt aber zugedeckt. Dieselbe Schwester hält ein Telefon an ihr wuscheliges orangefarbenes Haar. Mit demselben durchdringenden Blick starrt sie beim Tippen auf die Tastatur, klopft dann mit ihrem Stift auf die Tischplatte, während sie darauf wartet, dass jemand am anderen Ende abhebt, und nickt danach wie ein Groupie im Rockkonzert. Das Gespräch dauert und dauert, ist aber nicht laut genug, dass ich was verstehe. Ich döse fast weg und höre nur »Notfall« und »so schnell wie möglich«. Als sie sich umdreht, versuche ich zu lächeln. Ich brauche sie, und sie weiß es.
»Du hast gelogen«, sagt sie.
»Das ist egal«, sage ich. »Meine Eltern verstehen das nicht. Niemand versteht das. Und sowieso ist es mein Leben.«
»Das sagen sie alle«, erwidert sie. »Tja, wo du schon mal hier bist, bekommst du die Chance, dir mehr Mühe zu geben, mir zu erklären, was los ist. Rühr dich nicht vom Fleck.«
Sie bringt mir ein Tablett aus der Cafeteria. Hamburger, Pommes, Orangensaft.
»Daniel Solstice Landon, ist das dein richtiger Name?«
»Ja. Schwedisch.«
»Ich bin Jolie, aber keine Französin.«
»Hören Sie, es tut mir leid, dass ich Ihnen so viele Umstände mache«, sage ich. »Das Nasenbluten ... Ich weiß nie, wann es kommt. Darf ich mit einem Arzt sprechen?«
»Vielleicht«, sagt sie. »Wenn du isst. Du brauchst Kraft. Du hast viel Blut verloren.«
»Vom Nasenbluten?«
»Ich würde sagen, jemand hat dir was Schweres über den Kopf gezogen.«
Ich fühle mit den Fingern nach und merke, dass mein Hinterkopf rasiert wurde. Zwischen meinen Ohren ist eine dicke Wundauflage mit Leukoplast und einer Bandage. Dann waren die Männer in der Gasse also doch nüchtern genug gewesen. Kein Wunder, dass mein Kopf hämmert.
»Ich bin nicht besonders hungrig.«
»Da muss dir schon was Besseres einfallen«, sagt sie. »Trink wenigstens den Orangensaft. Blutzuckerspiegel, du weißt schon. Sie müssen dir noch mal Blut abnehmen, mehr diesmal, und du bist mir schon mal weggesackt. Und wer weiß, wie oft vorher schon – bevor du hierherkamst.«
»Wie bin ich hierhergekommen?«
»Hör zu, wir schreiben keine Biografien«, sagt sie. »Das ist die Notaufnahme. Hier kommt niemand rein, dessen Geschichte fein säuberlich aufgeschrieben ist.« Sie hält mir den Becher an die Lippen und schüttelt den Kopf. »Wenn du mein Kind wärst, würde ich dich umbringen, weil du weggelaufen bist, ohne was zu sagen. Ich nehme an, deine Eltern hatten keine Ahnung, dass du hierher wolltest?«
»Nein, keine Ahnung.« Ich beiße mir auf die Lippen, um den Saft nicht wieder auszukotzen.
»Du wirst ganz grün. Brauchst du die Schale?«
»Danke.«
Während ich orangefarbenen Sabber in die nierenförmige Plastikschale spucke, die für ganz andere Flüssigkeiten gedacht ist, streicht die Schwester mir das Haar aus der Stirn und klemmt es hinter meine Ohren.
»Schon mal überlegt, zum Friseur zu gehen?«
»Sie und mein Dad.«
»Der erste Eindruck ist wichtig«, sagt sie. »Die können nicht einfach jedem Hinz und Kunz, der in der Notaufnahme auftaucht, Medizin verabreichen. Und schon gar keine Chemotherapie. Dazu braucht man eine Menge Tests und Formulare und Meinungen von Ärzten, ganz zu schweigen von elterlicher Zustimmung. Und Geld oder eine Versicherung. Dachtest du, es wäre so, wie Aspirin zu nehmen?«
»Wenn Sie den Rucksack aufmachen«, schlage ich vor, »sind da die ganzen Unterlagen drin.«
»Hör zu«, sagt sie. »Du bist nicht Barbie. Also, erzähl hier keine Lügen. Du bist ohne Rucksack geliefert worden.«
»Ich hatte aber einen, und einen Koffer. Ist der hier?«
Sie schüttelt ihr orangefarbenes Haar. »Tut mir leid.«
»Das Gesetz sagt, ich darf selbst entscheiden.«
»Nicht als Minderjähriger.« Sie hält die zerknitterte Kopie von Senator Yowells Brief mit dem angehefteten Gesetzestext hoch. »Das war in deiner Jackentasche.«
»Haben Sie das nicht gelesen?«, frage ich sie. »Da steht, ein Minderjähriger kann entscheiden, wenn er hinreichend informiert wurde. Darum geht es, deshalb bin ich nach New York gekommen bin.« Holden wird mir verzeihen, dass ich ihr nicht alle meine Gründe nenne.
Sie legt mir das Schreiben in die Hand. »Hast du es denn gelesen?«, fragt sie mich. »Zu den Bedingungen für die Chemo gehört eine schriftliche Erklärung deiner Eltern, dass du über alle medizinischen Optionen informiert wurdest. Ich soll wohl annehmen, dass dieser Schrieb in deinem Phantomrucksack war, wie?«
Nachdem sie ein paar andere Patienten behandelt hat, die hier alle auf fahrbaren Tragen und in Rollstühlen reingerollt werden, erzähle ich Jolie die Geschichte von Anfang an. Nicht das mit dem verstauchten Knöchel und Meredith, aber alles andere. Sie streicht die Seiten von Senator Yowells Brief glatt, während sie zuhört, und ich bin überrascht, als auf einmal ein zweites Tablett gebracht wird.
»Abendessen«, sagt sie.
»Was war das andere?«
»Mittag.« Sie fährt das Tablett ran und setzt mich aufrecht gegen die Kissen, damit ich essen kann. Dann dimmt sie das Licht und sagt, dass sie später wiederkommt.
»Mit einem Arzt?«, frage ich. »Ich muss mit jemand Offiziellem reden wegen der Chemo. Ich bin nicht sicher, wie viel Zeit ich noch habe.«
»Wir kümmern uns darum«, beruhigt sie mich. »Jetzt iss erst mal, so viel du schaffst, und ruh dich aus.«
»Müssen Sie gehen?«
»Meine Schicht endet um sieben, Junge«, antwortet sie. »Morgen früh werden die Ärzte ein paar Ergebnisse haben, dann können sie entscheiden.« Sie nickt Richtung Tablett. »Im Moment musst du nur essen. Morgen ist ein neuer Tag.«
»Und Sie kommen dann wieder?«
»Sicher. Morgens.«
»Und Sie sagen das nicht nur? Sie meinen das auch so?«
Sie lächelt und macht kurz eine Salutierbewegung.
Als ich allein in dem mit Vorhängen abgetrennten Krankenabteil liege, gehe ich noch mal den Plan durch, den ich in Virginia für so logisch hielt. Peinlich ist gar kein Ausdruck dafür, was ich alles getan habe, um die Leukämie zu besiegen: Für das Zugticket habe ich Nicks lebenslang gesammelte Ersparnisse gestohlen, ich hab beim Telefonieren mit Meredith geheult, und obwohl ich gesehen habe, wie fertig Mack wegen seiner Drogengeschichte ist, bin ich nicht geblieben, um sicherzugehen, dass er wieder aufhört. Trotz des neuen Gesetzes von Senator Yowell und der Hoffnung seiner politischen Verbündeten auf ein faireres System hätte ich wissen müssen, dass sie es einem Kind nicht leicht machen. Es sieht nicht so aus, als könnte ich die New Yorker Ärzte überzeugen, dass sie mir die blöde Chemo geben. Und ich kann nicht mal mehr abhauen.
Dass ich auch hierin versage, nachdem mein Körper so versagt hat, ist zu viel. Jetzt, meilenweit von zu Hause entfernt, sehe ich kristallklar, was ich alles falsch gemacht habe. Leukämie ist eins dieser Probleme, die du nicht allein lösen kannst. Ich denke an die zwölf Schritte des AA-Programms, nach dem Dad lebt, und erkenne sie so deutlich vor mir wie die Schrift auf einem Ouija-Brett, während der übrige Raum plötzlich krumm aussieht und weiße Schatten scharf und wieder unscharf werden, mal auf der einen, dann auf der anderen Seite des Bettes.
Als Erstes, sagt Dad, musst du dir eingestehen, dass du ein Problem hast, das du nicht kontrollieren kannst. Dann musst du einsehen, dass du Hilfe einer höheren Macht von außen brauchst. So weit bin ich schon fast. Bin ich ein Leukämie-Junkie auf dem Weg der Heilung? Wohl kaum. Nur das mit der Leukämie, das stimmt. Das Zimmer um mich herum dreht sich. Die Uhr und die Geräte verschwimmen und werden unlesbar. Meine Augen trüben ein, mein Hals schwillt zu. Die Wände neigen sich über mich, und ich weiß, dass ich kränker bin als je zuvor, ich versinke, ich sterbe. Kurz bevor ich bewusstlos werde, kommt mit einem Schwall kalter Luft durch die automatischen Türen – dahinter der kohlschwarze Schacht der New Yorker Nacht – eine vertraute Stimme herein.
Mom hat mich doch noch gefunden.
Ich weiß nicht, wie ich von der fahrbaren Trage in ein richtiges Krankenbett gekommen bin. Das Zimmer ist dunkel, bis auf das künstliche Licht hinter der Vorhangschiene über meinem Kopf. Sie haben mein Bett hinter einem halb zugezogenen Vorhang versteckt, grün diesmal statt weiß. Der Vorhang irritiert mich, weil es schwer zu glauben ist, dass sie jemand so Kranken wie mich, mit diesem megafiesen Überangebot an weißen Blutkörperchen, zu einem anderen Patienten ins Zimmer stecken. Aber ich kann den anderen in langen röchelnden Zügen atmen hören. So wie es in seinem Hals rasselt, ist es gut, dass er auf der anderen Seite des Vorhangs liegt.
Es überrascht nicht, dass im Krankenzimmer kein Spiegel hängt. Vor dem Panoramafenster flackern die Lichter von New York wie die Kerzen auf der unterirdischen Orgel des Phantoms der Oper. Ich frage mich, wie weit es von hier bis runter zur Straße ist. In ganz Essex County gibt es nichts, das so hoch ist.
»Wie lange, haben die gesagt, dauert es, bis Ergebnisse vorliegen?« Das ist Moms Stimme, zur Tür gerichtet, die einzige solide Lichtquelle in diesem Schummerzimmer.
»Das ist ein langer Prozess.« Die Antwort kommt von einer fremden Frau in OP-Kleidung, die jetzt zum Bett geht und dabei ihre durchsichtigen Handschuhe abstreift. Eine weiß gestärkte Atemschutzmaske hängt an Gummibändern um ihren Hals wie eine Kette. »Die Laborarbeiten sind bereits abgeschlossen. Wir haben es im Schnellverfahren machen lassen, weil es so ... wegen seines Zustands. Wir haben Glück, dass die Zahl der funktionstüchtigen weißen Blutkörperchen noch hoch genug ist. Hätte er noch länger auf der Straße gelegen ... Sie versuchen es erst mit einer Superrunde, mit doppelt so hoher Dosis wie normal, und dann wollen sie ihn für den Hubschrauberflug nach Virginia stabilisieren.«
Als Mom auf der anderen Seite des Bettes nickt, spüre ich einen kleinen Luftzug auf meinem Gesicht. Ich muss lächeln, aber ich bezweifle, dass irgendjemand es bemerkt. Der Rest meines Körpers ist in Laken gewickelt, eingemummelt wie ein Baby. Zurück zum Anfang. Tja ... ich hab den Sprung in die Unabhängigkeit zwar nicht geschafft, aber irgendwie bin ich gar nicht so megadown, wie ich es erwartet hätte.
Da taucht Dad auf. Sein Kragen sieht verdächtig nach Schlafanzug aus. »Doktor, sind Sie sicher, dass er die Höhe bewältigt?«
Der unausgesprochene Witz bringt mich zum Husten. Wisst ihr noch bei Butch Cassidy, als die Kopfgeldjäger der Eisenbahngesellschaft ihn und Sundance Kid verfolgen? Sie stehen oben auf der Klippe über dem reißenden Fluss, und Butch sagt: »Ich kann nicht schwimmen.« Sundance lacht und sagt: »Machst du Witze? Aus dieser Höhe wird der Sturz dich wahrscheinlich umbringen.«
Die Ärztin, in Krankenbettgesprächen routiniert, dreht sich jetzt zu Dad. »Deshalb ja der Ambulanzhubschrauber. Er fliegt mit hoher Geschwindigkeit. Bis morgen früh sechs Uhr sollte er in Richmond sein, auch mit der Chemo-Infusion hier. Das Medical College hat ein Bett für ihn auf der Intensivstation. Sie können ihn dort besuchen.«
»Ich lasse ihn nicht allein«, sagt Mom. Die Worte klingen, als würden sie mühsam aus dem Schlamm der Schuld gezogen.
»Sylvie.« Dads Stimme. »Lass die Leute ihre Arbeit machen. Diese Behandlung ist es, was Daniel will.«
Die Ärztin fummelt an den Knöpfen des Geräts herum. Selbst ich kann erkennen, dass sie meinen Eltern Zeit gibt, sich mit allem zu arrangieren. »Sie müssen jetzt nur noch etwas warten. Er wird in Kürze zur Behandlung gebracht.«
Ich spüre Nicks Kaugummiatem. »Hey, Daniel, alter Kumpel. Bist du wach? Dachtest du, du könntest uns entwischen, hm? Nein, die Waltons kommen in den Big Apple.«
Mir fehlen die Worte.
Nick beugt sich vor. »Joe ist runtergegangen, um Kaffee zu holen. Er sagt, du hast das hier vergessen.« Er öffnet meine Hand und legt etwas hinein; trocken, glatt, die Ränder weich vom vielen Lesen. Mein Fänger. In der flirrenden, überhitzten Nachtluft des Krankenhausfegefeuers brennt mir die klare Erinnerung an das dunkle Buchcover mit den sonnenhellen Buchstaben hinter den Augen. Letztlich hatte Holden doch recht. Wenn du springst, hast du viele Zuschauer.
Ich muss geschlafen haben. Ein Husten weckt mich, und ich drehe mich zu meinem unsichtbaren Zimmernachbarn um. Aber es ist mein eigenes Husten. Der Himmel ist purpurn und blutig, die Silhouette der Skyline wie mit schwarzem Markierstift in hastigen Strichen auf die rote Wunde gemalt, um die Blutung zu stillen. Das Husten ist sehr viel schlimmer geworden. Ein Ring zieht sich in meinem Brustkorb zusammen. Meine Rippen schmerzen vor Anstrengung, um nach jedem Hustenkrampf neue Luft einzusaugen. Bei jedem pfeifenden Japsen zuckt Mom zusammen, als hätte sie ihre Finger in der Tür eingeklemmt. Sie beugt sich zu mir und öffnet schon den Mund, um etwas zu flüstern, aber als meine Hände den Bettrand loslassen und das Piepsen des Herzmonitors erst langsamer wird und schließlich aufhört, fährt sie abrupt hoch und beginnt zu schreien.
»Hilfe, o Gott, Schwester, Hilfe! Stieg« – sie schüttelt meinen Vater, der schlafend auf dem Stuhl sitzt – »hol jemanden! Er erstickt!«
Bevor Dad an der Tür ist, ertönt eine fremde, tiefe Stimme, und die breiten, weißen Schultern einer Uniform sind über mir. Ein Pfleger tippt auf die Tastatur und presst seine Handballen in heftigen Stößen auf meinen Brustkorb, bis die Piepser wieder regelmäßig kommen und meine Lungen sich füllen. Ein paar Minuten lang sagt keiner ein Wort, und er beobachtet mich sachlich, mit geschultem Blick.
»He, Junge.« Er hebt die Brauen. »Wieder da?«
Ich nicke. Ich möchte ihm danken, habe aber Angst, einzuatmen und möglicherweise wieder ein Husten auszulösen.
»Nachdem wir all diese superstarken Medikamente für dich bestellt und uns so viel Mühe gemacht haben, musst du doch dableiben!« Er hebt mich mitsamt den Decken hoch und verfrachtet mich auf eine fahrbare Trage. Seine Bewegungen sind effizient, er löst und befestigt Schläuche und Infusionsbeutel. Schnallt Gurte über meinen Oberkörper, Arme und Beine. Redet mit Dad über die Yankees und die Dodgers. Ich werde ab- und wieder eingestöpselt und spüre nichts weiter als kleine Schauer in Knochen und Eingeweiden. Alles schrumpft in sich zusammen, wird kleiner und kleiner. Als mein Magen sich verkrampft, unterdrücke ich das Bedürfnis, mich zusammenzukrümmen. Das erklärt die Gurte, so unlogisch es auch sein mag, dass ich festgeschnallt bin, während mein Körper nach Luft ringt. Tief in meinem Innern spüre ich rasiermesserscharfe Schnitte und Stiche. Ich presse die Zähne zusammen, damit niemand das Stöhnen hört, das ich angestrengt unterdrücke.
Der Pfleger ignoriert mein ersticktes Würgen, und als er mich aus dem Zimmer schiebt, trabt die Familie hinterher. Als wir zum Fahrstuhl kommen, stellt Joe sich in die Tür, damit sie nicht zugleitet, während Mom und Dad sich um die Trage in die Kabine quetschen. Und obwohl Meredith nicht hier ist und meine Hand in ihren perfekten Fingern hält, sehe ich sie vor mir, wie sie mit Mack und Juliann zusammen Schulter an Schulter auf Macks Couch im Keller sitzt, und alle auf Nachricht warten. Ich sehe sie am Ende des Angelstegs, wie sie ein Feuerwerk entzünden, um meine Heimkehr zu feiern. Der Fahrstuhl seufzt.
»Familienausflug«, sagt Nick, und los geht’s.