14.

Annie nach dem Bad:

Blauer Seidenunterrock (La Senza)

Clarins Body Lotion (eBay)

Sisley Nachtcrème, abgelaufen (Angebot The Store, nur für Personal)

 

Geschätzte Gesamtkosten: 40 £

»Hast du die Katzen rausgelassen?«

Es ging immer schon auf Mitternacht zu, wenn in Annies Haushalt endlich Frieden und Ruhe einkehrten.

Sie kam aus der Dusche, trocknete sich ab und zog ihre Nachtwäsche an, ging dann noch ein letztes Mal durchs Haus und sah nach, ob Owen zugedeckt war und Lana das Licht ausgeschaltet hatte.

Als Annie die Schlafzimmertür öffnete, erkannte sie sofort, dass Ed auf sie wartete … hoffnungsvoll.

Das Licht war gedämpft, nur ein kleines Nachtlämpchen und die Kerzen im lange schon funktionsuntüchtigen Kamin brannten. Musik, Eds zweite große Liebe, perlte aus den iPod-Boxen gleich neben dem Bett, etwas Sanftes, Verführerisches, das sie nicht erkannte. Aber dieser Mann besaß nun einmal die Eigenart, auf Benefizveranstaltungen und Märkten nach unbekannten CDs zu suchen. Alles war ordentlich aufgeräumt, daher wirkte das Zimmer still und friedlich, wohinter die Absicht steckte, dass sie nicht abgelenkt werden, sondern sich auf den bereits im Bett wartenden Mann konzentrieren sollte.

Er senkte lächelnd sein Buch. Er trug keine Pyjamajacke, wohl aber seine Brille, was sie unwiderstehlich sexy fand. Sie wusste selbst nicht, warum; es war einfach, als würde sie ihn halb bekleidet überraschen. Oder vielleicht war es auch die Kombination aus Intellektuellenbrille und kräftigen Armmuskeln, die Annie so ansprechend fand.

»Hast du die Katzen rausgelassen?«, fragte sie ihn.

»Mhm«, antwortete er mit einem kleinen Lächeln.

»Den Trockner ausgeräumt?«

»Oh ja.«

»Die Frühstücksboxen ausgespült?«

»Uuuh, dein erotisches Geflüster macht mich so an …«, zog er sie auf. »Komm her!« Er streckte seine Arme nach ihr aus.

»Das Aphrodisiakum Ruhm … Connor hat mich gewarnt, weißt du?«

Sie ließ ihr Negligé aufklaffen und kam in dem hautengen blauen Unterrock, den sie nach der Dusche extra für ihn übergestreift hatte, auf ihn zu.

Beim Bett angelangt, strich sie mit ihren Händen über seine Arme und sagte: »Die letzte Amtshandlung für heute, hm?«

»Oh ja«, stimmte er zu und sah sie wohlwollend an, »die letzte Amtshandlung für heute. Komm her!«, verlangte er.

Sie kniete sich über ihn, und sie küssten sich.

Seine Zunge war warm und schmeckte nach Pfefferminz. Sie spürte die weiche Seide des Unterrocks über ihre Brüste gleiten.

»Unter die Bettdecke mit dir!«, forderte Ed und zog sie an seinen nackten Körper. »Beweg deinen phantastischen Hintern zu mir ins Bett!«

Er fuhr mit seinen Händen über ihre Pobacken und schob das Unterkleid hoch. »Freust du dich?«, erkundigte er sich und zog sie eng an seine behaarte Brust.

»Bei dir zu sein?«, gab sie zurück. »Immer.«

»Nein! Über die Wonder Women. Macht die Arbeit dir Freude?«, wollte er wissen.

»Ich glaube schon, ich glaube, alles läuft gut. Können wir den schwierigen Kram bitte aus dem Schlafzimmer verbannen?«, fragte sie und tastete mit ihren Fingerspitzen nach seiner erfreulich raschen, federnden Erektion.

Er griff nach der iPod-Bedienung und wechselte die Musik. Etwas bedeutend Saftigeres erfüllte das Zimmer: satte, sexy Saxofonmusik.

»Mmmm!«, hauchte sie an seinem Hals. »Ich will eng umschlungen mit dir tanzen.«

Er schob die Träger ihres Unterkleids von ihren Schultern und ließ den Stoff sachte von ihren Brüsten gleiten. Dann leckte er die Brustwarzen, um sie zu befeuchten, und blies sanft darüber.

»Das ist schön«, hörte sie sich murmeln.

»Ich weiß.«

»Gehst du weiter runter … und machst das da?«

»Soll ich?«, fragte er und blies noch einmal über ihre Brustwarzen.

Ihre Zehen krümmten sich bei dem bloßen Gedanken daran, dass er es auch dort so machte.

»Mhm«, stimmte sie zu.

Er glitt an ihr herab, und sie legte sich ins Kissen zurück und ließ ihn all das tun, was sie schmelzen ließ, was sie so unglaublich heiß machte und außer Atem brachte und erregte … ja, genau da.

Er leckte nicht einfach nur, er bewegte sich, er blies, er summte und sang manchmal sogar! Genau da, direkt an ihr, bis sie die Hände in sein Haar grub und beinahe selbst vor Wonne gesungen hätte.

Sie war gerade … beinahe, fast … beinahe. Jetzt aber bestimmt. Nein, nicht, ja … kurz davor … als er aufhörte. Unvermittelt.

»Nicht!«, verlangte sie dringlich.

»Nur einen Moment.«

»Nein! Hallo! Komm sofort zurück …«, drängte sie.

»Vertrau mir!«

Er beugte sich über sie, öffnete eine Schublade, nahm ein Kabel heraus und schloss es an den iPod an.

»Schließ die Augen!«, wies er sie an.

Doch im nächsten Moment riss Annie die Augen schon wieder weit auf und setzte sich ruckartig auf. Hatte er gerade …?!!

»Ed!?«, rief sie.

Sie spürte ein kleines kitzliges Summen, das nicht von seinen Lippen kam. Es war überhaupt kein menschliches Geräusch.

»Schschsch!«, machte er. »Er ist im Takt mit der Musik.«

In Eds Händen sah sie einen kleinen eiförmigen … Vibrator.

»Sind wir im Stadium der Sexspielzeuge angelangt?«, fragte sie.

»Du weißt doch, dass ich musikalischen Spielereien nur schwer widerstehen kann«, antwortete er.

»Was ist das?«

Mit einem breiten Grinsen erklärte Ed: »Das hier, Baby, ist der iPod-kompatible iGasm.«

»Der iGasm?!«, wiederholte sie. »Machst du Witze?«

»Schschsch!«, ließ er erneut verlauten, reckte seinen Arm, schaltete das Nachtlicht aus und brachte den iGasm wieder zum Einsatz.

Ja, Ed war gut. Aber das hier … das war technisch fortgeschritten. Es summte zum Rhythmus der Musik, und sie spürte den Drang, dazu zu tanzen.

Inzwischen war sie feucht und klammerte sich an Ed. Gierte danach, dass Ed eindrang, denn sämtliche Nervenenden pulsierten und zuckten. »Baby«, hauchte sie an seinem Ohr, »du bist so scharf!«

»Hast du dein Diaphragma eingesetzt?«, flüsterte er, während seine Finger sie streichelten.

»Oh ja … ich bin auf alles vorbereitet!«

»Eigentlich schade.« Er bewegte sich jetzt in ihr, und es drängte sie zu kommen, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt in dieser Sekunde.

»Oh … ohhhh«, hörte sie sich an seinem Ohr ausatmen.

»Lass uns ein Baby machen, Annie!«, sagte er, Haut an Haut mit ihr, und er zog sie noch fester an sich.

Das war gemein. Das war das Gegenteil von Folter, jemanden mit Liebemachen zu einer Entscheidung zu zwingen. Mit Hilfe eines Orgasmus zu unterwerfen.

»Bitte, lass uns ein Baby haben!«, wiederholte Ed mit der angespannten Stimme, die ihr verriet, dass er jetzt ebenfalls kam.