Kapitel 3
»Warum machen wir uns überhaupt Gedanken wegen der Reifenspuren?«, fragte Sergeant Phil Morton sarkastisch. »Warum fahren wir nicht einfach kreuz und quer über den ganzen Hof und vernichten sie?«
Er lenkte den Wagen am Ende einer langen Reihe von Fahrzeugen an den Straßenrand. Vor ihnen hatten andere Wagen den Asphalt verlassen und parkten auf der weichen Bankette vor der Einfahrt zum Gehöft. Phil Morton hatte mit klarem, analytischem Verstand den Fehler bemerkt, den er nun kritisierte. Andere Reifenspuren, sofern vorhanden, waren durch dieses nachlässige Vorgehen wahrscheinlich vernichtet worden. Sie stiegen aus, und Morton schlug den Kragen hoch. Die Wettervorhersage hatte – schon wieder – Regen angekündigt, und tatsächlich hatte Nieselregen eingesetzt. Ein lausiger Sommer ging unmerklich in einen genauso trostlosen Herbst über.
»Dave Nugent hatte die richtige Eingebung, sich mit seinen Golfschlägern und einer Flasche Sonnenmilch an die Algarve zu verziehen«, murmelte Morton, indem er sich einer neuen Quelle der Trübsal zuwandte.
»Dr. Palmer ist schon da«, bemerkte Jess, als sie an einem vertrauten Toyota vorbeikamen.
Phil schnaubte geringschätzig. »Jede Wette, er ist hocherfreut!«
»Keiner von uns ist erfreut, Phil. Hören Sie endlich auf damit.«
Morton war ein unverbesserlicher Nörgler. Jess Campbell hatte sich daran gewöhnt in der kurzen Zeit, die er mit ihr zusammenarbeitete, und normalerweise störte es sie nicht allzu sehr. Doch es war Freitagnachmittag, und sie war müde. Sie hatte sich auf das Wochenende gefreut.
Sie kamen auf der Höhe der beiden Fahrzeuge an, die kurz vor der Einfahrt zum Hof auf der weichen Bankette parkten. Einer der Wagen war, wie Jess bestürzt feststellte, ein Streifenwagen der Polizei. Der zweite war ein heruntergekommener Laster, vollgeladen mit weggeworfenen Haushaltsgeräten, verbeulten Herden, zerkratzten Waschmaschinen und etwas, das aussah wie eine hochwertige Gastronomie-Kaffeemaschine. Als sie an der Fahrerkabine vorbeikamen, öffnete sich die Tür, und eine untersetzte Gestalt in einem schäbigen Pullover und schmuddeligen Jeans kletterte heraus, um sich vor ihnen aufzubauen.
»Wer sind Sie?«, grollte der Mann.
»Inspector Campbell«, antwortete Jess. Sie deutete auf Phil. »Das hier ist Sergeant Morton. Und wer sind Sie?«
Phil zückte verbindlich seinen Dienstausweis und hielt ihn dem Mann unter die Nase.
Kleine dunkle Augen studierten ihn gründlich, bevor sie sich wieder Jess zuwandten und sie auf die gleiche gründliche Weise inspizierten. Schließlich kam die Antwort in Form eines heiseren Rumpelns. »Ich bin Eli Smith, und das hier …«, er winkte mit einer sonnengebräunten Hand, »… das hier ist rein zufällig mein Hof. Mein Land, wenn Sie verstehen.«
»Sie sind der Gentleman, der die Leiche gefunden und Meldung erstattet hat?«
»Ja«, sagte Smith und schürzte die Lippen. »Also eine Frau, wie?«
»Wenn meine Informationen zutreffen, dann ist die Leiche weiblich, ja«, entgegnete Jess, indem sie ihn absichtlich falsch verstand.
Ein kurzes, anerkennendes Aufblitzen in den dunklen Augen verriet Jess, dass Eli Smith kein Dummkopf war. Auch wenn er sich gerne so zu geben schien.
»Das ist sie, jawohl, soweit ich es sehen konnte. Ich hab mich nicht länger bei ihr aufgehalten, wissen Sie? Ich hab sofort die Bullen angerufen … Es ist schließlich Ihre Angelegenheit«, fügte er erhaben hinzu. »Nicht meine. Meine ist Schrott.«
»Das sehe ich«, entgegnete Jess mit einem Blick auf die Sammlung oben auf der Ladefläche. »Woher haben Sie das alles?«
»Es ist völlig legal!«, sagte Smith sofort. »Ich habe für alles Quittungen!«
»Dann betreiben Sie hier also keine Landwirtschaft, Mr. Smith?«, fragte Morton müde.
Ein verächtliches Aufblitzen in den dunklen Augen. »Nein, ich betreibe keine Landwirtschaft. Es gibt kein Geld mehr zu verdienen in der Landwirtschaft. Ich behalte mein Land, bis es so weit ist.«
»Wie weit?«
»Ah«, sagte Mr. Smith und legte einen schwieligen Finger an die Seite der Nase. »So weit eben.«
Jess stieß einen Seufzer aus. »Verraten Sie uns doch, wie Sie die Leiche gefunden haben, Mr. Smith.«
Smiths Auftreten änderte sich. Unter der gebräunten Haut stieg Röte in seine Gesichtszüge. »Auf meinem Grund und Boden! Das ist Hausfriedensbruch!«
»Wenn Sie keine Landwirtschaft betreiben, wozu benutzen Sie die Farm dann?«
»Ich lagere meine Waren hier!«, entgegnete Mr. Smith würdevoll. »Nach was sieht das denn aus?«
»Wenn Sie es sagen. Und Sie wohnen hier, obwohl Sie keine Landwirtschaft betreiben?«
Dies brachte ihr einen weiteren empörten Blick ein. »Nein. Ich wohne nicht hier, und Sie würden sicher keine so dumme Frage stellen, wenn Sie mal einen Blick auf das Haus geworfen hätten. Es ist von oben bis unten vernagelt, und das Dach ist in einem richtig schlechten Zustand. Niemand kann ernsthaft erwarten«, und bei diesen Worten verzog Smith das Gesicht zu einer erbarmungswürdigen Grimasse, »niemand kann ernsthaft von mir erwarten, dass ich die ganzen nötigen Reparaturen bezahle!«
»Und warum verkaufen Sie die Farm dann nicht?«, fragte Morton, der nur ungern im Regen herumstand und ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
»Hab ich Ihnen doch schon gesagt. Ich warte ab. Bis es so weit ist.«
»Meschugge«, murmelte Morton leise zu sich selbst.
Jess Campbell war unterdessen ein paar Schritte weitergegangen, um einen besseren Blick auf den Hof zu haben und abzuschätzen, was ein Passant von der Straße aus sehen konnte und was nicht. Sie zog den Reißverschluss ihrer regendichten Jacke bis zum Hals zu, schob die Hände in die Taschen und wünschte sich, sie könnte die Kapuze hochschlagen wegen des permanenten Regens. Schon bald waren ihre kurz geschnittenen kastanienbraunen Haare durchnässt und klebten an ihrem Kopf. Doch es hatte etwas Würdeloses, eine eng sitzende Kapuze über dem Kopf zu tragen. Es verlieh ihr das Aussehen eines Gaffers, der aus reiner Neugier herbeigekommen war. Mehr noch, die Leute hier vor Ort mussten sehen, wer sie war. Wie ein König, der auf dem Schlachtfeld das Helmvisier hochklappte, damit die Truppen sehen konnten, wer sie führte.
Nun mach aber halblang!, sagte sie sich. Du bist nicht Heinrich der Fünfte, du bist eine überarbeitete Kriminalbeamtin, und es ist Freitag, Herrgott noch mal. Warum mussten Dinge wie das hier immer entweder am Wochenende oder an einem gesetzlichen Feiertag passieren?
Es ist dein Beruf, und du hast ihn dir selbst ausgewählt, antwortete eine weitere leise Stimme in ihrem Kopf. Man gab sein normales Leben auf, wenn man zur Polizei ging. Jess hatte den Verdacht, dass die Stimme ihrer Mutter gehörte. Weder ihre Mutter noch ihr Vater hatten ihren Wunsch verstanden, zur Polizei zu gehen. Sie hatten ihn zögernd akzeptiert, doch ihre Mutter nannte es beharrlich und unverblümt eine »Verschwendung«. Verschwendung von was?, hatte Jess sie unklugerweise einmal gefragt. »Des Lebens, das du hättest haben können!«, war ihre unfreundliche Antwort gewesen. Jess hatte nie wieder gefragt.
Ihr Vater, der den größten Teil seines Arbeitslebens in einer Militäruniform gesteckt hatte, hatte mehr Verständnis und Respekt für den Entschluss der Tochter aufgebracht, auch wenn er sich ebenfalls gewünscht hätte, sie würde eine andere Karriere wählen. »Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue«, hatte er geantwortet, als sie ihn über ihre Entscheidung informiert hatte. »Es ist nicht das, was ich mir für dich vorgestellt hätte. Aber wenn es dein Wunsch ist, dann sei es so. Es ist ein interessanter Beruf. Aber er ist auch hart, wie du feststellen wirst.«
Sie fragte sich, ob er gehofft hatte, sie würde diesen Beruf als zu hart empfinden und nach einer Weile den Schwanz einziehen. Sie hatte es nicht getan, und er hatte nie wieder eine Bemerkung in diese Richtung fallen lassen.
Weiter hinten beim Laster führte Morton die Befragung des Zeugen fort. Jess konnte die beiden Männer aus den Augenwinkeln sehen. Ihre Körpersprache verriet Bände. Morton wurde immer gereizter. Und was den Zeugen anging, diesen Eli Smith … Er klang aufsässig, stand mit eingezogenem Kopf stiernackig vor Sergeant Morton und funkelte ihn wütend an. Er war die Herausforderung in Person, doch das war nichts als Tarnung. Er wollte etwas verbergen. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob es etwa Angst war.
»So, Mr. Smith, Sie sind also heute hergekommen, um diese Ladung auf der Pritsche in Ihrem Hof zu deponieren. Das haben Sie uns jedenfalls erzählt, als Sie uns alarmiert haben«, dröhnte Morton viel zu laut.
»Dann wissen Sie ja die Antwort! Wie oft muss ich das denn noch erzählen?«
»Reiner Zufall also? Sie kommen nicht regelmäßig hierher?«
»Hin und wieder …«, wich Smith aus.
»Und der einzige Grund, aus dem Sie heute hierhergekommen sind, war die Ladung auf Ihrem Laster? Wurden Sie von jemandem erwartet?«
»Von wem denn? Hier ist niemand.«
»Aber Sie sind nicht in den Hof eingebogen. Sie haben hier draußen geparkt, am Straßenrand. Sie hätten alles vom Laster durch das Tor auf den Hof tragen müssen.« Morton deutete auf den vollbeladenen Laster mit dem Sammelsurium weggeworfener Haushaltsgeräte. »Das alles wollten Sie tragen, ganz allein? Ein ganz schönes Stück Arbeit, will mir scheinen. Warum sind Sie nicht in den Hof gefahren? Sie hätten das Zeug nur noch von der Pritsche schieben müssen und fertig. Ergibt das nicht viel mehr Sinn, Sir?«
Phil Morton hatte etwas von einem Terrier. Er ließ nicht mehr locker, wenn er sich in eine Frage verbissen hatte, bis er eine seiner Meinung nach zufriedenstellende Antwort erhalten hatte. Er war von stämmiger Statur und hatte gerade eben die erforderliche Mindestgröße für den Polizeidienst, und das war ihm auch bewusst. Jess mochte ihn und respektierte seine Fähigkeiten, doch er war nicht der unkomplizierteste Kollege. Stierhatz, dachte sie unvermittelt. Das war es, an was sie sich erinnert fühlte beim Anblick der beiden Männer. Ein Bild aus einem Geschichtsbuch, das einen lange verschwundenen grausamen Sport zeigte. Der große, kraftvolle Bulle und die kleinen entschlossenen Hunde, die unablässig nach ihm schnappten. Es funktionierte häufig bei weniger intelligenten, hilflosen Zeugen. Doch Jess war nicht sicher, ob Morton damit bei Eli Smith zum Ziel kam.
»Ich dachte, ich sehe mich erst mal um«, sagte Eli ausweichend.
»Tun Sie das immer? Sich erst einmal umsehen?«, fragte Morton.
»Nicht unbedingt. Aber in letzter Zeit, na ja, es treiben sich alle möglichen Leute herum. Man kann nie wissen.«
»Jemand Bestimmtes?«
»Nein, nein, ganz allgemein«, wand sich Eli. Er fühlte sich jetzt definitiv unbehaglich, doch dann riss er sich zusammen. »Und es ist ja wohl gut, dass ich es getan habe, oder nicht? Weil nämlich eine tote Frau in meinem Kuhstall liegt!« Er schnitt eine Grimasse. »Damit hab ich nichts zu tun. Ich hab nicht darum gebeten, sie zu finden. Sie hat kein Recht, hier zu liegen, und ich hoffe doch, dass Sie sie mitnehmen, wenn Sie gehen. Sie lassen sie doch wohl nicht hier liegen?«
»Es war sicher ein Schock für Sie, Mr. Smith«, rief Jess, indem sie sich den beiden Männern zuwandte und Smith ein mitfühlendes Lächeln schenkte, das dazu dienen sollte, nervöse Zeugen zu beschwichtigen. Und der alte Knabe war unübersehbar nervös. Warum? Er verschwieg etwas. Vielleicht sogar eine ganze Menge. »Wenn Sie nach Hause kommen, gönnen Sie sich erst mal eine große heiße Tasse Tee«, schlug sie vor.
Morton starrte sie verblüfft an. Auf seiner Miene spiegelte sich Missbilligung.
»Schock?« Elis wacher Blick sprang von Morton zu ihr. »Oh. Schock. Ja, sicher. Ganz genau. Ich habe genug Scherereien hinter mir. Ich brauche keine mehr, und erst recht nicht hier! Sie hat nichts zu suchen auf meinem Hof, überhaupt nichts! Irgendjemand hat sie hergeschafft, absichtlich hier liegen lassen, wenn Sie mich fragen! Irgendein Mistkerl hat sie absichtlich hierher geschafft, damit ich sie finde. Es ist nicht recht! Es ist einfach nicht recht!«
Er regte sich zusehends auf. Jess beschloss, ihn fürs Erste vom Haken zu lassen. Sie gab Morton ein diesbezügliches Zeichen. »Ich danke Ihnen für den Augenblick, Mr. Smith«, sagte sie. »Ich gehe jetzt und sehe mir die Sache einmal an. Wenn Sie vielleicht so freundlich wären, Sergeant Morton Ihre Personalien zu geben und eine Aussage zu machen?«
Smith beäugte Morton misstrauisch. »Muss ich etwas unterschreiben?«
»Ganz zum Schluss, Sir. Wenn sie ausgedruckt ist. Sie können bei uns vorbeikommen und unterschreiben, oder wir kommen zu Ihnen, ganz wie Sie wollen«, sagte Morton.
»Oh«, sagte Smith unsicher.
»Irgendein Problem, Sir?«
Eli schnaufte. »Ich bin kein großer Schreiber. Ist’s okay, wenn ich einfach mein Zeichen mache?«
Weiß gekleidete Gestalten bahnten sich ihren Weg durch ein Meer aus Schlamm und Dreck, das einst ein Farmhof gewesen war. Mehrere von ihnen waren in dem zum Hof hin offenen Kuhstall am anderen Ende zu sehen. Ein uniformierter Beamter bewachte das blau-weiße Absperrband, das zwischen den beiden torlosen Torpfosten gespannt worden war. Als Jess sich in übergestreifter Schutzkleidung näherte, hob der Constable die dünne Plastikbarriere, sodass sie sich darunter hindurchducken konnte.
»Wie heißen Sie?«, fragte Jess den Beamten.
»Constable Wickham, Ma’am.«
»Wissen Sie, wer die Anzeige entgegengenommen hat?«
»Jemand hat auf der Wache angerufen, Ma’am. Ich war mit Jeff Murray im Streifenwagen in der Nähe, und wir wurden über Funk informiert. Wir sind hergekommen und fanden diesen alten Burschen da …«
Wickham deutete auf Eli Smith, der wild gestikulierend mit Morton redete. Morton, das Notizbuch in der einen Hand, gestikulierte mit der anderen fleißig mit und folgte tapfer ihrem Vorbild in seinen Bemühungen, den Zeugen zu beruhigen, ohne viel Erfolg. Es sah aus, als würde er nach Fliegen schlagen.
Smith lamentierte wahrscheinlich wieder, dass es sein Grundstück und sein Gehöft wäre. Das war anscheinend das Einzige, was den alten Knaben schockierte. Nicht der Fund einer Leiche, der Anblick des Todes, sondern, dass sie hier lag, in seinem Kuhstall. Ausgerechnet. Das hatte ihn erschreckt. Das machte ihm Angst.
»Und Sie beide, Sie und Murray, sind in diese Scheune oder diesen Kuhstall oder was auch immer gegangen, um nachzusehen?«
»Nun ja … ja, Ma’am. Ich meine, wir haben ihm nicht so richtig geglaubt, wissen Sie? Wir dachten, dass er vielleicht am selbstgemachten Apfelwein war.«
»Ist er mitgekommen?«
Wickham schüttelte den Kopf. »Er wollte nicht. Er war nicht dazu zu bewegen. Er sagte, er hätte sie einmal gesehen und keine Lust auf ein zweites Mal. Wir dachten, dass Sie sicherlich nicht zu viele Fußspuren in der Umgebung wollten, falls tatsächlich eine Leiche dort wäre, deswegen sind Murray und ich alleine reingegangen.«
Der Constable trat von einem Bein aufs andere. Einen Augenblick lang sah er aus, als müsste er sich übergeben. »Es ist grauenvoll«, sagte er.
»Ihr erstes Mal?« Der Constable war noch sehr jung. Jess nahm an, dass er noch nie ein Mordopfer gesehen hatte. Es gab immer ein erstes Mal, und es gab nichts, was einen auf den Anblick der Gewalt und Grausamkeit vorbereiten konnte, zu der Menschen imstande waren.
»Ja, Ma’am.« Er blickte beschämt drein. Er gab es nur ungern zu, insbesondere gegenüber einer Frau. Sie tat ihm den Gefallen und verzichtete darauf, mitfühlend dreinzublicken. Abgesehen davon hatte sie mit ihm und seinem Partner noch ein Hühnchen zu rupfen.
»Beim nächsten Mal, wenn Sie zu einem mutmaßlichen Opfer eines Gewaltverbrechens gerufen werden, parken Sie den Wagen nicht direkt auf der weichen Bankette, sondern auf der Straße. Jetzt haben wir Ihre Reifenspuren neben all den anderen.«
Der junge Beamte sah sie zerknirscht an. »Jawohl, Ma’am. Verzeihung, Ma’am … Aber ich habe die Farbe entdeckt!«, fügte er dann hastig hinzu. »Ich hab sie den Jungs von der Spurensicherung gezeigt.«
»Farbe?«, fragte sie schneidend.
Statt einer Antwort deutete der Constable auf den näheren der beiden Torpfosten. Auf dem Rost glänzte ein kleiner metallisch silberner Fleck. Jess bückte sich, um einen genaueren Blick darauf zu werfen. Der Fleck war ganz frisch und stammte von einem Wagen, keine Frage. Entweder war jemand sehr unvorsichtig und sorglos gewesen oder in großer Eile. Sie hätte wetten können, dass es Eile war. Eile herzukommen, oder Eile zu verschwinden? Eins stand fest – die Farbe war nicht von Eli Smiths Laster. Es würde Aufgabe der Spurensuche sein herauszufinden, von welchem Wagen sie stammte. Jeder Hersteller benutzte eine andere Mischung. Dieser Farbfleck war ein echter Glückstreffer.
»Gut gemacht, Constable«, sagte Jess.
Der junge Beamte blickte unübersehbar erleichtert drein.
Tom Palmer kam aus dem Stall.
»Hallo, Inspector Campbell«, rief er grinsend.
Bevor Jess Tom Palmer kennen gelernt hatte, waren alle Pathologen, denen sie begegnet war, Männer im mittleren Alter gewesen, deren lange und enge Bekanntschaft mit Tod und Gewalt eine gewisse Distanziertheit zu diesen Dingen hervorgerufen hatte. Palmer hingegen war jung und noch genügend Idealist, um seiner Arbeit mit einer gewissen persönlichen Neugier nachzugehen. Er stammte aus Cornwall – ein echter Cornishman, was sich an seinen dunklen Haaren und Augen zeigte und aus seiner Stimme herauszuhören war. Wahrscheinlich der Nachfahre eines spanischen Matrosen, der vor drei- oder vierhundert Jahren an der felsigen Küste gestrandet war und sich mit einer einheimischen Frau niedergelassen hatte.
»Ich bin fertig hier«, sagte Palmer. »Eine junge Frau, achtzehn bis zweiundzwanzig Jahre alt. Ich würde sagen, sie wurde erwürgt. Hämatome am Hals, geplatzte Blutgefäße in den Augen, hervorquellende Zunge. Sie hat sich in die Lippe gebissen, doch sie hatte nicht viel Zeit, sich zu wehren. Sie ist schnell ohnmächtig geworden. Ich kann Ihnen mehr sagen, sobald ich sie auf dem Untersuchungstisch liegen habe.«
»Wie lange ist sie bereits tot?«, fragte Jess.
»Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich nur raten, aber ich denke, noch nicht sehr lange. Die Leichenstarre ist noch nicht wieder abgeklungen, also vielleicht dreißig Stunden? Später bin ich sicher imstande, Ihnen mehr zu sagen.« Palmer streifte seine dünnen Gummihandschuhe ab. »Eine unheimliche alte Bruchbude ist das hier. Sehen Sie sich das Haus da drüben an. Man kann förmlich sehen, wie Dracula in einer dunklen und stürmischen Nacht aus dem Fenster flattert, meinen Sie nicht?«
»Ich brauche keinen Dracula«, entgegnete Jess. »Ich habe alle Hände voll zu tun mit den gegenwärtigen Schrecken, auch ohne die Vergangenheit.«
Sie betrat den Stall. Die Tote lag immer noch auf dem Boden. Die Spurensicherung war abgeschlossen, und sobald Jess fertig war, konnte die Leiche entfernt und an Tom Palmer überstellt werden.
Jess verharrte kurz und erwies der Toten ihren Respekt. Es war nicht ungewöhnlich, dass Polizeibeamte und Forensiker sich in schwarzem Humor ergingen, um eine stressige Situation zu entschärfen. Doch dies hier war letztlich ein totes menschliches Wesen, auch wenn man es im ersten Moment vielleicht für eine lebensgroße Schaufensterpuppe halten mochte, die die Arme und Beine ungelenk von sich spreizte. Nicht alle von uns sterben eines gewaltsamen Todes, dachte Jess mitfühlend. Trotzdem gehen wir alle eines Tages von dieser Welt, wie die Erwachsenen es früher immer ausgedrückt hatten, wenn sie ein Kind in der Nähe wähnten. Frag bloß nicht, wem die letzte Stunde geschlagen hat und so weiter.
Sie trat näher und beugte sich über den Leichnam. Dieses junge Mädchen war mit Sicherheit noch keine zwanzig Jahre alt, stellte sie fest. Ihre Gesichtszüge, wie verzerrt sie auch sein mochten, zeigten immer noch die letzten Spuren von kindlichen Fettpölsterchen. Sie musste hübsch gewesen sein, bevor ihr Leben auf diese Art beendet worden war. Ihre Haut war makellos; das lange, dichte Haar leuchtete in natürlichem Blond, auch wenn die leeren, blicklosen Augen braun waren. Die dunklen Bereiche ringsum waren eher Hämatome als Schminke. Vor Jess’ geistigem Auge entstand ein flüchtiges Bild eines vor dem Spiegel lehnenden jungen Mädchens beim sorgfältigen Aufbringen ihres Make-ups.
Sie war hübsch angezogen, bemerkte Jess. Neue – oder zumindest neu aussehende – Jeans, ein weißes, jetzt dreckverschmiertes T-Shirt, relativ neue Turnschuhe. Gleich neben ihr lag eine erdbeerfarbene, regendichte Jacke. Sie hatte Geld in den Taschen gehabt, als sie losgezogen war, um all diese neuen Sachen zu kaufen. Wenn der Einkaufsbummel erst kurze Zeit zurücklag, konnten sie die Jacke vielleicht zu einem bestimmten Geschäft zurückverfolgen. Vielleicht erinnerte sich ja eine Verkäuferin sogar noch an die junge Kundin.
Kein Schmuck, dachte Jess. Keine Ohrringe, keine Armbanduhr. Das Fehlen derartiger Dinge ließ immer die Frage nach einem Raubmord als Motiv im Raum. Doch Raubmörder erwürgten ihre Opfer im Allgemeinen nicht. Sie trugen eher Messer bei sich oder Totschläger.
Jess wurde bewusst, dass der Einsatzleiter des Spurensicherungsteams wartend neben ihr stand. Vielleicht wollte er herausfinden, ob sich auf ihrem Gesicht das gleiche Unwohlsein zeigte wie bei dem jungen Constable. Doch Jess war geübt darin, ihre Mimik unter Kontrolle zu halten und sich nichts anmerken zu lassen. Sie wandte den Kopf und blickte den Einsatzleiter mit erhobenen Augenbrauen an.
»Haben Sie eine Probe von dem Farbfleck am Torpfosten genommen?«
»Haben wir. Und wir haben Gipsabdrücke von Reifenspuren angefertigt. Irgendjemand hat ein hektisches Wendemanöver auf dem Hof durchgeführt …« Er deutete über die Schulter in den Hof zu einem Bereich aufgewühlten Drecks mit einer Reihe von Minizelten, die aussahen wie winzige Gartentreibhäuser. Dann zeigte er auf das vernagelte Farmhaus. »Gehen wir rein? Es ist so verrammelt, als wäre dort drinnen die Pest ausgebrochen.«
»Wir müssen es auf jeden Fall kontrollieren.« Jess runzelte die Stirn. Eli Smith stritt wahrscheinlich immer noch mit Phil Morton. »Ich werde den Besitzer nach einem Schlüssel fragen und ihn informieren, dass wir sein Haus durchsuchen.«
Sie ging nach draußen, wo Palmer wartete. Als sie sicher war, dass niemand sie beobachtete, atmete sie tief aus und wieder ein, in der Hoffnung, den Gifthauch des Todes aus ihrer Nase zu vertreiben. Es war ihr egal, dass Palmer sie dabei sehen konnte – er würde es verstehen.
Er lächelte ihr zu. »Es hätte schlimmer sein können«, sagte er.
»Ja, ich weiß«, erwiderte Jess. »Aber sie war noch sehr jung. Soweit es mich betrifft, können Sie sie jetzt mitnehmen.«
Sie waren meistens jung. Ermordete Frauen, heißt das. Ältere Frauen in festen Beziehungen trafen sich nicht mit fremden Männern, gingen nicht allein in Clubs und Bars und ließen sich nicht von beinahe Unbekannten mitnehmen. Auch Prostituierte waren in der Regel jung. Straßenstrich war ein »Beruf« für junge Frauen, und in vielen Fällen ein sehr stressiger. Doch Jess glaubte nicht, dass die Tote im Kuhstall eine Professionelle gewesen war. Sie hatte etwas deprimierend »Normales« an sich gehabt. Es war falsch, dass sie dort lag, tot, an diesem kalten, verregneten Freitag. Sie hätte ihr Wochenende planen, sich mit ihren Freundinnen verabreden, einen Einkaufsbummel vorbereiten sollen … all die Aktivitäten, die Jess’ Mutter als Teil eines »normalen Lebens« betrachtet hätte.
Und was hat dieses normale Leben der Toten gebracht?, dachte Jess sarkastisch. Einen weiteren Eintrag in den Statistiken über Mord und Totschlag. Ein Ende im Dreck. Bald würde ihr Leichnam auf dem Tisch des Pathologen landen, würde seziert und analysiert und studiert werden, genau wie ihr Leben – falls es gelang, sie zu identifizieren, heißt das. Doch das sollte kein unlösbares Problem darstellen. Dreißig Stunden waren lang genug. Zweifellos hatte inzwischen jemand ihr Verschwinden gemeldet.
Neben ihr nickte Tom Palmer. »Der neue Mann fängt am Montag an, richtig? Dann hat er ja gleich einen ordentlichen Fall auf dem Tisch.«
»Darauf hätte ich gut und gerne verzichten können!« Jess schnitt eine Grimasse, und Palmer kicherte.
Er konnte es sich leisten, das amüsant zu finden. Er bekam schließlich keinen neuen Boss. Einen neuen Besen, wie es so schön hieß. Begierig, Ordnung in den »Laden« zu bringen oder besser, seine Version von Ordnung durchzusetzen.
Morton kam durch den Schlamm auf sie zugestapft, einen Ausdruck von mürrischer Befriedigung im Gesicht. »Ich hab seine Aussage zu Protokoll genommen«, sagte er. »Er wiederholt immer wieder das Gleiche. Er ist hergekommen, um seinen Laster zu entladen, er hat aus irgendwelchen Gründen, die er nicht nennen will, beschlossen, zuerst den Hof zu inspizieren, und er fand die Leiche im Kuhstall. Ich lasse es tippen und ausdrucken. Es ergibt Sinn, aber …« Er verstummte, während er düster auf seine Notizen starrte.
»Aber?«, fragte sie. »Es muss noch mehr dahinterstecken. Ist es das, was Sie sagen wollten?«
»Todsicher«, antwortete Morton, ohne die unglückliche Wortwahl zu bemerken. »Aber er will nicht darüber reden. Er gehört zu der Sorte von Leuten, die ihre Angelegenheiten beziehungsweise das, was sie dafür halten, für sich behalten. Er hat uns erzählt, was wir seiner Meinung nach wissen müssen, und damit basta.«
»Geben Sie seine Daten in den Computer ein«, sagte Jess. »Und wenn Sie schon dabei sind, auch den Namen dieser Farm. Vielleicht verraten uns die Datenbanken mehr.«
Morton hob die Augenbrauen und blickte sich um. »Hehlerei, Handel mit geklauter Ware oder was?«, fragte er.
»Nicht unbedingt, nein. Eher Fahren ohne gültige Plakette oder Versicherung. Ich unterstelle nicht, dass er Staatsfeind Nummer eins ist, aber er und die Polizei sind sich nicht zum ersten Mal begegnet, so viel steht meiner Meinung nach fest. Wir machen ihn viel zu nervös.«
»Wenn Sie mich fragen, dann hilft er uns nicht viel weiter«, sagte Morton, der alles in allem keinen besonders guten Tag haben würde. »Hier auf dem Land stecken alle unter einer Decke. Sie mögen es nicht, wenn man sich in ihre Angelegenheiten einmischt. Glauben Sie, er hat die Wahrheit gesagt, als er behauptet hat, nicht schreiben zu können?«
»Es kann alle möglichen Gründe geben, warum er nicht schreiben kann«, entgegnete Jess geduldig. »Er ist sicher bald sechzig, wenn nicht noch älter. In seiner Jugend wurde Dyslexie selten erkannt. Das könnte ein Grund sein. Oder er hat aus dem einen oder anderen Grund häufig in der Schule gefehlt. Vielleicht wurde er gebraucht, um hier auf der Farm zu helfen? Wir wissen es nicht. Er mag nicht schreiben können, doch das heißt nicht, dass er dumm ist. Exzentrisch vielleicht und verschwiegen, was seine Geschäfte angeht, zugegeben. Aber wenn er erst festgestellt hat, dass wir uns nicht für seinen alten Plunder interessieren und dafür, woher er diese Herde und Waschmaschinen hat, wird er vielleicht ein wenig gesprächiger.«
»Hey!«, rief Morton. »Wenn er nicht schreiben kann, dann kann er wahrscheinlich auch nicht lesen. Wie soll er seine Aussage lesen, bevor er sein Kreuz macht?«
»Sie kennen das Prozedere, Sergeant. Sie lesen ihm laut vor und fügen eine diesbezügliche Erklärung unten an – und dass Sie die Person sind, die seine Aussage aufgenommen hat. Sie erklären, dass er des Lesens nicht mächtig ist, und unterschreiben diese Erklärung mit Ort und Datum.«
»Er will wissen, ob er jetzt gehen kann. Ich habe seine Wohnanschrift. Er wohnt nicht weit von hier, in diese Richtung.« Morton zeigte den Hügel hinauf. »Gleich vor der Kreuzung, sagt er. Auf der rechten Seite gibt es einen unbefestigten Weg. Er hat ein Cottage dort, wo er alleine wohnt.«
»Ich will vorher noch einmal mit ihm reden«, sagte Jess.
Smith beobachtete sie in tiefstem Misstrauen, während sie sich näherte.
»Mr. Smith«, begann sie entschieden in der Erwartung von Widerstand. »Wir müssen in das Haupthaus.«
»Wozu denn das?«, verlangte Eli Smith zu erfahren. Er schob den Unterkiefer vor und blinzelte mehrmals rasch. »Das Mädchen ist nicht im Haus. Es ist in meinem Kuhstall. Was hat das Haus mit alledem zu tun?«
»Wir müssen die gesamte Umgebung des Tatorts absuchen, Sir.«
Diese Worte hatten eine gänzlich unerwartete Wirkung auf Smith. Unter der wettergegerbten Haut wich alle Farbe aus seinem Gesicht. Er sah aus, als stünde er kurz vor einer Panik.
»Sie haben alles gesehen«, krächzte er. »Alles gesehen, was Sie sehen müssen. Meinen Hof und meinen Kuhstall, und das Haus von außen haben Sie auch gesehen.«
»Wir haben aber nicht hineingesehen«, entgegnete Jess. »Und genau das müssen wir, Mr. Smith. Wir werden vorsichtig sein, das verspreche ich. Wir werden nichts beschädigen.«
»Nein, nein!«, platzte Eli Smith hervor und fuchtelte wild mit den Armen. »Es ist alles vernagelt. Niemand war im Haus, seit … seit bestimmt dreißig Jahren nicht mehr.«
»Es sieht alles vernagelt aus, zugegeben«, räumte Jess geduldig ein. »Aber vielleicht hat jemand einen Weg hinein gefunden, den wir von außen nicht sehen.« Eli Smith starrte sie erschrocken an. »Ich hoffe wirklich, Sie verstehen, dass wir das Haus betreten müssen.«
»Es ist abgeschlossen«, sagte Smith unglücklich. »Selbst wenn Sie die Bretter abreißen, kommen Sie nicht rein. Niemand kommt rein. Wenn jemand es versucht hätte, würde ich es bemerken. Niemand war im Haus. Es ist alles abgeschlossen, wirklich.«
»Haben Sie die Schlüssel?«
»Ich hab die Schlüssel«, räumte er mürrisch ein, nachdem er Jess sekundenlang auf der Unterlippe kauend gemustert hatte. Wahrscheinlich hatte er sich gefragt, ob er sie mit einer Lüge abwimmeln konnte, und war ganz richtig zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so war. Die Polizei würde die Türen aufbrechen. »Ich hab sie zu Hause, in meinem Cottage.«
»Dann wird Sergeant Morton jetzt mit Ihnen gehen und die Schlüssel holen.«
Smith rührte sich nicht.
»Ist alles in Ordnung, Mr. Smith?«, erkundigte Jess sich stirnrunzelnd. Der alte Bursche sah mehr als nur nervös aus. Er sah krank aus. Dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Jess war nicht sicher, ob er sich vor dem fürchtete, was sie im Haus finden könnten, oder ob irgendein anderer Grund hinter seinem Unbehagen steckte. Hoffentlich steigerte er sich nicht in einen Herzanfall hinein. »Sir?«, fragte sie behutsam. »Was ist denn, Mr. Smith?«
Smith beugte sich vor, als wollte er ihr ein Geheimnis anvertrauen.
»Was werden sie nur dazu sagen?«, flüsterte er mit heiserer Stimme. »Es wird ihnen sicher nicht gefallen.«
»Wem wird es nicht gefallen?«, fragte Jess. »Von wem reden Sie?«
Eli blinzelte und riss sich zusammen. Er kehrte zu seiner vorherigen Entschlossenheit zurück. »Den Nachbarn«, antwortete er. »Sie sind ganz furchtbar, wenn es um Gerede geht, diese Nachbarn.«
Mit diesen Worten wandte er sich ab, stapfte zu seinem Laster davon und kletterte in das Fahrerhaus.
»Folgen Sie ihm zu seinem Cottage, und lassen Sie sich die Schlüssel geben, Phil«, sagte Jess zu Morton. »Stellen Sie ihm keine weiteren Fragen mehr. Für den Moment jedenfalls. Er ist ziemlich aufgebracht, und er ist nicht mehr der Jüngste. Lassen Sie sich nicht vormachen, dass er die Schlüssel nicht finden kann oder so was. Er scheint sich wegen seiner Nachbarn Sorgen zu machen.«
»Nachbarn?« Morton starrte sie ungläubig an und deutete auf die tropfenden Bäume und die kahlen Felder ringsum. »Wovon redet der alte Narr da? Er hat keine verdammten Nachbarn!«