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Aus Kristie Caistors Sammelalbum:
Lammocksons Arche-Drei-Projekt wurde von einer
weltweiten Organisation Gleichgesinnter unterstützt, die sich aus
dem alten LaRei-Club reicher Leute zu einem Überlebenden-Netzwerk
von Ressourcenströmen und weitergegebenen Informationen entwickelt
hatte. Und so, wie Lammockson von seinen Kollegen unterstützt
wurde, so unterstützte er wiederum andere Initiativen. Lammocksons
Projekt erregte Kristies Neugier ebenso wie die anderen
LaRei-Projekte, die in aller Welt durchgeführt wurden. Sie
versuchte, sich in seine Systeme zu hacken, durchforstete seine
internen Nachrichtenkanäle nach Informationsschnipseln.
Ein Video aus einem Astronomielager auf dem Cerro
Pachon, einem Gipfel in den chilenischen Anden, faszinierte sie
besonders. In der klaren Luft dort oben waren seit Beginn des
Jahrhunderts nicht weniger als drei große Teleskope im Einsatz:
Gemini South, SOAR und das riesige Large Synoptic Survey Telescope,
das mehrmals pro Woche den gesamten Himmel absuchen konnte. Da das
Observatorium - relativ gesehen - in Nathans Nachbarschaft lag,
übernahm er es, die Versorgung der Astronomen aufrechtzuerhalten,
wobei er sich permanent auf neue Gegebenheiten einstellen und
improvisieren musste, weil die Flut Straßen,
Flughäfen und Eisenbahnverbindungen im Tiefland überspülte.
Kristie, die sich mehr für andere Archen
interessierte, verweilte nicht lange bei den Bildern eingemummelter
Astronomen, die unter spektakulären, von vergletscherten Gipfeln
umrahmten Himmeln arbeiteten. Sie fragte sich jedoch, weshalb eine
Gemeinschaft der Reichen in Zeiten einer weltweiten Flut wohl
Gelder fürs Absuchen des Himmels zur Verfügung stellte.