Kapitel 39
Steine prasselten gegen den Boden des alten
Volkswagens, der über den unebenen Waldweg polterte und dabei wie
betrunken hin und her schwankte. Mark hielt sich krampfhaft auf dem
Beifahrersitz fest.
»Nach dem, was damals passiert ist, habe ich nie
wieder von Lara gehört«, berichtete Nicole, wobei sie konzentriert
auf den Weg sah und den Schlaglöchern so gut es ging auswich. »Ich
hätte sie vorhin auch fast nicht wiedererkannt. Als Kind hat sie
ihre langen Haare geliebt, sie wollte sie niemals kurzschneiden
lassen. Auch war sie damals nicht so dünn. Aber ihre Augen, ihre
Augen sind dieselben geblieben.«
»Was ist denn damals nur passiert?«
Sie warf Mark einen kurzen Seitenblick zu. »Glauben
Sie an böse Orte?«
»Ich bin nicht sonderlich religiös, wenn Sie das
meinen.«
Sie stieß ein düsteres Lachen aus. »Das bin ich
auch nicht. Trotzdem glaube ich an das Böse und daran, dass manche
Orte verflucht sind. So wie diese Ruine. Aber das Schlimmste daran
ist, dass ich selbst an allem schuld bin. Da! Sehen Sie?«
Sie zeigte auf die schlangenförmige Reifenspur auf
dem Waldweg. Dann sah Mark seinen Volvo.
»Wir kommen zu spät!«