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Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Abrahams Worte hallten durch Meenas Kopf. Eigentlich hatte sie es die ganze Zeit über gewusst.

Sie konnte Lucien nicht trauen. Ein Teil von ihr würde ihn immer lieben, aber sie wusste, dass sie ihm nie trauen konnte … vor allem nicht, wenn es um so etwas Wichtiges ging wie Alarics Leben. Und vor allem nicht jetzt, wo Lucien ständig vom Mannette redete. Etwas an diesem Ort hatte in ihr das Gegenteil des Gefühls erzeugt, das sie in ihrem Traum gespürt hatte.

Und daher rannte sie hinter ihm her die Treppe hinauf.

Allerdings konnte sie nicht wirklich etwas ausrichten. In der Eile hatte sie ihre Tasche vergessen, in der sich die Pflöcke, das Weihwasser und der SuperStaker befanden. Sie hatte sie neben Abraham auf die Bank gestellt.

Kurz bevor Lucien die Tür erreichte, traten Alaric und Bruder Henrique aus dem Gebäude heraus. Sie sahen bizarr aus.

Alaric trug weder ein Hemd noch Schuhe und hatte eine Armbrust umgeschnallt. Bruder Henrique, in einem fließenden Priestergewand, das früher vielleicht einmal weiß gewesen war, rangelte mit ihm, um ihm die Armbrust zu entreißen. Wie Abraham waren auch sie beide mit Ruß und Schmutz bedeckt. Keiner von beiden schien zu bemerken, dass alle sie sehen konnten.

Meena erstarrte und keuchte. Aus Bruder Henriques Brust ragten vier Pfeile. Der Priester knurrte, und sogar aus dieser Entfernung waren seine Fangzähne zu erkennen.

Meena war nicht als Einzige völlig geschockt darüber, dass Bruder Henrique ein Vampir war, den noch nicht einmal Holzpflöcke töten konnten. Der Sohn des Deli-Besitzers ließ die Kiste mit Flaschen und Regenschirmen fallen … und dabei kannte er den Priester noch nicht einmal.

Der Knall, mit dem die Kiste auf den Boden fiel, erschreckte Alaric, der am Ende seiner Kräfte schien. Er wandte den Kopf und wirkte geschockt beim Anblick der Menge. Eine quälende Sekunde lang blickten Meena und er sich an.

Und sie sah in seinen eisblauen Augen allen Schmerz, allen Kummer und alle Einsamkeit der letzten vierundzwanzig Stunden … aber auch die Hoffnung und die Freude, als er sie jetzt sah.

Das war ihr Fehler.

Denn auch Alaric war so erschöpft, dass er sich von ihrem Blick ablenken ließ.

In diesem Moment riss Bruder Henrique ihm die Waffe aus den Händen, ergriff Meena blitzschnell am Arm und zielte mit der Armbrust … auf Meenas Kopf.

Erschrecktes Schweigen lag über dem Schulhof. Außer dem Zischen des Regens war kein Laut zu hören. Selbst die Sirenen in der Ferne schwiegen. Der Verkehr in den umliegenden Straßen war zum Erliegen gekommen, und so war zum ersten Mal in der gesamten Stadt alles still.

Daher klang wohl Luciens Stimme, als er sprach, laut wie Donnergrollen.

»Lass sie sofort los«, sagte er zu Bruder Henrique, »oder du stirbst.«

Alaric, der gegen den Türrahmen gesunken war, schüttelte den Kopf. Er wirkte geschlagen, völlig erschöpft und verbitterter, als Meena ihn je gesehen hatte. Ihr Herz zog sich zusammen.

»Er kann nicht getötet werden«, sagte Alaric zu Lucien. »Glaub mir, ich habe es schon versucht.«

»Nun«, entgegnete Schwester Gertrude und zog ihre beiden Berettas unter ihrem Habit hervor. »Bis jetzt ist mir noch kein Blutsauger begegnet, der nicht zu Staub zerfallen ist, nachdem er Bekanntschaft mit meinen hübschen Silber-Betties gemacht hat.«

Die Vampire, die um sie herumstanden, wichen knurrend zurück.

»Nicht«, warnte Alaric Schwester Gertrude. »Am Ende treffen Sie noch Meena.«

Die Nonne schaute ihn beleidigt an. »Ich bin die beste Schützin in meiner Altersklasse!«

»Kugeln können mich nicht umbringen«, informierte Bruder Henrique sie mit lauter Stimme. »Auch nicht Eintauchen in Weihwasser, Sonnenlicht, Kreuze oder Feuer. Mylord« – er wandte sich an Lucien – »ich weiß, es macht einen anderen Eindruck, aber ich habe nicht vor, diesem Mädchen etwas zu tun … solange Ihr mich anhört. Alles, was ich getan habe, habe ich nur im Dienst für Euch getan.«

»Es fällt mir schwer, das zu glauben«, sagte Lucien und wechselte einen Blick mit Emil. »Aber lass sie los, dann können wir darüber sprechen.«

»Gerne, Sire«, antwortete Bruder Henrique. Er machte jedoch keine Anstalten, Meena loszulassen. »Ich kann mir denken, wie Euch dies erscheinen muss, aber ich kann Euch versichern, dass das Netz und das Weihwasser nicht meine Idee waren, Mylord. Das haben sich die Erzbischöfe ausgedacht. Sie fanden, die Geheime Garde würde nicht genug Anstrengungen unternehmen, um Euch aus Eurem Versteck zu treiben, und beschlossen, die Angelegenheit selber in die Hand zu nehmen …«

Meena konnte hören, wie Abraham scharf die Luft einzog.

»Als ich von ihrem Plan erfuhr«, fuhr Bruder Henrique fort, »versuchte ich natürlich, sie davon abzubringen, aber die alten Männer wollten nicht auf mich hören. Also bot ich stattdessen an, das Ganze zu beaufsichtigen, weil ich ja wusste, dass ich Eurer Lordschaft helfen konnte, indem ich dafür sorgte, dass diese Methoden ineffektiv …«

»Sie haben also meinen Exfreund infiziert und ihn auf mich losgelassen, damit er mich tötet?«, fragte Meena ungläubig. »Das war eine der Methoden, für deren Inefektivität Sie gesorgt haben?«

»Das war auch einer der Vorschläge des Erzbischofs«, wehrte Bruder Henrique ab. »Ich hatte zwar keine andere Wahl, als sie durchzuführen, aber ich sorgte dafür, dass Seine Lordschaft nicht gefangen wurde. Es tut mir leid, dass Sie verletzt wurden, Miss Harper. Und dass die Frau des fraglichen Herrn verwandelt wurde und uns entschlüpfte, war ein unglückseliges Missgeschick …«

»Missgeschick?« Abraham konnte nicht mehr länger an sich halten. »Erwarten Sie von uns, dass wir Ihnen glauben, die Erzbischöfe hätten irrtümlich einen Vampir hinter Meena hergeschickt? Sind auch die Leichen in den Pine Barrens dort irrtümlich hingekommen?«

Bruder Henrique lächelte nur. »Das müssen Sie mit Ihren Vorgesetzten ausmachen«, sagte er. »Ich habe nur dafür gesorgt, dass ihre Befehle ausgeführt wurden, ohne dass ich meinen eigenen Vorgesetzten in Gefahr brachte …« Er deutete eine Verbeugung zu Lucien an.

»Was für Leichen?«, murmelte Meena.

Alaric antwortete mit müder Stimme: »Die toten Touristen. Er hat sie nach Pine Barrens gebracht. Dort ist ein Höllenschlund. Abraham und die anderen waren da … deshalb konntest du sie nicht spüren. Höllenschlunde sind tote Gebiete. Dort existiert nur das Böse.«

Meena erinnerte sich daran, dass Abraham ihr am Tag vorher im Auto Höllenschlunde genauso erklärt hatte – es kam ihr vor, als sei es tausend Jahre her.

»Ich verlange keine Belohnung, Mylord«, sagte Bruder Henrique zu Lucien. »Ich habe nichts Außergewöhnliches getan … ich habe lediglich eine Gelegenheit genutzt. Wenn ich richtig gehandelt habe, dann lag das nur an Eurer Inspiration. Wenn man vom Feind nicht besiegt werden will, dann muss man seine Reihen infiltrieren und seine Truppen nach und nach durch die eigenen ersetzen.«

Meena lief ein Schauer über den Rücken, als sie die Gardisten im Schulhof betrachtete, von denen sie keinen erkannte. Sie blickten alle mit unerschütterlicher Loyalität zu Bruder Henrique.

Lucien hatte die ganze Zeit über recht gehabt: Ihr eigener Arbeitgeber hatte hinter den Angriffen auf sie gestanden.

Den Dämonen konnte sie noch irgendwie vergeben. Sie konnten nichts dafür. Aber die Menschen, die das zugelassen hatten, die Bruder Henrique unterstützt hatten, obwohl er ein Vampir war? Wie konnte so etwas passieren? Wie konnte es sein, dass niemand – außer Alaric, der ihn die ganze Zeit schon gehasst hatte – etwas gemerkt hatte?

Schließlich sagte Lucien etwas. Seine Stimme war jetzt nicht mehr donnernd.

»Das hast du gut gemacht«, lobte er Bruder Henrique. »Gib mir das Mädchen, und ich überlasse dich wieder deinen … Aktivitäten.«

»Was?« Meena glaubte ihren Ohren nicht zu trauen.

Und sie war nicht die Einzige. Über den Schulhof ging ein empörtes Raunen, von den Menschen jedenfalls.

»Danke, Mylord«, sagte Bruder Henrique und verbeugte sich erneut. Er strahlte vor Freude. »Ich wusste, Ihr würdet es billigen, wenn Ihr erst einmal die Wahrheit erfahrt.«

»Was ist denn das für ein kompletter Blödsinn?«, stieß Carolina hervor, die neben Abraham stand.

Einige Vampire um sie herum kamen näher, aber Carolina hatte die Phiolen mit Weihwasser in Meenas Tasche entdeckt und hielt sie drohend hoch. Schwester Gertrude zog ihre Berettas, während Abraham den SuperStaker entdeckt hatte und schon bald herausfand, was passierte, wenn er auf den Abzug drückte. Es gelang ihnen, die Vampire um sie herum auf Distanz zu halten, aber keiner vermochte zu sagen, was passieren würde, wenn sie keine Munition mehr hatten.

»Lucien«, sagte Meena und musterte ihn besorgt. Vielleicht bluffte er ja nur. Lucien konnte diesen … diesen Typen doch unmöglich davonkommen lassen.

Doch sie sah in seinem Gesicht nicht das leiseste Anzeichen dafür, dass er das, was er zu Bruder Henrique gesagt hatte, nicht auch so gemeint hatte.

»Komm, Meena«, sagte er und winkte ungeduldig.

»Aber er wird sie töten«, erwiderte sie. »Er wird sie alle töten.«

Luciens Stimme war hart. »Meena, sie wollten dich sterben lassen. Willst du dein Leben hingeben, um solche Leute zu retten? Das glaube ich nicht. Komm, wir gehen.«

Meena blickte zu Alaric. Er war am Türrahmen heruntergesunken, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Offensichtlich musste er schon kämpfen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Mühsam hob er den Kopf und sagte: »Meena, geh einfach.«

»Sie haben gehört, was der Mann gesagt hat«, sagte Bruder Henrique. Den Ausdruck in seinen dunkelbraunen Augen konnte sie nicht deuten. So hatte er während des Fernsehinterviews auch Genevieve Fox angesehen.

Aber auf einmal wurde ihr klar, was der Ausdruck bedeutete.

Es war Triumph. Er hatte gewonnen.

»Er möchte, dass Sie gehen«, erklärte Bruder Henrique lächelnd.

»Nein«, sagte Meena und schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Meena!« Luciens Stimme knallte wie ein Peitschenhieb. »Komm auf der Stelle zu mir.«

Meena stand da wie erstarrt. Was glaubte Bruder Henrique denn gewonnen zu haben? Und was war mit Lucien geschehen? Er war genau das Gegenteil von dem Mann, in den sie sich einmal verliebt hatte. Jetzt fühlte er sich zur Dunkelheit hingezogen statt zum Licht und lebte unter den Straßen in Gängen und Höhlen, die ein vergessener Wasserlauf gegraben hatte.

Und plötzlich fiel ihr ein, was sie am Mannette gestört hatte … während ihrer Recherchen hatte sie darüber gelesen.

Als Anfang des siebzehnten Jahrhunderts holländische Siedler in Manhattan lebten, hörten sie die Einheimischen über einen Bach reden, den die Lenape Mannette nannten. Übersetzt bedeutete dies »Teufelswasser«.

Abraham hatte ihr erzählt, dass es Orte gab, zu denen böse Geschöpfe sich hingezogen fühlten, weil sie als direkte Verbindungen zum Teufel galten.

Meena wandte sich zu Lucien. Tränen strömten ihr mit dem Regen übers Gesicht.

»Hast du das die ganze Zeit über am Minetta-Bach gemacht, Lucien?«, fragte sie mit erstickter Stimme. »Hast du die Energie, die du brauchtest, von deinem Herrn genommen, um mir das anzutun? Mir und meinen Freunden?«

Als sie den wütenden Ausdruck in seinem Gesicht sah, wusste sie, dass sie recht hatte. Ihre verzweifelte Hoffnung, dass es doch anders gewesen sein könnte, war mit einem Schlag zunichte.

Wie der Blitz war er bei ihr und packte sie so grob am Arm, dass sich seine Finger tief in ihre Haut bohrten. Ihm war es ja auch gleichgültig, dass eine Armbrust auf ihren Kopf gerichtet war, warum sollte er sich dann Gedanken darüber machen, ob er ihr wehtat?

»Meena«, sagte er mit harter Stimme, »wir gehen. Es ist vorbei.«

Sie wusste genau, was er meinte. Nicht nur diese Diskussion war vorbei, sondern auch ihre Bemühungen, ihn auf die Seite der Menschheit zurückzubringen. Der Dämon in ihm hatte gewonnen. Lucien hatte sich von ihm in Besitz nehmen lassen, weil er ihn am Wasser des Mannette genährt und gehegt hatte. Nun kam sie nicht mehr an ihn heran, weil Konzepte wie gut und böse – oder Leben und Tod – ihm nichts bedeuteten. Sie waren ihm gleichgültig, solange er nur bekam, was er wollte.

Voller Angst schaute sie zu Alaric, der anscheinend so geschlagen und erschöpft war, dass er aufgegeben hatte.

Aber in dem Augenblick, als Lucien sie von Bruder Henrique wegzog, hob Alaric den Kopf. Ihre Blicke trafen sich, und auf einmal stand ihr ein Bild mit solcher Klarheit vor Augen, als ob Alaric es dorthin geschickt hätte.

»Was ist mit dem Buch?«, stieß sie hervor.

Bruder Henrique hatte die Armbrust bereits gesenkt. Jetzt zog er sie plötzlich wieder hoch.

»Was für ein Buch?«, fragte der Priester nervös.

»Das Buch«, sagte Meena. »Luciens Buch, das seine Mutter ihm hinterlassen hat.« Sie sah Lucien an. »Wolltest du es nicht zurückhaben?«

Luciens Gesichtsausdruck veränderte sich. Vorher hatte er nur das eine Ziel verfolgt, Meena zurückzubekommen. Nun verfolgte er einen neuen Gedanken.

Über ihren Köpfen grollte der Donner. Einige der Menschen, die im Hof standen, versuchten zu gehen, aber die Lamir versperrten ihnen den Weg.

»Natürlich.« Bruder Henrique lächelte Lucien kläglich an. »Es tut mir so leid, Mylord. Das war ein weiterer Plan, um Euch zu fangen. Aber ich …«

»Haben Sie mir nicht gesagt, dass das Buch auf gar keinen Fall Lucien in die Hände fallen dürfte?«, fragte Meena unschuldig. »Weil er dadurch allmächtig würde?«

Bruder Henrique riss die Augen auf. »Ja, das stimmt«, erwiderte er. »Aber ich habe das natürlich nur gesagt, um überzeugend zu klingen in meiner Rolle als …«

»Wo ist das Buch?«, fuhr Lucien ihn an. Die Anspannung in seiner Stimme war nicht das einzige Signal für seine Ungeduld. Die Blitze und auch der Wind hatten zugenommen.

»Das weiß nur Alaric Wulf«, sagte Bruder Henrique rasch. »Und er will es nicht verraten. Ich glaube, er hat es vernichtet.«

Meena spürte, wie der Boden unter ihren Füßen bebte, und blickte sich verwirrt um, weil sie keine Explosion gehört hatte. Aber dann merkte sie, dass nicht der Kessel ein weiteres Mal explodiert war. Es war der Mannette. Lucien wurde immer wütender, und sie spürte seinen Zorn unter ihren Füßen. Wahrscheinlich war das Beben kilometerweit zu spüren und wurde von Geologen irrtümlich als leichtes Erdbeben gedeutet. Und dabei war es das Grollen des Höllenschlunds …

»Ach, gütiger Himmel«, rief Schwester Gertrude. »Alaric hat es nicht vernichtet. Er hat es gestern Abend im Metropolitan Museum of Art mir gegeben. Wir sind uns über den Weg gelaufen, als er nach Meena suchte. Er sagte zu mir, ich solle gut darauf aufpassen und es niemandem geben.«

Die Vampire, die sich um sie drängten, wichen zurück, als sie ein kleines, mit Edelsteinen verziertes Buch aus ihrem Habit zog.

Ohne die Lichter des Schaukastens und in der Dunkelheit des Unwetters wirkte es sehr alt und sehr zerbrechlich. Aber als Luciens Blick darauf fiel, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er entspannte sich, und das rote Glimmen in seinen Augen ließ nach.

»Gib es mir«, sagte er.

Schwester Gertrude bahnte sich nervös einen Weg durch die Menge der Vampire. Oben an der Treppe angekommen sah sie zu Alaric, der anscheinend bewusstlos geworden war. Sein Kopf war auf die Brust gesunken.

»Ich habe es gelesen«, erklärte Schwester Gertrude und reichte Lucien das Buch. Sie strahlte äußerstes Missfallen aus. Meena wusste, dass das nicht an dem Buch lag, sondern an Lucien und Bruder Henrique. »Ich habe das kleine Latinum.«

Lucien zögerte kurz, dann ergriff er das Buch.

Als seine Finger den Einband berührten, hörte der Regen auf.

»Es ist ein schönes Buch«, sagte Schwester Gertrude.

Lucien hatte es bereits aufgeschlagen und blätterte mit wachsender Faszination die Seiten um.

Meena blickte zum Himmel. Die Wolkendecke riss auf.

»Ach ja«, sagte Schwester Gertrude, die sich bereits wieder zum Gehen gewandt hatte, »Sie sollten besonders Seite vierundsiebzig …«

In diesem Moment schob Bruder Henrique Meena zur Seite, zielte mit seiner Armbrust direkt auf Schwester Gertrude und drückte ab.