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Kalakospass, Olympusberge, ThorinFreedom-Theater, Lyranische Allianz
11. August 3065
Diesen Augenblick würde Demipräzentor Rudolf Schakow nie vergessen.
Auf die Pilotenliege seines fünfundsechzig Tonnen schweren Exterminator geschnallt, stürmte er an der Spitze des Sturmtrupps den von niedrigem Gebüsch bewachsenen Hang des Kalakospasses hinauf und forderte die Luft/Raumpiloten der 11. Arkturusgarde geradezu heraus, ihn anzugreifen. Der eine Jäger, der es bereits versucht hatte, lag jetzt als qualmendes Trümmerfeld über mehrere hundert Meter Felshang verstreut, ein Opfer der gnadenlosen Durchschlagskraft, mit der Schakows Partisan-Flakpanzer zugeschlagen hatten. Er hätte nichts dagegen gehabt, den Piloten eine zweite Lektion dieser Art in den Rachen zu stopfen.
Noch zwei Luzifer stürzten herab, drehten jedoch ab, als die Partisanen die Luft mit sich überlappenden Autokanonensalven füllten. Die Piloten zogen wieder hoch und kehrten in den chaotischen Luftkampf zurück, der über den Pässen und Gipfeln des Olympus' tobte und überließen den Bodenkampf den fähigen Händen der BattleMech-Piloten. Die gepanzerten Riesen standen sich trotzig zu beiden Seiten des Passes gegenüber. Ein paar Maschinen spurteten herausfordernd über das freie Gelände oder kämpften sich die Abhänge hoch.
Die Hochgebirgsluft schimmerte im bunten Licht der Lasersalven. Künstliche Blitzschläge krachten aus den Läufen der Partikelprojektorkanonen und züngelten hangabwärts, wo Metallkeramikpanzerung in großen Schmelzklumpen zu Boden regnete. Alarmsignale heulten protestierend auf und meldeten anfliegende Raketen, und das Rakabwehrsystem in der rechten Brustpartie des Exterminator verschlang Unmengen Munition, um die Geschosse aus der Luft zu fegen, bevor sie einschlagen konnten. Ein unvergesslicher Augenblick. Jede Einzelheit brannte sich in Schakows Hirnwindungen. Wo er war und was er tat, als sein Kommandeur fiel.
Die 244. ComGuard-Division hatte reichlich
Erfahrung mit diesem Bürgerkrieg. Die Einheit hatte sich den
Beinamen >Des Prinzen Mannen< gegeben, kurz nachdem Victor
Steiner-Davion neuer Präzentor Martialum von ComStar geworden war,
und hatte beinahe vom ersten Schuss des Feldzugs an auf seiner
Seite gekämpft. Sie hatten ComStar den Rücken gekehrt, um Victor zu
folgen, sie hatten dem Prinzen auf Newtown Square das Leben
gerettet und waren ihm danach kaum von der Seite gewichen. Aus
Sicherheitserwägungen hatte Morgan Kell die 244. nach dem Rückzug
von Tikonov dauerhaft aus Victors Eskorte entfernt. Präzentor
Irelon, der Kommandeur der Mannen, war darüber alles andere als
erfreut gewesen, doch schließlich war ihm nichts anderes übrig
geblieben, als sich damit abzufinden.
Was ihn selbst betraf, war sich Schakow nicht so sicher. Doch er
und die anderen Offiziere würden ihre Befehle befolgen, zumindest
so weit es Prinz Victors Sicherheit betraf. Außerdem wussten sie
alle, dass es kein Zurück zu ComStar für sie gab. Victor war in der
Lage gewesen, seine Position >ruhen< zu lassen und einen
zeitweiligen Stellvertreter zu ernennen, doch Des Prinzen Mannen
hatten den Befehl verweigert, um ihm zu folgen. Verlorene Mechs
konnte man nur mit Material reparieren, das sie aus lyranischen
oder crucischen Maschinen ausbauten. Für gefallene Krieger gab es
keinen Ersatz. Langsam zehrte der Bürgerkrieg die Division auf und
schränkte die Missionen immer weiter ein, zu denen sie noch fähig
waren. Seit Wochen gab sie Nachschubkonvois Geleitschutz. Der
einzige Grund, warum sie heute den Kalakospass verteidigten, war,
dass niemand sonst verfügbar war, um ein Bataillon der 11.
Arkturusgarde daran zu hindern, ein Basislager der Victor-Anhänger
zu überrennen.
In der Hoffnung, das Unvermeidliche hinauszögern zu können, zwang Schakow den Exterminator den Geröllhang hinauf. Eine Artillerielanze der 11. Arkturus stand bereits in erhöhter Position. Hunderte Raketen fielen auf die Befestigungen der ComGuards herab und drohten, sie aus dem Pass zu treiben.
Schakows Aufgabe war es, die Raketenmechs zum Schweigen zu bringen. Die LSR-Lafette des Exterminator spie ihrerseits eine Salve und erregte die Aufmerksamkeit einer Königskobra, während er auf Schussweite der Lichtwerfer vorrückte. Das bläulich weiße Gleißen eines PPK-Schusses zuckte an ihm vorbei und bohrte sich in einen arkturischen Whitzvorth. Von den lyranischen Stellungen schlug ein Orkan aus Laserfeuer und hämmernden Autokanonensalven den Berg herab. Die smaragdgrünen Pfeile eines Impulslasers fraßen sich in Schakows linkes Mechknie und der Kampfkoloss erzitterte. Just in diesem Moment erreichte ihn der Funkspruch.
»Mech am Boden!«, rief Adept Kevin Bills. »Es ist ... Blake, es ist ...« Er hätte unmittelbar neben Schakow im Cockpit sitzen können, so laut und klar drangen die Worte aus den Helmlautsprechern. Das ComGuardsKommunikatorsystem, das beste in der ganzen Inneren Sphäre, machte den Schock in seiner Stimme unüberhörbar.
»Irelon«, vervollständigte eine andere Stimme den Satz. »Der Präzentor ist ...« Schakow erwartete ein »unten«, die Meldung, dass Raymond Irelons Excalibur kampfunfähig geschossen war. Ein Bein verloren vielleicht. Das Gyroskop zerstört. Alles, nur nicht: »... tot.«
Wie betäubt weigerte er sich zu glauben, was er da hörte. Er nahm Fahrt zurück, ließ den Angriff auslaufen. Seine Augen zuckten zur oberen linken Ecke der Neurohelmsichtscheibe, um die neue Optiksteuerung zu aktivieren, dann blinzelte er sich durch die voreingestellten Frequenzen auf den Privatkanal zu seinen Offizieren. Die erst kürzlich von ComStar entwickelte Technologie ermöglichte eine Freihandkommunikation. Der durch Augenbewegung aktivierte Sensor zählte einfach die Lidschläge.
»Kevin, Meldung! Bestätigung, dass Irelon
gefallen ist.«
»Bestätigt, Demi Schakow.« Bills klang erschüttert und äußerst
angespannt. »Eine Gausskugel ist ins Cockpit
eingeschlagen.«
Der Staucheffekt am seitlichen Rand des Sichtschirms, der den Pass
hinter dem Exterminator zeigte, war zu
groß, um Einzelheiten zu erkennen, und Schakow war nicht so dumm,
den Loyalistenstellungen den Rücken zuzukehren, während er die
Schlacht unter sich genauer in Augenschein nahm. Er atmete tief
durch, um die Nerven zu beruhigen, und zog das Fadenkreuz über die
Königskobra. Das ruhige goldene
Leuchten der Grafik meldete eine sichere Zielerfassung, und er
feuerte eine weitere Raketensalve ab. »Wie sieht es an unseren
Linien aus?«
»DeLuca und ich halten die Mitte«, antwortete Bills. DeLuca war
sein Truppenführer. »Wer auch immer die Garde kommandiert, es sieht
nicht aus, als wäre ihnen klar, wen sie ... wen sie umgebracht
haben.« Das lag allein daran, dass Generalleutnant Linda McDonald
diesen Vorstoß nicht persönlich anführte. McDonald war die
Kommandeurin der 11. Arkturusgarde und hatte schon auf Tikonov
gegen Des Prinzen Mannen gekämpft. Sie wusste sehr genau, welche
Maschinen die ComGuard-Offiziere steuerten.
»Wir werden ihnen keine Gelegenheit geben, es herauszufinden«,
erklärte Schakow und blinzelte sich auf eine kompanieweite
Frequenz. »Brevet-Demi Bills«, beförderte er den Mann an Ort und
Stelle, in der Hoffnung, ihn damit aus dem Schock zu reißen. »Du
übernimmst den Befehl über den unteren Kampf. Formier die Truppen
für einen Angriff auf die arkturische Linie. Mechs in der Mitte,
Kröten und Panzer an die Flanken, um zu verhindern, dass
gegnerische Einheiten in unseren Rücken vorstoßen.«
Schakow war der ranghöchste verbliebene Offizier der Division, aber
zu weit außerhalb der Formation, um selbst die Führung zu
übernehmen. Er hoffte darauf, dass Bills' Feldbeförderung dem Rest
der Einheit genug Zutrauen gab, ihm zu folgen. Kevin Bills war noch
ein junger Offizier, der aber rasant Karriere machte, weil Des
Prinzen Mannen auf den Schlachtfeldern des Bürgerkriegs immer mehr
hohe Ränge verloren. Außerdem behandelte er Befehle wie persönliche
Offenbarungen Jerome Blakes, und momentan war es vor allem das, was
Schakow brauchte.
»Wenn wir jetzt vorrücken, wird das ein Spießrutenlauf durch das
Bombardement der ArtillerieMechs werden.« Bills' Stimme hatte den
blechernen Ton einer Privatverbindung. Schakow stellte erleichtert
fest, dass er vernünftig genug gewesen war, für seinen Einwand die
Frequenz zu wechseln. »Das wird teuer.« Schakow stieß den
Fahrthebel vor und stürmte mit dem Exterminator den Hang hinauf. Die lyranischen
Stellungen kamen in Reichweite der Laser, und er legte sie auf den
Hauptfeuerknopf. »Die spielen bald keine Rolle mehr«, erklärte er
kalt und gerade laut genug, um das Helmmikro zu
aktivieren.
Die Königskobra schob sich ein paar
Meter den Hang herab. Der Pilot stellte sich schützend zwischen die
anstürmenden ComGuards und den Rest der Lanze. Eine schlechte Wahl.
Der Nachtschatten mit dem potenziell
tödlichen Beil oder selbst das Katapult
mit der anderthalbfachen Panzerung der Königskobra wären dafür besser geeignet gewesen.
Weil sie jedoch das neueste Modell war, hielt der Lanzenführer sie
wohl auch für die in allen Lagen beste Maschine.
Das war ein Irrtum. Schakows ExtremreichweitenLaser bohrten sich
mit blutroten Dolchen in den Mech. Panzerung spritzte in die Risse
und Spalten des Felsbodens, und ein Lancelot setzte mit Lasern und einer PPK nach, um
die Schutzpanzerung der Gardemaschine noch weiter zu reduzieren.
Die Königskobra wankte unter dem
Beschuss und fiel auf ein Knie, um die Stellung halten zu können.
Der größte Teil ihres Antwortfeuers aus breit gefächerten
Raketensalven verfehlte über die für die LSR-Lafetten zu kurze
Distanz das Ziel. Die wenigen Raketen, die Schakows Mech auch nur
nahe kamen, wurden mit den letzten Munitionsvorräten der Rakabwehr
ausgeschaltet. Währenddessen spaltete sich der ComGuard-Sturmtrupp.
Ein Lindwurm und Adeptin Marrits
Raijin setzten die Sprungdüsen ein und
erhoben sich in die Lüfte. Sie segelten auf langen Feuerzungen aus
superheißem Plasma über die arkturischen Stellungen hinweg und
setzten ein gutes Stück hangaufwärts hockend auf.
Der Pilot des Nachtschatten, das Beil
drohend zu einer Enthauptung erhoben, reagierte schneller, zündete
die eigenen Sprungdüsen und segelte auf den Exterminator zu. Adeptin Marrit war allerdings
nicht bereit, ihren Kommandeur einer solchen Gefahr auszusetzen,
ohne einzugreifen. Ihre PPK schlug in den Rücken des Nachtschatten, riss die Reaktorverkleidung auf und
schleuderte geschmolzenes Titan auf den wirbelnden
Kreiselstabilisator. Doch der Angriff wurde erst wirklich
vernichtend, als auch der Lancelot
seine Feuerkraft einsetzte. Der Nachtschatten schaffte nur einen halbherzigen Hieb
auf Schakows Mechschulter, dann fiel der komplette Beilarm sich
überschlagend den Berg hinab, von der zweiten Salve des
Lancelot sauber an der Schulter
abgetrennt.
Der Rest des Mechs folgte eine Sekunde später, als Lancelot und Raijin ihn
gemeinsam ein Bein und das Gyroskop kosteten.
Schakow für seinen Teil konzentrierte sich weiter auf die
Königskobra. Das Katapult konnte mit der Arrow-IV-Raketenartillerie
den Truppen unten im Pass erheblich stärker zusetzen, der
Lindwurm aber bedrängte es hart genug,
um den Piloten an weiteren Salven zu hindern. Außerdem gehörte die
Königskobra ohne Zweifel dem
Lanzenkommandeur der Garde. Schakow war sich nicht zu schade,
Vergeltung für IreIon zu suchen, und er brauchte auch nicht lange,
bis er sie bekam. Mit vier Lichtkanonen, die den Mech aus nächster
Nähe beharkten, konnte er seinen Gegner zu Boden schicken und dort
halten. Eine Energiesalve sprengte einen der
Oberschenkelaktivatoren. Eine andere zerschmolz den linken Arm zu
rußgeschwärzten Metallstreben und einer zertrümmerten
Raketenlafette. Der Fusionsreaktor des Exterminator leistete Schwerstarbeit, um den
Energiebedarf der Waffen zu befriedigen. Hitze schlug durch das
Cockpit und Schweißbäche rannen durch Schakows dunklen Kinnbart und
über den Hals. Der Saunageruch des heißen Schweißes warnte ihn,
dass die Kanzeltemperatur zu hoch stieg, doch er ließ nicht locker
und feuerte die Laser weiterhin so schnell sie wieder
aufluden.
Die vierte Breitseite endlich bohrte sich tief in den Torso der
Königskobra, schnitt das Munitionslager
auf und schleuderte megajouleweise Energie auf die Gefechtsköpfe.
Ein leuchtend orangeroter Feuerball brach aus dem Herzen des Mechs
und wich schnell dem goldenen Feuerschein eines Reaktorbruchs. Die
Königskobra löste sich einfach auf,
verschwand in einem sich ausdehnenden Ball schillernden atomaren
Feuers, der Schakows Exterminator
packte, den Berghang hinabschleuderte und auf dem Rücken hinunter
zum Pass rutschen ließ. Schakow ließ die Steuerknüppel los und
klammerte sich mit aller Kraft an die Armstützen der Pilotenliege.
Er wurde in die Gurte geschleudert und fühlte sich wie im Innern
einer den Hang hinabpolternden Blechtonne.
Dann sah und hörte er einen Moment lang gar nichts mehr.
»... brennt.« Adeptin Marrits Stimme, die über die allgemeine
Frequenz Gefechtsberichte durchgab, hielt ihn eben noch auf dieser
Seite einer Ohnmacht. »Der Katapult
ebenso. Der Whitworth flieht zu den
eigenen Linien.«
»Demi Schakow?« Das war Kevin Bills, der nach einer Auskunft über
Schakows Zustand fragte. Allerdings schien er das Schlimmste zu
befürchten, wenn er Marrit gezielt fragte.
»Demi Schakow ist noch immer am Boden«, antwortete sie.
»Am Boden«, krächzte er, mit geschwollener und schmerzender Zunge.
Er hatte sich mehrfach darauf gebissen. »Am Boden ..., aber noch am
Leben.« Hatte er das Bewusstsein verloren? Es sah nicht danach aus,
obwohl der tiefe Sturz den Hang hinab ihn durchaus für einen
Augenblick ausgeschaltet haben konnte. »Ich habe eine Abkürzung
genommen.« Beinahe dieselbe wie Präzentor Irelon, geradewegs zur
anderen Seite.
Der Gedanke ernüchterte ihn und holte ihn zurück in die Gegenwart.
Er wälzte den Exterminator auf die
Frontseite und ließ den Mech wieder auf die Beine krabbeln.
»Bericht«, verlangte er und versuchte, sich nach dem plötzlichen
Ortswechsel am Boden des Passes neu zu orientieren. Breite
Ausfall-Linien auf dem Sichtschirm, wo ein Teil der Kameras für die
Rundumsicht ausgefallen war, halfen dabei nicht gerade, aber die
einzigen Kämpfe schienen am entfernten Ende des Passes
stattzufinden, und ein paar Nachzüglerfahrzeuge, unter anderem
seine Partisan-Panzer, waren mit
Vollgas dorthin unterwegs.
»Die 11. Garde zieht sich zurück«, informierte Bills ihn hörbar
erleichtert. »Wir haben das Zentrum ihrer Linie aufgebrochen,
gerade als sie die Raketenunterstützung verloren. Moment ...« Eine
Pause, während er eine private Meldung bekam. »Unsere Kangas haben gerade den Whitworth abgefangen, der euch auf dem Berg
entwischt ist. Er wird den Kampf nicht wieder aufnehmen. Aber einer
unserer Panzer brennt.«
Drei Mann Besatzung, vermutlich tot,
zählte Schakow mit. Des Prinzen Mannen konnten sich nicht mehr
viele derartige Siege leisten. Sie drohten auszubluten, bevor den
Loyalisten die Mechs ausgingen. »Ziehen sie sich nun zum Sammeln
zurück oder ziehen sie ab?«, fragte er scharf.
»Sie ziehen ab. Sie haben den Pass aufgegeben, Demi
Schakow.«
»Setz ihnen bis zum Grand Ronde nach, dann komm zurück. Jenseits
des Flusses können wir sie mit Erkundungsflügen im Auge
behalten.«
Bills bestätigte, und Schakow setzte den Exterminator für den langen Marsch durch den Pass
in Bewegung. Hinter ihm bewegten sich der Lindwurm und der Raijin
auf Flammenzungen vom Berghang. Der Lancelot hatte es nicht eilig und wählte den
sichereren Abstieg, indem er in Serpentinen herabmarschierte.
Schakow zögerte, dann drehte er sich zur ursprünglichen Linie der
ComGuards um. Anderthalb Kilometer südlich konnte er noch immer
eine dunkle Silhouette erkennen. Das musste Präzentor Irelons
Excalibur sein. Das Gesicht des
Präzentors trat vor seine Augen und musterte ihn mit strenger
Miene, das eisengraue Haar zu einem Zopf geflochten, der über der
Schulter lag.
»Was auch geschieht«, hörte er Irelon in der Erinnerung sagen, »wir
bringen den Prinzen nach New Avalon.«
Das war Raymond Irelons Ziel gewesen. Jetzt wurde es zu seinem
Vermächtnis.
Also würden sie es für ihn durchziehen. Was auch geschah, schwor
Schakow, Des Prinzen Mannen würden auf New Avalon landen, um an der
Seite des Prinzen und Präzentors Martialum zu kämpfen.
Vorausgesetzt, sie fanden wieder zusammen.
»Victor«, hauchte er vorsichtig, um das stimmaktivierte Mikrophon
nicht einzuschalten. »Victor, wo steckst du?«
In Auburns Adelskalender findet sich der folgende Eintrag zu Isis Marik: »Tochter des derzeitigen Generalhauptmanns, als Thronerbin der Liga Freier Welten jedoch übergangen. Die neunjährige Verlobung mit Kanzler Sun-Tzu Liao wurde von diesem vor kurzem gelöst. Nach so vielen Rückschlägen ist es als unwahrscheinlich anzusehen, dass Isis auf die politischen Entwicklungen der nächsten Zukunft großen Einfluss haben wird.« Dies ist ganz sicher das erste Mal, dass sich Misha Auburn meines Wissens hundertprozentig geirrt hat.
- Aus Ursache und Wirkung, Avalon Press. New Avalon, 3067