Fünfzehntes Kapitel
Ach, Maman, trotz meiner Bemühungen scheint es mir nicht zu gelingen, Raynes Herz zu gewinnen!
Mit größter Sorgfalt bereitete Madeline alles für eine weitere Verführung vor, diesmal in dem Salon neben ihrem Schlafzimmer. Sie ließ einen Tisch mit zwei Stühlen vor den Kamin stellen, daneben einen Beistelltisch mit einer Weinkaraffe und zwei Gläsern. Das Dinner sollte erst später serviert werden, weil Madeline plante, Raynes Leidenschaft zu ungekannten Höhenflügen zu verleiten.
Sie wünschte sich sehnlichst, die Geliebte zu sein, die er sich erträumte. Abermals trug sie den grünen Morgenmantel aus schimmernder Seide, den Fanny Irwin ihr gegeben hatte. Es war ein weiches, feminines, romantisches Gewand, in dem Madeline sich hübsch fühlte, als könnte sie tatsächlich einen Mann wie ihren Gemahl erobern. Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, als es an der Tür klopfte.
Sie ließ Rayne herein und schloss die Tür hinter ihm. In seinem burgunderroten Brokatmorgenmantel, den schlichten Hosen und den Hausschuhen war er sehr informell gekleidet.
Seine Schultern verspannten sich kaum merklich, als er sich im Zimmer umsah, was kein gutes Zeichen war. Draußen war es dunkel und regnerisch, aber drinnen vertrieb das knisternde Feuer die Oktoberkälte und mehrere kleine Lampen sorgten für matte, intime Beleuchtung.
Rayne drehte sich zu Madeline um, und sie konnte nicht die Spur eines Gefühls in seiner Miene ausmachen.
»Ich hoffe, du bist nicht allzu hungrig«, begann sie unsicher. »Ich sagte Bramsley, dass ich später nach dem Dinner läuten würde, weil ich dachte, wir könnten zuerst ein Glas Wein trinken.«
»Wie du wünschst.«
Madeline mühte sich, nicht auf seine Gefühllosigkeit zu achten, und ging an ihm vorbei, um ihnen einzuschenken. Als sie ihm ein Glas brachte, blickte er in die rubinrote Flüssigkeit, ohne davon zu trinken.
»Was geht in deinem klugen Köpfchen vor, meine Süße?«
»Wovon sprichst du?«, fragte sie unschuldig.
»Verrate mir einfach, was du vorhast.«
»Nun, lediglich ein Abendessen in intimem Rahmen. Solltest du mich allerdings verführen wollen, werde ich mich nicht sträuben.«
Rayne sah sie an. »Und wenn ich dich nicht verführen will?«
Madeline schluckte. »Dann müsste ich die ersten Schritte tun.«
»Denkst du nicht, dass Verführung besser denjenigen überlassen werden sollte, die sich auf sie verstehen? «
»Mag sein. Ich bemühe mich, mein Wissen diesbezüglich zu erweitern. Du sagtest mir, dass du mich lehren würdest, wie ich dich errege.«
»Oh nein«, erwiderte Rayne streng. »Diesmal bist du auf dich gestellt, meine Liebe. Ich möchte sehen, ob du eine gute Schülerin bist.«
Madeline reckte ihr Kinn. »Ich bin eine exzellente Schülerin, und ich werde es dir beweisen.«
Nachdem sie tief eingeatmet hatte, öffnete sie die Haken vorn an ihrem Morgenmantel und ließ ihn fallen, so dass sie vollkommen nackt vor Rayne stand.
Sein Gesicht war wie versteinert. »Mir fehlen die Worte.«
Madeline lächelte, denn seine Bewunderung war unüberhörbar. »Ach ja? Ich habe dich noch niemals sprachlos erlebt.«
»Ich bin es.«
»Dann hoffe ich, dass du es später erst recht sein wirst.«
»Ich bin, wie du siehst, in Verzückung …«
Madeline schien er nicht von Verzückung überwältigt, auch wenn er zweifelsohne von ihrem Anblick gebannt war.
Ohne Vorwarnung hob Rayne eine Hand und strich mit dem Daumen über ihre eine Brustspitze. Prompt wurde Madeline an allen Stellen ihres Körpers heiß, an denen er sie bei vorherigen Begegnungen erregt hatte.
Rayne war auf einmal amüsiert. »Du willst also wieder die Verführerin spielen? Nun gut, dann verlocke mich.«
Madeline wurde unsicher, denn das war nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte. Vielmehr wirkte Rayne distanziert, als wäre er entschlossen, nichts zu empfinden.
Hingegen war Madelines Verlangen geradezu schmerzhaft.
Madeline nahm ihm sein Weinglas ab und trank einen großen Schluck, um sich Mut zu machen. Anschließend führte sie Rayne an einer Hand zum Tisch vor dem Kamin, wo sie das Glas abstellte.
Als Nächstes zog sie die Nadeln aus ihrem Haar und war froh, dass Raynes Augen der seidigen Masse folgten, als sie ihr über den nackten Oberkörper fiel.
»Du bist viel zu verhüllt«, sagte sie leise. »Ich beabsichtige, dich zu entkleiden.«
»Was immer du wünschst.«
Seine wohlstudierte Nonchalance fing an, Madeline zu verärgern. Sie streckte sich nach oben und küsste ihn, so dass ihre Lippen auf seinen lagen, während sie den Gürtel seines Morgenmantels aufwand und den schweren Brokat über Raynes Schultern schob.
Nun trat sie näher zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und malte seine Ohrmuschel mit der Zungenspitze nach. Dabei presste sie ihren Bauch an seine Lenden. Sie fühlte, wie sein Glied in der Hose anschwoll.
Wenigstens war seine physische Lust real. Auch seine Augen glühten, und eine greifbare Spannung lag in der Luft, noch ehe Madeline ihn vollständig entkleidet hatte.
Sie sank vor ihm auf die Knie, streifte die Hausschuhe von seinen Füßen, knöpfte ihm die Hose auf und zog sie über die kräftigen Schenkel nach unten. Als sie sich wieder aufrichtete, stockte ihr der Atem angesichts seines wundervollen Körpers.
Rayne war erregt, und er verhehlte es nicht.
Sogleich spürte Madeline, wie ihr Schoß heißer und feucht wurde.
»Was nun?«, fragte er.
»Nun demonstriere ich dir, welche Fertigkeiten ich erwarb«, nahm sie seine Herausforderung an.
Sie spreizte eine Hand auf seiner Brust und schob ihn rückwärts zu dem Stuhl ihr gegenüber. Dort bedeutete sie ihm, sich hinzusetzen, und kniete sich zwischen seine Schenkel. Sie wollte seine maskuline Schönheit mit den Händen und dem Mund liebkosen.
Rayne lehnte sich ungerührt zurück – bis sie ihn überraschte, indem sie zwei Finger in das Weinglas tunkte und die kühle Flüssigkeit auf seiner Brust verstrich.
»Anscheinend hast du eine verborgene Neigung zu verwegenen Spielen«, raunte er.
Madeline lächelte. »Ich versuche nur, mich dir ebenbürtig zu erweisen, mein Lieber. Deine Verwegenheit bemerkte ich gleich, als ich dich zum ersten Mal sah.«
Wieder benetzte sie ihre Finger im Weinglas und malte eine kunstvolle Spur über seine Bauchmuskeln. Raynes Augen glänzten im Lampenschein.
Doch sie wollte seine Beherrschung weiter erschüttern, deshalb widmete sie sich seinen Hoden, deren weiche Haut sie sanft und gemächlich streichelte. Erst dann schloss sie die Finger um seine pulsierende Erektion, die in ihrer Hand noch härter wurde. Zugleich spannte Rayne sich spürbar an.
»Du musst stillhalten«, befahl sie lächelnd, tunkte noch einmal ihre Finger ein und benetzte die Spitze seines Schafts mit Wein.
Ein Muskel zuckte in seiner Wange, wie Madeline zufrieden feststellte. Sie neigte sich vor und leckte den Wein von ihm.
Er schmeckte heiß und schwindelerregend. Mit einer Hand umfasste sie weiter lose sein Glied, während sie die Spitze vollständig in den Mund nahm. Als Rayne stöhnte, sog sie fester an ihm. Wie sie es genoss, ihm solche Laute entlocken zu können!
Seine Hüften bebten unter der süßen Qual, die sie ihm bereitete, und er wollte sich ihren Lippen entgegenneigen, was Madeline jedoch nicht erlaubte.
»Halt still oder ich höre auf.«
Er gehorchte, auch wenn es ihn vermutlich einige Kraft kostete. Seine Finger gruben sich ins Stuhlpolster, während sie fortfuhr.
Schließlich stieß er einen Fluch aus, griff in ihr Haar und zwang sie, ihn anzusehen. »Genug, Hexe.«
Rayne blickte von ihren feuchten Lippen zu ihren Brüsten, deren Spitzen sich ihm entgegenreckten.
»Komm her«, sagte er.
Ohne ihr Zeit zu geben, ihm zu widersprechen, packte er ihre Schultern und zog sie auf seinen Schoß. Madeline hatte gar nicht vor, sich dem tiefen, mächtigen Sehnen in ihr zu widersetzen. Ihr Körper verzehrte sich danach, mit Rayne auf die intimste Weise vereint zu sein. Ja, ihr war schwindlig vor Verlangen nach ihm.
Madeline wollte sich rittlings auf ihn niederlassen, als Rayne sie plötzlich zurückhielt.
»Nein«, warnte er sie. »Langsam. Necke mich.« Sie verstand, ließ sich gerade weit genug zu ihm hinunter, dass ihre Scham an der Spitze seines Glieds rieb, und wiegte die Hüften vor und zurück. Flammen loderten in Raynes blauen Augen.
Fest entschlossen, die Beherrschung länger zu wahren als Rayne, blieb sie so, unmittelbar über ihm, ihn kaum berührend, und bog ihm gleichzeitig ihre Brüste entgegen, bis die Spitzen seinen Mund streiften.
Rayne musste ihr fiebriges Sehnen bemerkt haben, denn er tauchte eine Hand zwischen ihre Leiber und streichelte ihre Scham.
Madeline zitterte.
»Willst du mich?«, fragte er.
Ja, sie wollte ihn. Sie wollte ihn schmerzlich.
»Und was gedenkst du zu tun?«
Mehr brauchte es nicht. Sie sank auf ihn hinab, ließ sich von ihm ausfüllen und umfing ihn mit ihrem Schoß. Die Wonne, die sie durchfuhr, musste Raynes gleichen. Er raunte etwas Unverständliches und erschauerte.
Seine Züge verhärteten sich, als er ihren Po fasste, sie anhob und tiefer auf sich zog.
Madeline erschrak, als er plötzlich Luft holte und sie festhielt, so dass sie ihre Hüften nicht mehr bewegen konnte.
»Ich übernehme«, murmelte er, stellte das Weinglas beiseite und richtete sich mit ihr auf, um sie auf die Tischkante zu setzen – neben das Glas.
Madeline klammerte sich an ihn, wollte nicht glauben, dass er sich aus ihr zurückziehen könnte.
Was er auch nicht tat.
»Leg dich hin«, befahl er.
Madeline gehorchte. Als sie vor ihm lag, dehnte seine Erektion sie weiter. Er betrachtete sie aufmerksam, so dass ihre Haut glühte. Dann hob er ihre Hand und nahm ihren Zeigefinger in seinen Mund.
Madeline rang nach Atem, während er einen Finger nach dem anderen liebkoste. Das erotische Streicheln im Verein mit seinem sinnlichen Blick auf ihrem Leib und seinem Glied tief in ihrem Schoß erregte Madeline maßlos.
Einen Moment später änderte Rayne seine Taktik. Er ließ ihre Hand los und begann, die Unterseiten ihrer Brüste zu reiben, ehe seine Daumen abermals auf den Spitzen waren.
»Willst du mich quälen?«, hauchte sie.
Sein Lächeln war köstlich verwegen. »Oh ja. Genau wie du mich gequält hast.«
Zu ihrem Unglück zog er sich nun doch aus ihr zurück, blieb allerdings zwischen ihren Schenkeln stehen. Madeline wollte schreien vor Enttäuschung, da tauchte er seinen Zeigefinger in den Wein und rieb ihn über ihre Lippen und ihren Hals hinab. Es fühlte sich kühl und süß an. Dann feuchtete er seine Finger nochmals an und malte wirbelnde Muster auf ihren Bauch, ehe er sich ihren Brüsten zuwandte.
»Rayne, bitte …«
»Still, mein Liebes. Betteln wird nichts nützen.«
Beim Sprechen benetzte er ihre Brustspitzen mit Wein und kniff sie sanft.
Gefährlich. Oh, dieser Mann ist gefährlich, dachte Madeline benommen und schloss die Augen.
Auf einmal war er fort, und verwirrt riss Madeline die Augen wieder auf.
»Du musst mir deine Brüste anbieten, damit ich an ihnen sauge.«
»Rayne …«, wollte sie widersprechen.
»Jetzt, Liebes, oder ich höre auf.«
Das könnte sie nicht ertragen. Sie wollte seinen Mund auf ihrer Haut, auf ihren fiebrig heißen Brüsten. Sie wollte ihn … überall.
Ein wenig unsicher umfing sie ihre Brüste mit den Händen.
»Nun spiel mit den reizenden Knospen. Stell dir vor, deine Hände wären meine.«
Sie ahmte nach, was er mit ihren Brüsten getan hatte.
»Eine lüsterne Frau«, sagte er zufrieden. »Wie provokant. «
Fürwahr, sie war eine lüsterne Frau. Und sie fühlte sich weiblicher denn je.
Dennoch sog Rayne nicht wie versprochen an ihren Brüsten. Stattdessen wanderte sein Blick über ihren Oberkörper, bevor er den Kopf zu ihrem Bauch beugte und den Wein dort ableckte.
Er ließ sich viel Zeit, als wollte er sie richtig auskosten. Seine Zunge neckte sie, spielte mit ihr, dass Madeline am ganzen Leib erbebte. Dann erst, endlich, begab er sich zu ihren Brüsten.
Sie stieß einen erstickten Schrei aus, sowie sein Mund sich über der ersten harten Brustspitze schloss und kräftig an ihr sog. Er kostete sie ausgiebig, ehe er sich der zweiten widmete. Ungeduldig bog sie sich ihm entgegen.
»Hungrig?«, fragte er flüsternd. »Ich ja, aber nicht nach Speisen. Mich hungert nach deinem Vergnügen. «
Nach einem letzten Kuss auf ihren schmerzenden Busen richtete er sich auf. Er spreizte ihre Schenkel mit beiden Händen, so dass ihre Scham sich ihm offen darbot, und strich über ihre Innenschenkel.
Als seine sinnlichen Finger höher glitten, hatte Madeline einige Mühe, sich nicht zu winden. Sie war so rastlos, dass sie schreien wollte.
»Nicht bewegen«, sagte er. »Dein Leib ist ungeduldig, aber du darfst dich nicht bewegen.«
Wie sollte sie, wenn er sie wild machte?
Abermals benetzte er seine Finger, malte das Dreieck dunkler Locken nach, dann ihre Schamlippen und die harte Knospe, die sich zwischen ihnen verbarg.
Mit aller Kraft hielt Madeline still, während seine Hand sich auf ihren Venushügel legte.
Rayne hielt wieder inne und betrachtete sie mit einem teuflischen Grinsen.
»Berühr dich für mich, meine Liebe, zwischen deinen Schenkeln.«
Diesmal folgte sie bereitwillig seiner Anweisung und ließ ihre Finger in die feuchte Wärme zwischen ihren Schamlippen gleiten.
»Bist du bereit für mich?«, fragte er mit sehr tiefer Stimme.
»Ja«, hauchte Madeline. »Mehr als bereit.«
Sie brannte für ihn, und musste ein Stöhnen unterdrücken, als sie erneut seine Finger auf sich fühlte.
Er hielt seine Hand ganz still und suchte Madelines Blick.
»Ich möchte dich überall kosten«, raunte er und beugte sich nach unten.
Kaum spürte sie seinen heißen Atem auf sich, presste er auch schon seinen Mund auf ihren Venushügel und küsste den kleinen Spaltansatz ihrer Scham. »Du bist so süß und verlockend.«
Madeline stöhnte.
»Schön, du bist heiß für mich«, bemerkte er. »Genau so wünsche ich dich.«
Er leckte den Wein aus ihren Schamlippen und sog an der Knospe ihres Geschlechts. Madeline erschauerte und wäre beinahe vom Tisch gerutscht, als seine Zunge in ihre bebende Scheide tauchte.
Je heftiger sie reagierte, umso mehr erregte Rayne sie. Er peinigte sie mit köstlich langsamen Zungenstößen. Bald keuchte Madeline und vergrub die Hände in seinem Haar.
»Das ist gut. Ich möchte, dass du dich windest vor Verlangen.«
»Rayne, gütiger Himmel, bitte …«
Vages Entsetzen regte sich in ihr, weil sie ihn anflehte. Doch er hielt sie weiter fest, seinen Mund auf sie gepresst, und genoss eindeutig ihre leisen Schreie.
Schließlich gab er nach. »Jetzt könnte ich dich zum Höhepunkt bringen«, murmelte er und streichelte sie fester mit seiner Zunge.
Madeline schrie, als eine mächtige Feuersbrunst sie erfasste und durchschüttelte.
Eine ganze Weile lag sie benommen und entkräftet da, während Rayne sie sanft zwischen den Schenkeln küsste und die Nachbeben mit seinem Mund auffing.
»Du siehst wie eine Frau aus, die gerade sehr befriedigt wurde«, sagte er hochzufrieden, als er sich wieder aufrichtete.
»Du bist böse«, hauchte Madeline und sah ihn an.
Sein Lächeln war pure männliche Arroganz. »Nein, lediglich geübt in Sinnlichkeit.« Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lenden, damit sie seinen samtigen, harten Schaft streichelte. »Aber nun bin ich an der Reihe.«
Mehr Aufforderung brauchte Madeline nicht. Ihr Verlangen, von ihm eingenommen zu werden, war ebenso stark wie das, ihm Freude zu bereiten. Sie spreizte ihre Schenkel einladend und stöhnte leise, als er sich in ihr versenkte. Sowie er begann, sich zu bewegen, schlang sie die Beine um seine Hüften.
Erst jetzt gab seine Selbstbeherrschung nach. Sie bog ihm ihre Hüften bei jedem Stoß entgegen.
»Madeline …«, raunte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, sein schönes Gesicht angespannt vor Wonne.
Er entfachte das Feuer in ihr aufs Neue, und sie wusste, dass sie nicht lange durchhalten würde. Rayne offensichtlich auch nicht …
Alle Muskeln an seinem Körper bebten, so sehr kämpfte er um Kontrolle. Doch kaum klammerte sie sich an seinen Rücken, war es um seine Beherrschung geschehen.
Er explodierte in ihr, stöhnte seine Wonne in ihren Mund, den er im Kuss einfing. Madeline bewegte sich mit ihm, fühlte jeden Pulsschlag seines Höhepunktes und erlebte selbst einen zweiten.
Als es vorbei war, sank er auf sie, vergrub das Gesicht an ihrer Schulter, wo sie seinen Atem durch ihr Haar hindurch hörte.
Er hielt sie in seinen Armen, bis die Wellen ihrer beider Ekstase verebbt waren. Dann richtete Rayne sich auf und half ihr, sich aufzusetzen.
»Ich schlage vor, dass wir Bramsley servieren lassen«, sagte er. »Der Liebesakt regt stets meinen Appetit an.«
In ihrer Benommenheit war Madeline schockiert von seinen Worten. Wie konnte er so kalt sein?
Rayne wich vom Tisch zurück, damit sie aufstehen konnte, wobei sie sich an seinen Schultern festhalten musste. Doch als Madeline zu ihm aufsah, erkannte sie, dass sie sich nicht geirrt hatte: Rayne hielt sie willentlich auf Distanz, stieß sie förmlich von sich.
Ein hohler Schmerz regte sich in Madelines Brust. Rayne war ein fantastischer Liebhaber, großzügig und sinnlich, doch die Art, wie er sich zurückhielt, vertiefte nur die breite Kluft zwischen ihnen.
Madeline sehnte sich mehr denn je danach, mit ihm auch anderes als körperliche Wonnen zu genießen, so sehr, dass es sie erschreckte. Sie konnte ihm nichts von ihrer Liebe sagen, denn das würde ihn erst recht in die Flucht treiben.
Also zog sie sich ihren Morgenmantel über, rang sich ein Lächeln ab und tat, als würde seine Kälte sie nicht bis ins Innerste treffen.
»Vielleicht sollten wir doch unten speisen«, sagte sie betont unbeschwert. »Wir wollen ja nicht, dass die Bediensteten bemerken, wie unangemessen wir von diesem Tisch Gebrauch machten. Ich kleide mich an und treffe dich in einer halben Stunde im Esszimmer, wenn es dir recht ist.«
»Ja, das ist mir recht.«
Madeline wandte sich rasch ab und eilte in ihr Schlafzimmer, bevor er ihr ansah, wie sehr er sie verletzte.
Rayne blickte ihr nach, hin- und hergerissen zwischen Schuld und Erleichterung. Es hatte ihn seine gesamte Willenskraft gekostet, ihren reizenden Verführungsversuchen zu widerstehen. Dann hatte sie ihn angelächelt, und er war verloren. Bei ihrem Liebesakt hatte er sich so umfangen von ihrer Wärme gefühlt, dass er in ihr ertrinken wollte.
Er biss die Zähne zusammen und kleidete sich hastig an.
Verärgert warf er sich seinen Morgenmantel über und verließ Madelines Salon. Es war höchste Zeit, dass er sich aus Madelines Netz von Begehren befreite. Heute Nacht noch würde er seine eigene Falle auslegen, die ihre wahren Absichten zutage förderte.