16

Nina klingelten die Ohren, als Mac sie auf die Beine zog und mit wehendem Hemd zu dem Balkon zerrte, von dem aus man in den ersten Stock gelangte. Von unten ertönte ein lautes Krachen. Als sie hinuntersah, erblickte Nina zwei schwarz gekleidete Bewaffnete mit Gesichtsmasken, die durch die Vordertür hereinstürmten. In der Küche splitterte Holz, als die Hintertür eingeschlagen wurde.

Die beiden Eindringlinge kannten offenbar ihre Position, denn sie blickten konzentriert zum Balkon hoch. Mac zielte mit dem Gewehr auf sie …

Plötzlich barsten beide Oberlichter, und Buntglasscherben regneten herab. Mac duckte sich, als die Scherben auf den Balkon prasselten.

Zwei schwarze Nylonseile fielen herab und entrollten sich bis zum Boden. Im nächsten Moment ließen sich zwei Männer daran heruntergleiten.

Womm!

Macs Gewehrschuss war fast so laut wie eine Granatenexplosion. Einer der Männer am Seil wurde in die Brust getroffen und nach hinten geschleudert. Er schwang am Seil über die Brüstung, krachte gegen die Wand im obersten Stock und fiel auf den Boden.

Blut war keines geflossen – die Angreifer trugen einen Ganzkörperschutz. Der Mann, den Mac getroffen hatte, war benommen, doch er lebte und stellte weiterhin eine Bedrohung dar.

Das Holzgeländer splitterte, als die Männer unten das Feuer eröffneten. Nina riss die Arme hoch, um ihr Gesicht zu schützen. Mac lud nach und zielte erneut, als der zweite Mann am Seil seine MP9 auf sie richtete.

Mac feuerte zuerst. Jedoch nicht auf den Angreifer, sondern ein Stück weiter nach oben. Glühend heiße Schrotkugeln zerfetzten das Seil. Der Mann stürzte ab, und sein Schrei brach jäh ab, als Knochen knackten.

Sofort stellten die Männer unten das Feuer ein. Ninas Hoffnung, die beiden Schützen in der Diele würden ihrem abgestürzten Kameraden helfen, wurde jedoch enttäuscht, denn sie rannten zur Treppe.

»Weiter!«, rief Mac, fasste Nina beim Arm und eilte weiter. Jedes Mal, wenn sein linker Fuß auf dem Teppich aufsetzte, klickte es metallisch, doch die Prothese behinderte den Schotten kaum.

»Da oben ist noch einer!«, sagte Nina warnend und deutete auf den Mann am Seil, den Mac an der Brust getroffen hatte. Er rappelte sich auf der anderen Seite des Atriums gerade benommen hoch.

»Und da unten sind vier!«, rief Nina panisch.

Unten krachte es erneut, als eine Tür eingetreten wurde; Angreifer rückten durch die Küche ins Haus vor.

»Zur Bibliothek – von dort führt ein Gang zur Hintertreppe!«, raunte Mac und machte Nina ein Zeichen, ihm zu folgen.

Als sie oben angelangt waren, schob er Nina eilig vor sich her in Richtung des anderen Emporenendes.

Sie kamen jedoch nicht weit: MP-Feuer zerfetzte die Wand direkt neben Nina. Es krachte ohrenbetäubend laut, und im nächsten Moment flogen Putz und Holzsplitter umher.

Nina schrie auf und hechtete, ohne nachzudenken, ins Billardzimmer, rutschte über den Holzboden und landete vor dem Billardtisch.

Hinter ihr kam Mac hereingestürmt. Die MP9 knatterte wieder los – mehrere Kugeln trafen sein Bein oberhalb des Knöchels. Stofffetzen und Plastikstücke flogen umher, als der Fuß abgetrennt wurde.

Mac stürzte. Dabei ließ er das Gewehr los, das krachend über den Boden schlitterte.

Nina sprang auf, das Adrenalin dämpfte den Schmerz in ihrem verstauchten Knöchel. Mac lag etwa einen Meter innerhalb des Raums auf dem Bauch, der zerfetzte »Metallknochen« der Beinprothese ragte oberhalb des gebeugten Knies in die Luft. Nina blickte sich nach dem Gewehr um. Es war an der gegenüberliegenden Wand liegen geblieben. Sie würde ein paar Sekunden brauchen, um das Gewehr aufzuheben, denn sie musste um den Tisch herumlaufen und wieder zum Eingang zurück. Sie hatte keine Chance: Der Schütze rannte bereits über die Empore und hatte die Tür fast erreicht …

Sie packte den Koffer mit den Billardkugeln und wirbelte ihn herum. Bunte Kugeln flogen über den liegenden Mac hinweg, prallten auf den Boden und rollten in dem Moment zur Tür, als der schwarz gekleidete Eindringling mit angelegtem Gewehr hereingestürmt kam.

Er rutschte auf den Kugeln aus und stürzte nach vorn.

Auf Macs aufgerichtetes Bein.

Als der Rest der Prothese gegen den Beinstummel gedrückt wurde, schrie Mac auf, doch das war gar nichts im Vergleich zu dem verdutzten Keuchen des Angreifers, dem sich das spitze Prothesenende durch den Brustkasten direkt ins Herz bohrte. Er zuckte einen Moment, während sich auf dem Boden eine Blutlache ausbreitete. Einige Billardkugeln rollten hindurch und ließen schmale rote Spuren hinter sich zurück.

Nina blieb zum Starren nur ein Moment Zeit, dann rief ihr das Fußgetrappel auf der Treppe die Gefahr in Erinnerung, in der Mac und sie nach wie vor schwebten. Sie ergriff das Gewehr des Toten und rannte nach hinten, um Macs Gewehr zu holen.

»Laufen Sie zur Hintertreppe!«, befahl Mac und beförderte den aufgespießten Leichnam mit einem Fußtritt auf den Boden.

»Aber Sie …«

»Die wollen Sie lebend fangen, nicht töten! Laufen Sie schon! Ich halte sie auf!«

Nach kurzem Zögern reichte Nina ihm sein Gewehr und rannte zur Tür. Sie spähte hindurch. Zwei Männer waren auf halber Höhe der Treppe im zweiten Stock angelangt, zwei weitere Bewaffnete hatten soeben die Diele betreten. Nina warf Mac, der finster zu ihr hersah, weil sie noch immer nicht verschwunden war, einen letzten Blick zu, dann wandte sie sich ab und rannte durch die Verbindungstür in die Bibliothek.

Als der erste Mann an der Tür vorbeilief, zerfetzte ein weiterer ohrenbetäubender Schuss aus Macs Gewehr ein Stück des Geländers. Den Eindringling hatten die Schrotkugeln allerdings knapp verfehlt. Der zweite Mann hielt abrupt an, bevor er die Tür erreichte, denn das Ka-tschak des Nachladens klang so bedrohlich, dass er sich vorerst lieber zurückhielt.

»Schnapp sie dir!«, rief er seinem Kollegen zu. »Ich kümmere mich um den alten Scheißer!«

Er hielt seine MP9 ins Zimmer und feuerte eine vernichtende Salve ab. Holz splitterte, und der grüne Überzug wurde zerfetzt, als die Kugeln in den Billardtisch einschlugen.

Während der Schütze das leere Magazin auswarf und nachlud, spähte er kurz am Türrahmen vorbei. Dabei wollte er sich weniger ein Bild von dem genauen Ausmaß der Zerstörungen machen, als vielmehr die Zielperson zum sinnlosen Feuern und Nachladen bewegen. Doch es tat sich nichts.

Der Eindringling wurde vorwitzig und trat mit angelegter MP aus der Deckung.

Der alte Mann war nirgends zu sehen. Vor dem lädierten Billardtisch lag lediglich ein toter Teamkollege auf dem Boden. Verwundert sah der Fremde sich um …

Der unter dem Tisch hervor abgefeuerte Schuss verwandelte seine Schenkel in blutiges Mus. Brüllend vor Schmerz taumelte er rückwärts – und stürzte durch die Lücke im Geländer. Schreiend schlug er neben seinem toten Kameraden auf dem Boden auf und brach sich den Hals.

Mac schlug mit der Faust triumphierend gegen die Unterseite der Tischplatte, die ihn ebenso wirksam geschützt hatte wie dicke Panzerung, dann kroch er darunter hervor.

Nina sprintete unterdessen quer durch die Bibliothek zu der näher gelegenen Tür an der Rückwand, riss sie auf und blickte in einen schmalen Gang, der zu beiden Seiten in der Dunkelheit verschwand. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, ob die Treppe links oder rechts lag.

Ihr Verfolger trat vom Balkon aus in die Bibliothek …

Sie wandte sich nach links. Im von hinten einfallenden Licht konnte sie im Vorbeigehen die zur anderen Hälfte der Bibliothek abgehende Tür ausmachen, dann eine weitere Tür, auf die sie beherzt zuging. Sie legte die Hand auf die Klinke und stieß sie auf in der Erwartung, die Treppe zu sehen – stattdessen blickte sie auf einen Schrank, in dessen Fächern verstaubte Koffer lagerten.

»Mist!«, fluchte Nina.

In diesem Moment nahm sie eine Veränderung in der Beleuchtung wahr, fuhr herum und sah einen Mann in der offenen Tür, der das von nebenan einfallende Licht verdeckte. In seiner Hand zeichnete sich bedrohlich eine Waffe ab.

Die Waffe –

Sie war ja ebenfalls bewaffnet!

Nina riss die MP9 hoch und feuerte unter lautem Wutgebrüll in den Gang. Die leeren Patronenhülsen prallten von der Wand ab und flogen an ihr vorbei, während sie, geblendet vom Mündungsfeuer, den Lauf hin- und herschwenkte.

Als das Magazin leer war, brach der infernalische Lärm jäh ab. Auch Nina verstummte und versuchte in der Hoffnung, den Mann tot am Boden liegen zu sehen, die Nachbilder des Mündungsfeuers wegzublinzeln.

Doch da lag niemand. Der Mann war verschwunden. Offenbar hatte er sich rechtzeitig in der Bibliothek in Sicherheit gebracht.

Die zweite, näher gelegene Bibliothekstür ging auf, und es fiel mehr Licht in den Gang. Der Mann trat mit erhobener Waffe hindurch. Der Mund im Loch seines Kopfschutzes verzog sich zu einem widerlichen Grinsen.

»Oje, keine Munition mehr«, sagte er herablassend. »Aber das macht ja nichts, ich hab noch genug für zwei.«

»Sie werden mich nicht erschießen«, sagte Nina mit gespieltem Trotz. »Sie brauchen mich nämlich lebend.«

Der Lauf der Waffe senkte sich und zielte auf ihre unter dem langen Hemd hervorschauenden nackten Beine. »Man kann auch schießen, ohne zu töten«, sagte der Mann und kam näher. »Wenn Sie mir auch nur den kleinsten Vorwand liefern, sind Sie fällig!«

Am anderen Ende des Gangs flog etwas durch die Tür, prallte mit einem misstönenden Quietschlaut gegen die Wand und fiel mit lautem Krachen zu Boden. Der verdutzte Schütze fuhr herum, seine MP spuckte Feuer – und zerfetzte Macs wimmernden Dudelsack.

Der Vermummte beugte sich ein Stück vor. »Was zum Teufel …«

Weiter kam er jedoch nicht – der Schuss von der Bibliothek verwandelte die Knie des Eindringlings in ein grauenhaft rotes Mus. Heulend vor Schmerz brach er zusammen.

Mac humpelte heran, gestützt auf einen Billardstock, den er sich in die Achselbeuge geklemmt hatte. »Ach, halt’s Maul«, knurrte er den schreienden Mann an und rammte ihm den Gewehrkolben gegen den Kopf. Sofort brach das Geschrei ab. »Sind Sie verletzt?«, fragte Mac dann, an Nina gewandt.

»Nein«, sagte sie.

»Zur Treppe. Los!«

Diesmal zögerte sie nicht, sondern rannte zum anderen Ende des Gangs, wo sich eine weitere Tür befand. Zu ihrer Erleichterung lag dahinter die Treppe. Sie wollte nach unten laufen – da hörte sie Fußgetrappel. Jemand kam ihr entgegen!

Sofort machte Nina kehrt und lief zur Bibliothek zurück. »Sie haben uns den Fluchtweg abgeschnitten!«, rief sie panisch.

Mac fluchte halblaut. »Dann auf den Balkon!«

»Aber sie kommen doch die Treppe hoch!«

»Los, weiter!« Die Stockspitze knallte auf den Boden, als Mac wild entschlossen zur Tür schwankte. Nina folgte ihm.

Auf dem tiefer befindlichen Absatz war ein Mann. Mac gab einen Schuss ab, der ihn veranlasste, hinter einer Stützsäule in Deckung zu gehen.

Vom geborstenen Oberlicht baumelte noch ein Seil herab. »Können Sie sich daran runterlassen?«, fragte Mac und fing das Seil mit dem Gewehrlauf ein.

»Ich kann mich an einem Seil festklammern«, antwortete Nina nervös, als ihr klar wurde, was er im Sinn hatte, »aber das hier ist etwas anderes!«

»Das ist der einzige Ausweg! Rennen Sie zur Haustür und auf die Straße!« Mit diesen Worten drückte Mac ihr das schwarze Seil in die Hand, dann lud er nach und gab einen weiteren Schuss auf den Mann in der unteren Etage ab. Putz spritzte von der Säule. »Los!«

»O Gott!«, wimmerte Nina, packte jedoch gehorsam das Seil, so fest sie konnte …

Und schwang sich vom Balkon ins Leere.

Hätte sie nicht mit Chase trainiert, hätte sie unweigerlich den Halt verloren. Ein Pantoffel fiel in die Tiefe. Mit wehendem Hemd hangelte sie sich eilig nach unten.

Sie war nicht schnell genug. Als Mac nachlud, lugte der Angreifer bereits hinter der Säule hervor und bemerkte sie. Er riss das Gewehr herum, dann zögerte er, da er Anweisung hatte, sie lebend gefangen zu nehmen. Als Mac feuerte und die Wände mit Schrotkugeln beharkte, duckte er sich.

»Sie klettert am Seil runter!«, rief der Mann.

Erst jetzt bemerkte Nina den gebogenen Mikrofonbügel vor seinem Mund. Sie schluckte und wurde schneller. Ihre vom Angstschweiß glitschigen Hände begannen abzurutschen, und schon machte sich die Reibungshitze bemerkbar.

»Feuert in das Loch!« Der Mann, der jetzt auf gleicher Höhe mit ihr war, kam aus der Deckung und schleuderte etwas zu Mac hoch.

Eine Handgranate …

Mac sah sie in weitem Bogen auf sich zufliegen. Er fuhr herum und warf sich ins Bad.

Nina lockerte ihren Griff und rutschte nahezu ungebremst am Seil hinunter. Ihre Hände brannten.

Die Handgranate landete unmittelbar vor der Badezimmertür. Mac ließ das Gewehr und den Billardstock fallen, sprang mit dem gesunden Bein ab und beförderte sich ins Bad.

In diesem Moment detonierte die Granate.

Wie sich herausstellte, war es keine Blendgranate, sondern ein tödlicher Sprengkörper: Die Brüstung wurde zerfetzt, Holzsplitter flogen umher und fielen in die Diele hinab. Die Druckwelle breitete sich durch die offene Tür ins Badezimmer aus, sodass die Fensterscheibe barst.

Das Seil ruckte unter Ninas Händen, dann erschlaffte es – durchtrennt. Sie befand sich in über drei Meter Höhe über dem harten Marmorboden und war auf den Sturz nicht vorbereitet. Ungesichert fiel sie in die Tiefe …

Und landete auf dem Mann, dem Mac in die Schenkel geschossen hatte. Der Aufprall nahm ihr den Atem, ein sengender Schmerz durchzuckte ihren Knöchel, doch sie blieb unverletzt.

Keuchend blickte sie hoch, während das Explosionsecho langsam erstarb. Der Mann, der die Handgranate geworfen hatte, kam die Treppe heruntergerannt, doch wesentlich beunruhigender war, dass ein anderer schwarz gekleideter Eindringling etwas erheblich Größeres als eine Handgranate vor dem Bad auf den Boden warf, zur Bibliothek zurücksprintete und die Tür hinter sich zuschlug.

Der mit Holzsplittern, Fliesenscherben und Putz bedeckte Mac setzte sich auf. Die dicken Wände des alten Bades hatten ihn vor der Druckwelle geschützt. Staub- und Rauchwolken wogten im Raum, dennoch machte er auf dem qualmenden Teppich vor dem Bad einen auf der Seite liegenden gedrungenen Zylinder aus …

»Diese Schweine!«, zischte er.

Er wusste genau, was das war. Beim Militär hatte auch er schon ähnliche Waffen eingesetzt: Es handelte sich um eine Aerosolbombe. Eine Antiterrorwaffe, mit der man abgeschlossene Räume wie zum Beispiel Höhlensysteme säuberte und die eine Wolke aus leicht entflammbarem Dampf freisetzte. Der bei der Detonation entstehende Feuerball breitete sich in alle Ecken und Winkel aus und versengte alles, was in seinem Weg lag.

In einem Londoner Stadthaus würde das ebenso gut funktionieren wie in einer afghanischen Höhle.

Grauer Nebel quoll aus dem Zylinder.

»Nina!«, brüllte Mac und richtete sich auf. »Laufen Sie nach draußen! Sofort!«

Sein drängender Tonfall brachte Nina noch mehr auf Trab als der die Treppe heruntereilende Schütze. Sie sprang hoch und lief, so schnell sie konnte, auf die Haustür zu; in ihrer Todesangst nahm sie die Glasscherben, die sich in ihre nackten Füße bohrten, kaum wahr.

Der Mann rannte ihr nach und holte rasch auf …

Jetzt baute sich ein knisternder Lichtbogen am Mündungsstutzen des Zylinders auf. Eine Millisekunde später entzündete sich der Dampf und verwandelte sich in einen Ball aus flüssigem Feuer, der alles entflammte, was ihm in den Weg geriet, und sich fast mit Schallgeschwindigkeit ins Bad ausdehnte, auf den Balkon, in die Diele – überallhin.

Nina hatte die Eingangstür bereits hinter sich gelassen und rannte die Steintreppe hinunter, als die Bombe detonierte. Sie warf sich zu Boden.

Gestaffelt nach Stockwerken barsten sämtliche Fensterscheiben des Hauses, und gewaltige Stichflammen schossen in den Himmel. Dann wurde Ninas Verfolger inmitten einer Feuerwalze aus der Haustür geschleudert, flog über sie hinweg und landete auf der Straße. Brüllend wälzte er sich mit brennender Kleidung auf dem Asphalt, um die Flammen zu ersticken.

Nina schaute nach oben. Einer der Angreifer war mit dem eigenen Überleben beschäftigt, der andere hatte sich durch die Hintertür in Sicherheit gebracht und würde jeden Moment um die Straßenecke biegen – das war ihre Chance, zu fliehen und die Polizei zu alarmieren.

Entschlossen richtete Nina sich auf – da bohrte sich ein Metallpfeil in ihren Oberschenkel.

Fluchend sah sie sich um. Auf der anderen Straßenseite parkte ein weißer Van. Ein Mann mit einer eigentümlichen Waffe stieg hinten aus.

»Verdammtes Schwein …«, murmelte Nina, dann wurde es schwarz um sie.