Anmerkung des Autors

Die Verweise auf Alchemie, alchemistische Wissenschaft und Geschichte in diesem Buch basieren auf Fakten. Der geheimnisvolle Fulcanelli ist eine legendenumwobene Gestalt. Es heißt, er wäre der größte Alchemist aller Zeiten gewesen und der Hüter bedeutenden Wissens. Im Verlauf der Jahre gab es die verschiedensten Spekulationen über seine wahre Identität, doch sie ist auch heute noch so geheimnisvoll wie eh und je. Das Rätsel um Fulcanelli hat die Phantasie so unterschiedlicher Künstler beflügelt wie die von Dario Argento, dem italienischen Meister des Horrorfilms – in seinem 1980 gedrehten Film Inferno präsentierte er die Figur eines Alchemisten, die auf Fulcanelli basierte –, oder die von Frank Zappa, der ein Lied geschrieben hat mit dem Titel But Who Was Fulcanelli?. Erst in jüngster Zeit tauchte in der BBC-Fernsehserie Sea of Souls ein Charakter auf, der möglicherweise Fulcanelli darstellen sollte.

Die wissenschaftliche Gemeinde der vergangenen drei Jahrhunderte hat sich beharrlich geweigert, irgendeine der Lehren der Alchemie ernst zu nehmen. Allerdings wird sich das in naher Zukunft vielleicht ändern. Im Jahre 2004 fand man eine Sammlung alchemistischer Forschungspapiere von Isaac Newton, dem Vater der klassischen Physik, nachdem sie für mehr als achtzig Jahre als verschollen gegolten hatte. Forscher vom Imperial College in London glauben, dass Newtons alchemistische Arbeiten möglicherweise einige seiner späteren bahnbrechenden Entdeckungen in der Physik und der Kosmologie inspiriert haben. Je weiter die moderne Wissenschaft die Grenzen menschlichen Unwissens zurückschiebt, desto klarer wird, dass die alten Alchemisten möglicherweise tatsächlich, um es mit den Worten von Dr. Roberta Ryder auszudrücken, die ersten Quantenphysiker waren.

Die historischen Details des Genozids der katholischen Kirche und ihrer Inquisition sind zutreffend und eher noch untertrieben. Der Albigenserkreuzzug des dreizehnten Jahrhunderts ist zweifellos eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche. Es war eine Periode des brutalen Blutvergießens und der Grausamkeit, die sich über ganz Südfrankreich ausbreitete mit dem vorgeblichen Ziel, die friedfertige und weitverbreitete christliche Bewegung der Katharer auszulöschen, und zwar auf den ausdrücklichen Befehl von Papst Innozenz III. hin. Die wahren Motive des Papstes hatten möglicherweise weniger mit religiösem Eifer als mit der Akquisition von Land zu tun und besonders dem sagenhaften verlorenen Schatz der Katharer. Wie die Historikerin Anna Manzini im vorliegenden Roman schreibt, weiß bis zum heutigen Tag niemand, was das für ein Schatz war, den die Katharer hüteten, und was aus ihm geworden ist.

Charles-Édouard Jeanneret, besser bekannt – um nicht zu sagen berühmt – unter dem Namen Le Corbusier oder einfach nur Corbu, war einer der erfindungsreichsten und kreativsten Architekten des zwanzigsten Jahrhunderts. Das «Haus des Raben» und sein versteckter Schatz sind zwar reine Phantasie, doch man nimmt an, dass Le Corbusier tatsächlich einer der letzten Nachfahren der Katharer war. Er war sein ganzes Leben lang fasziniert von esoterischer Philosophie, und er machte in seinen architektonischen Entwürfen extensiven Gebrauch von dem seit vielen Jahrhunderten bekannten geometrischen Phänomen, das unter dem Namen «Goldener Schnitt» bekannt ist und in der Mathematik durch die irrationale Zahl Pi definiert wird. Dieses faszinierende Prinzip der Natur, von dem manche Wissenschaftler glauben, dass es der Struktur aller Dinge zugrunde liegt, war auch den Alchemisten vergangener Zeiten äußerst kostbar. Le Corbusiers Tod durch Ertrinken im Jahre 1965 ist gleichermaßen von Geheimnissen umwittert.

Die unglaublichen geometrischen Entwürfe in der Landschaft rings um Rennes-le-Château in Südfrankreich existieren tatsächlich und ergeben, auf einer Karte eingezeichnet, ebenjenes bizarre Muster aus zwei überlappenden Kreisen und Sternen, von dem in diesem Roman die Rede ist. Bis heute weiß niemand, wer es erschaffen hat oder wann es erschaffen wurde. Dieser Roman befasst sich in spekulativer Weise mit diesem Phänomen, indem vermutet wird, dass es ein geheimer Wegweiser zum Ort eines verborgenen Schatzes ist. Rennes-le-Château ist bis zum heutigen Tag ein wichtiges Zentrum für Schatzsuchende aus allen Ländern der Erde.

Rudolf Hess, der berüchtigte Nazi und Stellvertreter Adolf Hitlers, war tatsächlich ein Mitglied der esoterischen Geheimgesellschaft Les Veilleurs (Die Wächter), die sich in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Paris zu versammeln pflegte – genau in jenem Zeitraum, in dem auch der berühmte Alchemist Fulcanelli angeblich dort gelebt hat. Der im ägyptischen Alexandria geborene Hess war fasziniert vom Okkulten und von der Alchemie. Das mag zum Teil die Ursache für Hitlers Interesse an diesem Thema und für die historische Möglichkeit gewesen sein, dass die Nazis an Methoden zur künstlichen Herstellung von Gold gearbeitet haben, um ihre Kriegsanstrengungen zu finanzieren – und das Tausendjährige Reich, das sie errichten wollten.

Die Organisation Gladius Domini ist frei erfunden. Allerdings hat die Zahl der fundamentalistischen religiösen Vereinigungen, hauptsächlich der christlichen, in den vergangenen fünfzehn Jahren weltweit sprunghaft zugenommen, und sie predigen Intoleranz und Härte gegenüber Andersdenkenden. Die Welt steht am Rand einer neuen Ära heiliger Kriege, die das Entsetzen der mittelalterlichen Kreuzzüge bei weitem zu übertreffen droht.

 

Ich wünsche mir, dass der Leser genauso viel Freude beim Lesen des vorliegenden Buches empfindet, wie ich sie beim Recherchieren und Schreiben hatte. Ben Hope kehrt zurück.

 

Scott Mariani

Das Fulcanelli-Komplott
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