Reisen zum Mond
Projekt Apollo
„Wir wollen in diesem Jahrzehnt zum Mond gelangen und die anderen Dinge tun, nicht weil sie leicht sind, sondern weil sie schwierig sind …“ begründete US-Präsident John F. Kennedy in seiner zweiten berühmten Rede am 12. September 1961 in Houston, Texas, Amerikas Aufbruch zum Erdtrabanten. Bereits am 25. Mai hatte er den Kongress auf dieses Ziel eingeschworen, und die seit dem 1. Oktober 1958 arbeitende zivile Raumfahrtbehörde NASA sollte ihm helfen, dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen. Dafür blieben knapp acht Jahre Zeit.
Raumschiff Gemini
Allen Beteiligten war klar, dass man dazu neue Raumschiffe und Trägerraketen brauchte und der Weg einer bemannten Landung auf dem Mond nur schrittweise zu bewältigen war. Kapseln, wie die, die für die Orbitalflüge des Mercury-Programms verwendet wurden und nur einem vorgegebenen Kurs folgten, reichten für dieses Unternehmen nicht mehr aus. Das neue Raumfahrzeug musste seine Flugbahn ändern, also wirklich fliegen können und auch in der Lage sein, an ein anderes Raumschiff anzukoppeln. So entstand das dreiteilige Gemini-Raumschiff mit dem zweisitzigen, einer großen Mercury-Kapsel ähnelnden Wiedereintrittsmodul, einem Bremsmodul und einem Gerätemodul. Der Besatzung stand aber zum Leben und Arbeiten nur das Wiedereintrittsmodul zur Verfügung. Energie- und Sauerstoffvorräte waren im Gerätemodul untergebracht; die Triebwerke zum Manövrieren sowie die Bremsraketen für den Wiedereintritt hatten ihren Platz im Bremsmodul.
Mit diesem Raumschiff wurden alle Manöver und Techniken geprobt, die für den bemannten Mondflug erforderlich waren: Langzeitaufenthalte in der Schwerelosigkeit, Ausstieg der Astronauten, Rendezvous und Kopplung mit anderen Raumflugkörpern. Nach (!) der Apollokapsel konzipiert, war das Gemini-Raumschiff in mancherlei Hinsicht fortschrittlicher als sein Nachfolger.
Apollo-Mondorbiter und -lander
Ursprünglich sollte der Flug zum Mond mit einer riesigen dreistufigen Rakete namens Nova im Direktflug erfolgen, mit einer Landung der beiden oberen Stufen und ihrer Besatzung. Eine zweite Idee sah vor, das Mondraumschiff mit einem zuvor in den Erdorbit geschossenen Treibstofftank zu koppeln, der Treibstoff für die Reise zum Mond enthielt.
Schließlich entschieden sich die Planer und Verantwortlichen aber für die Mond-(Lunar)-Orbit-Rendezvous (LOR) genannte Idee. Hierbei brachte eine dreistufige Rakete das Raumschiff auf den Weg zum Mond, wo dann eine zweiköpfige Besatzung in einem Landemodul zur Oberfläche abstieg, während das sogenannte Command Service Modul (CSM) mit Treibstoff für die Rückkehr und einem Mann im Mondorbit verblieb. Dies führte zur berühmten Apollo-Konfiguration, auf Kurs gebracht von der nicht weniger berühmten 110m hohen Saturn-V-Trägerrakete. Mit ihnen wurde am 20. Juli 1969 Kennedys großes Ziel erreicht.
Eine Rede, die die amerikanische Nation elektrisierte
US-Präsident Kennedy am 25. Mai 1961 vor dem Kongress: „Ich meine, diese Nation sollte sich dafür engagieren, noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond zu landen und ihn sicher zurück zur Erde zu bringen. Kein anderes Weltraumprojekt unserer Zeit wird für die Menschheit eindrucksvoller oder für die langfristige Erforschung des Weltraums wichtiger sein, und keines wird so schwierig oder so kostspielig zu erreichen sein wie dieses!“