12
Der zweite Tag, den Lorelai in Red Oak verbrachte, verging wie im Flug. Nach dem Frühstück fuhr sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in die Stadt zum einkaufen. Ellen und Marge schleiften sie in jeden noch so kleinen Laden, damit auch Red Oaks letzter Einwohner erfuhr, dass Lorelai zurück war. Lorelai fand diese Geste ihrer Eltern rührend. Jake hatte ihr ja schon erzählt, wie stolz die beiden auf sie waren, die Tatsache, dass sie sie jetzt von einem Laden zum nächsten zogen und ihr Glück mit der Stadt teilten, war unglaublich.
Zu Mittag half sie beim zubereiten von Steaks und den Nachmittag verbrachten sie und Jake damit, Strohballen in den Schuppen hinter dem Pferdestall zu verfrachten. Jake war beeindruckt von der kleinen Lorelai, die kaum einssiebzig groß war, aber die Strohballen dennoch beinahe warf und keine Mühe hatte, sie von der Stelle zu bewegen.
An diesem Nachmittag musste er sich des Öfteren ermahnen, an das Versprechen zu denken, dass er Amy nach ihrem Tod gegeben hatte - das Versprechen der ewigen Treue – und selbst, wenn die Hochzeit nicht stattfinden hatte können, hatte er dieses Gelöbnis für sich selbst ernst genommen und bislang war ihm das sehr gut gelungen. Die Frauen in Red Oak – diejenigen, die noch zu haben waren – waren allesamt nett und großteils auch attraktiv. Aber im Vergleich zu Amy waren sie alle unauffällige, ausdruckslose Schatten. Niemals würde eine andere Frau zwischen ihn und Amy kommen. Er hatte sie geliebt. Sie, und niemand anderen.
Sie hatten gerade eine Pause eingelegt. Jake stand neben der Scheune und trank aus der Wasserflasche, die auf dem kleinen Tisch im Schatten stand. Er beobachtete Lorelai, die zu einer der Koppeln gegangen war, und mit einem der Fohlen, dass mit seiner Mutter weidete, spielte. Das Fohlen, ein kleiner Fuchshengst, versuchte, in Lorelais Handfläche zu beißen, doch nachdem er gerade einmal drei Wochen alt war, hatte er weder genug Kraft im Kiefer noch ein Maul, das groß genug gewesen wäre, um eine ganze Handfläche „zu verschlingen“. Das Fohlen stupste Lorelai mit der Nase an beobachtete sie mit seinen großen schwarzen, neugierigen Augen, und sie strich ihm über den Kopf.
„Ist’n hübsches Kind, die Kleine, was?“
Jake schrak hoch, als Earl plötzlich neben ihm auftauchte und ihn aus seinen Gedanken riss.
„Earl, oh mein Gott, du hast mich erschreckt!“
„Hab dich wohl aus den Gedanken gerissen, was Junge? Aber bei dem Anblick ist das ja verständlich. Du magst sie wohl, was?“
„Was weißt du schon darüber, wen ich mag“, erwiderte Jake und sah Earl an. Doch insgeheim hatte er Recht. Lorelai war eine bezaubernde junge Frau. Ihr aufgeschlossenes Wesen, das jeden zum Lachen brachte, ihre Herzlichkeit und diese Art und Weise, wie sie in diesem Moment mit dem Fohlen, keine zwanzig Meter neben ihm auf der Koppel spielte, war gerade dabei, ihn in ihren Bann zu ziehen.
„Ich weiß mehr darüber, als du denkst“, fuhr Earl fort und spielte mit einem Grashalm, den er ausgezupft hatte, „und ich weiß, dass ich meine Hatty, mit der ich siebenundfünfzig Jahre verheiratet bin, genauso angesehen habe, wie du Lorelai gerade angesehen hast, als ich sie kennen gelernt habe.“
„Earl, du weißt doch, dass ich keine andere Frau will als Amy. Ich habe ihr ewige Treue geschworen und daran halte ich mich auch!“ Jake klang geknickt und im Zwiespalt.
„Junge“, begann Earl und setzte sich langsam auf einen der Strohballen. Er streckte seine alten Beine in den Sand und lehnte sich mit dem Rücken an die restlichen Ballen. Kurz schloss er die Augen und seufzte. Mit seinen fünfundachtzig Jahren war es nicht mehr so einfach wie früher, sich irgendwo nieder zu lassen. Er richtete sich wieder auf, stützte seine Unterarme auf seine Knie und blickte Jake ernst an.
„Denkst du wirklich, dass deine Amy wollen würde, dass du ein alter, eigenbrödlerischer, einsamer Knilch wirst? Kann ich mir nicht vorstellen. So wie du sie beschrieben hast, denke ich, dass sie sich wünschen würde, dass du glücklich bist. Und Lorelai ist ein Mädchen, das einen Kerl bestimmt verdammt glücklich machen kann. Es gibt nicht mehr viele von ihrer Sorte, heutzutage!“
Mit diesen Worten erhob sich Earl schwerfällig von den Strohballen und fragte sich, warum er sich die Mühe gemacht, und sich überhaupt gesetzt hatte. „Denk drüber nach, Junge“, sagte er, während er Jake auf die Schulter klopfte. „Man sieht sich!“
Nach dem Abendessen hatte Lorelai sich mit einem Buch auf die Hollywoodschaukel auf die hintere Veranda des Haupthauses gesetzt. Neben ihr auf dem kleinen Beistelltischchen stand ein Krug Eistee. Sie genoss das Leben in Red Oak in vollen Zügen und konnte sich nicht vorstellen, in absehbarer Zukunft nach New York zurück zu gehen.
Es war ein warmer Abend. Die Pferde, die auf den hinteren Koppeln standen, schnaubten von Zeit zu Zeit zufrieden. Aus der Ferne konnte man Traktorengeräusche, und aus der Nähe das Zirpen von Grillen vernehmen.
Plötzlich bog Jake um die Ecke des Stallgebäudes. Er hatte zwei Pferde, darunter den Dunkelbraunen, den Lorelais Großvater gekauft hatte, gesattelt und kam auf die hintere Veranda zu. Lorelai legte ihr Buch zur Seite, erhob sich von der Hollywoodschaukel und ging zum Geländer der Veranda.
„Was haben sie denn vor?“
„Heute Morgen haben sie doch gesagt, dass sie gerne reiten möchten. Ich dachte, als kleines Dankeschön für das Frühstück und ihre großartige Hilfe beim Stroh verstauen heute Nachmittag lade ich sie zu einer kleinen Runde ein. Außerdem ist der hier ja ihr Pferd!“
Jake deutete auf den mächtigen dunkelbraunen Hengst, dessen schwarze Augen wie Opale blitzten und der neugierig in Lorelais Richtung blickte.
„Er ist gut in Form, es kommt zweimal die Woche ein Trainer aus Dallas, der mit ihm dressurmäßig arbeitet!“
Lorelai schritt die Stufen hinab und ging auf den Hengst zu. Das Pferd spitzte die Ohren und suchte Lorelais Hände nach Leckereien ab. Seine Nüstern waren weich und warm und sein Fell fühlte sich an wie reine Seide.
„Sein Name ist „Feels like Home“ – irgendwie passend, finden sie nicht”, sagte Jake. „Sein Spitzname ist übrigens Flash – warum er so heißt, wissen sie spätestens nach dem ersten Galopp!“
„Ja, das ist irgendwie passend“, wiederholte Lorelai. Sie trat an die Seite von „Flash“ und schwang sich geschmeidig in den Sattel.
„Verlernt dürften sie es ja nicht haben“, grinste Jake, während er ebenfalls in den Sattel stieg.
„Es fühlt sie einfach großartig an“, sagte Lorelai, als sie neben dem Fluss den Weg zum Wald entlang ritten.
„Ich habe das Gefühl, dass ich niemals von hier hätte weggehen dürfen!“
„Die Hauptsache ist, dass sie jetzt hier sind – Ihre Großmutter und ihre Mutter macht das sehr glücklich!“
„Mich macht es auch glücklich. Red Oak ist mein Zuhause. Nicht New York!“
Jake schwieg einen Moment.
„Ellen und Marge hatten recht“, sagte er dann.
„Womit?“
„Mit der Aussage, dass sie etwas besonderes sind, Lorelai.“
Sie schwieg. Auf diese Aussage wusste sie keine Antwort. Stattdessen galoppierte sie Flash an und spürte seit so langer Zeit wieder einmal diese unsagbare Freiheit, die man nur im Galopp auf dem Rücken eines Pferdes verspüren mag.
Sie waren etwa eine halbe Stunde landeinwärts geritten. Die Sonne war bereits ziemlich weit untergegangen, als sie am Red Oak Canyon angekommen waren, der nahe der Farm lag und ein beliebtes Ausreitziel bot. Sie stiegen ab und setzten sich nebeneinander auf einen Felsen in der Nähe der Klippen. Lange Zeit sagten beide nichts, bis Jake die Stille brach.
„Warum sind sie zurückgekommen?“
„Was?“
„Nach so langer Zeit, und dann von heute auf morgen? Was hat dieser Kerl gemacht, von dem sie mir gestern bei Barneys erzählt haben, dass sie ihr ganzes Leben hingeschmissen haben und geflüchtet sind?“
Es war wie am Vorabend, als sie ihn an der Bar angesprochen hatte. Er sah nicht sie an, sondern blickte in den Sonnenuntergang.
„Wissen sie Jake, streng genommen hat er nicht einmal etwas SOOOO schlimmes getan. Rob hat mich nie geschlagen, mich nie misshandelt, weder mental noch körperlich. Ganz im Gegenteil, während unserer Beziehung hat er mich wie eine Prinzessin behandelt und mir die Sterne vom Himmel geholt. Er hat sich eben einfach in eine andere verliebt und war scheinbar zu dumm, das vor mir zu verbergen. Wir hatten in New York vier befreundete Pärchen, von denen wir wussten, dass einer der Partner fremdgeht. Die hatten ihre Affären eben strikt durchgeplant, mit Ausreden, falschen Namen, Kumpel, die sie deckten, all sowas. Haben am Samstagabend einen auf glückliches Paar gemacht, dass über einen Hauskauf auf Long Island nachdenkt, und unter der Woche haben sie ihre Mittagspausen mit den Kerlen oder den Frauen verbracht, mit denen sie ihre Partner betrogen. Ich habe lange und viel darüber nachgedacht, in welcher Situation ich lieber sein möchte. In der jetzigen, wo ich die Chance habe, noch einmal von vorn anzufangen, oder in der, in der meine Freunde in New York immer noch sind – die jetzt wahrscheinlich fassungslos darüber sind, dass Rob und ich getrennt sind, insgeheim aber wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie in derselben Situation stecken. Die sich etwas aufbauen, was gar nicht real ist, etwas, das jeglicher festen Grundlage entbehrt. Ich war noch nie ein Mensch, der auf Doppelleben steht. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Das verrückte an der Sache ist, seit ich hier bin, bin ich Rob fast dankbar, dass er das getan hat.“
„Sie sind ein guter Mensch, Lorelai“, sagte Jake.
„Sogar nachdem er sie betrogen hat, haben sie für ihren Ex-Verlobten noch ein paar nette Wörter übrig!“
„Ach, jede Sekunde, die man mit Ärger verbringt, ist eine verlorene Sekunde. Und wo Gott eine Tür schließt, öffnet er anderswo ein Fenster!“
Jake lächelte.
„Das hat Amy auch immer gesagt, das mit der Sekunde Ärger!“
„Amy?“
Lorelai stellte sich unwissend, konnte sich aber gut vorstellen, wer Amy gewesen war.
„Amy, das war meine Verlobte. Sie….sie wurde zwei Tage vor der Hochzeit getötet. Ein Betrunkener hat sie überfahren. Sie und unser Baby hatten keine Chance!“
Er hatte seinen Stetson abgenommen und drehte ihn zwischen seinen Händen.
„Eine von Amys Freundinnen hat den Unfall mit angesehen. Sie hat mich sofort benachrichtigt. Ich kam zeitgleich mit dem Notarzt an die Unfallstelle, doch es war zu spät. Sie starb in meinem Arm. Dass sie schwanger war, erfuhr ich erst, als ich den Blumenstrauß sah, den sie mir schenken wollte. Sie hatte ein Ultraschallbild unseres Babys darin eingearbeitet!“
Jake kämpfte mit den Tränen. Er blickte auf den Boden und malte mit seiner Stiefelspitze kleine Muster in den sandigen Untergrund.
„Oh Jake, das tut mir so leid!“
Lorelai strich sanft über Jakes Rücken. Jimmy hatte ihr am Vorabend zwar erzählt, dass Jakes Verlobte bei einem Unfall umgekommen war, doch wie schlimm die genauen Umstände gewesen waren, und dass auch ihr ungeborenes Baby dabei ums Leben gekommen war, hatte sie nicht gewusst.
„Ich vermisse sie so sehr“, redete Jake weiter. Jetzt sah er Lorelai für einen kurzen Augenblick an.
„Manchmal wache ich nachts auf und denke in den ersten Sekunden, Amy sei nur kurz ins Bad, bis ich ganz langsam realisiere, dass sie tot ist. Dann ist es wieder genauso schlimm wie in den ersten Tagen nach ihrem Tod. Wenn man immer von neuem erfahren muss, dass die Liebe seines Lebens nie mehr wieder kommen wird. Das sie nicht gleich aus dem Badezimmer kommt, unter die Decke schlüpft, sich an einen schmiegt und man gemeinsam einschlafen kann. Und es wird nicht besser. Die Leute sagten, dass es irgendwann besser wird, aber das wird es nicht!“
Jetzt lief eine einsame Träne über seine linke Wange. Er wischte sie rasch ab und widmete sich dann wieder seinem Hut.
Lorelai drehte sich um fünfundvierzig Grad nach rechts, sodass sie ihm zugewandt saß.
„Jake, wir kennen uns noch nicht lange. Und ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, wie es ist, wenn Einem das Schicksal so übel mitspielt, wie es ihnen mitgespielt hat. Aber, ich möchte, dass sie wissen, dass ich immer für sie da bin, auch wenn wir uns kaum kennen und nicht gerade den beste Start hatten. Wenn sie jemanden zum reden brauchen, oder einfach nur jemanden, der ihnen zuhört, dann bin ich für sie da. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, okay?!“
„Sie sind wunderbar, Lorelai. Auch wenn sie sagen, dass ihr Ex-Verlobter ein guter Kerl war, ich finde, er war ein Idiot!“
Jake blickte ihr tief in die Augen und sie schenkte ihm eines dieser Lächeln, das die Sonne zum aufgehen brachte.
„Sollen wir zurückreiten“, fragte Lorelai nach einer Weile, nachdem sie stumm nebeneinander gesessen und den Sonnenuntergang beobachtet hatten. Die ganze Geschichte mit Amy hatte sie ziemlich durcheinander gebracht. Als sie am Vorabend vom Barneys nach Hause gekommen war, hatte sie tief in ihrem Hinterkopf mit dem Gedanken gespielt, wie es wohl sein würde, wenn sie und Jake ein Paar wären. Sich selbst eingestanden hätte sie sich diesen Gedanken wohl nicht, doch sie wusste, dass er da gewesen war. Jetzt sah sie die Situation anders. Jake war immer noch nicht über seine Amy hinweg – wie konnte er auch. Da hielt sie es für keine gute Idee, für ihn vielleicht eine Art „Testfrau“ zu sein, an der er feststellte, dass er doch noch nicht über Amy hinweg war.
„Okay, es ist ja wirklich schon spät“, sagte Jake. Er stand vom Felsen auf und klopfte seine Jeans ab. Wortlos ritten sie zurück zur Farm.
„Ja, du warst ein guter Junge. Ein ganz, ganz guter Junge“, sagte Lorelai zu Flash. Sie hatte das große, dunkelbraune Pferd abgesattelt, die Sattellage und die Beine mit Wasser abgespritzt und den Wallach dann in seine Box gebracht, wo eine große Portion Heu und Kraftfutter auf ihn wartete. Flash widmete sich zufrieden seinem Heu und genoss die Streicheleinheiten seiner hübschen Besitzerin.
Lorelai betrachtete das Pferd noch einmal, bevor sie die Boxentür schloss. Jake kam gerade mit dem Sattel seines Pferdes an ihr vorbei.
„Jake?“
„Ja?“
„Danke!“
„Wofür?“
„Für den Ausritt. Und dafür, dass sie mir ihre Geschichte erzählt haben.“
Sie begleitete ihn zur Sattelkammer, die hinter Flashs Box lag und öffnete ihm die Tür.
„Sie sind ein guter Mensch, Lorelai. Ich denke, ich kann ihnen vertrauen. Und wegen dem Ausritt – ich würde mich freuen, wenn wir ihn einmal wiederholen könnten!“
Lorelai lächelte Jake an.
„Jederzeit wieder!“
Gemeinsam gingen sie die Stallgasse entlang, verließen das Stallgebäude und schlossen das große weiße Schiebetor.
Der Mond war bereits aufgegangen und hatte als Gefährten Abermillionen von Sternen mitgebracht. Er schien hell vom Himmel und erleuchtete das Gelände. Lorelai und Jake waren vor dem Stallgebäude stehen geblieben und sahen sich an. Keiner wollte als erster Gute Nacht sagen.
Jake war in einem Zwiespalt. Sein Kopf und sein Herz sagten ihm, dass er Lorelai endlich küssen sollte. Er hatte es schon oben am Canyon tun wollen, aber dann in letzter Sekunde zurückgezogen. In seinem Kopf waren Bilder von Amy. Amy, wie sie ausgesehen hatte, als sie das erste Mal mit ihm ausgegangen war, ihr strahlendes Lächeln, als er sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wollte, der Tag, als sie zu Elliott‘s Blumenladen gefahren war, um zu sterben und ihr Gesicht, wie sie in seinen Armen entschlief. Dann war da das Gespräch mit Earl, der ihm gesagt hatte, dass Amy bestimmt nicht wollen würde, dass er als einsamer alter Kauz endet. Und der bemerkt hatte, dass er an Lorelai gefallen gefunden hatte.
„Also, ich geh dann mal“, sagte Lorelai leise. Sie hatte gehofft, dass Jake sie vielleicht doch noch küssen würde, doch so wie es aussah, hatte sie sich getäuscht. Sie war eine unverbesserliche Romantikerin, doch die Tatsache, dass sie jetzt bestimmt schon eineinhalb Minuten wortlos vor dem Stall standen und er immer noch keine Anstalten gemacht hatte, ihr näher zu kommen, holte sie in die Realität zurück. „Ich möchte mich nochmal recht herzlich für den Ausritt bedanken und hoffe, dass wir das bald wiederholen können. Schlafen sie gut, Jake, und lassen sie sich nicht von den Bettwanzen beißen!“
„Ich wünsche ihnen auch eine gute Nacht. Bis morgen“, sagte Jake, der innerlich zerwühlt war. Es hatte ihr zu lange gedauert. Hätte er nicht mit sich selbst gehadert, hätte er sie geküsst. Doch jetzt war sie bereits auf dem Weg zur hinteren Veranda des Haupthauses. Er drehte sich um und ging zerknirscht zurück zum Gästehaus.