Wie gut werden Sie Ihre Säuren los?
Gewichtsabnahme, schönere Haut und allgemeines Wohlbefinden sind deutliche Anzeichen, dass die Basenfastenwoche erfolgreich verläuft. Es gibt aber noch weitere Anzeichen, die Ihnen zeigen, ob Sie in dieser Woche gut entsäuern.
Im Grunde zeigt jede Veränderung, die Sie während der Basenfastenwoche an sich feststellen, dass der Entsäuerungsprozess begonnen hat – auch eine »Erstverschlimmerung« (s. Kasten) ist hierfür ein Hinweis. Füllen Sie am besten gegen Ende der Woche den folgenden Fragebogen aus. Wenn Sie alle Fragen mit Ja beantworten können, dann ist die Entsäuerung in vollem Gang – und die Basenfastenwoche hat damit ihren Zweck erfüllt.
Wie gut kommt die Entsäuerung in Gang?
Ja |
Nein |
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Werden die Augen nach einigen Tagen klarer? |
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Wird die Haut glatt und weich? |
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Verschwindet der Zungenbelag? |
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Schlafen Sie nachts besser? |
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Wachen Sie ausgeruhter auf? |
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Werden Sie leistungsfähiger? |
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Können Sie sich besser konzentrieren? |
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Wird der Stuhlgang besser? |
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Verändert sich der Stuhlgang in der Farbe? |
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Verändert sich der Stuhlgang im Geruch? |
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Verändert sich der Urin in der Farbe? |
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Verändert sich der Urin im Geruch? |
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Verschwinden alte Krankheitssymptome? |
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Sind schon die ersten Pfunde gepurzelt? |
Beachten Sie auch die regelmäßige Darmreinigung – das hilft dem Körper, die Säuren besser auszuscheiden.
Es kann aber auch sein, dass die Entsäuerung sich zunächst in einer »Erstverschlimmerung« äußert. So kann die Haut zunächst unreiner werden, die Zunge weiß, gelb, grau oder braun belegt sein, die ersten beiden Tage können mit Kopfschmerzen einhergehen, und die Verdauung kann erst mal schlechter sein. Auch die körperlichen Ausdünstungen können unangenehm riechen. Keine Sorge – das alles sind Zeichen, dass sich der Stoffwechsel in Bewegung gesetzt und der Entsäuerungsprozess begonnen hat. Unterstützen Sie Ihren Körper in solchen Phasen, indem Sie öfter ein Basenbad nehmen und noch mehr trinken, das heißt mindestens 3 Liter Flüssigkeit, vielleicht sogar einen halben Liter mehr.
WICHTIG
Erstreaktion
Wenn ein so großer Säureüberschuss im Körper besteht, dass die Entsäuerung nicht reibungslos ablaufen kann, kann es zu einer Erstreaktion kommen: Dieses auch Heilreaktion genannte Phänomen kommt daher, dass zunächst die Säuren aus den Säuredepots mobilisiert werden – was zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen führt. Erst im zweiten Schritt können die Säuren dann ausgeschieden werden. Je übersäuerter der Körper ist, umso länger und umständlicher ist der Entsäuerungsprozess. Oft dauert es in solchen Fällen auch einige Tage länger, bis sich beim Basenfasten überhaupt etwas tut.
Messen Sie Ihre Entsäuerung
Wenn Sie gerne messen wollen, wie gut Sie entsäuern, dann können Sie sich selbst mit einfachen Messungen ein Urin-pH-Tagesprofil erstellen. Bitte beachten Sie: Viele Autoren und Therapeuten empfehlen, für die pH-Wert-Bestimmung (= Säurebestimmung) nur den Morgenurin zu verwenden: Hierzu wird ein Indikatorpapier, das in jeder Apotheke erhältlich ist, für einige Sekunden in den frischen Morgenurin gehalten. An einer Farbveränderung des Papiers kann man den jeweiligen pH-Wert ablesen. Meist zeigt das Papier bei basischem Morgenurin eine grüne bis blaue Färbung und bei saurem Urin eine hellgrüne bis braunrote Färbung.
Doch der Morgenurin ist nur ein Teil der Wahrheit. Der Mensch ist ein rhythmisches Wesen, und seine Säureausscheidung unterliegt im Laufe eines Tages verschiedenen Rhythmen. Abhängig von den Zeiten der Nahrungsaufnahme kommt es dabei zu sogenannten Säurefluten vor dem Essen und zu Basenfluten etwa 1–2 Stunden nach dem Essen. Während einer Säureflut ist der pH-Wert im Urin sauer, während der Basenflut ist er basischer. Wenn Sie beispielsweise am Abend ein Nudelgericht mit Tomatensoße, Wein und Dessert zu sich genommen haben, dann »muss« der pH-Wert am Morgen sauer sein, denn all diese Säurebildner wird ein gesunder Stoffwechsel so schnell wie möglich ausscheiden. Sie sehen: Der Morgenurin alleine sagt fast gar nichts aus – er ist eine »Momentaufnahme« und von vielen äußeren Faktoren abhängig.
Tipp
Wenn Sie wissen wollen, ob Sie Ihre Säuren loswerden, dann sollten Sie mit mehreren Urinmessungen pro Tag eine Urin-pH-Verlaufskontrolle durchführen (s. Abb.).
Das geht ganz einfach, indem Sie in das pH-Tagesprofil, das auf der folgenden Seite abgebildet ist, Ihre eigenen pH-Werte eintragen, die Sie mehrmals täglich vor und nach Ihren Mahlzeiten gemessen haben. Wenn Sie mehrere Tagesprofile erstellen möchten, können Sie die Seite kopieren. Zum Vergleich ist in diesem Tagesprofil bereits der (ideale) pH-Verlauf bei gesunder Stoffwechsellage als gestrichelte grüne Linie eingetragen.
Diese Verlaufsbeobachtung bietet eine aufschlussreiche Orientierung, sie müssen Sie jedoch nicht durchführen, denn sie ist für den Erfolg des Basenfastens nicht ausschlaggebend. Zudem ist unser Säure-Basen-Haushalt um einiges komplizierter, als dass wir ihn so einfach mit wenigen Teststreifen durchschauen könnten. Die Verlaufskontrolle macht nur eine grobe Aussage über den Entsäuerungsprozess, denn mit den Urin-pH-Messungen werden nur die freien Säuren im Urin erfasst – die gebundenen Säuren sind auf diese Weise nicht messbar. Sie erfordern weitergehende Untersuchungen bei Ihrem Therapeuten.
Nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis?
Die Woche ist fast geschafft, dennoch sind die Pfunde nicht so gepurzelt, wie Sie sich das gewünscht haben? Es gibt einige Möglichkeiten, die als Ursache hierfür infrage kommen. Gehen Sie auf Fehleruche, vielleicht haben Sie doch etwas übersehen? Alle in der Checkliste mit »Nein« beantworteten Fragen zeigen, wo die Ursache für Ihren Misserfolg liegen können. Lesen Sie auch in aller Ruhe noch einmal die Basics (ab → Seite 14) und die 10 goldenen Wacker-Regeln (→ Seite 28) durch. Haben Sie den oder die Fehler gefunden? Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit: Sie verlängern das 7-Tage-Programm noch einmal um einige Tage oder um eine Woche und vermeiden dabei die gemachten Fehler. Oder: Sie notieren sich genau, was Sie falsch gemacht haben – am besten im Buch – und wiederholen das 7-Tage-Programm in einigen Wochen oder Monaten wieder.
Ihre Urin-pH-Verlaufskontrolle
Urin-pH-Tagesprofil
Urin-pH-Messung |
Bemerkungen* |
nach dem Abendessen |
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vor dem Frühstück (Morgenurin) |
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eine Stunde nach dem Frühstück |
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vor dem Mittagessen |
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eine Stunde nach dem Mittagessen |
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vor dem Abendessen |
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* beispielsweise Stress, unregelmäßiges Essen |
Checkliste zur Fehlersuche
Ja |
Nein |
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Haben Sie jeden Tag genügend getrunken (Entsäuerung)? |
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Haben Sie ausschließlich die empfohlenen Getränke getrunken? |
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Haben Sie vielleicht doch Kaffee oder grünen Tee getrunken? |
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War doch Roiboos in der Teemischung (Kreislaufprobleme)? |
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Waren Früchte wie Hagebutten im Tee (Säurebildner)? |
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Haben Sie zu viel gegessen (Gewicht)? |
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Haben Sie Rohkost wirklich nur bis 14 Uhr gegessen (Blähungen)? |
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Haben Sie zu viel Obst gegessen (Blähungen)? |
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Haben Sie zu viele Trockenfrüchte genascht (Gewicht)? |
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Haben Sie zu viele Nüsse geknabbert (Gewicht)? |
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Haben Sie immer langsam gegessen und gut gekaut? |
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Haben Sie zu viele Oliven gegessen (Gewicht)? |
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Haben Sie zu spät abends gegessen (Gewicht)? |
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Haben Sie den Darm nicht oder zu selten gereinigt (Blähungen, Gewicht)? |
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Haben Sie sich ausreichend bewegt? |
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Haben Sie genügend geschlafen? |
Das habe ich mir vorgenommen, beim nächsten Basenfasten zu beachten:
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Alles richtig gemacht und trotzdem nicht zufrieden?
Was aber, wenn Sie wirklich alles beachtet und richtig gemacht haben und die Waage will sich einfach nicht bewegen? Das kann eine ganz simple Ursache haben: Die Wechseljahre, in denen der Stoffwechsel in die Knie geht und die Pfunde nicht mehr so schnell purzeln wie in jungen Jahren. Es kann sich aber auch um eine Störung des Stoffwechsels handeln, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Viele Stoffwechselstörungen sind hausgemacht: jahrelange Abmagerungskuren, übermäßiger Genuss von tierischem Eiweiß, chronische Überlastung des Stoffwechsels infolge von Fehlernährung, jahrelange Einnahme von Medikamenten usw. In einigen wenigen Fällen sind Stoffwechselstörungen wirklich angeboren, doch auch hier ist es möglich, durch entsprechende Ernährung einen positiven Einfluss zu nehmen.
Was ist zu tun? Wenn Ihr Stoffwechsel – egal aus welchem Grund – langsamer arbeitet, dann reichen 7 Tage für eine Basenfastenkur in der Regel nicht aus. Meist stellt sich die gewünschte Gewichtsabnahme erst in der zweiten und dritten Woche ein. Hängen Sie dann eine Verlängerungswoche an, wie auf → Seite 125 beschrieben. Die zusätzliche Einnahme von stoffwechselanregenden Mitteln wie Schüßler-Salzen oder Homöopathika kann – in Absprache mit dem Therapeuten – sinnvoll sein.
Hilfe bei Heilreaktionen
Obwohl Basenfasten eine sehr milde Fastenform ist, kommt es immer wieder vor, dass die eine oder andere Heilreaktion auftritt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie eine chronische Erkrankung haben, an der Sie schon viele Jahre leiden.
Ein Beispiel dafür ist Migräne. In solchen Fällen setzt die Entsäuerung oft so massiv ein, dass der Stoffwechsel vorübergehend überfordert ist – als Reaktion darauf kann es beispielsweise zu einem Migräneanfall kommen. Das können Sie bei Heilreaktionen tun:
- Unterstützen Sie die Entsäuerung, indem Sie noch mehr trinken als empfohlen.
- Reinigen Sie den Darm, sobald ein Migräneanfall beginnt.
- Machen Sie Dauerbrausen oder ein Basenbad.
- Unterstützen Sie die Heilreaktionen mit Mineralstoffen nach Dr. Schüßler.
Schüßler-Salze unterstützen die Entsäuerung
Der Oldenburger Arzt Dr. med. Wilhelm Schüßler entwickelte vor rund 140 Jahren ein Therapieverfahren mit Mineralstoffen, das nicht nur einer bloßen Auffüllung der Mineralien dient, sondern die optimale Verteilung dieser Mineralien im Organismus gewährleistet. Durch ein homöopathisches Herstellungsverfahren gelang es ihm, die Mineralien so aufzuschließen, dass sie gut aufgenommen und verwertet werden können. Mit dieser Therapie erreichte er eine solche Stabilisierung des Mineralstoffwechsels, dass selbst chronische Krankheiten sich dadurch besserten. Während des Basenfastens können Sie nun die Entsäuerung gezielt unterstützen, indem Sie, je nach Stoffwechselproblematik, das passende Schüßler-Salz einnehmen. Die folgenden Salze sind dazu besonders gut geeignet. Nehmen Sie Schüßler-Salze immer vor den Mahlzeiten ein und lassen Sie die Tabletten im Mund zergehen.
Salz Nr. 6 – Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat) D6: Dieses Salz unterstützt den Leberstoffwechsel und hilft bei allen Entzündungen, die nicht heilen wollen, beispielsweise chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Es unterstützt auch den Eiweißstoffwechsel und hilft, den Eiweißüberschuss abzubauen, also zu entgiften.
Wenn sich während des Basenfastens verstärkt alte Nebenhöhlenproblemen wieder bemerkbar machen und wenn die Verdauung schlechter geworden ist, dann lassen Sie von diesem Salz dreimal täglich 2 Tabletten im Mund zergehen. Ein sicheres Zeichen, dass Sie dieses Salz brauchen, ist, wenn der Zungenbelag sich während des Basenfastens gelb bis gelbbraun färbt.
Salz Nr. 9 – Natrium phosphoricum (Natriumphosphat) D6: Dieses Salz ist das Entsäuerungsmittel nach Dr. Schüßler. Es mindert alle säurebedingten Beschwerden, besonders rheumatische. Es unterstützt die Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts und regt den gesamten Stoffwechsel an. Es hilft auch bei Osteoporose, Sodbrennen, Akne und fettiger Haut. Dosierung: dreimal täglich 2 Tabletten.
Salz Nr. 10 – Natrium sulfuricum (Natriumsulfat) D6: Dieses Salz dient der Ausscheidung von Säuren und Giftstoffen. Besonders die Leber wird durch dieses Salz gut entgiftet. Natriumsulfat ist auch als »Glaubersalz« bekannt, ein Abführmittel, das vor allem bei Fastenkuren gerne zur Darmreinigung verwendet wird. Als Schüßler-Salz regt es außerdem den Stoffwechsel an und wird bei allen Formen von Verdauungsstörungen eingesetzt: Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Fettverdauungsstörungen. Auch wenn während des Basenfastens Wasseransammlungen im Gesicht oder in den Gelenken auftreten, ist Natriumsulfat hilfreich. Wer dieses Salz braucht, hat oft einen schmutzig bis bräunlich-grünlichen Zungenbelag mit bitterem Geschmack. Dosierung: dreimal täglich 2 Tabletten.
Salz Nr. 11 – Silicea (Kieselsäure) D12: Silicea ist hilfreich bei Haarausfall, bei brüchigen und spröden Nägeln, denn es steigert die Festigkeit des Bindegewebes und ist wichtig für den Aufbau von Haut, Haaren und Nägeln. Es dient auch der Entgiftung des Bindegewebes, denn es ist ein gutes Drainagemittel und wirkt so dem frühzeitigen Altern entgegen. Nehmen Sie dreimal täglich 2 Tabletten vor den Mahlzeiten ein. Wenn Sie während des Basenfastens besonders viel schwitzen, hilft Silicea ebenfalls.
Biochemische Entsäuerungskur: Haben Sie das Gefühl, dass Sie alle die genannten Salze gut zur Unterstützung des Basenfastens brauchen können? Dann machen Sie doch eine biochemische Entsäuerungskur. Nehmen Sie dazu die vier Salze wie folgt ein: Über den Tag verteilt von jedem der vier Salze 2 Tabletten (8 Tabletten insgesamt) vor den Mahlzeiten im Mund zergehen lassen. Meist vermindern sich dadurch die Heilreaktionen schnell, und Sie fühlen sich wieder richtig wohl mit Basenfasten.