Basenfasten-Basics

Basenfasten ist eine Umdenkwoche und stellt damit die Weichen für eine anschließende gesundheitsbewusstere Ernährungs- und Lebensweise. Worauf es dabei ankommt, zeigen Ihnen in Kurzform die hier aufgeführten Basenfasten-Basics. Diese Basics begleiten Sie durch das 7-Tage-Programm.

Wenn Sie diese Basics während des 7-Tage-Basenfastenprogramms berücksichtigen, dann ist Ihnen der Erfolg garantiert. Wenn Sie jedoch Teile der Basics wegfallen lassen – beispielsweise die Darmreinigung, weil Sie dazu keine Lust haben oder weil sie Ihnen zu umständlich erscheint –, dann vermindert sich der Entsäuerungseffekt erheblich und Sie fühlen sich in der Woche vielleicht nicht so wohl.

Motivation

Motivation ist das Wichtigste, wenn Sie mit Erfolg Basenfasten durchführen möchten – dazu ist Freiwilligkeit Voraussetzung.

Nicht Basenfasten müssen, sondern Basenfasten wollen.

Wenn Sie sich freiwillig zu einer Woche Basenfasten entschließen, dann sind Sie schon motiviert. Meist reicht die Motivation für die ganze Woche, häufig auch für eine weitere Woche Basenfasten. Es ist dennoch sinnvoll, sich jeden Tag selbst aufs Neue zu motivieren. Wie geht das? Überlegen Sie sich genau, warum Sie gerade jetzt etwas für Ihre Gesundheit tun wollen. Wollen Sie ein paar Pfunde purzeln lassen, wollen Sie die Frühjahrsmüdigkeit überwinden? Was genau ist Ihre Einstiegsmotivation? Beginnen Sie jeden Basenfastentag mit einem Motivations-Check.

Und wenn Sie einmal gar nicht motiviert sind? Besinnen Sie sich auf Ihre ursprüngliche Motivation, versprechen Sie sich eine Belohnung (»Heute Abend gehe ich in die Sauna«, »Für morgen lasse ich mir einen Massagetermin geben«, »Am Wochenende gehe ich ins Römisch-Irische Dampfbad« …). Vielleicht haben Sie auch auf andere basische Gerichte Appetit als auf die, die Sie ausgewählt haben? Wie auch immer: Gut motiviert ist schon die halbe Miete.

WICHTIG

Basenfasten-Basics

  • Motivation
  • Ernährung: 100 % basisch
  • Genuss
  • Trinken
  • Darmreinigung
  • Bewegung
  • Erholung

Der Sonnengruß

Wenn Sie sich morgens nach dem Aufstehen müde fühlen, starten Sie doch mit der Yogaübung »Sonnengruß« in den Tag (s. Abb.):

  1. Hände vor der Brust aneinanderlegen und tief ausatmen.
  2. Einatmen, dabei Arme in einem Bogen nach oben hinten bewegen, sodass eine leichte Rückbeuge entsteht.
  3. Ausatmen, den Oberkörper nach vorn beugen, Hände neben die Füße auf den Boden oder die Knie legen.
  4. Einatmen, ein Bein nach hinten strecken.
  5. Nun auch das andere Bein nach hinten strecken, Rücken und Becken bilden eine gerade Linie.
  6. Ausatmen, Knie, Brust und Stirn auf den Boden sinken lassen.
  7. Kopf und Oberkörper anheben, ohne das Becken zu heben, dabei einatmen. Dabei nicht auf die Hände abstützen.
  8. Becken und Rücken langsam anheben, bis die Ohren in Höhe der Oberarme sind, dabei ausatmen.
  9. Ein Knie nach vorn bewegen und dabei einatmend den Kopf heben.
  10. Beide Füße nebeneinander stellen und das Becken langsam hoch bis zur Rumpfbeuge drücken, ausatmen.
  11. Einatmen, Arme in einem Bogen nach oben hinten bewegen, sodass eine leichte Rückbeuge entsteht.
  12. Die Hände vor der Brust aneinanderlegen und tief ausatmen.
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Der Sonnengruß bringt den Kreislauf in Schwung.

Ernährung: 100 % basisch

Dieses Basic ist ein absolutes Muss. Durch die 100 % basische Kost kommt es zur optimalen Entsäuerung und dadurch unterscheidet sich Basenfasten von all den Säure-Basen-Diäten, die auf dem Markt sind. Basenfasten ist 100 % basenbildend – ohne Kompromisse: Alle Nahrungsmittel, die Sie zu sich nehmen, bilden im Körper Basen oder reagieren neutral, wie Wasser oder Pflanzenöle. Durch den völligen Verzicht auf Säurebildner wird eine Mobilisierung der abgelagerten Säuren erreicht, die dann durch hohe Trinkmengen und regelmäßige Darmreinigung ausgeschwemmt werden. Je genauer Sie sich daran halten, umso größer ist Ihr Erfolg. Lesen Sie ab → Seite 42, welche Lebensmittel 100 % Basen bilden und für Basenfasten geeignet sind. Die 100 % basischen Rezepte in diesem und unseren anderen Büchern liefern Ihnen jede Menge Ideen und passen in jede Lebenssituation.

Genuss – eine Woche basisch genießen

Unter diesem Motto starteten wir vor einigen Jahren unseren ersten Basenfastenkurs in der Praxis. Und das hatte einen Grund: Ich war es leid, die sauren Gesichter der Menschen zu sehen, die meinen, sobald sie etwas Gesundes essen, schmeckt es nicht und jede Lebensfreude wird ihnen genommen. Dass dem nicht so ist, haben inzwischen Tausende von Menschen erfahren, die anhand unseres ersten Buches »Gesundheitserlebnis Basenfasten« genussvoll etwas für ihre Gesundheit getan haben. Genießen Sie basisch: Richten Sie die Gerichte auf schönen Tellern appetitlich an – ein lieblos hingeklatschter Salat schmeckt nie so gut. Sorgen Sie für ein angenehmes Ambiente: Decken Sie den Tisch schön, zünden Sie eine Kerze an, essen Sie nur mit netten Leuten. Wie wär's mit einem basischen Candlelight-Dinner? Es gibt ganz raffinierte Rezepte, die ganz ohne Säurebildner auskommen. Probieren Sie es aus. Gehen Sie neue Wege für Ihre Gesundheit und für Ihr Wohlfühlen.

Trinken

Es ist wichtig, dass Sie viel trinken! Trinken durchspült die Lymphe und die Nieren und nur so können unerwünschte Stoffe den Körper auch verlassen. Wasser schmeckt wie eingeschlafene Füße, meinen Sie? Dann sind Sie noch kein Wassergourmet – immerhin gibt es in den besten Hotels in New York bereits Wassersommeliers, die um die 100 verschiedene Wässer geschmacklich beurteilen können. Auch Sie werden feststellen, dass sich nach einigen Tagen Basenfasten Ihr Geschmacksempfinden verändert und Wasser plötzlich sehr unterschiedlich schmeckt.

WICHTIG

Das sollten Sie trinken

Empfohlen wird eine Trinkmenge von 2,5–3 Litern pro Tag. Am besten werden die Nieren durchspült, wenn Sie ein reines Quellwasser trinken. Das gibt es – außer an Quellen – in zum Teil hervorragender Qualität auch zu kaufen. Die entgiftende Wirkung von Wasser ist, wie Untersuchungen ergeben haben, sehr unterschiedlich. Abgefüllte Quellwässer, die besonders gut ausschwemmend wirken, sind Lauretana, Mont Roucous und Plose-Wasser.

Auch warm oder heiß wirkt Wasser durchspülend. Im Ayurveda ist es üblich, täglich heißes Wasser in größeren Mengen zu trinken. Besonders ein Glas heißes Wasser am frühen Morgen gleich nach dem Aufstehen regt die Verdauungstätigkeit an.

Eine weitere Möglichkeit, die erforderlichen 2,5–3 Liter zu erhalten, ist das Trinken von stark verdünnten Kräutertees. Als Teesorten kommen alle Kräutermischungen infrage, die wirklich nur aus einheimischen Kräutern ohne Zusätze bestehen. Wenn Sie während der Basenfastenwoche einen speziellen Heiltee trinken möchten, wie beispielsweise Brennnesseltee oder Entschlackungstee, dann trinken Sie bitte pro Tag immer nur eine oder zwei Tassen davon, weil die Heilwirkung der Tees sonst zu stark wird. Besonderes Pfefferminztee kann, wenn Sie ihn in zu großen Mengen trinken, den Magen reizen.

WISSEN

Wichtiges über Tees

Folgende Fertigtees in Bio-Qualität empfehle ich fürs Basenfasten (offen oder auch als Teebeutel erhältlich):

  • Morgengruß, Kräutertraum, Haustee und Abendtraum von Lebensbaum (Naturkostladen)
  • Basen-Ausgleich-Tee von Sonnentor (Naturkostladen)
  • Basen-Balance-Tee von Salus (Reformhaus)
  • Guten-Morgen-Tee von Sonnentor (Naturkostladen)

Verzichten Sie jedoch bitte auf reinen Pfefferminztee, auch auf verdünnten, denn er führt in größeren Mengen zu Blähungen und Bauchschmerzen. Eine Teemischung mit Pfefferminztee schadet nichts. Trinken Sie keine Mischungen aus Früchten, Roiboos, Aromastoffen und dergleichen. Früchtezusätze reagieren im Organismus sauer, Aromastoffe irritieren die Geschmacksnerven und Roiboos kann, in großen Mengen getrunken, den Kreislauf schwächen.

Darmreinigung

Für viele das befreiendste Erlebnis während des Fastens: Die Reinigung des Darmes. Was hat es damit auf sich? Die wenigsten Menschen wissen, in welchem Zustand sich ihre Verdauungsorgane befinden. Nur weil Sie jeden Tag Stuhlgang haben, heißt das noch lange nicht, dass Ihr Darm sich deshalb optimal entleert. Die meisten Därme sind träge und entleeren sich nicht vollständig, sodass Reste im Darm im Laufe der Zeit zu Ablagerungen und Verklebungen an den Darmwänden führen. Grund dafür ist falsche Ernährung, Überernährung und Bewegungsmangel. Wenn Sie sich nun eine Woche zu 100 % von Obst und Gemüse ernähren, lösen sich diese Ablagerungen noch nicht. Durch Basenfasten wird die Zufuhr von Säurebildnern gestoppt – aber der Stoffwechsel steht nicht still. Der Stoffwechsel wird zwar durch Basenfasten angeregt, bereits eingelagerte Säuren zu mobilisieren, jedoch müssen sie noch ausgeschieden werden. Und da bietet sich der Darm als größtes Ausscheidungsorgan an. Während der Basenfastenwoche ist es empfehlenswert, den Darm alle 2–3 Tage zu reinigen. Dabei ist er auf ein wenig Nachhilfe angewiesen:

  • mit Glaubersalz,
  • mit Einläufen oder
  • mit Colon-Hydro-Therapie.

Was passiert, wenn Sie dieses Basic einfach unter den Tisch fallen lassen? Es wird Ihnen vermutlich so gehen, wie jenen Kursteilnehmern, die jede Menge Gemüse gegessen und den Darm dabei nicht ein einziges Mal gereinigt haben: Sie leiden an Blähungen. Warum ist das so? Stellen Sie sich vor, Sie ernähren sich seit Jahren von Säurebildnern, die Ihren Darm träger gemacht haben. Nun essen Sie plötzlich 100 % basisch und regen damit Ihren Stoffwechsel an, die Entsäuerung anzukurbeln. Da treffen in Ihrem Darm zwei Welten zusammen, das basische Gemüse kann nicht schnell genug verstoffwechselt werden, weil noch zu viel Halbverdautes im Darm herumliegt. So ein Chaos lieben die Darmbakterien und mischen kräftig bei der Verdauung mit – das nennt man Gärung. Und das Ergebnis kennt jeder: Blähungen. Beachten Sie dieses Basic und Sie werden sich wohler fühlen.

Tipp

Wenn Sie über Methoden, den Darm zu reinigen, bereits Bescheid wissen und »Ihre« Methode gefunden haben, erfahren Sie auf → Seite 25 mehr über die Entsäuerung durch Körperreinigung, beispielsweise durch Wasseranwendungen.

Darmreinigung mit Glaubersalz

Wer schon einmal gefastet hat, der kennt das »Glaubern« – die Darmentleerung mit Glaubersalz. Glaubersalz ist Natriumsulfat (Natrium sulfuricum) und in allen Apotheken erhältlich. Es gibt Menschen, die schwören auf Glaubersalz; wenn Sie den Geschmack von Glaubersalz jedoch nicht mögen, dann können Sie in der Apotheke auch Bittersalz kaufen – es wirkt genauso gut, schmeckt aber ein wenig anders.

Wenn Sie sich für Glaubersalz als Darmreinigungsmethode entscheiden, dann beachten Sie bitte unbedingt Folgendes: Legen Sie den Zeitpunkt Ihrer ersten Einnahme so, dass Sie die folgenden Stunden keine wichtigen Termine haben und immer in der Nähe einer Toilette sind – wenn die Wirkung des Salzes einsetzt, gibt es kein Aufschieben mehr. Nach welcher Zeit die Wirkung eintritt, ist jedoch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Nehmen Sie das Glaubersalz beispielsweise am Freitagabend ein, wenn Sie am Samstag frei haben.

So wird's gemacht:

Lösen Sie 40 g Glaubersalz in einem halben Liter Wasser auf, geben Sie etwas Zitronensaft dazu und trinken Sie die Lösung langsam. Danach mildert reichlich Wasser oder Kräutertee den Salzgeschmack. Nun sollte innerhalb der folgenden 1–3 Stunden eine gründliche Darmentleerung erfolgen. Wenn sich nach 8–12 Stunden noch nichts getan hat, dann können Sie die Einnahme wiederholen, aber auch einen Einlauf machen.

Tipp

Glaubersalz reizt die Darmschleimhäute und sollte von Menschen mit empfindlichem Darm nicht genommen werden.

Darmreinigung mit Einläufen

Diese Darmreinigungsmethode ist für Eilige besonders gut geeignet, denn hier bestimmen Sie den Zeitpunkt Ihrer Darm-reinigung. Wenn Sie sich entscheiden, am Freitagabend einen Einlauf zu machen, dann wissen Sie genau, dass Ihr Darm im Laufe der nächsten Stunde entleert wird.

So wird's gemacht:

Der Einlauf wird mit einem Irrigator durchgeführt, den Sie in einer Apotheke oder in einem Sanitätshaus kaufen können. Irrigatoren gibt es beispielsweise von der Firma Oros, als Plastikbehälter oder als faltbaren Reiseirrigator.

Legen Sie ein Handtuch auf den Boden Ihres Badezimmers. Füllen Sie den Irrigator mit 2 Liter Wasser, Temperatur ca. 36 °C. Fetten Sie das Einführrohr mit etwas Vaseline oder einer anderen unparfümierten Fettcreme ein. Legen Sie sich in Seitenlage links auf das Handtuch, führen Sie das Einführrohr wenige Zentimeter in den After ein und öffnen Sie den Zulaufhahn des Irrigators. Das Wasser läuft nun langsam vom Enddarm aus in den gesamten Dickdarm.

Wenn Sie zum ersten Mal einen Einlauf machen, kann es sein, dass Sie bereits nach wenigen Millilitern Wasser einen Entleerungsdruck verspüren. Das ist normal, denn der Darm reagiert beim ersten Mal meist etwas verkrampft. Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Druck auf die Darmwand zu stark wird und Sie das Wasser nicht mehr halten können, dann geben Sie diesem Druck nach und gehen Sie auf die Toilette. Sobald die erste kleinere Entleerung des Darmes stattgefunden hat, können Sie mit einer weiteren Füllung des Darmes mit Wasser beginnen.

Manchmal sind 2, 3 oder mehr Füllungen nötig, bis der Darm richtig entleert ist. Die ideale Füllmenge für einen Einlauf beträgt 2–3 Liter!

Sie können Ihren Darm nun unterstützen, indem Sie ihn vom Blinddarm ausgehend leicht in streichenden Bewegungen bis zum Enddarm massieren. Wenn Sie Yoga beherrschen, können Sie, wenn der Darm viel Wasser aufgenommen hat, die Yogaübung »die Kerze« machen und die Stellung einige Minuten beibehalten. Durch diese Übung gelangt das Wasser in die unteren Dickdarmabschnitte, sodass auch diese gereinigt werden.

Tipp

Machen Sie bitte keine Zusätze in das Einlaufwasser! Wasser ist das beste Reinigungsmittel. Immer wieder werden in den Medien Zusätze für das Einlaufwasser empfohlen. Das ist nicht nötig. Verwenden Sie einfach badewannenwarmes Wasser (~ 36 °C).

Darmreinigung mit Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie ist eine moderne und hygienische Form des Einlaufs und sozusagen der Mercedes unter den Darmreinigungsmethoden. Warum? Sie müssen sie nicht selbst durchführen. Sie müssen nicht alleine entscheiden, ob der Darm nun richtig entleert ist oder nicht. Sie erhalten außer der Darmspülung auch eine gründliche Darmmassage. Und: Die Colon-Hydro-Therapie ist die effektivste Methode, den Darm zu reinigen. Wenn man bedenkt, dass der Darm die größte Grenzfläche des Körpers ist – die Gesamtfläche des Darmes beträgt 300–500 m2 –, dann wird schnell klar, wie groß dieser Reinigungseffekt ist.

Tipp

In Deutschland gibt es zurzeit über 500 Ärzte und Heilpraktiker, die Colon-Hydro-Therapie durchführen. Infos und Therapeuten finden Sie auf → www.bcht.de.

So wird's gemacht

Der Patient liegt bequem in Rückenlage auf einer Behandlungsliege. Über ein geschlossenes System (mit sterilem Einmaleinführbesteck) fließt warmes, filtriertes Wasser in den Darm, und der Darminhalt wird durch einen Abflussschlauch geruchfrei ausgeleitet. Der Therapeut ist während der gesamten Spüldauer (35–50 Minuten) anwesend, bedient das Gerät und führt die Darmmassage aus.

Die Behandlung beginnt mit einer sogenannten Füllphase, bei der vom Behandler Wasser in den Dickdarm gespült wird. Der Behandlungsdruck wird dabei ständig überwacht. Nach der Füllphase wird der Darm mit oder ohne Massageöl massiert. Die Behandlungstemperatur beträgt grundsätzlich 36–37 °C, entsprechend der Normaltemperatur des Darmes. Ist ein Darm in seinen Reaktionen sehr träge, kann der Therapeut die Temperatur für kurze Zeit um 2–5 °C erniedrigen, um einen »Kneipp-Effekt« zu erzielen. Der Behandlungsdruck liegt meist bei 50 Millibar, wird aber je nach Empfindlichkeit des Patienten individuell eingestellt. Durch den Wasserdruck wird ein leichter Massageeffekt erzeugt, der durch die Bauchmassage des Therapeuten noch verstärkt wird. So wird der Darm zur Entleerung angeregt, und es lösen sich selbst Kotreste, die viele Jahre alt sind. Sind erst einmal alle Kotreste draußen, können die Darmwände wieder aufatmen und das Darmabwehrsystem, das sich in und an den Darmwänden befindet, wird wieder leistungsfähig. So werden alte Ablagerungen entsorgt und gleichzeitig der Stoffwechsel und das Immunsystem angeregt.

Wenn es bei einer Behandlung zu einer gründlichen Entleerung gekommen ist, werden Sie ein auffallend rosiges Gesicht haben, denn die Spülung des Darms regt auch die Durchblutung der Darmschleimhaut und der Haut an. Die meisten Menschen fühlen sich nach dieser Behandlung richtig »befreit« und berichten von körperlichem und seelischem Wohlbefinden. Denn bei der Colon-Hydro-Therapie wird mehr als nur Darminhalt losgelassen. Diese tiefgreifende Darmreinigung scheint auch emotionale Ablagerungen zu lösen, sodass Lachen, Weinen oder Wutanfälle keine Seltenheit sind. Ein erfahrener Therapeut unterstützt den Patienten dabei gezielt durch Atemtherapie oder durch ein therapeutisches Gespräch.

Begleitend zum Basenfasten empfehle ich meinen Kursteilnehmern, 3–4 Sitzungen à 40 Minuten durchführen zu lassen. Eine tiefenwirksame Grundreinigung des Darmes erfordert mindestens 6 Spülungen – bei chronischen Erkrankungen können auch 10 oder mehr Sitzungen nötig sein.

Bei sachgemäßer Anwendung ist die Colon-Hydro-Therapie völlig ungefährlich, jedoch ist sie für Schwangere und Stillende sowie für Menschen mit schwerem Verlauf bestimmter chronischer Erkrankungen nicht geeignet. Wichtig ist, dass vor der Behandlung ein ausführliches Gespräch stattfindet und dass Sie Ihren Therapeuten über alle Ihre früheren und aktuellen Erkrankungen informieren, sodass er ein eventuelles Risiko abschätzen kann.

Bewegung

Die meisten meiner Kursteilnehmer nehmen sich so umfangreiche Bewegungsprogramme vor, dass sie diese im Alltag niemals realisieren können. So ist wandern gehen ein schöner Vorsatz, erfordert aber stets mehrere Stunden Zeit, womit es für Berufstätige höchstens einmal die Woche infrage kommt – wenn überhaupt. Entscheiden Sie sich doch lieber für eine Bewegungsart, die Sie zu Hause oder um die Ecke durchführen können und die nicht länger als 30 oder 45 Minuten dauert: Joggen, Walken und Laufen sind solche Tätigkeiten.

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Zu zweit geht es leichter als allein.

Tipp

Wenn Sie bereits ein Bewegungsprogramm gefunden haben, das zu Ihnen passt, lesen Sie einfach weiter bei »Erholung«, → Seite 23.

Sehr hilfreich kann es sein, sich mit einem Freund oder einer Freundin zum täglichen Bewegungsprogramm zu verabreden. Aber Achtung: Die Terminkalender von zwei stressgeplagten Menschen auf einen Nenner zu bringen ist oft gar nicht so einfach, und so haben Sie am Ende womöglich eine gute Ausrede, warum es mit dem täglichen Bewegungsprogramm nicht richtig geklappt hat. Am besten ist es, Sie planen das Bewegungsprogramm in Ihren Alltag so ein, wie es auch wirklich realisierbar ist. Wenn Sie beispielsweise abends erst spät nach Hause kommen, macht es wenig Sinn, größere Vorhaben wie Schwimmen oder Sportstudio einzuplanen. Stehen Sie lieber eine Stunde früher auf und gehen Sie vor der Arbeit walken oder joggen. Das hat den Vorteil, dass man schon Sauerstoff getankt hat und richtig wach geworden ist. Ob Sie sich nun morgens oder abends bewegen, ist Ihnen und Ihren individuellen Bedürfnissen überlassen. Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig bewegen, und das möglichst an der frischen Luft.

Tipp

Täglich 30–45 Minuten körperliche Bewegung sind ideal. Es muss kein Leistungssport sein. Wichtig ist, dass es ihnen Spaß macht.

Andere Arten der körperlichen Betätigung sind Yoga, Tai Chi und Qigong. Der Vorteil dieser Techniken ist, dass hierbei automatisch die Atmung mitberücksichtigt wird und der Geist zur Ruhe kommt. Dabei werden der Stoffwechsel, die Durchblutung und alle Körperfunktionen harmonisiert – eine umfassende und ganzheitliche Wirkung also. Noch tiefgreifender, wenn auch ohne direkte körperliche Bewegung, ist Meditation. Wenn Sie abends kaputt nach Hause kommen, ist das die ideale Technik, um abzuschalten. Sinnvoll ist es, erst einige Minuten Yoga zu machen und danach zu meditieren. In allen Städten werden inzwischen Yogakurse und Meditationsgruppen angeboten, häufig auch an Volkshochschulen.

Erholung

In einer Zeit, in der alles schneller gehen muss und auch dieses Buch mit superschnellen Rezepten lockt, damit Sie das Basenfasten einigermaßen in Ihren Alltag integrieren können, muss auch eine Lanze für die Bedeutung der Erholungsphasen gebrochen werden. Durch ausreichende Erholung entsäuern und entgiften Sie Ihren Organismus. Nutzen Sie dieses einfache und sehr effektive Heilmittel der Natur. Die beste Erholung bekommen wir im nächtlichen Schlaf. Hier sorgen der Stoffwechsel und die Leber für die Entgiftung, die Haut und das Nervensystem erholen sich vom Tagesstress. Voraussetzung ist, dass der Schlaf ausreichend ist, das heißt 8–9 Stunden, und dass Sie überhaupt schlafen können.

Es ist auch von Bedeutung, wann man schläft. Der Schlaf vor Mitternacht hat eine größere Erholungskraft als der Schlaf nach Mitternacht. Versuchen Sie daher, während der Basenfastenwoche um 22 Uhr, spätestens aber um 23 Uhr zu Bett zu gehen. Für den reibungslosen Ablauf der Stoffwechselvorgänge in der Nacht ist das von großem Nutzen. So kann der Körper am nächsten Morgen die Säuren gut ausscheiden.

WICHTIG

Guter und erholsamer Schlaf

  • Nehmen Sie sich abends keine »aufregenden« Tätigkeiten mehr vor.
  • Wählen Sie sich eine Beschäftigung vor dem Schlafengehen, die Sie beruhigt und entspannt. So können sie besser abschalten und einschlafen. Wenn Sie noch ein wenig lesen wollen, dann wählen Sie ein beruhigendes Buch – und vor allem: Arbeiten Sie nicht bis spät in die Nacht.
  • Wenn Ihnen nachts zu viele Gedanken und zu viele unerledigte Dinge im Kopf herumgehen, schaffen Sie sich doch ein Tagebuch an und schreiben Sie diese Gedanken nieder. Dann sind sie aus Ihrem Kopf und Sie können in Ruhe schlafen.

Wenn Sie Schicht arbeiten, kann das für Sie im Laufe der Jahre zu einem echten Problem werden: Schlafstörungen, Stoffwechselstörungen und Depressionen können die Folgen sein. Die Symptome bessern sich meist erst, nachdem die natürlichen Schlafrhythmen wiederhergestellt wurden.

Ein entspannendes Bad am Abend verhilft ebenfalls zu einem erholsamen Schlaf, beispielsweise ein Aromabad mit Honig und Mandel, ein Ölbad mit Lavendel oder mit Melisse. Wenn Sie am Abend ein Basenbad machen – wie beispielsweise von Aurica –, dann erzielen Sie damit einen doppelten Effekt: Ein Basenbad wirkt entspannend und beschleunigt den Entsäuerungsprozess.

Wenn Sie morgens häufig müde und zerknirscht aufwachen: Haben Sie mal darüber nachgedacht, ob Sie auf einer Reizzone schlafen oder ob Sie einfach von zu vielen elektrischen Geräten am Schlafplatz umgeben sind? Auf diese Problematik bin ich in meinem Buch: »Natürliche Entgiftung« ausführlich eingegangen, und inzwischen gibt es ein Buch, das sich ausschließlich dieser Thematik widmet (Dr. Ulrike Banis: Erdstrahlen & Co.). Probieren Sie es einfach einmal aus: Schalten Sie all Ihre Standbys aus, laden Sie Ihr Handy nachts in einem anderen Zimmer, und wenn Sie dann morgens immer noch nicht fit sind, eventuell sogar mit Rücken- oder Kopfschmerzen aufwachen, dann sollten Sie daran denken, Ihr Bett um einige Zentimeter zu verrücken – vielleicht liegen Sie auf einer sogenannten »Reizzone«, das kann Ihre Leistungsfähigkeit im Alltag enorm hemmen! Gestalten Sie dann probeweise Ihren Schlafplatz etwas um.

WISSEN

Ein Basenbad am Abend schenkt guten Schlaf

Ein Basenbad reinigt, entsäuert und pflegt dabei die Haut. Verschiedene Firmen bieten Basenbäder zu unterschiedlichen Preisen an – z. B. »Entoxin Basisches Entschlackungsbad« aus der Apotheke. Sie können aber auch in der Apotheke einfach Natriumbikarbonat verlangen, dann erhalten Sie die Substanz, die in diesen Bädern den basischen Effekt ausmacht, zu einem günstigen Preis.

Geben Sie ungefähr 170 g basischen Badezusatz in das warme Badewasser, das ergibt ein mit Basen gesättigtes Badewasser. Der Basenüberschuss hilft, die Säuren über die Haut aus dem Körper zu leiten. Bleiben Sie mindestens 20 Minuten im Bad – wenn Ihr Kreislauf es verträgt, auch bis zu 40 Minuten. Je länger Sie baden, umso besser für die Entsäuerung. Danach sollten Sie nicht duschen, sich nur leicht abtrocknen und die Haut nicht eincremen. Die Haut fühlt sich samtweich an, und Sie fühlen sich wie neugeboren.

Ideal ist es, wenn Sie sich nach dem Basenbad gleich ins Bett legen. Nach einem stressigen Tag ist ein Basenbad eine echte Entspannungsoase und ein guter Ersatz für einen zeitaufwendigeren Saunaabend. Baden Sie während des Basenfastens ruhig ein- bis dreimal.