Basenfasten in Beruf und Alltag
Keine Zeit für Ihre Gesundheit? Keine Zeit für Basenfasten? Mit einigen Tricks gelingt Ihnen die hohe Kunst der Zeitersparnis. So lässt sich eine Woche Basenfasten prima im Alltag bewältigen. Die Formel heißt: »Mise en place.« Mit anderen Worten: Organisation und Struktur ist alles.
Die »kleinen« Probleme des Alltags
Letztlich sind Organisation und Struktur nichts anderes als das, was Sie in Ihrem Job täglich leisten. Als »Mise en place« bezeichnet man die Vorbereitung des Arbeitsplatzes in der gehobenen Gastronomie. Das bedeutet: Alles, was zum Kochen und Vorbereiten der nächsten Mahlzeit benötigt wird, liegt griffbereit. Zu anstrengend? Lassen Sie sich einmal darauf ein, und Sie werden erstaunt feststellen, dass ein gut organisiertes Leben Räume schafft. Und Basenfasten ist so einfach und unkompliziert, dass sich die Ernährung während dieser Zeit problemlos in den Alltag integrieren lässt.
Keine Kochmöglichkeit am Arbeitsplatz?
Das ist gar kein Problem, denn es ist nicht unbedingt nötig, dass Sie sich mittags etwas kochen. Nehmen Sie sich Ihre Getränke und Ihre Pausensnacks mit ins Büro. Wenn Sie sich gerne alles frisch zubereiten, dann können Sie sich abends einen Salat für den nächsten Tag vorbereiten, das Dressing dazu kommt in ein Extra glas und wird erst am nächsten Tag vor der Mahlzeit unter den Salat gemischt. Rezepte dazu finden Sie ab → Seite 103. Wenn Ihnen ein Salat nicht ausreicht, nehmen Sie ein Glas milchsauer eingelegtes Gemüse mit ins Geschäft. Wenn Sie gar keine Zeit oder Lust haben, etwas vorzubereiten, gehen Sie mittags in ein Restaurant oder in die Kantine.
Kann man auch in der Kantine Basenfasten?
Wenn Sie im Geschäft eine Kantine haben, können Sie auch dort 100 % basisch zu Mittag essen. Allerdings wird es nötig sein, mit dem Koch Kontakt aufzunehmen und ihn bezüglich der Gemüsegerichte und der Salatdressings zu befragen. Herkömmliche Salatdressings sind nicht basisch, und Gemüse ist meist mit Butter und Sahne zubereitet. Die meisten Kantinen sind aber in der Lage, wenigstens ein rein basisches Gericht anzubieten – und seien es nur Pellkartoffeln. Wenn Sie die Möglichkeit haben, in der Kantine einen unangemachten Salat zu bekommen, dann können Sie sich ein basisches Salatdressing (Rezepte ab → Seite 103) von zu Hause mitbringen.
Sie kommen abends spät nach Hause – und nun?
Ein großes Problem für Berufstätige stellt die lange Arbeitszeit dar. Da ist in der dritten goldenen Wacker-Regel zu lesen, dass man nach 18 Uhr möglichst nichts mehr essen soll, und Sie kommen erst um 21 Uhr aus dem Büro? Hier gibt es eine ganz einfache Möglichkeit, die ich selbst oft nutzen muss, da ich selten vor 21 Uhr aus der Praxis komme: Sie nehmen sich ein Päckchen Gemüsebrühwürfel mit ins Büro. Wenn Sie dort keinen Wasserkocher haben, bringen Sie sich einen mit. In einem Teebecher lösen Sie einen Gemüsebrühwürfel in kochendem Wasser auf und trinken die Gemüsebrühe um 18 Uhr. Wenn Ihnen das nicht reicht, dürfen Sie auch einen zweiten Becher Gemüsebrühe trinken. Trinken Sie sehr langsam – es ist Ihr Abendessen! Danach dürfen Sie noch literweise Kräutertee trinken – das beruhigt den Magen. Wenn Sie dann um 23 Uhr hungrig werden, gehen Sie zu Bett. Das ist ohnehin gesünder während des Basenfastens.
Hilfe – die Familie macht nicht mit!
Immer wieder werde ich gefragt, wie man basenfasten kann, wenn die Familie oder der Partner nicht mitmachen. Für manche Frauen ist es scheinbar nicht möglich, etwas anderes zu essen als ihr Partner oder ihre Kinder. Dabei ist gerade Basenfasten bestens geeignet, in das »normale« Kochen eingebaut zu werden. Wenn Ihre Familie am Sonntag unbedingt Putengeschnetzeltes essen möchte und Sie wollen basenfasten – wo ist das Problem? Sie bereiten sich Ihre basischen Mittagsrezepte, beispielsweise einen Salat mit basischem Dressing und Ihr Gemüsegericht. Dazu machen Sie das Putengeschnetzelte und stellen alles auf den Tisch: Sie essen nur die basischen Gerichte, Ihre Familie isst alles. Je weniger Wirbel Sie darum machen, umso problemloser läuft das. Das Interessante ist, dass die wenigsten Menschen merken, dass der Salat und die Gemüsezubereitung rein basisch ist. Und Sie sind ja schließlich nicht gezwungen, säurebildendes Fleisch zu essen, wenn Sie sich fit und gesund erhalten wollen. Oder wollen Sie lieber auch Fleisch essen? Dann sollten Sie sich vielleicht doch zum Basenfasten aus der Familie zurückziehen – oder noch ein wenig an Ihrer Motivation (Basenfasten-Basic Nr. 1, → Seite 14) arbeiten …
Basische Vorräte schützen vor sauren
Die Basenfastenampel begleitet Sie durch die Woche
Passen Sie den Speiseplan des 7-Tage-Basenfastenprogramms an Ihre Bedürfnisse an und testen Sie zuerst, welcher Kochtyp für Basenfasten Sie sind:
Kochen – das geht gar nicht! Ich bin beruflich ständig unterwegs. Wenn basisch, dann im Restaurant oder in der Kantine. Wenn überhaupt, dann koche ich mal am Wochenende.
Ich mogle auch schon mal ein basisches Fertiggericht dazwischen, damit es schneller geht.
Keine halben Sachen: Bei mir kommt nur frisch Zubereitetes auf den Tisch. Ein wenig Kochen kann ich locker in den Berufsalltag einbauen.
Haben Sie sich in dieser »Basenampel« wiedererkannt? Bei welchem der Statements haben Sie gesagt: »Ja – das könnte ich gesagt haben«? Bei Grün, Gelb oder Rot? Oder gehören Sie zu den Menschen, die sich nicht genau einordnen lassen und deren Alltag so unberechenbar ist, dass Sie nie richtig planen können? Geht es Ihnen wie den meisten Menschen? Sie würden ganz gerne alles frisch zubereiten, aber Sie haben weder die Zeit noch das Durchhaltevermögen dazu? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Denn hier finden Sie Tipps und Tricks, die Ihnen Basenfasten leicht machen – egal, wie Ihr Alltag ab läuft. Das 7-Tage-Programm ab → Seite 74 enthält Alternativen für jeden Typ. Und: Es erlaubt Ihnen schnelle Gerichte und gibt Tipps, wie Sie das 7-Tage-Programm durchführen können, wenn Ihr Alltag chaotisch abläuft.
Basenfasten unterwegs
Ich habe zu meinem Erstaunen immer wieder erlebt, dass gerade Männer beim Basenfasten ein unglaubliches Durchhaltevermögen aufbringen. So haben mir Patienten von vierwöchigen Basenfastenkuren berichtet, die sie ausschließlich auf einer Geschäftsreise machten und dabei 8 und mehr Kilo abgenommen haben und ihre chronische Nebenhöhlenentzündung losgeworden sind. Es geht also. Ich habe es selbst ausprobiert, als eine berufliche Fortbildung in eine meiner Basenfastenwochen fiel. Einmal bot mir eine Kellnerin als Gemüse zwar Kartoffeln, Karotten, Zucchini, Spätzle und Brot an – dass Spätzle und Brot nicht zu den Gemüsesorten gehören, müssen Sie vielleicht noch dem ein oder anderen Kellner erst beibringen. Sagen Sie einfach, was Sie wollen, und Sie bekommen es – fast immer! Das gilt zumindest für deutschsprachige Länder. Wenn Ihre Geschäftsreise in andere Länder, etwa in die USA oder in asiatische Länder geht, dann sollten Sie Ihre Basenfastenzeit nicht gerade in diese Zeit legen, da dort doch ein völlig anderes Ernährungsbewusstsein herrscht.
WICHTIG
Basisches Reisepaket
- Quellwasser bzw. stilles Wasser
- Gemüsebrühwürfel
- Teebeutel mit geeigneten Teesorten (s. → Seite 18)
- 1–2 Päckchen Trockenfrüchte
- Mandeln, Pistazien, Macadamia-, Zedern-, Para- oder Walnüsse
- Obst, sofern Sie es lagern können, vor allem Bananen
- 1 kleines Glas Mandelmus
- Erdmandelflocken
- Evtl. ein Glas Olivencreme oder Pesto ohne Knoblauch
- 1 Basenbad
Basenfasten im Hotel und im Restaurant
Da Hotels sehr unterschiedlich ausgestattet sind, ist es ratsam, sich mit den basischen Grundnahrungsmitteln für unterwegs zu versorgen. So kommen keine Engpässe auf, in denen Sie verführt werden können, doch zu einem Säurebildner zu greifen. Und: Viele der beim Basenfasten empfohlenen Lebensmittel sind in Hotels nicht so bekannt. Manche Hotels bieten jedoch schon Quellwasser guter Qualität an – aber das ist eher die Ausnahme.
Frühstück
Die meisten Hotels haben eine Auswahl an frischem Obst oder einen frischen Fruchtsalat. Wenn der Fruchtsalat mit Dosenobst gemischt ist, sollten Sie auf das frische Obst ausweichen. Auch eine Auswahl an Nüssen findet sich an vielen Frühstücksbüffets. Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Walnusskerne, auch Trockenobst können Sie nach Lust und Laune in Ihr Müsli mischen. Wenn Sie sich Chufas Nüssli mitgebracht haben, dann fragen Sie nach einer halben Zitrone – und fertig ist das basische Müsli. Erwarten Sie nicht, dass das Hotel Bananen hat, denn diese gehören nicht zum kontinentalen Frühstück – ein Standard, an das sich die meisten Hotels für Geschäftsreisende halten. Fragen Sie daher vorher nach oder bringen Sie Ihre eigenen Bananen mit. Nehmen Sie vorsichtshalber auch Ihren eigenen Teebeutel mit, da die meisten Hotels nur schwarze, grüne, Früchte- und aromatisierte Tees haben. Pfefferminztee oder Kamillentee können Sie trinken, wenn Ihnen das schmeckt, allerdings nicht mehr als eine kleine Kanne.
Zwischenmahlzeit
Essen Sie von den Snacks, die Sie dabei haben. Ideal sind Apfelringe, weil sie auch in größeren Mengen nicht schnell zu Blähungen führen, sowie Birnen und Aprikosen, die nicht so kleben. Datteln und Feigen kleben schnell an den Händen und sind damit für einen Erste-Hilfe-Snack bei Geschäftsterminen nicht so geeignet. Auch Mandeln sind eine saubere und basische Sache. Wenn es eine offizielle Pause ist, dann ist auch eine Banane eine unkomplizierte Zwischenmahlzeit.
Mittagessen
Wenn es ein Büffet gibt, können Sie sich die Gerichte aussuchen, die ohne Säurebildner sind – auch Sahne, Butter und Knoblauch dürfen nicht dabei sein. Das ist bei manchen Büffets gar nicht so einfach. Sollten Sie nichts finden, dann fragen Sie den Koch – irgendetwas Basisches kann jeder Koch machen. Und wenn es ein Salat ist, den Sie sich selbst anmachen – geht beim Italiener ganz prima.
Wenn Sie mittags nicht auf das Hotel angewiesen sind, dann laufen Sie doch ein wenig herum und schauen Sie nach einem Kaufhaus oder nach einem Imbiss, bei dem die Salatauswahl Sie nicht in Tränen ausbrechen lässt, weil er lasch und unappetitlich aussieht. In den meisten Städten, auch an Bahnhöfen und Flughäfen, findet man solche Futterstellen, die trotz des üblen Fettgeruchs manchmal überraschend knackige Salate anbieten. Das Dressing lassen Sie dann natürlich weg.
Wenn Sie etwas mehr Zeit haben, dann halten Sie Ausschau nach einem Restaurant, dass frischen Salat oder ein Salatbuffet anbietet, oder nach einem guten Italiener. Beim Italiener können Sie sich einen Salat aus basischen Zutaten bestellen und sich Öl, Pfeffer und Salz separat bringen lassen. Man wird Ihnen auch gerne eine halbe Zitrone servieren – und so können Sie Ihren basischen Salat selbst am Tisch anmachen – was in Italien ganz selbstverständlich. Wenn Ihnen nicht nach Rohkost ist, können Sie auch am Mittag schon eine Gemüseplatte bestellen, auch da bietet sich das italienische Restaurant oder ein vegetarisches Restaurant an. Beim Italiener können Sie nach gekochtem oder gegrilltem Gemüse fragen. Zum gekochten Gemüse lassen Sie sich etwas Olivenöl reichen. Auch manche Antipasti sind basisch: gegrillte Zucchini, Auberginen und Paprika – fragen Sie hier nach, ob die Gemüse ohne Knoblauch sind. Auch eingelegte Champignons sind in der Regel basisch zubereitet. Und Oliven ohne Knoblauch gehen immer.
Zwischenmahlzeit
Bevor Sie etwas essen, ist ein Glas Tee oder Wasser eine gute Beruhigung für den Magen. Am Nachmittag sollten Sie mit Trockenobst vorsichtig sein. Wenn Sie nicht zu Blähungen neigen, dann dürfen es noch ein paar Apfelringe sein. Frisches Obst oder Gemüserohkost sind am Nachmittag allerdings tabu. Sie können einige Ihrer mitgebrachten Mandeln knabbern, und vielleicht haben Sie Glück, und das Hotel bringt Ihnen einige Oliven ohne Knoblauch.
Abendessen
Fragen Sie im Hotel nach dem Gemüseangebot. Leider haben die meisten Hotels nur 1–2 frische Gemüsesorten, wenn überhaupt, anzubieten. Je nach Ausstattung der Hotelküche und Anspruch des Kochs wird man Ihnen hier sehr entgegenkommen. Fragen Sie nach 1–3 Gemüsesorten – beispielsweise Karotten, Zucchini oder Blumenkohl. Fragen Sie, ob diese Ware frisch oder tiefgekühlt ist. Lassen Sie sich das Gemüse abkochen und etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer dazu reichen. Auch Kartoffeln, als Salzkartoffeln oder als Pellkartoffeln, sind basisch, aber alleine natürlich etwas langweilig. Mein Tipp: Bringen Sie sich ein kleines Glas Olivencreme oder Pesto ohne Knoblauch mit und lassen Sie sich die Kartoffeln auf das Zimmer servieren. Dort können Sie dann Ihr basisches Abendessen genießen: Pellkartoffeln mit Pesto. Nicht vergessen: Auch eine Kanne Wasser für Ihren Tee oder stilles Wasser dazu bestellen.
Auch Bratkartoffeln können Sie unterwegs essen, müssen aber auch hier genau nachfragen: Sind sie in Schweineschmalz, in Butter oder in einem guten Öl gemacht? Sind da eventuell Eier oder Speckwürfel hineingemogelt? Viele Restaurants und Bistros machen das ganz selbstverständlich und kommen noch nicht einmal auf die Idee, dies auf der Karte zu vermerken. Das habe ich schon öfters erlebt und mich auch postwendend beklagt. Theoretisch wäre auch ein Kartoffelsalat ein basisches Abendessen, da diese in konventionellen Restaurants aber mit Essig oder gar mit Mayonnaise angemacht sind, haben Sie hier wenig Chance auf einen rein basischen Salat. Manche Restaurants haben auch Folienkartoffeln auf der Karte. Die Creme dazu lassen Sie besser weg. Allerdings sind Folienkartoffeln nicht immer frisch. Nicht selten habe ich völlig vermatschte, stundenlang warmgehaltene Kartoffeln erhalten, die man wirklich nicht essen, geschweige denn genießen konnte.
Ein Rohkostsalat ist auch im Hotel abends keine gute Idee. Da Sie ja auf Geschäftsreise sind, können Sie davon ausgehen, dass Sie abends nicht relaxt ins Hotel zurückkehren, und das steigert die schlechte Verdaulichkeit von Rohkost am Abend.
Wenn Sie am Abend nicht sehr hungrig sind, dann können Sie sich auch eine klare Gemüsebrühe machen lassen. Vorsicht: Die meisten Restaurants verstehen unter einer Gemüsebrühe dann doch eine Hühnerbrühe, eine Rinderkraftbrühe oder eine Brühe mit Geschmacksverstärker. Fragen Sie nach und stellen Sie sicher, dass die Suppe keinen Fleischfond enthält. Nehmen Sie sicherheitshalber Ihre eindeutig basischen Gemüsebrühwürfel von zu Hause mit und lassen Sie sich einen Becher und heißes Wasser aufs Zimmer bringen.
Auch hier sind italienische Restaurants Spitze: Die meisten bereiten Ihnen einen herrlichen Gemüseteller, wenn Sie danach fragen. Verlangen Sie einen Teller mit Gemüse und Olivenöl und basta! Und das Schöne ist: Wenn Sie in Gesellschaft sind, sitzen Sie nicht ohne Essen da – Sie haben eine Essensportion vor sich wie Ihre Kollegen und werden davon satt.
Was sonst noch wichtig ist:
Sorgen Sie auch unterwegs im Hotel für ausreichend Bewegung und Erholung. Wenn Sie in einem Hotel mit Wellnessabteilung sind, buchen Sie rechtzeitig einen Massagetermin oder gehen Sie morgens vor dem Frühstück eine halbe Stunde schwimmen. Auch 2–3 Saunagänge am Abend nach einem anstrengenden Arbeitstag sind eine Wohltat und entsäuern.
Wenn Sie sich im Hotel eine Tee-Thermoskanne mit heißem Wasser mit aufs Zimmer geben lassen, können Sie dort den restlichen Flüssigkeitsbedarf decken. Bitten Sie darum, dass man Ihnen das Wasser in eine Thermoskanne füllt, in der davor kein Kaffee war – Kaffeegeschmack im Tee beim Basenfasten ist nicht der Hit.
Keine Scheu im Restaurant: Der Gast ist König
In einem guten Restaurant – auch im Hotelrestaurant – wird man immer bemüht sein, Ihre Wünsche zu erfüllen. Und wenn Sie vom Kellner eine brummlige Antwort erhalten: »Es gibt nur, was auf der Karte steht …« Dann vergessen Sie das Lokal – und gehen Sie dort hin, wo man Ihre Wünsche gerne erfüllt.
Es ist sicher nötig, dass Sie bei der Auswahl Ihres Menüs genau nachfragen müssen, wie es zubereitet ist. Die Möglichkeiten von Restaurants, Säurebildner in das Essen zu schmuggeln, sind nahezu unerschöpflich. Da bestellt man grüne Bohnen, und sie werden im Speckmantel serviert. Wenn Sie dem Koch genau sagen, was Sie essen wollen und was in dem Gericht nicht drin sein darf, dann müsste es klappen. Bestellen Sie daher nicht einfach einen Teller Gemüse oder Salat, sondern sagen Sie ganz genau, dass keine tierischen Produkte, keinerlei Milchprodukte und kein Brot oder andere Teigwaren in dem Gericht sein dürfen. Ein Problem, das Sie unterwegs immer haben werden, ist die Unfähigkeit vieler Köche, ohne stark gewürzte tierische Produkte, ohne Geschmacksverstärker und vor allem ohne Sahne ein schmackhaftes Gericht hinzubekommen. Auf diesem Gebiet herrscht in vielen Restaurantküchen – nicht nur in Deutschland – eine bedenkliche Unterentwicklung.
Tipp: Wenn Sie beruflich oft unterwegs sind und auf Mittagessen in Restaurants angewiesen sind oder mehrere Tage in einem Hotel verbringen müssen, dann ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über das Hotel zu informieren. Rufen Sie einfach 1–2 Tage vor Ihrem Aufenthalt an und fragen Sie gezielt nach den basischen Lebensmitteln, die im Kasten aufgelistet sind. Wenn Sie wissen, wie das Hotel ausgestattet ist, dann können Sie Ihr basisches Reisepaket entsprechend bestücken. Fragen Sie auch nach, ob Sie eine Badewanne im Zimmer haben für ein Basenbad – ist nach einem anstrengenden Arbeitstag unterwegs sehr erholsam.
Diese Basenbildner können Sie in Hotels und in Restaurants bekommen
- Frisches Obst
- Frisch gepresste Säfte, z. B. Orange
- Bananen auf Nachfrage
- Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Sesam am Frühstücksbüffet
- Rohkostsalate ohne Dressing
- Zitronen für das Dressing
- Pellkartoffeln, Salzkartoffeln
- Folienkartoffeln ohne creme
- Bratkartoffeln in Öl angebraten
- Frisches Gemüse auf Nachfrage, gekocht oder gegrillt
- Gemüsesuppen ohne Sahne
- Klare Brühen ohne Geschmacksverstärker
- Stilles, mineralienarmes Wasser
- Pfefferminztee
- Kamillentee
- Eisenkrauttee (Verbene)
- Fencheltee
- Kräutertees ohne Früchte und ohne Aromen
Praktische Tricks gegen Säurefallen
Ein ganz wesentlicher Punkt, dem Alltagsstress ein Schnippchen zu schlagen, ist das »Mise en place« bei der Vor- und Zubereitung der Gerichte. Die Rezepte sind bei diesem Programm für Eilige so gewählt, dass sie entweder sehr schnell fertig sind oder sich gut vorbereiten lassen. Zum richtigen Zeitmanagement gehört auch, dass Sie Ihre Schwächen berücksichtigen. Nehmen Sie sich nicht vor, am Mittwochabend einen Salat und eine Suppe für den nächsten Tag vorzubereiten, wenn Sie genau wissen, dass Mittwoch Ihr Oberstresstag ist und Sie abends zu gar nichts mehr Lust haben. Solche Situationen sind Säurefallen. Denn, was passiert? Sie haben sich übernommen, und nun schaffen Sie es doch nicht, so zu kochen, wie Sie eigentlich wollten. Sie resignieren und vertagen Basenfasten auf einen späteren, »günstigeren« Zeitpunkt. Nehmen Sie sich lieber weniger vor, mogeln Sie auch ruhig mal ein basisches Fertiggericht dazwischen – Beispiele hierfür finden Sie ab → Seite 46, und ab → Seite 64 können Sie lesen, wie Sie optimal vorbereitet in Ihre Basenfastenwoche starten.
Säurefalle Nr. 1: Heißhungerattacken!
Sie kommen von der Arbeit nach Hause, sind lustlos, müde und hungrig, und jetzt sollen Sie ein Gemüsegericht nach Wacker kochen? Niemals! Sie machen den Kühlschrank auf, und die Versuchung nach dem ersten Stück Käse oder nach einem Brot ist riesig. In dieser Situation schaffen es die wenigsten Menschen, standhaft zu bleiben – ist auch ein wenig viel verlangt. Vermeiden Sie, dass Heißhungerattacken Sie zum Kühlschrankräuber machen – es gibt da einige Tricks (siehe Kasten auf der gegenüberliegenden Seite).
Säurefalle Nr. 2: Zu wenig trinken!
Wie soll man die erforderliche Trinkmenge von 2,5–3 Liter pro Tag bewältigen, wenn man erstens keine Zeit hat und zweitens keinen Durst? Hier ein praxiserprobter Trick: Unterteilen Sie den Tag in 3 Zeitabschnitte (vormittags bis zum Mittagessen, nachmittags und Feierabend) und stellen Sie sich für jeden Zeitabschnitt eine 1-Liter-Flasche Wasser oder eine 1-Liter-Thermoskanne Wasser oder Kräutertee zurecht, die Sie in diesem Abschnitt austrinken:
- Die erste Flasche bzw. die erste Thermoskanne bis zur Mittagspause,
- die zweite bis zum Feierabend,
- die dritte bis zum Schlafengehen.
Planen Sie das so selbstverständlich ein, wie Sie sonst Ihre Arbeitsabläufe im Berufsalltag planen. Wenn Sie am PC arbeiten, können Sie sich auch jede Stunde an das Trinken erinnern lassen. Dafür gibt es inzwischen sogar eine Website: Über → www.trinkberater.de können Sie sich einen »Trink-Wecker« abonnieren. Nach wenigen Tagen – zähe Naturen brauchen auch Wochen dazu – ist Ihnen das Trinken so selbstverständlich, dass Sie es selbst merken, wenn Sie zu wenig getrunken haben. Und das behalten Sie am besten so bei – auch nach dem Basenfasten. Ein Becher Tee kann Sie vor so mancher unnötig hineingestopften Kalorienbombe bewahren, denn er beruhigt erst mal den Magen. Und denken Sie daran: Sie entsäuern nur gut, wenn Sie Ihre tägliche Trinkmenge zu sich nehmen.
Immer etwas Basisches greifbar haben, so kommen Sie nicht in Versuchung.
Säurefalle Nr. 3: Stress!
Stress killt die meisten guten Vorhaben. Beispielsweise könnte Sie trotz guter Planung und Motivation am dritten Tag der Megastress überfallen. Nichts läuft nach Plan, Ärger mit Kollegen, der Chef spielt mal wieder verrückt … Und abends kommen Sie nach Hause und brauchen eine Belohnung, und zwar am besten in Form von Schokolade, Alkohol oder wenigstens einem schönen »sauren« Essen? Aber halt – umdenken ist angesagt! Überlegen Sie sich für solche Fälle rechtzeitig eine basische Alternative. Belohnen Sie sich auf gesunde Weise! Zum Beispiel mit einem schönen Bad, einer Massage oder einem Saunaabend. Es gibt so viele wohltuende Dinge, die gesund sind.
WISSEN
Tricks gegen Heißhunger attacken
- Warten Sie mit dem Essen nie so lange, bis Sie Heißhunger bekommen. Essen Sie einen kleinen basischen Snack, wenn Sie schon während der Arbeit hungrig werden, beispielsweise Trockenobst oder Mandeln. Am besten haben Sie für den Notfall immer ein paar basische Snacks und Wasser bei sich.
- Vermeiden Sie von vorneherein, dass Sie nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommen und nur schnell zu verzehrende Säurebildner im Hause haben. Sorgen Sie dafür, dass immer etwas Basisches sofort greifbar ist – und wenn es nur ein Glas Oliven ist.
- Bereiten Sie sich am Vorabend ein Mittag- oder Abendessen für den nächsten Tag so weit vor, dass Sie es nur noch kurz aufwärmen müssen oder kalt essen können. Es ist doch schön, wenn Sie bald Feierabend haben und wissen, Sie müssen das Süppchen nur noch kurz aufwärmen. So können Sie beispielsweise einen Kartoffelsalat oder im Sommer marinierte Zucchini oder Auberginen – ohne Knoblauch versteht sich – am Vorabend zubereiten. Das geht schnell und steht am nächsten Abend essfertig im Kühlschrank.