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Koltscha, Tikonov
Achernar-PDZ, Mark Capella, Vereinigte Sonnen

 

13. November 3064

Raketen sausten auf grauen Rauchbahnen heran und rissen den Boden auf. Die verkohlten Brocken prasselten auf Rudolf Schakows Exterminator. Das bläuliche Gleißen von PPK-Feuer krachte in die linke Hüfte des Mechs und trieb ihn zur Seite. Schakow drehte den Rumpf nach rechts und senkte das Fadenkreuz auf einen heranstürmenden Wachmann des 3. Republikanischen Heers. Eine Salve aus Schakows LSR-Lafette hämmerte auf den Kampfkoloss ein und zog ein breites Band von Feuer und Vernichtung über dessen linke Flanke. Der Pilot der nur leicht gepanzerten Maschine überlegte sich seine übereilte Taktik noch einmal und zog sich in Richtung der eigenen Linien zurück.

Ganz im Gegensatz zu einem RepublikanerCaesar, der weiter vorrückte, nachdem er Schakows Mechpanzerung mit der Teilchenschleuder zu Leibe gerückt war. Der 70-Tonner war ein Jäger, in der Lage, reichlich Feindfeuer einzustecken und mit massiver Schlagkraft zu antworten. Mit Gaussgeschütz und Partikelkanone für größere Entfernungen - und Impulslasern für den Nahbereich - war er der gefährlichste Gegner, den Schakow derzeit hatte.

Der Caesar feuerte das Gaussgeschütz in das linke Knie des Exterminator, zertrümmerte die Panzerung und riss den Unterschenkel nach vorne, als die Kanonenkugel dessen Aktivator pulverisierte. Schakow, der nicht erkannt hatte, dass das Knie zerschmettert war, legte bei dem Kampf gegen die Wucht des Treffers zu viel Gewicht darauf. Das Bein des schweren Mechs gab nach und verbog sich. Er gab den Widerstand auf und ließ sich fallen. Im Sturz bearbeitete er die Steuerung, um den Aufprall soweit wie möglich zu dämpfen. Der Kampfkoloss rollte auf der linken Mechschulter ab und verlor auf dem harten Boden weitere Panzerung. Zumindest aber gelang es Schakow, die Arme unter den Rumpf des Stahltitanen zu ziehen, um ihn wieder aufrichten zu können.

Die Schlacht um Tikonov tobte seit vier Tagen, und trotz der Vorhersagen Präzentor Irelons war sich Schakow keineswegs sicher, wie sie letztlich ausgehen würde. Victor und die anderen Regimentskommandeure hatten sich bei der Entscheidung, jetzt schon in die Vereinigten Sonnen vorzustoßen, auf ein paar Annahmen gestützt, nicht zuletzt auf die Erwartung einheimischer Hilfe beim Aufbau eines sicheren Brückenkopfes. Diese Unterstützung war bis jetzt allerdings nicht mehr als ein hohles Versprechen. Der Angriff hatte sich schnell in eine Entsatzaktion verwandelt, bei der Irelon und Generalkommandantin Killson sich viel Mühe gaben, zu retten, was von den Anhängern Prinz Victors auf Tikonov noch zu retten war.

Aber ganz gleich, wo sie durchbrachen, irgendwo anders auf dem Planeten schlugen die Einheiten Katherines zurück. Nur etwa die Hälfte des 1. NAIWAkademiekaders existierte noch, und noch weniger von der Mark-Capella-Miliz Valexa, die dem Kader in einer früheren Phase des Kriegs zu Hilfe gekommen war. Tikonov war eine wichtige Welt mit reichen Rohstoffvorräten und ausgedehnten Industrieanlagen. Katherine hatte Algol aufgegeben, um die 15. Leichte Deneb-Kavallerie hierher verlegen zu können, und jetzt befand sich auch das 3. Republikanische hier.

»Demi Schakow«, drang eine Stimme mit schwerem apanischem Akzent aus dem Helmlautsprecher, bevor er den Mech wieder auf den Beinen hatte. »Sie benötigen Unterstützung, hai?«

»Nein«, antwortete er. »Arigato.« Sein Exterminator diente als Anker für die rechte Flanke der 244. Division, die durch ein Bataillon der Auslandslegion verstärkt wurde. Der Bataillonsführer stammte aus dem Draconis-Kombinat, und das japanische Wort für ›Danke‹ war eines der wenigen, die der ComGuardist kannte. Von allen Auslandslegionären war das draconische Kontingent das, welches er am liebsten an seiner Flanke wusste.

Vorsichtig, um den zerstörten Aktivator nicht noch einmal überzubelasten, hebelte er den Exterminator wieder senkrecht. In einem silbrigen Schimmern donnerte eine weitere Gausskugel rechts vorbei. Obwohl der Schuss ihn verfehlte, zuckte Schakow unwillkürlich zurück. »Weiter einkreisen«, befahl er und vergewisserte sich auf der Sichtprojektion der Positionen von Freund und Feind.

Die Fehler des 1. Kader auf Tikonov waren so offenkundig, dass sie vermutlich irgendwann in einem Lehrbuch der MANA auftauchen würden. Die Luft/Raumjäger der Deneb hatten die Hälfte des Kadergeschwaders am Boden überrascht, und nachdem sie sich die Luftüberlegenheit gesichert hatten, hatten sie den Rest der Einheit daran gehindert, sich wieder zu sammeln. Lieutenant General Jonathan Sanchez und seine komplette Befehlskompanie waren in die Berge getrieben worden, und ohne ihn war jeder Versuch der Kadetten gescheitert, einen koordinierten Widerstand zu organisieren.

Wo der NAIW-Kader ein Bataillon Panzer aufbot, traf er auf zwei Bataillone mit Mechunterstützung. Als er versuchte, eine Kompanie BattleMechs und Krötentruppen zu vereinen, gerieten beide in ein von der Leichten Deneb-Kavallerie angelegtes Minenfeld. Nach dem Gegenschlag der Kavallerie waren nur zerstörte Maschinen und verwundete Krieger zurückgeblieben. Der 1. Kader und die MCM Valexa waren gezwungen gewesen, die nächstgelegene Ortschaft oder Befestigung zu verteidigen, und selbst das war ihnen in den Wochen vor dem Eintreffen der Einsatzgruppe Victors immer schwerer gefallen.

Um die Belagerung Koltschas zu brechen, einer der wenigen Städte, die noch Widerstand in Prinz Victors Namen leistete, hatten sie zu brutaler Gewalt greifen müssen. Entsprechend der vorbesprochenen Strategie hatten die ComGuard-Piloten die Luft freigeräumt. Dann war ein gemischtes Mech- und Panzerbataillon der 244. vorgerückt, während die Auslandslegion an der rechten Flanke umschwenkte, um das Republikanische Heer einzukesseln. Generalkommandantin Killsons Arkturusgarde griff das Basislager der Republikaner an, sodass sie auf keine Entsatztruppen hoffen durften, und so saß das 3. Heer zwischen der anrückenden Streitmacht und der vom Kader verteidigten Stadt in der Falle.

Nun hatten die Republikaner die schwächste Stelle des Kessels entdeckt. Sie hatten eine Mechlanze ausgeschickt, um die Nahtstelle zu prüfen, an der die Auslandslegion eingeschwenkt war, um den Hammer für den Amboss der ComGuards zu bilden. Gegen zwei mittelschwere Mechs und den Caesar standen nur noch Schakows lahmender Exterminator und Chu-sa Barnetts Daikyu zwischen dem Heer und einem Durchbruch.

»Der Caesar ist ein Problem, Demi Schakow«, stellte Barnett fest. Das Ende des Funkspruchs wurde von schweren Störungen überlagert, als ein PPKSchuss die Flanke seines Mechs streifte. Das silberne Energiefeuer brannte reichlich Panzerschutz davon.

»Er wäre ein kleineres Problem, wenn der 1. Kader aus Koltscha ausrücken und uns zu Hilfe kommen würde«, erwiderte Schakow und humpelte mit seiner Maschine ein paar Schritte vor. »Würde er dem Heer ziemlich genau jetzt in den Rücken fallen, hätten wir die Republikaner von drei Seiten in der Zange, und sie würden zerbrechen.«

Eine neue Stimme ertönte aus den Lautsprechern in Schakows Neurohelm. »Das tun sie aber nicht.« Offenbar hatte Präzentor Irelon das Gespräch mitgehört. Der wieder im aktiven Dienst stehende Irelon hielt in seinem Crockett die Mitte der Schlachtreihe, in der Des Prinzen Mannen frontal auf das Republikanische Heer zumarschierten. »Solange Prinz Victor nicht hier ist, bleiben sie, wo sie sind, bis sie entweder gerettet oder aufgerieben sind. Was immer du da hinten für ein Problem hast, Schakow, sieh selbst zu, dass du es löst.«

»Verstanden«, bestätigte Schakow. Seine Raketen schlugen neue Krater in die Panzerung auf dem linken Bein des Caesar, doch das reichte nicht. Selbst mit Chu-sa Barnetts PPK und Autokanone als Unterstützung würde das Gaussgeschütz des Republikaner-Mechs früher oder später die Entscheidung erzwingen.

Früher, so schien es, als ein weiteres metallisches Glitzern den rechten Mecharm des Daikyu halb vom Rumpf riss. Die rote Energielanze des WachmannLasers bohrte sich hinterdrein und vollendete das Zerstörungswerk. Der verbliebene Stummel rotierte wild an der Schulter, als der schwere Aktivator mit dem plötzlich reduzierten Gewicht nicht fertig wurde. Ein paar noch herabhängende knotige Myomerbündel peitschten umher wie sich windende, silbrige Aale.

»Chu-sa, ziehen Sie sich zurück, und zwar sofort!«, befahl Schakow. »Keine Widerrede. Zwohundert Meter.« Mit einem Blick in die obere rechte Ekke des Sichtfelds blinzelte Schakow sich hastig durch die voreingestellten Kommkanäle, bis er seine Prioritätsverbindung zur ganzen Auslandslegion eingestellt hatte. Die optische Steuertechnologie seines Neurohelms wurde durch direkten Blickkontakt aktiviert und zählte einfach die Blinzelbewegungen. Durch die erst kürzlich von ComStar entwickelte OST war es möglich, bei der Kommunikation die Hände frei zu behalten. Und sie war nicht die einzige neue Technologie, mit der Schakows Exterminator seit kurzem ausgestattet war.

ausgestattet war.

Befehl. Vom Gegner lösen. Alle Einheiten lösen sich aus dem Kampf und ziehen sich zurück.« Auf der Sichtprojektion sah Schakow die Maschinen den Rückzug antreten. »Einen halben Klick nach Nordnordost schwenken, danach das 3. Heer mit voller Breitseite angreifen. Champion Eins«, fügte er hinzu, denn er war sicher, dass Irelon mithörte, »wir bringen den Hammer näher an Koltscha.«

Indem er die Legion an der Flanke in einen weiteren Bogen zog und Barnett zurückbeorderte, platzierte Schakow sich selbst als Scharnier zwischen den beiden Einheiten. Mit humpelndem Rückzug, zu langsam, um selbst auf der kurzen Strecke mit dem Daikyu mitzuhalten, lockte er den Caesar vor.

Die anderen Republikaner folgten ihm. Sie hatten Blut geleckt und keine Angst vor der Raketenlafette des Exterminator. Der Caesar und der Wachmann bewegten sich als Team. Der andere Spielgefährte des 70-Tonners, ein VL-5S Vulkan, brach aus der Deckung eines Hartriegelhains und setzte ebenfalls nach. Laserfeuer und Autokanonensalven der kleineren Heeresmechs zuckten auf den Exterminator zu und badeten die angeschlagene Maschine in tödlichem Licht. Der Caesar schleuderte künstliche Blitzschläge über die obere Rumpfpartie und schnitt durch die Überreste an Panzerung. Das Gaussgeschütz hob er sich offenbar für den Todesstoß auf.

Schakow versuchte, bis dreißig zu zählen, um sicherzugehen, dass die Republikaner nicht mehr zurück konnten. Die Autokanone des Vulkan fraß sich mit Kaliber-80-mm-Granaten in die Schulter des Mechs. Der Wachmann stieß mit dem Lichtwerfer zu und zog eine wütend rot glühende Strieme quer über die rechte Rumpfseite. Zwanzig ... einundzwanzig ... zweiundzwanzig ... Eine Gausskugel prallte vom linken Rumpf ab, zertrümmerte die Panzerung in einem Übelkeit erweckenden Knirschen, das durch den Torso des Exterminator hallte und das Cockpit erzittern ließ.

Fünfundzwanzig. Gut genug. »Auslandslegion, drauf und dran!«
Er schaltete wieder in den Vorwärtsgang, und der Exterminator wankte auf den Fersen der riesigen Metallfüße, als der Riese von einem langsamen Rückwärtsgang in einen humpelnden Vorwärtsspurt wechselte. Schakow feuerte die Raketen an dem Vulkan vorbei und deckte Kopf und Schultern des Caesar mit Geschossen ein. Mindestens eine Rakete schlug dicht am Cockpitwulst ein, riss das Panzerglaskanzeldach auf und versetzte dem Piloten einen hoffentlich gehörigen Schrecken. Dann schaltete Schakow die Laser dazu und lieferte einen weiteren Schock nach: Er hatte die mittelschweren Lichtwerfer auf Extremreichweite nachgerüstet. Mit einer Reichweite, die fast an die des schweren Lasers des Wachmann heranreichte, hämmerten seine Lichtbahnen auf Torso und Arme des Caesar ein. Panzerung zerschmolz unter der Berührung und rann orangeglühend davon.
Chu-sa Barnetts Daikyu rückte schnell wieder vor, deckte den Vulkan mit der verbliebenen ImperatorUltra-Autokanone ein und geißelte mit der PPK dessen Panzerung. Schakow überließ dem Draconier die beiden mittelschweren Mechs und zündete die Sprungdüsen. Superheißes Plasma floss vom Reaktor in die Reaktionskammern der Düsen. Der Exterminator erhob sich auf Feuerzungen in die Lüfte und flog über den Wachmann hinweg. Indem er die rechte Düse stottern ließ, steuerte Schakow den Mech auf die linke Seite des Caesar und setzte den Exterminator dicht daneben auf, gerade weit genug, um einen Querschuss mit der PPK des Gegners unmöglich zu machen.
Das Gaussgeschütz richtete auch schon genug Schaden an, als es seine Kugel mitten in die Brustpartie des Exterminator spie. Da dort kaum noch Panzerung existierte, verbrauchte die Nickeleisenkugel den größten Teil ihrer beeindruckenden kinetischen Energie am Mechskelett aus geschäumtem Titan und der Hülle des Fusionsreaktors. Stützstreben verbogen sich und brachen. Abwärme aus dem Reaktor schlug in den Rumpf durch und stieg aufwärts durch den Cockpitboden. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war Schakow schweißgebadet.
Obwohl ihm klar war, welche Hitzebelastung er damit provozierte, feuerte er eine Breitseite aller vier Laser. Rubinrote Skalpelle aus gebündeltem Licht schnitten tief in die linke Flanke des Caesar, nutzten vorhandene Schäden und pumpten Megajoule an Energie in die Torsohöhlung. Halb zerschmolzene Gausskugeln prasselten aus dem Riss, prallten mit dumpfem Hallen vom linken Fuß des schweren Mechs und verteilten sich über den Boden, als hätte der avoide Mech ein Nest missgestalteter Eier gelegt.
Schakow riss den Kontrollknüppel herum und bearbeitete mit eingespielter Effizienz die Pedale. Der Exterminator humpelte in engem Bogen in den Rücken des Gegners. Der drehte sich mit, aber nicht schnell genug, um die PPK einsetzen zu können, was ihm nur den einzelnen Impulslaser im linken Arm ließ. Smaragdgrünes Licht flackerte auf und bohrte sich in den geschundenen Torso der ComGuardMaschine, zerschnitt weitere Abschirmung und zertrümmerte zwei interne Wärmetauscher.
Die Betriebstemperatur des Mechs machte einen Satz in den roten Bereich. Alarm gellte auf. Schakow knallte die Hand auf den Vetoschalter und rang nach Atem, als glutheiße Luft seine Lunge versengte. So weit war es gekommen. Die ganze Schlacht hing an dem Duell seines Exterminator mit einem Caesar des 3. Heers; daran, ob es ihm gelang, das Aufreißen einer Lücke zu verhindern, durch die die Republikaner die Truppen Victors spalten und die Belagerung Koltschas retten konnten. Das Fadenkreuz flackerte und hüpfte durch die Überhitzung der Schaltkreise. Er zwang es nach links, ungefähr über die Torsomitte des Caesar. Besorgt, die Raketenmunition könnte durch den Hitzestau detonieren, schaltete er einen der vier Laser ab und schlug mit dem Besten zurück, was er noch aufzubieten hatte.
Es genügte. Eine Lichtkanone stieß tief in die aufgerissene Seite des Mechrumpfs, schleuderte ihre vernichtende Energie bis in das Innenleben der Kampfmaschine. Skelettstreben wurden weich, verzogen sich und knickten ein, und das linke Mechbein bohrte sich aufwärts in den Rumpf, wo es die schwere Reaktorabschirmung zertrümmerte. Goldenes Feuer blitzte tief in der Bresche auf und verschwand beinahe augenblicklich wieder, als die Sicherheitsautomatik des republikanischen Mechs die Dämmfelder aufbaute und die Fusionsreaktion erstickte. Der Caesar kippte um, siebzig Tonnen lebloses Metall. Die Kühlweste lag kalt und nass auf seiner brennenden Haut, als sich Schakow nach Atem ringend auf dem Schlachtfeld umschaute. Barnetts Daikyu stand über zwei abgeschossenen Mechs. Ihm fehlten inzwischen beide Arme, und er war in keiner Verfassung, sich gegen das Republikanische Heer zu verteidigen Glücklicherweise brauchte er das auch nicht mehr. Die 3. Republikaner hatten sich in ihre Richtung in Bewegung gesetzt, nur um zwischen den vorrückenden Mannen und der Auslandslegion aufgerieben zu werden, die mit Wucht zurückgestürmt war und die linke Flanke des Heers zertrümmert hatte.
Und wenn er die Anzeige der Sichtprojektion richtig interpretierte, war mindestens eine gemischte Kompanie des 1. Kader, die sich in Koltscha eingeigelt hatte, aus der Stadt gebrochen und hatte sich ein paar Republikaner aus der Nachhut des 3. Heers geholt.
Zwei Lanzen Kampfhubschrauber stiegen jetzt aus der Stadt auf und setzten zu Luftangriffen an, um die Republikaner endgültig davon zu überzeugen, dass sie hier nichts mehr verloren hatten. Einzeln und paarweise, dann in kompletten Lanzen, drehten diese um und flohen nach Nordwesten, fort aus der Todeszone, und überließen Koltscha den Siegern.
»Was meinst du dazu, Rudolf?« Irelon klang nicht allzu begeistert von dem Sieg.
Als die Temperatur des Exterminator wieder in weniger bedrohliche Bereiche sank, kühlte der Schweiß auf Schakows Haut ab und sorgte für eine Gänsehaut. Er schluckte mühsam, um die ausgedörrte Kehle etwas anzufeuchten, und blinzelte auf einen offenen Kanal. »Ich meine, wir sollten den Rest des Kaders aus der Stadt rufen und uns auf den Weg in den Herosomadistrikt machen. Vielleicht können wir die Befehls-Kompanie des 1. dort aus den Bergen befreien.«
Der Vorschlag wurde mit mehr als nur ein paar Jubelrufen und Bestätigungen quittiert.
Irelons Stimme bekam den engen, blechernen Hall, an dem Schakow erkannte, dass der Präzentor auf Privatverbindung umgeschaltet hatte. »Diese kleine Kompanie ist der Rest des Kaders. Jedenfalls alle Kampfmaschinen, die die Belagerung überlebt haben. Was meinst du jetzt?«
Schakows Begeisterung erstarb, als er sieben Mechs und ein halbes Dutzend Panzerfahrzeuge sowie acht Hubschrauber zählte. Den kläglichen Rest von vier Kompanien.
»Ich meine«, setzte er an, dann unterbrach er sich, um ebenfalls auf Privatfrequenz umzuschalten. »Ich meine, wir sollten beten, dass die 6. Lanciers aus Thorin so schnell wie möglich hier eintreffen, und Victor ebenfalls. Denn falls Katherine jetzt noch irgendetwas zusätzlich gegen uns in Marsch setzt, reicht das, was wir noch auf Tikonov haben, in keinem Fall.«