72 SIRIX
Mit den TVF-Waffen griff die Roboter-Flotte eine ehemalige Klikiss-Welt nach der anderen an. Wenn Sirix dabei einen Subschwarm fand, so löschte er ihn aus. Ohne jede Vorwarnung schlug er zu, vernichtete die Klikiss, wo er konnte, und zog sich zurück, wenn die Gefahr zu groß wurde. Er hielt es für besser, die alten Welten in Schutt und Asche zu legen, als sie den Schöpfern zu überlassen.
Doch trotz der Siege gewann Sirix den Eindruck, dass er an Boden verlor. Die Situation erinnerte ihn zu sehr an die alte Zeit: Damals hatten die schwarzen Roboter den Krieg verloren und waren von der primären Brüterin versklavt worden. Er wollte unter allen Umständen vermeiden, dass sich so etwas wiederholte, aber seine Besorgnis verwandelte sich nach und nach in Furcht.
Sirix stapfte durch den Kontrollraum des Molochs. Die beiden Freundlich- Kompis begleiteten ihn, dazu bereit, noch mehr zu lernen. »Erreichen wir unser nächstes Ziel bald?«, fragte PD.
»Es wird nicht mehr lange dauern, bis ihr wieder auf etwas schießen könnt.«
Die Ekti-Vorräte gingen allmählich zur Neige, und fast der gesamte Sprengstoff war verbraucht - Sirix begriff, dass er seine Angriffe noch effizienter gestalten musste. Er konnte es sich nicht leisten, Treibstoff und Waffenpotenzial bei jeder früheren Klikiss-Welt zu vergeuden. Die meisten von ihnen waren noch immer unbewohnt. Sirix musste seine Ziele genau auswählen. Er sah keine andere Möglichkeit, als direkt in den Kampf einzugreifen, dabei seine Roboter, die Soldaten-Kompis und kleinere Waffen aus den Bordarsenalen zu verwenden. Angriffe aus der Umlaufbahn waren natürlich wirkungsvoller; damit ließen sich innerhalb kurzer Zeit große Bereiche verwüsten. Aber der direkte Kampf von Klaue zu Klaue wie damals, war sehr befriedigend. Die Klikiss würden ihn nie vergessen, ganz gleich, wie viele oder wenige von ihnen den Kataklysmus überlebten.
Doch zuerst musste Sirix die Hauptbrüterin finden.
Seine Roboter landeten auf einem unbewohnten Planeten und umgaben das inaktive Transportal. Sirix wies nacheinander drei Soldaten-Kompis an, die Koordinatenkacheln bekannter Planeten auszuwählen, denen sie noch keinen Besuch abgestattet hatten. Jeder Kompi marschierte gehorsam durch das Portal, um die betreffende Welt zu erkunden.
PD und QT beobachteten, wie die Soldaten-Kompis durch das Transportal verschwanden und auf fernen Welten nach der wichtigsten Brüterin suchten. »Was sehen sie auf der anderen Seite?«, fragte QT.
»Die Klikiss, wenn sie da sind.«
»Und was machen sie dann?«
»Sie werden entweder dort vernichtet oder kehren hierher zurück und melden, dass der Planet unbewohnt ist. Auf diese Weise wählen wir das nächste Ziel aus, ohne Treibstoff zu vergeuden.«
Zwei der Scouts kehrten schnell zurück, mit Aufnahmen von der Welt, die sie besucht hatten. Der erste Planet war vollkommen leer, und auf dem zweiten gab es eine kleine Kolonie von Menschen. Jene Siedler hatten sich genähert und den Kompi mit Fragen bedrängt, doch er war einfach durchs Transportal zurückgekehrt. Sirix hätte die unerwünschte menschliche Kolonie gern vernichtet, aber seine Prioritäten waren andere.
Die trapezförmige Wand erschimmerte, als das Transportal erneut aktiv wurde. Sirix rechnete mit der Rückkehr des dritten Kompis, doch es erschien nicht etwa die humanoide Gestalt des militärischen Roboters. Große Klikiss-Krieger kamen durchs Tor.
Die Soldaten-Kompis eröffneten sofort das Feuer und töteten die ersten Klikiss, noch bevor sie das Transportal ganz verlassen hatten. Hinter ihnen zeichneten sich weitere Silhouetten ab - ein Großangriff stand unmittelbar bevor.
Sirix war bereit und hatte TVF-Sprengladungen am Tor anbringen lassen.
»Zerstört diese Seite des Transportals.«
Eine Explosion zerriss die Wand und ließ sie einstürzen. Der Tunnel zur anderen Welt existierte nicht mehr - für die dortigen Klikiss war der Weg abgeschnitten. Sirix drehte den Kopf, sah zu PD, QT und den schwarzen Robotern.
»Wir kennen jetzt eine weitere Welt, auf der es einen Klikiss-Subschwarm gibt, der ausgelöscht werden muss. Ein Planet namens Llaro.«