40.) Ist doch nur ´ne Shisha     

 

Die Shisha – oder Wasserpfeife – ist ein fester Bestandteil der arabischen Kultur. Wer jemals in Dubai in einem Café oder Restaurant gesessen hat, der wird wahrscheinlich den Kopf nach einem ungewohnten, leicht süßlichem Geruch umgedreht und einen Shisha-Raucher neben sich entdeckt haben. Alkohol darf nur in den großen Hotels ausgegeben werden, Shishas dagegen gibt es in jedem noch so kleinen Café oder Restaurant.

 

Die mit Wasserdampf motorisierten Pfeifen erfreuen sich großer Beliebtheit. Rund 30 Prozent der jungen Emiratis zwischen 22 und 44 Jahren rauchen regelmäßig eine Shisha – manche bis zu 5 Stück pro Tag. Die meisten Expats mögen diese exotische Form des Rauchens ebenfalls, zumindest hin und wieder. Und selbst ich als passionierte Nichtraucherin kann mir vorstellen, warum: Die Wasserpfeifen haben Geschmack. Apfel oder Wassermelone, Erdbeer oder Vanille – das schmeckt und riecht doch gleich deutlich besser als so eine stinkgewöhnliche Zigarette.

 

In Versuchung kommen, mich dem Shisha-Rauchen zu verschreiben, werde ich dennoch nicht. Denn eine Shisha – an der man gut eine Stunde zu rauchen hat – beschert einem trotz nettem Geschmack ungefähr 100 bis 200 Mal so viel Nikotin wie eine einzige Zigarette. „Harmlos“ ist was anderes.

 

Das hat jetzt auch die Gesundheitsbehörde der Emirate erkannt und den Kampf gegen das Shisha-Rauchen aufgenommen. Shisha-Tabak wird ab sofort mit den gleichen, schrecklichen Bildern, die man schon von Zigarettenpäckchen kennt, verkauft. Auch die Inhaltsstoffe werden strenger kontrolliert. So dürfen sich mit sofortiger Wirkung keine Parasiten, Schimmel, Fremdkörper und Insekten mehr in dem Tabak befinden. Ab sofort? Bin ich froh, dass ich schon vor „ab sofort“ keine Shishas geraucht habe.